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Wer nun von ihnen, sprich, wird ihn mehr lieben? Simon aber erwiderte und sprach: Ich vermuthe der, dem er das Meiste geschenkt hat. Er aber sprach zu ihm: Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geurtheilt. Und zum Weibe gewendet, sprach er zu Simon: Siehst du dieses Weib? Ich kam in dein Haus, du gabst kein Wasser für meine Füße; sie aber beneßte mit Thränen meine Füße, und trocknete sie mit ihren Haaren. Du gabst mir keinen Kuß, sie aber hörte nicht auf, seit ich hereingekommen bin, meine Füße zu küssen. Du salbtest mein Haupt nicht mit Del; sie aber salbte mit Salböl meine Füße.

In diesem Tadel des lauen Benehmens des Pharisäers gegen seinen Gast liegen lauter Anspielungen an die Sitte des Orients, die in der Regel nicht vernachlässigt wurde, und in diesem Benehmen ist ein greller Contrast enthalten zu der inbrünstigen Liebe der Frau, die mehr that, als was sonst Sitte war, und deswegen auch nach dem Maße dieser Liebe nach Folgendem begnadiget zu werden verdiente, wie auch Petrus behauptet: „Die Liebe bedeckt die Menge der Sünden." 1. Pet. 4, 8. (vgl. Spr. 10, 12. 16, 6.)

Deswegen sage ich dir: Es sind ihr die vielen Sünden vergeben, weil sie viel geliebt hat; wem aber wenig vergeben wird, der liebt auch wenig. Er sprach aber zum Weibe: Es sind dir deine Sünden vergeben. Und es fingen die Tischgenossen an bei sich zu sagen: Wer ist der, welcher auch die Sünden vergibt? Er sprach aber zu dem Weibe: Dein Glaube hat dir geholfen, geh' hin im Frieden!

Der innere Grund und das Maß der Begnadigung des Weibes war die Liebe; das gläubige Vertrauen, das sie zu Jesus trieb, die äußere Veranlaffung.

Der Umstand, daß Lukas die Salbung kurz vor dem Leiden Jesu in Bethanien, welche die drei andern Evangelisten berichten, nicht erzählt, der gleiche Name des Gastgebers Simon, und das Abtrocknen der Füße mit den Haaren veranlaßte viele Erklärer, die Salbung für identisch, und somit die hier genannte Sünderin für die Schwester der Martha und des Lazarus zu halten. Unterdessen sind gegen einen solchen Schluß doch gar zu viele Gegengründe. Wenn auch Lukas nicht akoluthistisch, d. i. nach Abfolge der Begebenheiten erzählt, so ist doch ein Vorgreifen auf den Anfang der Leidensgeschichte vom fiebenten Capitel aus nicht wahrscheinlich. Das Gespräch bei beiden Salbungen ist auch ganz verschieden. Wenn aber die Salbung, so

ist auch die Person verschieden. Dieses aber noch aus andern Gründen. Schon länger lebte der Herr mit der Familie des Lazarus auf vertrautem Fuße. Wie konnte er mit Geschwisterten im freundschaftlichen Verhältnisse leben, deren Eines eine öffentliche Sünderin war? Wo ist eine Spur von der fündigen Maria in der von Lukas selbst entworfenen herrlichen Scene (10, 38-42)? oder in den Berichten der drei Evangelisten über die Salbung?

Wie paßte die Aeußerung des Simon, der doch der Familie des Lazarus befreundet gewesen war, gegen seine Schwester? Man muß also anneh men, daß zwei Mal eine Salbung im Hause eines gewissen Simon vorfiel, was ja leicht möglich war; dieses Mal in dem Hause des Pharisäers Simon, das zweite Mal im Hause eines Simon, der zu Jesus in weit näherem Verhältnisse stand. Das Abtrocknen mit den Haaren mag damals eine bekannte und sich leicht wiederholende Ehrenbezeigung gewesen sein.

Die Identität der Maria von Bethanien mit Maria von Magdala ermangelt ohnehin aller Gründe. Und daß auch unsere Sünderin nicht wohl diese sein könne, ergibt sich daraus, daß Lukas diese gleich 8, 2. ohne mindeste Beziehung auf diese Begebenheit nennt. Es sind daher wohl höchft wahrscheinlich die hier genannte Sünderin, Maria von Magdala, und Maria von Bethanien drei verschiedene Personen.

