ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

7

zu kämpfen hat. Darum, weil wir alle noch unfer Theil Heidenthum an uns haben, sag ich von Allen ohne Ausnahme: Ihr seid gläubig worden. Den Weg betreten, oder auf dem Wege fort= rükken: das Eine, wenn der Weg so kurz ist, wie unser Pilgerpfad, fagt nicht viel mehr noch weniger als das Andre Anfänger in der Kindschaft

3

find wir insgesammt. Und dies Gefühl eben, das Gefühl des entschloffenen und des abermaligen Anfangens mit Gott und Seiner Gnade in Chrifto, dessen Ihr Euch gemeinschaftlich bewußt seid: der Glaube ist Eures Hausfestes erhabener Gegenstand.

2.

Unsern zweiten Blik fordert die Feier dieses Hausfestes.

Im Kerker zu Philippi, machte sich das Hausfest von selbst; das heißt: von oben herab, oder von innen heraus, wie Ihr wollet; in jedem Fall göttlich. Gedacht hatte Keiner daran, daß, so bald, dies Gefängniß ein Tempel Gottes werden solle. Noch weniger war's auf Feierlichkeiten ange= legt. Aber auch ohne Feierlichkeit war hier

(

[ocr errors]

Feier. Freude war die Feter; die Freude der an Gott gläubigen Herzen. Und wie aus den Augen die Freude leuchtete und von den Lippen strömte, so mußte, während die Seele auf Paradiesesauen sich ergieng, auch dem Leibe fein Recht werden. Ein Tisch wurde den Fröhlichen gesezt. Die Apostel ließen sich's um so lieber gefallen, je mehr sie der Erquikkung bedurften, und je unbefangener sie von Haus aus, ich meyne vom Geist ihres Herrn her auch den Genuß der Sinne zu würdigen wußten. Aber heilig war der Tisch eben so gewiß, als er fröhlich war. Und ohne Bweifel,

[blocks in formation]
[ocr errors]

wer könnte

schloß man das irrdische

Nachtmahl mit dem himmlischen Liebesmahl, das, in jener Zeit, bei keiner Zusammenkunft der größeren oder kleineren Gemeinde fehlte.

Sehet Eure Hausfeste an, Theuerste. Was ein Fest zum Feste macht, ich will sagen, was ihm die Feier giebt, das ist die Freude. Versinket in Gleichgültigkeit und Langeweile: da zerstöret Ihr alle Feier; und ob Ihr in Gold und Seide schimmertet, durch lauter Ehrenpforten_wandeltet, an Königliche Pracht Gelage Euch niederließet. Was ein Fest zum Feste macht, ist die Freude. Die Behauptung ist so uneingeschränkt wahr, daß

sie selbst von Trauer festen gilt. Soll das Trauerfest ein Fest werden, ich sage: ein Fest, also etwas anderes und befferes, als eine hergebrachte, steife, kahle Förmlichkeit: so müssen Empfindungen Eure Seele bewegen. Und was für Empfindungen? Nicht schmerzliche allein; die geben kein Fest. Mit dem Schmerze muß die Freude sich vermäh len, damit eine göttliche Traurigkeit in Eurem Bufen geboren werde. Wem nicht wohl ist, nicht ungewöhnlich wohl: der hat kein Fest. Je mehr Freude, desto mehr Fest. Was ein Fest zum Feste macht, ist die Freude.

[ocr errors]

Was aber die Freude zur Freude macht, def= sen haltet Euch nicht minder gewiß;

das ist

das Herz. Soll die Freude recht groß seyn, wird gemeynet, überdieß recht menschlich: so muß fie nicht den Sinnen blos gehören und auf der Oberfläche unsers Wesens hången bleiben. Erst wenn das Gefühl: mir ist wohl! Dir in wohnet, Dich erfüllt, Dich anregt, Dich begeistert und seinen Wohllaut, wie in Strömen, durch Dein Wesen gießt: wird Dir festlich zu Muth.

Was endlich das Herz zum Herzen, ich meyne zum Menschen herzen macht, und in die wahre Heimath seiner Freuden erhebt, das ist der Him

[ocr errors]

mel. Im Himmel, wo aller Feste Quell ist, ist der menschlichen Feste Gegenstand. Sehet daraus, warum rohe Gemüther kein eigentliches Fest haben können, wenn dagegen edlere Seelen so viele ha= ben, obgleich zuweilen nur stille, doch so viele! und der das Herz weihende Glaube im Grunde das ganze Leben in einen Festtag des Herrn vers wandelt. Sehet zugleich, warum die Sinne, ob das Herz bei unseren Festen zwar den Haupttheil hat, doch nicht leer ausgehen können, indem ein Herz, dem himmlische Güter zu Gebote stehen, Fülle genug besigt, um an den ganzen Menschen, nach allen Seiten hin, abzugeben, und den Verstand, die Phantasie, den Leib, ja alle Glieder, Adern, Pulse, Nerven in die Freude hinein zu zie hen. Wir sollen auch Geist und Körper nicht trennen; selbst wenn wir's könnten. Geheiligt aber, wenn wir Christen sind, wird der Leib durch die Seele, und der Sinnen Lust durch den Himmel der Herzen erhoben zu einem Gottgefälligen Vergnügen. So stehe denn in Gottes Namen, wenn das Herz Festgenüsse hat, auch im Haus eine Festtafel. Es ist recht und gut; der Natur gemåß, und dem Evangelio nicht weniger.

Festtafel buchstäblich, in Gottes

[ocr errors]

Mithin steht die

Namen da.

Ein solch Hausfest, Geliebte, ein Hausfest in folcher Bedeutung, ein Fest der in den Himmel entzükten Herzen, haben Euch diese Tage bereitet; und der heutige Tag, der selige Tag, der Tag der Vollendung, drükt-den vorangegangenen das Siegel auf. Ihr seid alle an Gott gläubig und mit denen, die Eure Seele lieb hat, im Glauben verbunden; saget, müsset Ihr nicht festliche Freude haben? Wohl taucht sich Eure Freude in Wehmuth; " wer bin ich, o Herr, und was ist mein Haus, daß du uns bis hieher gebracht?" so sprechet Ihr alle. Aber sie ist nur desto rührender. Wohl hat sie nicht viel Worte, Eure Freude. Aber wenn Ihr mit Thränen der Wonne einander umarmt, Eltern und Kinder, Brüder und Schwestern, und in unaussprechlichen Seufzern Eure Wünsche vor Gott bringet: so ist sie nur desto beredter. Wöhl bedarf sie keiner Zuthat aus der sichtbaren Welt, Eure Freude, zum Beispiel, keines reichbeseßten Tisches; denn siehe! jenes Mahl dort, das auf Euch wartet, fåttigt Euch mit den Festspeisen des Himmels. Über Ihr verschmå= - het auch das Irrdische nicht. Denn alles um Euch Elingt zusammen mit der Seligkeit in Euch. Ihr haltet nichts gemein; darum ist nichts gemein. Ihr heiliget alles; darum ist alles heilig und

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »