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nun aus ihnen für die Heilspredigt werden sich mit Israel zu einer Herde sammeln, nachdem die Scheidewand niedergeriffen, und zwar unter dem Einen Oberhirten Jesus Christus.

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Hier ist also nicht von einer Vereinigung der chriftlichen Confessionen zunächst die Rede, wie man die Worte gern deutet, wiewohl dieses der sehnliche Wunsch aller Bessern schon lange war und noch ist. Wie lange der Wunsch noch unerfüllt bleiben und die Christenheit in der religiösen Spaltung - in ihren drei Hauptfractionen verharren wird, das weiß Gott, der sie aus weisen Gründen wird zugelassen haben. Vielleicht treiben erst große physische Drangsale die Confessionen zusammen; vielleicht bereitet sich auf dem Boden der politischen und religiösen Freiheit Amerika's diese Vereinigung allmälig vor, wo die volle Freiheit zwar manches Böse erzeugt, aber auch herrliche Früchte bringt.

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In den vereinigten Staaten Nordamerika's, die ohne Zweifel eine große Zukunft haben, ist der Sammelplaß aller Völker der Erde. Da sind auch alle Confeffionen vertreten, die protestantischen allerdings in unzähligen Zersplitterungen, daher es passend das classische Land der Secten heißt, und können ihre Ideen bei der vollen religiösen Freiheit ungehindert austauschen. Es muß bei einem solchen Zustande, wo oft Eine Stadt vielfach in religiösen Ansichten getheilt ist, noch heftige Kämpfe und Reibungen abseßen. Aber das Resultat davon kann doch nicht wohl ein anderes sein, als daß man sich in den religiösen Hauptfragen, die gegenwärtig hier gründlich und vielseitig erörtert werden, immer mehr verständige, und endlich vielleicht die Bruderhand biethe.

Deswegen liebt mich der Vater, weil ich mein Leben gebe, (aber deswegen gebe) um es wieder zu nehmen. Niemand nimmt dieses von mir, sondern ich gebe es aus mir selbst (freiwillig). Ich habe die Vollmacht, es hinzugeben und habe die Vollmacht, es wieder zu nehmen.

Diesen Auftrag (mein Leben zu geben und wieder zu neh men) erhielt ich von meinem Vater

Hier erscheint der Tod Jesu als freiwilliges Opfer. Allerdings war dort, wo der göttliche Sohn freiwillig in den Rathschluß des Vaters einging, für ihn eine Art Nothwendigkeit vorhanden, das übernommene Opfer zu vollenden und gehorsam zu sein bis zum Tod am Kreuze; daher die Schlußworte des Textes. Es entstand nun wieder eine Spaltung unter den Juden wegen dieser Reden. Viele von ihnen sagten: Er hat einen Teufel und ist rasend; was hört ihr ihn an? Andere sagten: Das sind nicht Reden eines Wahnsinnigen; kann etwa ein Teufel die Augen der Blinden öffnen?

Sechster Abschnitt.

Letzter Aufenthalt Jefu in Galilää.

S. 55.

Jesus rägt die Sahungen der Schriftgelehrten und Pharifäer, die von Jerusalem kamen. Matth. 15, 1–20. Mark. 7, 1–23.

Damals (nachdem er wieder nach Galiläa gekommea war) traten die Schriftgelehrten und Pharisäer, die von Jerusalem gekommen waren, zu ihm. Und als sie sahen, daß Einige seiner Jünger mit gemeinen, das ist mit ungewaschenen Händen Brod assen, tadelten sie es. Denn die Pharisäer und alle Juden essen nicht, wenn sie nicht mit der Faust die Hände gewaschen (abgerieben) haben, indem sie die Sahungen der Alten festhalten; auch vom Markte heimkehrend, essen sie nicht, ohne daß sie sich baden, und viele andere Dinge gibt es, die sie nach der Ueberlieferung beobachten: Das Reinigen der Becher und Krüge, und ehernen Geschirre und Bettgestelle. Darauf fragten ihn die Pharisäer und Schriftgelehrten: Warum wandeln deine Jünger nicht nach der Ueberlieferung der Vorfahren, sondern essen mit ungewaschenen Händen das Brod (genießen die Nahrung)?