S. 47.

Aussendung der Bwölf. Tod des Täufers. Matth. 9, 36-38. 10, 1. 5—42. 14, 1–12. Mark. 6, 7-31. Luk. 9, 1-10. 12, 2-9. 49-53. 11. 12. *)

a) Als er (Jesus) aber die Schaaren sah, erbarmte es ihn ihrer, weil sie geplagt (von geistigem Elende) und zerstreut waren, wie Schafe, die keinen Hirten haben. Darauf sprach er zu seinen Jüngern: Die ernte ist groß, aber der Arbeiter find wenige. Bittet daher den Herrn der Aernte, daß er Arbeiter in seine Wernte sende.

Und er rief die Zwölfe zu sich und sandte sie aus je zwei und zwei, und gab ihnen Macht über unreine Geister, daß

*) Das legte Citat aus Lukas wurde vom Herrn bei einer anderen Gelegenheit ges sprochen. Entweder hat Jesus in einer dortigen Rede gegen die Heuchelei die Worte wiederholt, oder Lukas hat die von Matthäus in der ursprünglichen Stellung ge= gebene Rede, vielleicht durch Wiederholung der Verse 2. u. 3. von Seite des Herrn veranlaßt, des verwandten Sinnes wegen versegt.

fie selbe austrieben, und alle Krankheit und jedes Gebrechen heilten. Und er trug ihnen auf und sprach: Auf den Weg zu den Heiden gehet nicht, und in eine Stadt der Samariter gehet nicht hinein; gehet vielmehr zu den verlornen Schafen aus dem Hause Israel. Gehet aber hin, verkündet und saget: Das Reich der Himmel ist herangenaht. Heilet Kranke, er wecket Todte, reiniget Aussäßige, treibet Teufel aus! Umsonst habet ihr empfangen, umsonst gebet! Und er sprach zu ihnen: Nehmet nichts mit auf den Weg, weder Stäbe, außer einen (Pilger-) Stab, noch eine Reisetasche, noch Brod, noch besitet Gold, oder Silber, oder Erz für eure Gürtel, noch zwei Unterkleider, noch Schuhe, sondern nur mit Sandalien angethan (dürft ihr sein); denn der Arbeiter ist seines Unterhaltes werth.

Nur das unumgänglich Nothwendige durften die Apostel auf ihrer Misfionsreise mitnehmen, was auch dem Aermsten nicht fehlen durfte; für das Uebrige sollen jene sorgen, denen sie Geistliches mittheilen.

In welche Stadt, oder in welches Dorf ihr immer kommen möget, so forschet nach, wer darin würdig ist; dort bleibet so lange, bis ihr fortgehet.

Die Apostel sollen wohl gesittete, gastfreundliche, für den Unterricht empfängliche Häuser in den Städten oder Dörfern aufsuchen, und dort sich als Gäste aufhalten bis zur Abreise.

Kommet ihr aber in das Haus, so begrüßet es. Und wenn das Haus würdig ist, so komme euer (gewünschter) Friede über dasselbe; ist es aber nicht würdig, so kehre euer Friede zu euch zurück.

Ein großer Troft für die, welche für Andere bethen und segnen. Die Frucht davon geht nie verloren, sondern wird bei der Unwürdigkeit derer, denen Gebeth und Segen zunächst gilt, den Urhebern zu Theil.

Und wenn sie euch nicht aufnehmen, noch hören euere Worte, so geht heraus aus dem Hause oder jener Stadt und schüttelt den Staub euerer Füße ab, ihnen zum Zeugnisse.

Das Abschütteln des Staubes war bei den Juden eine symbolische Hands lung, die sie ausübten, wenn sie durch ein heidnisches Land zogen, indem sie sogar den Staub der Erde der Heiden für unrein ansahen. Es drückten daher

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die Apostel durch diese Handlung aus, daß die für die Heilsbothschaft unempfänglichen Juden, heidnischgesinnte, unreine, verächtliche, strafwürdige (vergleiche Folgendes) Menschen seien.

Wahrlich, ich sage euch, Sodoma und Gomorra wird es erträglicher gehen am Tage des Gerichtes, als jener Stadt.

Sieh! ich sende euch wie Schafe in Mitte der Wölfe; seid also klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben.

Ich sende euch wehrlos unter mörderische Menschen, die euerem Leben nachstellen; ihr benöthiget also Klugheit, um ihnen auszuweichen, aber zugleich Arglosigkeit, Sanftmuth, welche nicht reizt, die empfangene Unbild nicht rächt, den unausweichbaren Angriffen sich willig hingibt.

