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und zweifeln kann, ob Liebe lieben werde: o wie schwer betrübend ist das! - Auf der andern Seite: wie viel mag es gekostet, welche Kämpfe mags ge= geben, welche bange Tage, welche bängere Nächte, welche stille Schmerzen, welche heisse Thränen, welz chen inneren Aufruhr, welchen wachsenden Zwiespalt, welche Fürcht vor dem Urtheil der Welt, welchen Jammer beim Gedanken an die Familie, welch Fallen und wieder Aufstehn, welch Siegen und am Ende doch besiegt werden, bevor der Gedanke zur Reife und der Entschluß zur Vollführung kam!

So sehet, worauf Ihr wollet, auf die Größe des Unrechts, oder auf die Größe des Unglüks: immer, wenn Ihr menschlich fühlt, werdet Ihr einem Selbstmörder das innigste Mitleid, Ihr werdet ihm eine brüderliche Thrane zollen.

Da indeß auch edle Gefühle Verräther, an uns werden können, so seid vorsichtig; selbst gegen dles Mitleid seid vorsichtig. Was uns weich gegen den Verbrecher macht, darf uns nicht blind gegen das Verbrechen machen. Dies ist vielfach geschehen. Aus Theilnahme an der Pers son wird leicht Enthusiasmus für die Sache; zumal, wenn eine gewisse Kraft und Größe dabei sich ente faltet. Und wo nur bedauert werden sollte, wird

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Es giebt Leute, die den Selbstmord sch dn finden; schön, das heißt nicht etwa nur der Darstellung durch schöne Kunst fähig; dies muß man offenbar › zugeben; sondern fittlich-schön, beifallswürdig vor dem Gewissen, und einer großen Seele würdig. Erkennet, daß man dies nicht zugestehen dürfe, und ein solcher Mißverstand wohl Heiden, bei ihrem schwächeren Lichte, verziehen werden, nie aber Christen, im Glanz ihrer höheren. Offenbarung, ehren kann. Was als blinde Eigenmacht sich ankündigt, wie der Selbstmord, das entzweiet uns mit dem Herrn unsers Lebens, mit dem lebendigen Gott, dem wir allein dienen sollen. Was mit Gott uns entzweiet, ist in sich selber verwerflich. Was in sich selber verwerflich ist, verdient nicht schön zu heissen. Was nicht schön ist, kann des Menschen nicht würdig seyn. Glauben ist schon; zweifeln nicht. Hoffen ist schön; zagen nicht. Kämpfen ist schön; fliehen nicht. Anbeten ist schön, anbeten und sprechen: "Was mein Gott will, gescheh' allezeit"! Das ist schon; aber murren nicht, aber trogen nicht. Auch nur zu entschuldigen den Selbstmord wollet nicht versuchen, Christen. Die

Schuld haftet an ihm, untilgbar. Oder, womit wolltet Ihr den Selbstmord entschuldigen? Damit, daß der Selbstmorder nach fehlerhaften Grundsägen, daß er in geschwächtem Bewußtseyn, daß er bei wildbewegtem Gemüth handle? daß er blind, besin nungslos, auffer sich sei? Damit?? Also dar Lafter wolltet Ihr mit dem Laster entschuldigen? Und die unreine Quelle soll die daraus entsprungene häßliche Erscheinung reinigen? Was ist das? Und wohin würde Der sich verirren, wer dem Selbstmord Schußreden halten wollte?!! Mitleid mit der Person; Abscheu gegen die Sache! dabei bleibe es!

bei

Besonders im Umgang mit denen, die auf uns achten und nach uns sich richten, nicht wes niger im Wirken auf die, bei welchen wir Spuren düsterer Gemüthszustände, geheimer Seelenkämpfe, schleichenden Lebensüberdruffes entdekken, diesen, denn ach bedürftiger unserer aufrich tigsten Theilnahme, unserer zartesten Pflege, unserer treuesten Obhut, unserer sorgsamsten Aufhülfe ist kein Mensch auf Erden, als fie, bei diesen denn lasset uns noch mehr, noch viel mehr Abscheu zeigen, als Mitleid; da lasset uns eben so kräftig, als sanft, der Wahrheit ihr Recht geben; da lasset

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uns laut, oder still, wie es eben seyn muß, aber herzlich und nachdrüklich, gleich dem Apostel, ein: Thue dir kein Leides! sprechen. Und fühlen

wir, daß alle unsere Rettungsworte nicht hinreichen: o! je mehr wir dies fühlen, desto mehr laffet uns darauf die kranke Seele verweisen: daß nur Ein Retter im Himmel und auf Erden ist, Einer, der noch heute zu den Unglüklichen spricht, wie vor Alters: Kommet, alle, die ihr mühselig und beladen seid: Ich will euch ers quicken. Amen.

Die

16.

Hausgemeinschaft.

Die Gnade sei mit Euch allen! Amen.

Versammelte Christen!

Als die Apostel Den gefunden, den viele Propheten und Könige sehen wollten und nicht sahen, Ihn, welcher der Weg, die Wahrheit und das Leben ist: da wären nicht nur sie selbst glüklich zu preisen; sie konnten auch Glükliche machen, wo sie im Namen des Gefundenen erschienen. Wenn Jemand fragte: Was muß ich thun, daß ich felig werde? so hatten sie die Antwort: Glaube an den Herrn, Jesum Christum.

Eine Seligkeit in evangelischem Sinn suchte freilich der Kerkermeister zu Philippi nicht, wie er an die Männer, die gegen den Selbstmord ihn ge=

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