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vor dem Osterfeste gewesen sein (jene 13, 22. ist eher wegen der Allgemeinheit des Ausdruckes und bei einem Gleichnisse aus der ersten Hälfte des öffentlichen Lebens berichtet vgl. 33 b) auf eine frühere Festreise zu datiren); wenigs ftens kehrte. Jesus nicht mehr nach Galiläa zurück. Daß er aber um diese Zeit das Encanienfest in Jerusalem feierte, berichtet nur Johannes 10, 22. 23. Die Synoptiker übergehen die Festreisen, und insbesondere auch diese, Lukas ausgenommen, der in unbestimmten Ausdrücken drei Reisen nach Jerusalem er. wähnt: 9, 51. 13, 22. 17, 11. Daß aber Jesus Galiläa verlassen, berichten fie hier einstimmig (Luk. 9, 51. Matth. 19, 1. Mark. 10, 1.). Während aber Jesus nach Lukas durch Samaria nach Jerusalem reist, lassen ihn Mat thaus und Markus an die Gränze von Judäa und Peräa weiter ziehen die Reise zunächst nach Jerusalem zum Encänienfeste übergehend Johannes erst nach diesem Feste sich begeben läßt (Joh. 10, 40.).

wohin ihn

Scheinbar isolirt steht die Festreise §. 45 ta, weswegen sie auch die Harmonisten verschieden einreihen. Da sich aber die bisher ungezwungen eingereihte Kette der Begebenheiten mit S. 44 abschloß, dürfte für die Einreihung der Reise hier der passende Ort sein. Mit S. 47 beginnt dann die neue Kette, indem Markus (6, 14.) das Vorhergehende mit Folgendem verbindet. Andere Bemerkungen in Betreff der Einreihung verschiedener Stücke wurden in dem Werke selbst, wo es nothwendig schien, angebracht.

Die Chronologie betreffend, stößt man bei ihr auf manche Schwie. rigkeiten, weil die Evangelisten, denen sie Nebensache war, wenige auf sie Bezug habende Data liefern.

Zwei wichtige Punkte derselben sind das Geburtsjahr des Herrn und die Zeit seines öffentlichen Lebens. Das Geburtsjahr des Herrn wurde erst im 6ten Jahrh. n. Chr. von Dionysius Eriguus berechnet und auf das I. 754 R. festgesetzt. Er wurde dabei geleitet durch das Auftreten des Täufers, welches im 15. Jahr der Herrschaft des Tiberius geschah (Luk. 3, 1. 2.), ohne Zweifel gerechnet vom 19. August 767 R., als dem Todestage Augusts. Johannes mußte aber nach der Volkssitte beim Beginne seines Amtes 30 Jahre alt sein; die Taufe Jesu, wo auch er ungefähr 30 Jahre zählte (Luf. 3, 23.) kann nicht gar lange später geschehen sein, da es auch ihn zur Antretung seines Amtes zur geseßlichen Zeit drängen mußte. Die Angabe Lukas (3, 23.) ist also genau zu fassen und nicht beliebig rückwärts oder vorwärts zu schieben und etwa auf den Anfang des 30sten Jahres zu verlegen. Der um Jahr jüngere Jesus kam etwa zur Taufe an den Jordan Jahr nach dem Auftreten des Johannes. Das 15te Regierungsjahr des Tiberius war nach Obigem das Jahr 782 R., also zur Zeit der Taufe Jesu das Jahr 783. Werden davon die vollendeten 29 Jahre des Herrn abgezogen, so resultirt gerade das Jahr 754 R. Die Dionysian. Zeitrechnung (aera Dionys. seu vulg.) ist also gerabe nicht aus der Luft gegriffen.

Unterdessen wurde diese Zeitrechnung um des Josephus Flavius willen, nach dem Herodes schon zur Zeit der Geburt Jesu Christi gestorben gewesen wäre (er starb im April 750 R), von Neuern umgesteßen, indem das Geburtsjahr des Herrn wenigstens um 4 Jahre zu spät angegeben werde (die Angaben der Neuern schwanken zwischen dem Jahr 747-50 R., also zwischen 4 und 7 Jahren, und jeder glaubte den Nagel auf den Kopf getroffen zu haben). Wer sich für den Hypothesenbau interessirt, den man bloß auf das Ansehen des jüdischen Geschichtschreibers hin zu unternehmen sich bestimmt fand, und damit die frühere, Jahrhunderte lang gehegte Ansicht für falsch erklärte, der lese die Chronologen nach, wie Ideler, Wieseler, Sepp u. A.

