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aber, was nachher geschehen ist. Aehnliche Redensarten, die das Nachfolgende nicht in Gegensatz zu dem Vorhergehenden seßen, kommen vor Ps. 109, 1., 2. Kön. 6, 33., 1. Mos. 8, 7. Auch aus dem Worte Erstgeborner fann keine eheliche Gemeinschaft zwischen Joseph und Maria gefolgert werden, weil jeder Erstgeborne, wenn auch kein zweiter Sohn nachfolgte, diesen Titel erhielt. Die im neuen Testamente vorkommenden Brüder Jesu sind nachweisbar seine Vettern, oder Verwandte des zweiten Grades (siehe S. 30. c).

Die Irrlehre des Helvidius u. A. hat also keinen biblischen Grund, und diese Antastung der beständigen Jungfräulichkeit Mariens zeigt wenig Sinn für die Frömmigkeit Josephs, die gewiß den Tempel Gottes anzutasten nicht gewagt haben wird, und die Keuschheit der Gottesgebårerin.

S. 6.

Das Wort, der Schöpfer der Welt, das Licht der Menschen, nimmt die menschliche Natur an. Joh. 1, 1—14.

Im Anfange war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dieses war im Anfange bei Gott.

Mit diesen Worten beginnt Johannes sein Evangelium, und geht aus von einer göttlichen Genealogie, da hingegen Matthäus und Lukas den menschlichen Ursprung Chrifti nachweisen.

Das Wort (2òyos) bezeichnet Gott, insofern er schaffend, mittheilend, fich offenbarend gedacht wird, näher bei Johannes die zweite göttliche Person in der Gottheit, Gottes Eingebornen. Der Ausbruck hat seine Wurzel im alten Testamente, und in der Alexandrinischen Logoslehre, ist aber von Johannes vers schieden gebraucht, und originel ausgebildet.

Dieser Logos, oder das Wort, war da im Anfange, nämlich der Schöpfung, also vor allen Geschöpfen. Daher wird er auch genannt der Erstgeborne aller Kreatur (Kol. 1, 15.), aber nicht so, als wenn er selbst auch Geschöpf wäre, wenn auch das vornehmste, indem ihn Kol. 1, 16. 17. aus dem Kompler der Geschöpfe herausnehmen, so wie auch unser evangelischer Abschnitt.

Uebrigens wird durch die Worte im Anfange" auf 1. Mos. 1, 1. angespielt. Aber insoferne hier schon der Anfang zum zeitlichen Werden liegt, werden wir in unserer Stelle über das Schaffen hinaus verseßt, und zu dem Uranfange hingewiesen.

Dieses Wort war bei Gott. Gott, in seinem Schooße (V. 18),

Es war also in inniger Vereinigung mit von wo es auf die Erde gekommen.

Dieses präeristente Prinzip war sogar Gott, gleicher Natur und Wesenheit mit dem Vater. Daher wird ihm Gottgleichheit zugeeignet (Phil. 2, 6.),

sogar öfter der Name Gottes vindizirt (Róm. 9, 5., Hebr. 1, 8. 9.). Dies ses Prinzip ist aber vom Vater verschieden, daher Ebenbild, Sohn Gottes (2. Kor. 4, 4., Röm. 8, 32.), der Abglanz seiner Herrlichkeit, der Abdruck seines Wesens (Hebr. 1, 3.). Sein Leben ist ein mitgetheiltes, so jedoch, daß es bei ihm einen selbstständigen Lebensfocus bildete (Joh. 5, 26.), an dem sich alles übrige Leben außer Gott entzündet hat, wodurch das Sein und Bestehen der Welt bedingt ist, wie im Folgenden nachgewiesen wird.

Alles ist durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist Nichts gemacht von dem, was gemacht ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen; und das Licht leuchtet in der Finsterniß, und die Finsterniß hat es nicht begriffen.

Der Logos ist also (in seiner Wirksamkeit nach Außen) das vermittelnde Organ der Weltschöpfung fein Geschöpf ausgenommen (Pol. 1, 16. 17., Hebr. 1, 3. 10.), und als solches der Mittheiler alles Lebens, die Quelle desselben, sowohl des leiblichen, als des geistigen, insbesondere also auch als Licht der Menschen das erleuchtende Prinzip für sie, der Spender aller wahren Erkenntniß. Der Wirkungsplaß für dieses Licht ist die Finsterniß, d. i. die Welt voll Irrthum und Sünde, in der das Licht leuchtet ohne Einschränkung auf eine bestimmte Zeit der Menschengeschichte.

