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Gewinn und Verlust begegnen sich im Menschenleben wunderbar und oft steht der Fluch dicht bei dem Segen. Alles entscheidet nehmlich die Richtung, die in diesem, die in jenem Augenblik unser Thun nimmt. Ob wir wachen, oder träumen, ob wir festhalten am Werk, oder loslassen, ob wir den Geist fragen oder das Fleisch, ob wir den Himmel ansehen oder die Erde: darin fraget die Geschichte der Nacht zu Philippi! darin liegt für uns der Keim der allerungleichartige sten Folgen für dieses und das zukünftige Leben. , wie oft werden wir unser Heil versäumen, wenn wir uneingedenk sind der zweiseitigen und doch fo unzweideutigen Wahrheit: der Augenblik gehört dem

Werk, das Werk gehört dem Augenblik !

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Traget

diese Wahrheit im Herzen, Christen. Sie ist es

werth.

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Es giebt Stunden im Leben, die wie Pofaunenton in unsere Stille klingen, oder wie Erdbeben an unserer Sicherheit rütteln; Stunden und Lagen, wo alles, was wir sehen, hören, fühlen, erfahren, Gestalt und Stimme der Erinnerung hat: "Jezt ist es Zeit!" Jezt ist es für dich Zeit. Jest säume nicht. Jeßt nimm dich zusammen. Jeht höre auf gleichgültig zu seyn. Jest

schüttle die Trägheit aus deinen Gliedern. Jeht brich die Ketten, die dich schånden. Jest fallen sie dir vom Himmel, die Gnadengeschenke Gottes, thue beide Hände auf, daß keines verloren gehe. D jest! Jeht sei wakker und denke nicht: ein ander mal! Eile! Jeht eile; und rette deine Seele! So lautet die Erinnerung, die Warnung. auch sie nicht hört, Christen, der hört nie was. Wer auch in solcher Zeit nichts erhält, nichts über sich selbst und nichts von seinem Gott: der erhält nie was. Aus den Himmelshöhen erhält er nie was.

Mer

In solcher Lebenszeit stehet Ihr, Jünglinge, Jungfrauen, die Ihr begriffen seid in der großen Entscheidung für die Gemeinschaft Christi. Solche Lage feiert Ihr jest, Ihr Theuersten, die ich unter Gottes Beistand bis hieher geleitet habe, um Euch in dieser Woche vor jenem Bundestisch an das Herz Eures Erlösers zu legen. Fühlet, wels che Tage Ihr lebet, und preiset Gott für jeden Aus genblik. Fühlet, wie in diesen Augenblikken der Keim Eurer ganzen Zukunft, liegt, und bittet Gott, daß Er Seine Sonne scheinen lasse auf den köstlic chen Himmelskeim.

Wir aber, die wir auch solche Tage gelebt haben und jest auf Stufen der Zeit stehen, die nicht minder einflußreich sind auf die Ewigkeit, wir alle wollen für diese Kinder beten. Dem wollen wir diese Tage ihres Heiles empfehlen, der überschwänglich thun kann über alles was wir bitten und verstehen. Und an unsre eigene Brust wollen wir dabei schlagen, jeder an die seine, und sprechen: "Gott! sei auch mir, Sünder, gnådig. Die Zeit ist kurz. Das Werk ist lang. Hilf, Herr, und laß wohl gelingen." Amen.

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Das

20.

Familienf est.

Andächtige und Geliebte,

Wie jede Fahrszeit ihre schönen Tage hat,

so hat das Menschenleben die feinigen. Da ent= faltet die Natur ihren blendendsten Schmuk, ihre üppigste Fülle, ihre höchste Gewalt, ihre ganze Größe, es sei in der Eigenthümlichkeit des Winters, oder des Sommers, des Herbstes oder des Frühlings. Da entwikkelt das Herz seinen tiefsten Reichthum, feine süßesten Triebe, seine mächtigsten Wallungen, sein edelstes Empfinden, wie im Kinde, so im Jüngling, im Mann, im Greife, und zwar bei jedem nach feinem besondern Charakter. Ihr wisset, daß solche Tage die Festtage des Jahres, die Festtage des Menschen heissen.

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Haben wir hiemit in das Wesen menschlicher Feste einen richtigen Blik gethan: so gehört in ihre

Reihe das nicht, was Gewohnheit, Ceremonie, Heuchelei unter dem Namen von Festen anstellt. Denn, wie viel Kunst und Prunk dabei zum Vorschein komme: das Herz bleibt kalt, es fühlt sich leer und arm, wohl gar beengt, gedrükt. Nur dann habet Ihr ein Fest, wenn irgend wodurch ein Aufschwung zu ungewöhnlich vollem und schönem Genuß Euer selbst veranlaßt wird.

Auf der untersten Stufe menschlicher Feste stehen die sinnlichen; die Feste der Tafel, der Pracht, der Eitelkeit. Höher stehen die bürgerlichen; die Feste des Staats, Volkes, Vaterlandes. Noch höher die geistigen; die Feste der Kunst und Wissenschaft. Und wiederum höher die sittlichen; die Feste des Herzens und der Liebe. Am allerhöchs sten die religiösen; die Feste der Seele, der Kirche, der Ewigkeit.

Die lesten stehen am höchsten, nicht blos deswegen, weil sie das Höchste in uns voraussehen, das Gefühl unseres Zusammenhanges mit Gott und unseres Berufes für die beffere Welt; sondern auch deswegen, weil alle andern Feste nur in dem Maaße schöner werden, als die Religion sich zu ihnen gesellet.

Ein Fest dieses Wesens und Ranges ist das

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