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und für den Augenblik nicht anders, denn eben also, bestimmen können, in fiegendem Glanz vor Eurer Seele stehen: so habet Ihr die Gewißheit, welche unser Text meynt.. Das ist ihre Natur. Darin besteht sie.

2.

Woher entsteht sie nun? Welches ist ihr Grund?

Der Grund, worauf bei Paulus und seinen Gefährten die Gewißheit ruhete, nach Macedonien habe der Herr sie berufen, war das Gesicht, welches dem Apostel zur Nachtzeit erschien. Eines andern Grundes erwähnt der Text nicht. Es bedurfte auch keines andern. Ja, es konnte keinen andern geben. Es mußte schon ein bestimmter Eindruk des göttlichen Willens seyn, was Paulum in Troas zu entscheiden vermogte. Diesen Eindruk empfing er in jener Nacht.

Bei uns geht es nicht anders. Gewißheit in Fållen, wo wir von dem allgemeinen Geseß Gottes eine besondre Anwendung, die anfangs zweifelhaft scheinen könnte, auf unsere Lage zu machen haben, erhalten auch wir durch ein Gesicht. Und anders ist keine Gewißheit zu erhalten.

Verstehet mich recht.

Ich sage nicht: das in einem zweifelhaften Falle zu Erwählende müsse uns übernatürlich offenbaret werden, wenn uns dabei die Gewißheit erfüllen solle, es sei das Rechte. Das sag' ich nicht. Gedenket der Antwort, die Abraham dem reichen Mann ertheilt, als dieser unter den Strafen der Ewigkeit wünscht, daß zu seinen fünf noch lebenden Brüdern doch Einer von den Todten, gehe, um zur Buße sie zu erwekken. "Hören sie Mosen und die Propheten nicht, so würden sie auch nicht glauben, ob Jemand von den Todten auferstånde."-. Was ich meyne, ist dieses: Paulus, der ohne Zweifel viel darüber gedacht hatte, was der Wille Gottes fey, ob, daß er nach Asien zurük, oder daß er nach Europa über-gehe, erhielt in jener Nacht den Aufschluß: hinüber nach Macedonien! Dieser in Klarheit vor ihm erscheinende und mit Kraft ihn bestimmende Aufschluß wird im Texte das Gesicht genannt, dabei aber, wie unsre lehte Betrachtung zeigte, unerörtert gelassen, ob durch einen Traum, oder in einer Vision, oder mit einem Himmelsbewohner, der Aufschluß ihm zukam. Auch bei uns ist dies ausserwesentlich. Desto nothwendiger aber, wenn wir Gewißheit über das Gott

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gefällige einer Entscheidung haben sollen, ist, daß Gottes Geses aus seinem Dunket hervortreter und zu einer Lichtgestalt sich ausbilde in unserm Herzen.

Saget Ihr

nun, das geschehe durch vernünftige Ueberlegung dessen, was man den Umständen nach zu thun. habe, so stimme ich ein, wenn durch vernünftige Ueberlegung heißen soll: in Folge derselben. Ich gebe nehmlich zu, daß Ueberlegung, wie sie Glåu- / bigen ziemt, vernünftige, ernste, Ueberlegung dabei vorausgeseht werde.. Daß aber, was göttlicher Lohn dieser Ueberlegung ist, weiter nichts sei, als natürliche Frucht derselben, das läugne ich. → Der Mensch kanns nimmer ersinnen, was er foll; Gott nur kann es ihm zeigen. Gott muß von Seinen Gesehen, für jeden einzelnen Fall ihrer Anwendung, den rechten Eindruk Seinem Diener ins Herz geben. Dann tritt das Gesetz hervor aus seiner Allgemeinheit; es gewinnt persönliche Beziehung. Dann schwindet des Gefeßes Unbestimmtheit; es läßt keinen Zweifel, was es für dasmal von uns heische. Dann verliert sich - des -Gefeßes Leblosigkeit, es steht nicht start und steinern dem weichen Leben gegenüber; es hat eine Gestalt, einen Blik, einen Ton, eine Sprachéi

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der Urheber des Gefeßes Selbst, der Vater im Himmel ist es, der zu Seinem Kinde redet und über Seinen Willen Sich erklärt. Und nun wis= sen wir, gleichviel wie wir diese Gewißheit empfangen, ob im Wachen, oder im Traum, ob im Gebet, oder beim Tagewerk, ob bei Lesung eines Buches, oder im Gespräch mit einem Menschen, ob allmålig, oder urplöglich, Geheimnisvolles und Unerklärliches ist viel da= beil wir wissen aber nun, daß unsern Entschluß Gott, der Herr, und kein Anderer uns in den Sinn gegeben habe. In Seine Ordnung hat Er uns blikken, Sein Gebot hat Er uns inne werden, Seine Stimme hat Er uns vernehmen und als die Seine erkennen lassen. Ein inneres Schauen ein Gesicht ist die Grundlage unserer Gewißheit.

3.

Den Werth folcher Gewißheit bezeugt das Bisherige schon. Es bedarf über denselben nur Winke.

Könnet Ihr Euch einen Gesandten Gottes vorstellen, der nicht zu erfahren wisse, wenn auch

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nur irgend einmal nicht! welch' eine Richtung er seinen Schritten zu geben habe? Einen von Gott verlassenen göttlichen Gesandten?? Könnet Jhr Euch eine Saule der Kirche vorstellen, die unter drängenden Bedenklichkeiten schwankend schwankend werde? Eine Saule, wie ein Rohr, welches der Wind hin und her wehet?? Könnet Ihr Euch ein auserwähltes Rüstzeug des Weltheilandes vorstellen, berufen, während eines kurzen Menschenlebens, nicht Familien allein, nein, Staaten, Völker, Geschlech= ter durch seine Wirksamkeit zu segnen und weit und breit über Fernen und Zukünfte den Saamen des Himmels auszustreuen in nimmerrastender Eil, könnet Ihr einen Solchen Euch vorstellen, wie er mit jener Aufgabe durchs Leben dahinschreitet, zugleich aber in Ungewißheiten, für die er keinen Aufschluß weiß, bei jedem Schritte sich verstrikt und in dem Gewebe derselben hången bleibt ??? Håtte Paulus nicht gewußt, hätte er an' den mancherlei Scheidewegen seines Lebens nicht gewiß gewußt, was da sei der Wille Gottes an ihn: er wäre kein Paulus geworden, kein Paulus gewesen. Die Bestimmung seiner Person, die Würde seines Charakters, die Nußbarkeit seines Lebens hieng mit der Gewißheit, die wir im Texte bei ihm und den

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