Die Anhaltspunkte zur Bestimmung des Geburtsjahres Jesu Christi sind den neuern Chronologen die Zeit der ausgeschriebenen Schäßung, der Regierungsantritt des Tiberius, die von den Astronomen zurückberechnete PlanetenKonjunktion und Anderes. Der Tag der Geburt ist vermög Tradition der 25. Dezember. - Wenn auch die Orientalen eine Zeit lang ihn am 6. Jänner gefeiert haben, so wurden sie doch durch die Lateiner, die ihre Ansicht auf Dokumente der Archive gründen konnten, eines andern belehrt, und zur Abänderung der Feier bewogen.

Die Dauer der öffentlichen Wirksamkeit Jesu wird ebenfalls verschieden angegeben. Schon im Alterthume machte sich zum Theile die Ansicht geltend, als hätte diese nur Ein Jahr gedauert. Auf der andern Seite wurde sie wieder über vier Jahre ausgedehnt. Die gewöhnlichere und wohl wahrscheinlichere Meinung seßt sie auf drei Jahre und einige Monate, welcher Meinung auch der Verfasser beistimmt. Auf diese Zeit soll nun der evangelische Stoff vertheilt werden, was aber wieder nicht leicht ist.

Man wählte als Anhaltspunkte öfter die Osterfeste, deren mehrere von den Evangelisten erwähnt werden (Joh. 2, 13. 6, 4. 11, 55. 12, 1. und Luf. 6, 1.; das Joh. 5, 1. erwähnte Fest ist ohne Zweifel kein Osterfest). Da aber Jesus erweislich nur zwei besuchte, das erste, vor dem er kurz seine öffentliche Wirksamkeit begonnen, und das lezte, wo er endete, so scheinen diese nicht passende Ruhepunkte zu sein, da gerade die dazwischenliegenden vielen Begebenheiten von drei Jahren an die Osterfeste sich nicht anlehnen können (Joh. 6, 4. gibt nur Winke für das Zunächstliegende).

Es mag daher als sicherer Anhaltspunkt nur folgendes allgemeines Schema dienen. Im Sommer des 15ten Regierungsjahres des Tiberius mag Johannes sein Amt angetreten, und Jahr später (die Tradition nennt den 6. Jänner) Jesus, als er sein 30stes Jahr angefangen, zur Taufe an den Jordan gekommen sein. Hierauf folgte der 40tägige Aufenthalt Jesu in der Wüste, die Reise auf die Hochzeit nach Cana und dann zum Osterfeste, welche Ereignisse in einem Zeitraume von drei Monaten wohl können geschehen sein. Nach dem ersten Osterfeste, wo die erste Tempelreinigung geschah, verweilte

Jesus länger in Judäa. Nach der Gefangennehmung des Täufers aber, die etwa im Herbste desselben Jahres geschah, begab sich Jesus nach Galiläa und übersiedelte bald auf beständig nach Kapernaum. Wie lange dauerte der erste Aufenthalt daselbst? Darüber sind die Chronologen nicht einig. Unterbrochen wurde er durch den Festbesuch (Joh. 5, 1.). Jene, die das Fest für ein Osterfest halten, was es aber wahrscheinlich nicht ist, würden etwa 1⁄2 Jahr für diesen Aufenthalt gewinnen. War es ein Laubhüttenfest (das im Oktober gefeiert wurde), so konnte es nur das des Jahres 31 sein.

Unterdessen wurde durch diesen Festbesuch der Aufenthalt in Galiläa nur furz unterbrochen und gleich wieder fortgeseßt. Gegen Ostern des Jahres 32 wurde Johannes enthauptet, dessen Gefangenschaft ungefähr 1 Jahr dauerte, wie auch die Berechnung neuerer Chronologen als sehr wahrscheinlich herausstellt. Darauf folgte die Speisung der Fünftausend, als das Osterfest des Jahres 32 nahe war, welches Jesus nicht besuchte, so wie auch nicht das des vorigen Jahres. Hierauf wurde das Laubhüttenfest des Jahres 32 bes sucht (Joh. 7tes Kap.), worauf der leßte Aufenthalt in Galiläa und die übrigen Begebenheiten folgen bis zum Jahre 33 um Ostern, wo Jesus starb.

Dieses Allgemeine mag genügen als kurzes Resultat über die öffentliche Wirksamkeit des Herrn. Da das Spezielle häufig nur auf Hypothesen beruht, so wird nur dieses Allgemeine hier zur Beachtung empfohlen, das, weil es leicht zu merken, nicht dem Werke weiter eingeflochten wird. Manche Spezialitäten liefert ohnehin der Tert, die deswegen auch vollkommen verlässig sind.

