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ab. "Diese aber, von römischen Bürgern hörend, fürchteten sich und kamen selbst und ermahneten die Fremdlinge und führeten sie aus dem Kerker, und baten sie, daß sie auszögen aus der Stadt.”

ers

Also ganz, wie verlangt worden war, ohne Widerspruch, auf der Stelle, mit aller Artigkeit oben drein; vielleicht auch, wie das Wort: mahneten! schließen läßt, unter freundlicher Anführung von allerlei Gründen, die zum Theil scheinbar genug seyn mogten: warum die öffentliche Ruhe die Entfernung, um die man båte, wúnschenswerth mache u. dgl. m.

Freilich, wenn Ihr bedenket, wie schwer sich diese Hauptleute an den Aposteln vergangen, fo könnet Ihr das, was sie hier thun, nur gering finden. Einestheils geschieht alles nothgedrungen. Underntheils ist das Ganze so halb. Vorstellungen nur und Bitten: gehet eilig von hinnen! Kein Wort der Reue: wir haben euch wehe gethan. Allein, wollet zugleich bedenken: Fehler abbitten ist eben so schwer, als Fehler begehen leicht ist. Die Hauptleute sind in dem Fall, abbitten zu müssen. Bittre Verlegenheit! Eine Obrigkeit sollte sich, eben weil sie Obrigkeit ist, in diese Verlegenheit

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nie bringen. Vom Gesez sollten ihre Handlungen nie weichen. Nie sollte sie, die Wächterinn der guten Ordnung, gegen die gute Ordnung sich verfündigen; nie sollte fie, die Richterinn über fremde Schuld, vor eigner Schuld zu erröthen haben. Hat fie jedoch Schuld auf sich geladen, so ist Gefühl derselben keine Schmålerung, es ist Vermehrung, es ist Befestigung ihrer Ehre in den Augen aller Wohlgesinnten. Demüthigung gereicht hier zur Ehre; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöhet werden.

Was von ganzen Behörden gilt, gilt von einzelnen Menschen. Man will nicht gern Unrecht haben, es ist wahr. Tief im Herzen liegt die Achtung für Recht und Gerechtigkeit. Ein heiliger, nie genug zu pflegender Trieb! So laffet uns, damit wir Recht haben, Recht thun; und immer nur Recht. Haben wir aber Unrecht gethan, dann Lasset uns nicht mit falschem Ehrgeiß das Geschehene täugnen, noch mit gottloser Kunst daran drehen, bis das Unrecht wie Recht gleißet." Aufrichtig, ehrlich, muthig, ich sage, muthig genug lasset uns seyn zu dem demuthvollen Geständniß: "ich habe Unrecht." Wer, wenn er doch Unrecht hat, nicht!

über sich erhalten kann zu bekennen: ich habe Unrecht; der ist in ewigem Unrecht verstrikt, nehmlich in ewigem Selbstbetrug; und so kann selbst für den Fall, daß er mit dem Scheine des Rechts um und um überglänzt wäre, das Recht doch nicht auf seiner Seite seyn. Dieser Art sind die Hauptleute zu Philippi,

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Der Apostel indeß ist, mit dem, was sie thun, zufrieden. Er hat mehr nicht gefordert. Er konnte nicht mehr fordern. Nur Handlungen, nicht Ge= sinnungen, können Menschen von Menschen fordern. Menschen von Menschen! Bemerket diese Einschrånkung. Denn Gott fordert mehr. Der die Herzen durchschauet, und über die Herzen Gericht hält, fordert die Herzen. Darum hilft auch vor Gott, wenn wir Unrecht haben, die Miene nicht, als hätten wir Recht. Sie ist ein Gråuel in Seinen Augen,

Und nun, nachdem die Obrigkeit das Ihre gethan, sind die Apostel wieder Apostel, Boten des Himmels an die Erde, auf freiem Fuß. So rüsten sie sich zum Ausgang.

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Wie ein Traum mogte ihnen die nächtliche

Weile im Gefängniß vorkommen, wie ein Traum'

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der ganze Aufenthalt zu Philippi.

Achy, wie

ein Traum an uns vorüber, balb in lichten, bald in dunkeln Gestalten, fährt das ganze Leben. Und gerade die Stunden, in welche das Meiste, Wichtigste, Seligste sich zusammengedrängt, stehen hinterher als die Traumähnlichsten vor unserer Erinnerung. Doch von dem Schage, den sie in irrdischen Gefäßen trugen, von dem Schaße des ewigen Lebens träumten die Himmelsboten nicht. Gelobt sei Gott! diesen Schaß hatten sie. Ihn besaßen sie, als das einzige Gewiffe auf der schwan kenden Erde. Ihn siehet nur, wenn er hell wacht, der Geist. An ihm und seiner unvergleichlichen Wesenheit allein erquikt sich das Herz unter den tausend Dingen, die es je långer, je leerer laffen.

, an diesem Schage gewinnet Antheil, Geliebte. Antheil jeder! und immer größeren Antheil! Komm herein, Himmelssegen, sprechet alle! Herein in mein Herz, in mein Haus! Herein in diese Stadt und in ihr Gebiet! Herein, in ihre Hauptleute und in ihre Bürgersleute! Und keiner spreche, zum Evangelio, wenn es ihn etwa einmal anfassen sollte und einengen: "gehe hinaus!" Oder, wenn es bei ihm Klopft, um eingelassen zu werden, keiner spreche:

"gehe vorüber!" Offener Sinn für Gott giebt offenen Himmel fürs Leben. Und ist einst mit ihren Nichtigkeiten die Zeit verstiebt, wie Spreu: den Waizen haben die Schnitter gesammelt für den Tag der Garben.

Wie ergreifend endlich der Abschied war, den die Apostel von ihren Freunden nahmen, möget Ihr denken, Theuerste. Es einte sie ja kein gemeines Band.

Am ersten lösete sichs mit der Familie im Kerker. Dann mit der Lydiä, der lieben, frommen, treubewährten Seele. Zuleht mit den übrigen Brüdern, die sie auch noch alle sehen mußten und segnen, und die sie entweder in der Eile noch aufsuchten, oder, was wahrscheinlicher ist, bei der gastlichen Freundinn, als sie dort hin kamen, schon vorfanden.

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Schmerzlich mußte der Abschied seyn. Unter den Zurükbleibenden waren wakkere Leute; das zeigt der nachmalige Brief an die Philipper. Die Scheidenden aber konnte ja Niemand missen wollen, der sie beseffen hatte. Sie hatten wohl gethan und ihnen war wehe gethan. Jeder nun håtte so gern das Geschehene vergütet, auch neue Himmelsgaben

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