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Mögte dies Gesicht uns begleiten! Mögte über unser Leben der helle Wiederschein seiner Klarheit sich ausgießen! Dann würden wir auch, immer mehr, den Täuschungen der Sinnlichkeit entrükt, gegen die Einflüsse der Welt gesichert, durch Wahn und Leidenschaft ungeblendet, unsre Pflicht erkennen und dessen, was Gott von uns fordert, in jedem Augenblik gewiß werden.

Führe uns, Herr, zu solcher Gewißheit. im ungewissen Leben.

Es ist ein köstlich Ding, wenn das Herz fest ist, und bei jeglichem Werk unsre Seele in der Zuversicht ruhet, daß wir Deinen Rath verstanden, Deinen Willen ergriffen haben; so höre, Vater, wenn wir alle, wie mit Einem Munde, flehen:

(Die Versammlung:)

und solch ein Herz,

--

das wollst Du mir,

Gott! aus Erbarmen geben;

Damit ich möge auch schon hier

Nach den Gesegen leben,

Die selbst im Himmel gültig sind,
Bis ich, als Dein bewährtes Kind,
In Deine Freude gehe.

Ap. Gesch. 16, 10.

Als aber Paulus das Gesicht gesehen: da trachteten wir alsbald, zu reisen nach Macedonien; gewiß, daß uns der Herr dahin berufen, ihnen das Evangelium zu predigen.

Das ganze Gewicht der Erzählung, Andächtige, ruhet hier auf Einem Wörtlein, auf dem Worte: gewiß.

Paulus, als er auf seiner zweiten großen Berufsreise bis an die Küste von Kleinasien, nordwestlich, vorgedrungen war, und nun nicht wußte, ob er wieder umkehren, ob er weiter gehen solle, erhielt einen Wink von Oben. Ihm erschien, wie unsre lehte Betrachtung gezeigt hat, ein Gesicht bei der Nacht. Das war ein Mann aus Mace= donia. Der stand und bat und sprach: Komm herüber nach Macedonien und hilf uns. Als er aber dies Gesicht gesehen, fährt unser Text fort, da trachteten wir alsbald zu reisen nach Macedo= nien, gewiß, daß der Herr uns dahin berufen, ihnen das Evangelium zu predigen.

Diese Gewißheit im Herzen des Apostels und seiner Reisegefährten, des Silas, Timotheus und Lucas, diese ihre Gewißheit über den Willen Gottes,

wie sich ihnen derselbe für den Augenblik kund ge=. than, ist der Hauptpunkt, um welchen sich diesmal unsre Gedanken sammeln.

Und zwar müssen wir von dieser Gewißheit viererlei zur Betrachtung ausheben:

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Ueber die Bestimmung des Menschen im allgemeinen war Paulus, schon als Jungling, nicht ungewiß mehr. Daß wir Gott, unserm einigen Herrn, dienen und als Werkzeuge Seines Rathschlusses in allem Thun uns erweisen sollen, das erkannte er bereits da, wie er noch, aus blindem Eifer für das Gefeß, die Gemeinde Gottes verfolgte. Auch der besondre Beruf seines Lebens hatte sich ihm aufgeschlossen in jenem Licht vom Himmel, das ihn auf dem Wege nach Da= maskus umleuchtete. Das Evangelium zu predigen,

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ward und blieb von der Stund' an sein vornehmstes Tagwerk. Was er sollte und in allem sollte und auf Schritt und Tritt follte: darüber bedurfte er folglich keiner Vergewisserung. Nur, wohin ihn tragen, den gebenedeietesten aller Namen, das schien er nicht zu wissen, als bis ans Meer der Geist ihn geführt. Das enthüllete sich ihm zu Troas auf eine Art, die keinen, Zweifel übrig ließ; so, daß er mit den Seinen gewiß ward, nach Macedonien habe der Herr ihn berufen..

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Betrachte ich Euch als Christen,, Geliebte, so kann ich nicht anders als voraussehen, daß Ihr im allgemeinen wisset und gewiß wisset, was da sei des Herrn Wille an Euch. Wer von Euch wäre noch in Zweifel, ob Euer Beruf fei, das Böse zu meiden und das Gute zu thun, der Fleischeslust abzusagen und der Gottesstimme nachzufolgen?

Allein, wie Ihr in jeder Lage des Lebens und bei jedem Wechsel der Umstände Gott verstehen und immer nur das nun eben Rechte erwählen sollet: wisset Ihr das auch? Die Anwendung der allgemeinen Regel auf Eure besonderen Verhältnisse, die Ihr zu machen habet, wird sie Euch in keinem Falle schwierig? Und doch hängt an dieser Anwen= dung ein so großes Gewicht. Und doch beruhet

darauf, daß die Anwendung die rechte sei, fo viel. Und doch scheint die Anwendung zuweilen so ganz in des Menschen Freiheit gestellt und ihm überlassen zu seyn, welchen unter mehreren Wegen der Pflichterfüllung, die sich ihm darbieten und die er doch nicht alle zugleich gehen kann, er vorziehen möge.

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Prüfet, wie es in solchen Fällen mit Euch stehe. Nicht an Solche wende ich diese Aufforderung, die noch darüber mit sich uneins sind, ob sie der Tugend, ob sie der Sünde dienen wollen, also noch zu Rath gehen mit Fleisch und Blut; diese dürfen sich keinesweges mit dem Apostel vergleichen. Euch aber, die Ihr dahin Euch durch gerungen, daß Ihr das Rechte wollet, und das Rechte allein: Euch fordere ich auf, zu průfen, wie Euch zu Muth zu seyn pflege, so oft Ihr zwischen mehreren, beim ersten Blik gleich unschuldigen, gleich Gottgefälligen‚1g le ich verdienstlichen Richtungen auf dem Wege Eurer Pflicht zu wählen habet. Erkennet Ihr dann, was Ihr sollet, was Ihr, an Eurer Stelle, mit Eurer Kraft, nach Euren Verhältnissen, unter Euren Umständen sollet, so, daß von Schwanken keine Spur ist und die Gründe, die Euch bestimmen

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