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Das Erdbeben dagegen

sondern: kommet her! galt ihnen nut für ein Zeichen ihrer Götter: mit den eingekerkerten Fremdlingen sich weiter nicht zu befassen. Diesem Wink folgen sie. Von Nichtigs keiten demnach werden diese Herrscher beherrscht. Als sie die Männer wie Verbrecher behandeln, fras gen sie nicht: "thun wir Recht?" Sie sind das Werkzeug aufgewiegelter Volkshaufen. Als sie ih nen freien Ausgang ankündigen, fragen sie wieder nicht; thun wir Recht? Sie sind die Sklaven abergläubiger Beziehungen. Vorhin war nichts geschehen, womit die Einkerkerung verschuldet, jest war nichts vorgegangen, womit die Lossprechung verdient wäre. Der Götterwink aber ist da; und die Furcht, es könne durch diese Fremden, oder doch über sie her, viel Unruhe kommen, ist zugleich da; so mússen fie fort. Sie mögen schuldlos seyn; aber sie find ungewöhnlich; mithin gefährlich; so müssen fie fort. Ihre Weisheit mag Gehör verdienen; aber sie ist unerhört, und stößt gegen alle bestehenden Formen an; so müssen sie fort. Ja! Håtte eben ihnen und ihrer Gesinnung der Staat in Zeiten voll Drangsal seine Rettung verdankt: in ruhiger Zeit kann man große Herzen,

kann man die Paulus und Aristides nicht brauchen; so müssen sie fort.

Erwägen wir die Absicht, in welcher die Bos ten des Evangeliums zu Philippi sich aufhielten und die stille Einfalt, mit welcher sie für diese Absicht gewirkt hatten, so fühlen wir uns, durch das, was ihnen hier wiederfuhr, zwar nicht befremdet, Zeit: genossen, aber betrübt,ja, betrübt in hohem Grade.

Befrembet nicht. Das wiederhole ich. Denn Unwissenheit und Verkehrtheit können, ihrer Natur nach, nicht anders handeln; haben auch nie anders gehandelt. Der Meister mußte Sich's gefallen lass sen, Seinen Gnadenerweisungen zum Lohn, daß man Ihn bat, Sich zu entfernen. Konnten die Jünger ein besseres Loos erwarten? Es giebt Eus lennaturen, die den Tag einmal nicht lieben, weil fie in die Nacht gehören. Es giebt kranke Augen, die sich eine künstliche Dämmerung schaffen, sins temal das Licht schmerzt. Es giebt stolze Geister, die da wähnen, ihre Sonne stehe hoch am Himmel, wenngleich tiefe Nacht um sie her ist. Es giebt verblendete Herzen, die in der Dunkelheit ungestörter ihr Werk treiben können, mithin ihren Vortheil dabei haben, alles, was die Menschheit über ihre Bestimmung aufzuklären strebt, zu verschreien. So

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giebt es im Großen sogar und Ganzen Zustände, Einrichtungen, Verfassungen, die der Wahrheit abhold sind, weil ihr Wesen, wenn es fortbestehen foll, bei seiner Schlechtigkeit keine Würdigung vor dem Richterstuhle der Wahrheit verträgt. Wie dürfte, was zu Philippi geschieht, Jemanden be= fremden, der kein Neuling in der Welt ist?

Betrüben aber, Kinder des Lichtes; schmerzen, in Traurigkeit uns versehen muß es, daß vernünftige Seelen, die Gott zu Seinem Bilde geschaffen und in Seinem Lichte zu wandeln berufen hat, die nur in der Wahrheit gedeihen können und im Strale des Himmels für die Ernten des Himmels reifen müssen; daß Menschen sogar in der Christenheit, statt alle Fenster und Thüren der Sonne zu öffnen, zu ihr sprechen: "Sonne! du bist beschwerlich, hülle dich in Wolken, oder geh' aus”. Bekümmern müssen uns solche Erfahrungen. Und ach! ob Ihr in das öffentliche oder in das Privatleben Eure Blikke wendet: Kummer der Art giebts alle Tage. Ja, Christen! Die Hand auf unser Herz! haben wir solchen Kummer nicht vielleicht aus der ersten Hand? Machen wir solchen Kummer uns nicht selbst zuweilen? Wir, uns selber ? Das Licht der Wahrheit, ist es uns nie zuwider?

Der Spiegel der Wahrheit, hängt er uns überall recht? Ueberall? Und wo wir vorübergehen, fehen wir willig und demuthsvoll hinein? -?

Wie ihm befohlen ist, thut der Kerkermeister, wenn er Paulo die Rede verkündigt: "die Hauptleute haben hergesandt, daß ihr los seyn sollet. So ziehet aus und gehet hin mit Frieden." Er freuet sich ohne Zweifel in die Seele der Apostel, ih nen solche Botschaft zu bringen. Das Wort soll nicht gebunden seyn. Es gehört der Welt an. So viel ahnte der neue Christ schon. Die Wehmuth jedoch, die ihren Wermuth in seine Freude tråufelt, könnet Ihr eben so wenig unbemerkt lassen. Nicht nur, daß ein so theures Band, welches vor wenig Stunden erst war geknüpft worden, schon wieder zerrissen werden sollte. Nein! es mischte sich in die Nachricht, die er zu geben hatte, in seinem Herzen ein Zusak, der, wenn er ihn auch unters drükte, darum nicht weniger bitter war. "Gehet! wir haben euch nur Schmach zu bereiten verstanden, statt euch Ehrenkränze zu winden. Gehet! Wir sind reich und haben gar satt und bedürfen nichts. Hinausgehet von uns schlechten Leuten, und schûttelt den Staub von euren Füßen; wir sind euer nicht werth. O vergeb' es uns Gott, daß wir euch

austreiben, während wir bitten sollten und nicht ab: laffen: bleibet und segnet uns!"

Die Apostel hörten in des Mannes Worten, das konnte nicht fehlen, diesen Schmerz durch; denn sie höreten fein, wie sie fein fühlten. Beweis giebt ihr Betragen. Sehet selbst.

Wie nehmen Sie das Wort von den Hauptleuten auf? Und

2.

Wie geschiehet der Ausgang, zu dem ihnen solche Veranlassung kommt?

"Gehen? sprach Paulus,

allerdings! das

wollen wir. Uber, wie uns ziemet, wollen wir gehen. Sie haben uns ohne Recht und Urtheil öffentlich geståupet, die wir doch Römer sind, und ins Gefängniß geworfen; und sollten nun heimlich uns ausstoßen? Nicht also! Sondern lasset sie selbst kommen und uns hinausführen.". Diese Erklärung giebt der Apostel. Er giebt sie den Stadtdienern, damit diese sie der Obrigkeit überbringen. Ohne die mindeste Spur von Heftigkeit giebt er sie; würdig und ruhig, mit der Fassung des evangeli: schen Weisen.

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