Es gibt also eine allgemeine Wirksamkeit des Logos, die sich zu allen Zeiten, auch der vorchriftlichen kundgab. Auch in der Heidenwelt zündete in außerwählten Organen der göttliche Funke. Besonders ift dem Logos zuzuschreiben, was im Volke Gottes an Licht und Leben sich zeigte. Daher wird das Gebiet der alttestamentalischen Dekonomie vorzugsweise als sein Eigenthum bezeichnet (V. 11). Aber die Finsterniß that dem Lichte Widerstand. Da aber die finstere Welt in absoluter Beziehung auf den Logos steht, die er gekommen ift, zu erleuchten; so ist damit ausgesprochen, daß troß aller moralischer Finsterniß der Welt ihr nicht die Fähigkeit abging, das göttliche Licht auf sich wirken zu lassen.

Es war ein Mensch, von Gott gesandt (im Gegensaße zum Logos), sein Name war Johannes. Dieser kam zum Zeugniß, damit er zeuge von dem Lichte, damit alle durch ihn glauben möchten (an das Licht). Er selbst war nicht das Licht, sondern er sollte Zeugniß geben vom Lichte.

Die leßten Worte scheinen gegen die Johannis-Jünger gerichtet, die ihren Lehrer übertrieben schäßten, und sollen ihre Mißverständnisse und Irrthümer beseitigen.

Es war dieses das wahre Licht, das jeden Menschen er= leuchtet, der in die Welt kommt. Es war in der Welt, und die Welt ist durch dasselbe gemacht, und die Welt erkannte ihn (den Logos) nicht.

Hier eine neue Stufe der Offenbarung, die über das allgemeine Leuchten hinausgeht das Licht ist in der Welt erschienen, und zwar als wahres Licht, deffen Schein nicht geborgen, und in persönlicher Gegenwart, aber es fand in der Menschenwelt, obwohl sie durch das Licht das Dasein hat, einen Gegensaz.

Er kam in sein Eigenthum, aber die Seinigen nahmen ihn nicht auf. Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, die glauben an seinen Namen. Die nicht aus dem Geblüte, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren find.

Das Volk Gottes nahm ihn größtentheils nicht auf, indem es ganz einen andern Messias erwartete, und sich abgestoßen fühlte durch sein Herkommen, und die übrigen äußern Verhältnisse. Die Wenigen aber, die sich für ihn erklärten, und durch Glauben sich zu seiner Aufnahme empfänglich machten, erhielten durch ihn das Vermögen, Gottes Kinder zu werden, indem ihnen die hierzu nöthige Geisteskraft verliehen wurde, die im neuen Testamente reichlich mitgetheilt wird empfänglichen Herzen; und diese Wenigen sind jene, die nicht auf die gewöhnliche, sondern auf übernatürliche Weise geboren sind. (Geblüte als Prinzip zur Fortpflanzung fier eigentlid σπερμα = sanguis bene Bildung und Ernährung des Embryo; Wille des Fleisches, die im Menschen liegende fleischliche Begierlichkeit: εлidia σαgxxy, was eben gleich ist mit dem Willen, d. i. dem Gelüfte des Mannes.)

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Und das Wort ist Fleisch geworden, und hat unter uns gewohnt, und wir haben gesehen seine Herrlichkeit, die Herrlichkeit als des Eingebornen vom Vater voll Gnade und Wahrheit.

Was V. 9 als bevorstehend geschildert wird, und V. 11 als Erscheinen in dem Eigenthume, das wird hier in der Erscheinungsform aufgefaßt, als Fleisch, d. i. als ganze menschliche Natur in ihrer Schwachheit und Bedürftigkeit, aus der aber die göttliche Herrlichkeit wiederstrahlte, nicht bloß im eigentlichen Sinne, wie auf Tabor, sondern in allen Reden und Handlungen.

Und diese Herrlichkeit war eine solche, wie sie allein nur dem vom Vater erzeugten Sohne, seinem Eingebornen eigen sein kann, der zu uns fam voll Gnade (göttlicher Liebesäußerung in voller Ausdehnung) und Wahr

heit, weil sie in ihm vorhanden sind. In diesen zwei Ausdrücken ist das ganze Evangelium durch Johannes geschildert, das ihm nichts anderes ist, als Gnade und Wahrheit in Christo Jesu, im Gegensaße zu dem von Moses gegebenen Geseze. (In den Worten: das Wort ist Fleisch geworden," mag auch eine Polemik gegen die Doketen liegen, die das leibliche Dasein Christi für bloßen Schein erklärten.)

Steigen wir nun von dieser allgemeinen Darstellung der Erscheinung und Wirksamkeit des Logos in der Welt, welche die Apostel mit Augen sahen, zur leiblichen Abstammung Jesu Chrifti herab.

S. 7.

Abstammung Jesu Chrifti.

a) Nach Matthäus 1, 1-17.

Stammbuch Jesu Chrifti, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams.