Die Abschnitte im Verlaufe des Werkes sollen als Ruhepunkte dienen, und die Uebersicht über das Ganze erleichtern. Längere Paragraphe, oder auch kürzere, wenn sie mehrere Begebenheiten enthielten, wurden durch a) b) œ. getheilt.

Die Tabellen am Ende des Werkes sollen die Auffindung jedes beliebigen Abschnittes im Werke selbst erleichtern, mit deren Hilfe auch die Sonn- und Festtags - Evangelien leicht können gefunden werden, bei denen aber nicht zu übersehen, daß sie dort, wo mehrere Berichte existiren, durch dieselben ergänzt sind.

Selbstverständlich kann in einem Werke, welches zur Absicht hat, die geoffenbarte Wahrheit, wie sie in den Evangelien niedergelegt ist, in einer geordneten Reihenfolge tiefer zu ergründen und für praktische Zwecke zu verwerthen, auf apokryphische oder vistonäre Darstellungen des Lebens und Leidens Jesu keine Rücksicht genommen werden, die beide außer dem Bereiche der objektiv gegebenen Wahrheit liegen. Leztere mögen übrigens auf ihrem Werthe beruhen; über erstere hat aber die Kirche das Urtheil gesprochen und ihre Väter ihre Mißbilligung zu erkennen gegeben. *)

*) Es möchte deswegen im Interesse der guten Sache liegen, wenn Werke dieser Art,

Mit diesen nothwendigen einleitenden Bemerkungen wird dieses Werk im Vollbewußtsein seiner Mängel der Oeffentlichkeit übergeben in der Hoffnung einer nachsichtigen. Beurtheilung, da die Hilfsmittel zu einer solchen Arbeit auf dem Lande, so mangelhaft sind, und besonders des Segens von Oben, ohne den kein Geistesprodukt Frucht bringen, und durch den auch das Geringfügige nüßlich werden kann.

denen sich unsere Zeit zum Theile wieder mit Vorliebe zuzuneigen scheint, strenger überwacht würden, und nicht Alles passiren dürfte, was einen frommen Paß hat. Durch Reproduzirung solcher Erzeugnisse muß die Ehre der Kirche nach Außen nur leiden, und die wahre Erbauung kann nicht gewinnen. Der erleuchtete Christ trägt eine zu hohe Idee von dem Herrn in seiner Seele, als daß ihn solche Verzerrungen nicht abstießen; und der ungebildete Gläubige wird sich wundern, daß er die intereffanten Geschichten, die er in seinem Leben Christi und Mariä liest, nicht auch in den Evangelien, die ihm die Kirche vorlesen läßt, und im neuen Testamente überhaupt findet, und kann darin vielleicht noch gar eine Entziehung oder Vorenthaltung des Wortes Gottes sehen.

Erster Theil.

Jugendgeschichte Jesu bis zu seinem öffentlichen Auftreten.

S. 1.

Johannes der Täufer wird angekündiget. Luk. 1, 5—25.

Es war in den Tagen Herodes, des Königs von Judäa, ein Priester, mit Namen Zacharias, aus der Priesterklasse Abia, und sein Weib war aus den Töchtern Aarons, und hieß Elisabeth.

Gleich in der ersten Zeile des evangelischen Berichtes werden wir an die erfüllte Weissagung des Patriarchen Jakob erinnert, daß der Scepter von Juda genommen sei (1. Mos. 49, 10.), indem ein Fremdling, der Edomiter Herodes, auf dem jüdischen Throne saß. Daher die leßten Veranstaltungen von Seite Gottes, die Erscheinung des Messias herbeizuführen.

Die Priesterklasse des Abias war die achte von den vier und zwanzig Klaffen, in welche David die Priesterschaft zum Behufe des bequemern Tempeldienstes eintheilte.

Es waren aber beide gerecht vor Gott, und wandelten in allen Geboten und Saßungen des Herrn tadellos.

Ein großes Lob, gerecht vor Gott, und nicht bloß vor den Menschen, d. i. wahrhaft gerecht zu sein. So schmückte die Aeltern des Johannes nicht bloß irdischer Adel, indem beide priesterlichen Geschlechtes waren, Elisabeth sogar von Aaron abstammte, sondern, was weit mehr, der Adel der Seele.

Sie hatten kein Kind, weil Elisabeth unfruchtbar war, und

beide sehr vorgerückt waren in ihrem Alter.

Den besten Familien geht etwas ab. Dieser Abgang eines Leibeserben mußte der Familie des Zacharias um so empfindlicher fallen, weil die Juden auf eine Nachkommenschaft viel hielten.

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