Habet euch Acht vor den Menschen; denn sie werden euch an Gerichtshöfe überantworten, und in ihren Synagogen geiBeln, und vor Statthalter und Könige werdet ihr geführt werden um meinetwillen, um vor ihnen und den Heiden Zeugniß abzulegen. Wenn sie euch aber überantworten, so forget nicht, wie oder was ihr reden werdet, denn es wird euch verliehen werden in jener Stunde, was ihr reden sollet. Denn nicht ihr seid es, die da reden, sondern der Geist euers Vaters, der in euch spricht.

Ueberantworten aber wird Bruder den Bruder in den Tod, und der Vater das Kind; und aufstehen werden Kinder wider Aeltern und sie in den Tod bringen. Und ihr werdet gehaßt sein von Allen meines Namens wegen; wer aber ausharrt bis zum Ende, der wird selig werden. Wenn sie euch aber in dieser Stadt verfolgen, so fliehet in eine andere; denn ihr werdet nicht vollendet haben die Städte Israels (nicht überall gewesen sein, also immer noch neue Zufluchtsorte haben), bis der Sohn des Menschen gekommen sein wird (zum Strafgerichte über Jerusalem). Ein Jünger ist nicht über dem Meister, noch ein Knecht über seinem Herrn. Es genüge dem Jünger, daß er sei wie sein Meister, und der Knecht wie sein Herr. Haben sie den Hausherrn Belzebul genannt, wie vielmehr dessen Hausgenossen! Fürchtet sie daher nicht. Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt, und verborgen, was nicht bekannt werden müßte.

Recht und Wahrheit wird an das Tageslicht treten, d. i. ihr werdet als Genossen des Bösen jezt gescholten, einst gerechfertiget werden, und die von euch verkündete Lehre wird sich Bahn brechen, was euch alle Furcht benchmen soll.

Was ich euch in der Finsterniß sage, das sprechet aus im Lichte, und was ihr in das Ohr (sprechen) höret, das verkündet von den Dächern.

Verkündet meine im Geheimen gehörte Lehre öffentlich. Ziehet das Geheime an's Licht; das im engen Kreise Vernommene machet öffentlich bekannt. (Da die Dächer der Häuser im Orient flach sind und mit Geländern versehen, so konnte man leicht von ihnen herab an die auf der Straße befindlichen Menschen seine Mittheilungen machen.)

Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib tödten, die Seele aber nicht tödten können; fürchtet vielmehr den, der Seele und Leib verderben kann in der Hölle.

10

Werden nicht zwei Sperlinge um einen Pfennig (Assa= rion Denar) verkauft? und nicht einer von ihnen wird auf die Erde fallen ohne euern Vater. auch die Haare des Hauptes alle gezählt. nicht! mehr als viele Sperlinge seid ihr.

An euch aber sind
Fürchtet euch also

Die Worte zeigen an, daß ohne Wissen und Willen Gottes nichts in der Welt, besonders an und mit den Menschen geschieht. Es gibt also keinen Zufall. Alle die feinen Fäden, woran das Schicksal des Einzelnen und ganzer Völker sich abwindet, werden gehalten und gelenkt von einer weisen Hand. Mag der Mensch, weil er frei, sich seine Wege wählen, auch gegen den Willen Gottes, so kann er sich doch seiner Herrschaft nicht entziehen. Greifen sie störend in den Gang des Ganzen ein, so wird ihm Halt gebothen, und feine klügsten Rathschläge, seine stolzesten Anschläge werden vereitelt, und was er böse meinte, wird unter der Leitung der weisen Vorsicht zum Guten ge= wendet. (Man denke an den Verkauf Josephs, an Moses im Binsenkorbe.) Und mag die Geschichte der Menschheit noch so natürlich zu verlaufen scheinen, und Schlechtigkeit und Leidenschaft die traurige Rolle spielen; werden die Fäden des Zeitgewebes auseinandergelegt, so entdeckt man durchwegs den Einschlag des göttlichen Willens. Darum wohl dem, der unter dem Schuße der göttlichen Vorsehung wohnt! Er ist da geborgen, und kann getrost sein Schickfal in die Hände dessen legen, der dem Menschen Alles zum Besten lenkt.

Ein Jeder nun, der mich bekennen wird vor den Menschen, den will auch ich bekennen vor meinem Vater im Himmel.

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