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reisen" u. f. w. Dies beweiset, daß Lucas, der Erzähler, sich nunmehr auch, aber wahrscheinlich erst in Troas, zu den Reisenden gesellet hatte. Gleichwohl nennt er sich nicht, wie wenn er Aufhebens machen wollte von seinem Beitritt. Ungeachtet der Verdienste, die er erwarb, und deren Paulus in feinen Briefen mehrmals *) rühmliche Erwähnung thut, spricht Lucas von sich selbst hier kein Wort. Well er gewiß ist, ein Glied zu seyn in der großen Kette der Werkzeuge Gottes, wie die Andern, verlangt er keine weitere, am wenigsten eine nichtige Ehre. An jener Gewißheit hat er genug. Wie natürlich, Geliebte! Und wie schön dabei!

Macht, auch uns der Herr unseres Weges ges wiß, so ziert uns nicht minder, wie Lucas, neben lebendigem Entschluß, rastlosem Eifer, fiegreichem Muth, eine fromme Anspruchlosigkeit. Ihr höret auf, eitel, dünkelhaft, ruhmredig, anmaaBend zu seyn und mit Euren Leistungen, oder Eus rem Namen Euch vorzudrängen, wenn Ihr den Geist Gottes habet, wenn Ihr dessen gewiß seid, Euer Lebenswerk strebe nach Harmonie mit der gåttlichen Ordnung. Dies ist zu Eurer Belobung und

**) vergl. 2 Cor. 8, 18. Col. 4, 14. 2 Timoth. 4, 11.

Belohnung hinreichend; und da es hinreicht, geiget Ihr nicht, auch laufet Ihr nicht nach Ruhm bei den Menschen.

Die Erzählung meldet: Als Paulus das Ges ficht gesehen, da trachteten wir alsbald nach Macedonien hinüber. Wie hångt dies zusammen? fragt sich; und wie erfuhren die Begleiter, daß Paulus das Gesicht gesehen? Man kann antworten : er erzählte ihnen davon; und wie ließe sich zweifeln, daß er dies gleich am folgenden Morgen ge= than? Sollten sie indeß nur durch Pauli Erzählung von dem Gesicht erfahren haben? Eben so gewiß nicht. Vielmehr, wie einst, in den denkwürdigen Rüsttagen zu des Weltheilandes Geburt, das Volk merkte, daß Zacharias, der alte Priester, als er aus dem Tempel wieder hervortrat, ein Gesicht müsse gesehen haben im Heiligthum: `so_merkten auch an Paulus seine Gefährten, ihm sei GroBes begegnet. Ganz anders, als am Abend zuvor, da sie sich trenneten, blikte fein Auge, glänzte seine Stirn, tonte seine Sprache, schritt sein Gang. Gleich der Gestalt des Menschensohnes, als dieser ausrief unter Seinen Jüngern: stehet auf und lasset uns von hinnen gehen: so mogte Paulus den ers staunten Gefährten erscheinen. Was ich da sage,

Geliebte, ist keine Dichtung, ist nicht aus der Luft gegriffen. Es gründet sich auf die Natur der Sache, und wir wissen, daß es so war, weil es so seyn mußte. Schöne Formen kann ein menschlicher Körper haben, ohne vom Gemüth aus. Himmlischen Ausdruk kann des Leibes Form nur gewinnen durch den Himmel im Herzen. Waltet in der Brust des Menschen die heilige Gewißheit, er habe Gottes Willen erkannt und erwählet, dann strömt durch sein Wesen eine Harmonie, und über seine Gestalt ein Abdruk dieser Hars monie, eine Klarheit, eine Reinheit, eine Mildigkeit, eine Lieblichkeit, eine Haltung, eine Stille, wovon den Ursprung Niemand verkennen kann. Mithin ist die Gewißheit, von der wir reden, auch dieser Erscheinungen Ursach; und Ihr dürfet, wenn Ihr lebendigen Entschluß, rastlosen Eifer, siegreichen Muth, fromme Anspruchlosigkeit ihre Wirkungen nennet, die himmlische Ruhe nicht vergessen, die, wo sie wohnt, ein Abglanz der ihres Gottes und feines Willens gewissen Seele ist.

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Hieraus, und insbesondere aus dieser himm lischen Ruhe im Innern, moget Ihr endlich die große Macht über die Menschen erklären, die eine solche Seele ausübt. Paulus allein hatte

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das Gesicht gesehen; die Undern nicht. Sie handeln aber, als ob es auch ihnen erschienen sei. Offenbar, weil Paulus durch sein Wesen einen, Einfluß auf sie hatte, dem sie, da es ein göttlicher Einfluß war, sich freudig unterwarfen. Der Apostel war die Seele der Reisegenossenschaft; so theilte sich seine Einsicht und Erfahrung, sein Wille und Entschluß allen mit, gleichwie der Geist eines, Leibes in allen einzelnen Gliedern sich mächtig zeigt. — Ihr werdet Aehnliches bemerkt haben, Geliebte. Oft werdet Ihr gesehen haben, daß unter den Menschen der stärkere Geist den Uebrigen gebietet, selbst wenn er in dufferlich untergeordnetem Verhältniß zu ihnen stehen sollte. Noch öfter jedoch, wenn Ihr darauf achten wollet, werdet Ihr die Erfahrung machen, daß durch nichts, durch gar nichts, nicht durch Talent und Bildung, nicht durch Wis und Klugheit, und wenn diese Vorzüge noch so weit alles Gemeine überglänzten, der Menschengeist einen so mächtigen und so wohlthätigen Einfluß auf andre gewinnt, als durch die ihm inwoh nende Gewißheit, daß er mit Gott fet und Gott mit ihm, Diese Gewißheit macht Euch, wo Ihr in Euren stillen Kreisen mit ihr auftretet und einwirket, unwiderstehlich. Solltet Ihr aber,

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Ein und Anderer, dergleichen noch nicht kennen; folltet Ihr noch nicht gesehen haben, welch ein eige= nes Wesen jene Gewißheit, und welch eine eigene Gewalt dies Wesen hat; solltet Ihr noch nie bes merkt haben, wie, bei Menschen mit einem in Gott gewissen Geiste, alles, Stral des Auges, Ton der Stimme, Druk der Hand, Adel der Geberdung, alles so ganz anders ist, als bei denen, welche nichts haben, was sie gewiß wüßten und nie ordentlich wissen, was sie wollen, auch nie recht wollen, was fie follen: nun, so wünsche ich, daß Ihrs erfahret, daß Ihrs bald erfahret, daß Ihr es an Euch selbst erfahret, daß Euch gelinge, durch Eure eigene Gewißheit, wenn Ihr eine solche erst habet, recht viele Seelen zu ergreifen und in gleiche Lebenshöhen zu erheben.

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Du aber, Herr, unsere Burg, unser Fels, unser Hort, unser Gott, auf den wir trauen, sende, von Dir geht er aus! sende Allen, denen er fehlt, den Geist der Gewißheit und gieb erleuchtete Augen des Verständnisses Deinen Kin= dern, daß fie erkennen, so oft es einen Entschluß gilt, was Dein Wille sei..

Sende den Geist der Gewißheit unter die Vôl

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