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Ungeachtet des Festes, das uns vereinigt, bleiben wir in dem Zusammenhange des biblischen Abschnitts, der uns seit längerer Zeit beschäftigt, und kommen heute zu

Ap. Gesch. 16, 15.

"Als aber Lydia und ihr Haus getauft ward, er: mahnte sie uns und sprach: So ihr mich achtet, daß ich gläubig bin an den Herrn, so kommet in mein Haus und bleibet allda. Und sie zwang uns,”

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Ihr ahnet schon, was diesen Worten, für unfern heutigen Zwek, ihre eigenthümliche Bedeutung glebt. Sie reden davon, wovon dieser Tag redet. Die Aufnahme Christi ist unsers Fes stes Inhalt, ist der ihrige. So fei

die Aufnahme Christi

Unsere Betrachtung,

Unsere Erinnerung,

Unsere Entschließung!

Dann haben wir beides, den Text verstanden

und das Fest gewürdigt.

Das wolle Gott nach Seiner Gnade geben!

1.

Die "Aufnahme Christi" ist vor allem un's sere Betrachtung.

Hiezu bietet sich uns der Text bar.

Paulus, wie wir wissen, redete am Sabbath, zu Philippi; und die Lydia, weil sie ein gottes= fürchtig Weib war, hörete ihm zu. Indem sie zuhörete, that der Herr ihr das Herz auf, so: daß fie Acht hatte auf alles, was von dem Apostel geredet ward und Christi Wort in ihre Seele drang. Wen läßt sie demnach Wohnung bei sich machen? Es ist nicht sowohl der Bote, welcher zu ihr redet, als der Herr, welcher durch ihn redet. Christi Aufnahme wird von der Lydia ge= feiert. Nicht leibliche; geistige. Sie findet Wahrheit in Christi Lehren; so kann sie nicht anders, als anerkennen. Sie findet Gültig= keit in Christi Geboten; so kann sie nicht an ders als gehorchen. Sie findet Seligkeit in Christi Verheißungen; so kann sie nicht anders als ergreifen mit freudiger Begier. Das Heil steht im Heilande vor ihr; so kann sie nicht zögern. Sie nimmt Ihn auf.

Zugleich läßt sie mit ihrem Hause sich

tau fen.

Was ist ihre Taufe unter folchen,

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Umständen? Keine ceremonielle Feierlichkeit; bei der das Herz ohne Theilnahme bleiben könnte; vielmehr eine treue Abbildung dessen, was unsichts bar mit ihr geschiehet. Das Alteist vers gangen; siehe! es ist alles neu worden: das verkündigt die Taufe. Es soll nun neu bleibenz denn das Leben gehört Dem, der es wiedergebohren hat; das erklärt die Taufe. Es kann nur in Christo sich neu erhalten, das umgewandelte Das seyn: dahin deutet die Taufe. Es kommt zu fortwährender Erneuerung eine Fülle von Ihm, der alles vermag, in die gläubige Seele nieder: das giebt die Taufe zu erfahren. Auch die Taufe demnach, als Zeichen, als Weihe, als Bedingung, als Sakrament, nichts als — Aufnahme Christi. Ein Erfüllt werden von Seinem Geist und Gaben. Ein ins Leben treten des Wortes: Wer an Mich glaubt, von deß Leibe werden Strome fließen des lebendigen Waffers. Wie viel euer getauft sind, hieß es hier, nicht: die wollen Christum ans ziehen; sondern die haben Christum angezogen. Noch weiter geht Lydia. Weil sie den Herrn haben will, muß sie alles haben, was Ihm angehört. Sie ladet Seine Boten in ihr Haus. Meynet Ihr, aus bloßer Gastfrei

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heit? Bu freundlicher Bewirthung und Verpflegung? Allerdings auch dazu; im Geiste ihres Volkes; jenen Lydtern ähnlich, deren Sinn gegen Fremde die alte Geschichte rühmt und von denen sie berichtet*), sie hatten zu besserer Aufnahme der Reisenden zuerst öffentliche Gebäude angelegt. Allein die Lydia stand jest nicht mehr unter finnlicher Einwirkung nationa= ler Sitten; sie stand unter höherem Einfluß. Be= dürfniß für ihr Herz ist es, die Apostel bei sich. aufzunehmen. In der Person Seiner Gesandten nimmt sie den Herrn auf. Sie weiß von nichts als Aufnahme Christi.

*

Worauf gründet ihr Herz die Bitte um die Einkehr der Apostel? "So ihr mich achtet, daß ich gläubig bin an den Herrn, so kommet in mein Haus und bleibet allda." Wie zart! Sie begreift, daß zu Unwürdigen solche Gäste nicht eingehen důra fen **). Sie will auch nicht selbst über ihre Würs digkeit entscheiden. Sie überläßt ihnen das Urtheil. So ihr mich achtet, daß ich gläubig bin an den Herrn! Was versteht sie hierunter? So ihr mir zutrauet, daß ich aufrichtig dem Herrn mich .

Herodot, 1, 94

Vgl. Matth. 10, 14,

geweihet, und mich fähig haltet, mehr von Ihm aufzunehmen, als mir bereits zu Theil worden ist: o so kommet in mein Haus, auf daß ich empfange. Ich bin hungrig und durftig nach der Gerechtigkeit, die ihr mich ahnen gelehrt; kommet in mein Haus, nicht, daß ihr bei mir, sondern daß ich bei euch zu Gast gehe und himmlisch erquikt werde. Immer also und abermals nichts als Aufnahme

Christi.

Das hieß nun: "fie zwang uns.” In der That! Es war keine gewöhnliche Einladung. Ein Nöthigen wars, dem die Apostel nicht widerstehen konnten, nicht widerstehen durften. Nicht konnten; denn hier wandelten sie mit ihrem Werk auf Rofen. Nicht durften; denn der Meister hatte be fohlen: Wo ihr in eine Stadt oder Markt géhet, da erkundigt euch, ob Jemand darinnen sei, der es werth ist; und bei demselbigen bleibet, bis ihr von dannen zieht *): so wie Er ein andermal **) erklärt hatte: "Wer euch aufnimmt, der nimmt Mich auf, und wer Mich aufnimmt, der nimmt Den auf, der Mich gesandt hat."

*) Matth. 10, 11.

**) Matth. 10, 40. Joh. 13. 20.

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