Diese Worte bilden die Aufschrift zu dem Stammbuche oder Geschlechtsregister des Matthäus, in dem er in Jesus den verheißenen Messias nachweisen will. Nebst dem folgt Matthäus der Gewohnheit orientalischer Schriftsteller, welche der Lebensbeschreibung großer Männer ihre Stammtafel veranzuschicken pflegen.

Jesus (Heiland Retter) bezeichnet die historische Persönlichkeit; Christus (Messias) den Amtsnamen. Lezter Name heißt so viel, wie Gesalbter, d. i. der mit Kraft von Oben Ausgestattete, wodurch zugleich sein Propheten-, König- und Hohespriesterthum ausgesprochen ist. Des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams. Da diese zwei großen Männer die Häupter der jüdischen Nation waren, so werden sie schon in der Ueberschrift der Stammtafel als Stammvåter Jesu Chrifti genannt, und seine Abstammung von ihnen im Einzelnen in Folgendem genau nachgewiesen.

Abraham zeugte den Isaak (1. Mos. 21, 2. 3.), Isaak aber zeugte den Jakob (1. Mos. 25, 25.), Jakob aber zeugte den Judas und seine Brüder. (1. Mos. 29, 35.)

Judas wird unter den Söhnen Jakobs besonders hervorgehoben, weil auf ihn das Recht der Erstgeburt übergegangen, dessen Ruben wegen des bekannten Frevels (1. Mof. 35, 22.) verluftig gegangen, und weil der Meffias aus seinen Lenden hervorgehen soll (1. Mos. 49, 10.), doch auch seine Brüder werden nebenbei erwähnt, als die Stammhäupter des Volkes Gottes.

Judas aber zeugte den Phares und den Zara aus der Thamar (1. Mos. 38, 29. 30.); Phares aber zeugte den Es

rom (1. Chron. 2, 5., Ruth 4, 18.); Esrom aber zeugte den Aram (Ruth 4, 19.); Aram aber zeugte den Aminadab (Ruth 4, 19.); Aminadab aber zeugte den Naaßon (1. Chron. 2, 10., Ruth 4, 20.); Naaßon aber zeugte den Salmon (1. Chron. 2, 11. Ruth 4, 18.); Salmon aber zeugte den Booz aus der Rachab. *) (1. Chron. 2, 11., Ruth 4, 21.)

Booz ist der Urgroßvater Davids (Ruth 4, 17.), der von der Zeit Salmons an erst über 400 Jahre zur Regierung kam, welcher Zeitraum für vier Geschlechter zu lang ist. Daher müssen zwischen Salmon und Booz bedeutungslose Namen ausgelassen sein, so daß Booz kein natürlicher Sohn des Salmon, sondern nur Sprößling ist.

Booz aber zeugte den Obed aus der Ruth (Ruth 4, 21.); Obed aber zeugte den Jessai (Ruth 4, 22.); Jessai aber zeugte David, den König (Ruth 4, 22.). Der König David aber zeugte den Salomon (2. Kön. 12, 24.); Salomon aber zeugte den Roboam (3. Kön. 11, 43.); Roboam aber zeugte den Abia (3. Kön. 14, 31.); Abia aber zeugte den Asa (3. Kön. 15, 8.); Asa aber zeugte den Josaphat (3. Kön. 15, 24.); Josaphat aber zeugte den Joram (3. Kön. 22, 51.); Joram aber zeugte den Ozias. (1. Chron. 3, 11.)

Joram zeugte eigentlich Ochozias (4. Kön. 8, 24.), dieser den Josias (4. Kón. 11, 2), Josias den Amasias (4. Kön. 12, 21.), und dieser erst den Dzias (2. Chron. 26, 1.). Es sind also drei Geschlechtsfolgen übergangen worden. Dieses geschah von Matthäus, um die beliebte Zahl (V. 17) heraus zu bringen; warum aber die Wahl der Auslassung gerade auf die genannten drei Könige fiel, leiten Einige daher, weil die drei Könige Nachkommen der Heidin Jezabel waren, deren Tochter Joram zum Weibe hatte. Und da Joram auf den Wegen der Könige Israels wandelte, aber nach dem Gesetz die Sünden der Väter bis in's vierte Glied an den Nachkommen gestraft werden sollten, so wurden die drei Könige der theokratischen Thronfolge unwürdig erklärt. Andere sehen den Grund darin, weil unter diesen Königen der Glanz des Hauses Davids verdunkelt war. Vielleicht wirkten beide Ursachen ein. Auf jeden Fall waren die ausgelassenen Glieder dem Matthäus minder wichtig, und

*) Diese Rachab scheint verschieden zu sein von der Jos. 2, 1. erwähnten, welche die Bothen Josuas rettete, und wird sonst im alten Bunde nirgends erwähnt. Nach Andern ist es die nämliche Persönlichkeit.

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