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Leben, uns ermahnen. Vor Selbst zerstörung, Selbstmord, sollen wir uns warnen)

uns

warnen als Wesen, die nicht ihr Eigen sind und einst werden offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi.

2.

Uchtet daher, nachdem Ihr den Selbstmord im Begriffe erkannt habet, auf des' Selbstmords Berwerflichkeit.

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Alles, was hierüber zu sagen ist, enthält der Zuruf, mit welchem Paulus dem Kerkermeister gegen das schon ergriffene Schwerd schüßt: "Thue dir nichts Uebles!" Oder, wie wir's auszudrükken pflegen: "thue dir kein Leides." Das deutsche Wort: "Uebel," — "Leid" entspricht dem griechischen Wort im Grundtert vollkommen. Beide haben zwei Seiten und bezeichnen sowohl den Schmerz, als die Sünde. Und das Eine, wie das Andre, wollte Paulus ausdrükken. Thue dir kein Leides Schone deinen Leib! Schone deine Seele!

Bemerkung verdient, daß der Ausdruk Pauli in Gebrauch gekommen ist. Man sagt vom Selbstmorder: er habe sich Leides gethan. Und

in ausschließenden Gebrauch. Denn man sagt so von keinem andern Körperschmerz, den sich jemand bereitet, von keinem andern Seelenschaden, den sich jemand zufügt. Nur vom Selbstmörder sagt alle Welt, wie denn von ihm die Redensart in ganzer Tiefe gilt: "er hat sich Leides gethan!"

Ausgesprochen kann die Verwerflichkeit des Selbstmordes nicht stärker werden.

Worin aber liegt sie?

Sie liegt in einem dreifachen Mißverhältniß. Der Selbstmord widerstreitet der Natur, der Vernunft, der Tugend. Mit andern Worten : der Selbstmord vereint in sich eine dreifache Häßlichkeit; er ist Unnatur, Unvernunft, Untugend zugleich.

1. Der Selbstmord ist zuerst Unnatuť. In alle ihre Geschöpfe hat die Natur den Trieb der Selbsterhaltung gelegt. Alle sorgen für sich.・・ Alle wehren sich gegen: feindlichen Angriff. Alle, die zartesten sogar und schwächsten, haben ihre Vertheidigungswerkzeuge. Wir müssen selbst das alte, auch in höhere Bedeutung getretene, Wort hieher ziehen: "Niemand hat jemals sein eigen Fleisch gehaffet; sondern er nåhret es und pfleget sein."

So lange daher der Mensch im. Gleise der Natur wandelt, wird er die Pflicht der Selbster: haltung nicht verkennen, wird er den Hang zur Selbsterhaltung nicht verläugnen. Auch die Edlen, von denen die Geschichte meldet, wie sie für die unsterbliche Seele den nichtigen Leib aufzuopfern verstanden, wenn es seyn mußte, haben der Natur ihren Zoll entrichtet. Und noch jest, wie zu aller Zeit, halten erleuchtete Christen die Natur in Ehren, wenn sie die schwere. Doppelpflicht, des Leibes zu warten und das Fleisch zu kreußigen, die Kraft durch Mäßigung zu schonen und gleichwohl für Gott anzustrengen, harmonisch üben.

Geht aber der Selbstmörder, ein Weltvers wüster im Kleinen, auf seinen Untergang aus: so hat er den Pfad der Natur verlassen; so hat er die Regungen der Natur erstikt; so hat er die Stimme der Natur betäubt; so hat er die Gestalt ber Natur ausgezogen. Ein Kind der Nacht ist er geworden; ein finsteres gespenstisches Wesen, in bessen Nähe dem Herzen unheimlich wird. Und man kann die Verkehrtheit eines in Zweikampf auf Leben und Tod mit sich selbst begriffenen Menschen, man kann sie nicht deuken, ohne daß die

Gedanken still stehen und das Blut in den Adern zu Eis wird.

Als das leibhaftige Uebel und Leid, als Sünde und Schmerz in Einer Gestalt, mag man den Selbstmord ansehen, Christen. Er ist es. Denn er ist entschiedene Unnatur.

2. Er ist überdieß eben so entschiedene Unvers

nunft.

Könnte man sagen, wie zuweilen gesagt ist,— "es sei doch aber gar sehr vernünftig, unter zweien gewissen Uebeln das Kleinere zu wählen; wenn daher in rettungsloser Lage der Tod als das kleinere Uebel erscheine, so finde keine Wahl statt; gerade die Vernunft rathe dann, den Tod vorzuziehen.” Ließe sich so sagen: damit wäre der von uns ausgesprocheneSas umgestoßen. Allein, man kann`

ab solut nicht so sagen.

Beim Selbstmorde hat der Mensch zwei Ausfichten; keine dritte. Er hat entweder die Aus ficht, sein Daseyn zu vernichten; oder, die Aussicht, seinen Zustand zu verbessern. Eine dritte giebt es nicht. Die Eine aber, wie die Une bere, ist Wahn, Lug und Trug.

Wer sich umbringt, damit er sein Daseyn vernichte, erreicht den Zwek seines Mordes nicht.

Der unsterbliche Mensch kann sich nicht vernichten. Er kann nicht dem schöpferischen Machtwort ein vertilgendes Machtwort entgegenseßen.. Er kann nicht nach Gefallen die ewige Ordnung verändern. Der Mensch ist: darum wird er seyn. Kann also die Vernunft zum Selbstmorde rathen, wenn der Zwek, das Daseyn zu vernichten, doch unerreichbar bleibt?

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Wer sich umbringt, damit er seinen Zustand verbessere, kommt eben so wenig zum Ziel. Denkt der Selbstmörder an den Zustand derer, dieihm nachbleiben: wird dieser ein besserer durch das Fürchterlichste, das über sie gebracht werden kann? Låßt sich denn in das Andenken eines Menschen, den wir liebten, ein Gift mischen, das länger und verheerender wirkte, als die Vorstellung: er hat sich Leides gethan? - Denkt der Selbstmorder an seinen eigenen jenseitigen Zustand: kann er glauben, dieser werde verbessert durch Selbstmord? Kann er glauben, Gott werde ihm gnådiger seyn, wenn er zu seinen alten Sünden eine neue und größere fügt? Kann er glauben, seine Reife für höhere Kreise werde gefördert, wenn er die Zeit seiner Ausbildung, die ohnehin so flüchtige, eigenmächtig verkürzet? Kann er glauben, ihn erwarte

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