Jesus hatte beim Laubhüttenfeste solches Aufsehen gemacht, daß es die Pharisäer und Schriftgelehrten für rathsam hielten, ihn nicht mehr aus den Augen zu lassen. Deswegen kamen Einige unter ihnen selbst von Jerusalem nach Galilåa, um dort seine Lehr- und Handlungsweise zu beobachten. Den ersten Anlaß, ihn zur Rede zu stellen, gab der besagte Umstand, daß die Jünger mit ungewaschenen Händen aßen, der in dem Gefeße gar nicht berührt wird, sondern nur eine pharisäische Sagung war. (Auch vor einem in Galiläa wohnenden Pharifäer mußte der Herr sich selbst wegen der unterlassenen Händewaschung bei einer andern Gelegenheit vertheidigen. Luk. 11, 37. ff.) Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Warum übertretet auch ihr das Gebot Gottes wegen eurer Ueberlieferung? Denn Gott hat befohlen und gesprochen: „Ehret den Vater

und die Mutter! und wer verfluchet Vater oder Mutter, soll des Todes sterben." (2. Mos. 20, 12. 21, 17.) Ihr aber faget: Wenn ein Mensch zum Vater oder zur Mutter gesprochen haben wird: Korban, das ist Opfergabe, wovon du von mir Nußen ziehen könntest (ist es), der mag auch nicht ehren seinen Vater oder seine Mutter; und ihr lasset ihn so nichts thun für seinen Vater oder seine Mutter, ungültig erklärend das Geboth Gottes durch eure Ueberlieferung, welche ihr überliefert habt; und Aehnliches der Art thut ihr Vieles. Heuchler! richtig hat von euch Isaias geweissagt, der da spricht: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, ihr Herz aber ist fern von mir. Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie Lehren geben Menschengebothe. (If. 29, 13.); denn ihr lasset das Geboth Gottes bei Seite und haltet die Saßung der Menschen fest: Reinigungen der Krüge und Becher; und vieles Andere dergleichen thut ihr.

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Und er rief die Volksschaaren zusammen und sprach zu ihnen: Höret mich Alle und verstehet!

Der Herr hielt eine Aufklärung über diese Verunreinigung für so wichtig, daß er absichtlich das Volk, das noch für eine Belehrung Empfänglichkeit hatte und durch die pharisäische Sazungen irre geleitet war, herbeirief, indem eine Belehrung an die verstockten und unverbesserlichen Pharisäer ohnehin fruchtlos gewesen wäre.

Nichts ist außerhalb des Menschen, was ihn, in seinen Mund eingehend, verunreinigen kann, sondern was aus seinem Munde ausgeht, das verunreinigt den Menschen. Wer Ohren hat zu hören, der höre!

In diesem wichtigen Ausspruche wird nicht nur die Speise überhaupt, die mit ungewaschenen Händen genossen wird, für nicht vermreinigend erklärt, sondern auch insbesondere auf die Abschaffung der im Geseße für unrein erklärten Speisen hingewiesen (Apostelg. 10, 10. ff.), indem es im neuen Bunde keine levitische Verunreinigung mehr geben soll, deren Tendenz allerdings eine Gottes würdige war, nämlich dem Volke in der körperlichen Reinigkeit auch die der Seele nahe zulegen, um vor dem heiligen Gott würdig zu erscheinen. Kein Wunder, daß sich die Pharisäer an der Rede ärgerten, wie das Folgende besagt, und ihren Aerger vor den Jüngern aussprachen. (Daß dieser Aus

spruch das kirchliche Abstinenz-Geboth nicht berührt, ergibt sich einfach daraus, daß dieses nur um der Askese willen gegeben wird und ihm nicht die Meinung einer Verunreinigung zu Grunde liegt.)

Darauf näherten sich seine Jünger und sprachen zu ihm: Weißt du, daß die Pharisäer, als sie deine Rede hörten, sich geärgert haben? Er aber antwortete und sprach: Jede Pflanze, die nicht mein himmlischer Vater gepflanzt hat, wird ausgerottet werden.

Die fremde Pflanze im Weinberge des Herrn ist Alles, was bloß durch menschliche Willkür eingeführt worden.

Lasset sie! sie sind blinde Führer der Blinden; wenn aber ein Blinder den andern führt, so werden beide in die Grube fallen.

Und als er vom Volke weg in's Haus gegangen war, fragten ihn seine Jünger über das Gleichniß. Petrus (in ihrem Namen) fing an und sprach zu ihm: Sage uns dieses Gleichniß (erkläre uns dessen Sinn)! Jesus aber sprach: Seid auch ihr noch so unverständig? Sehet ihr noch nicht ein, daß Alles, was von Außen in den Menschen kommt (in den Mund eingehet) ihn nicht verunreinigen könne, weil es nicht in sein Herz kommt, sondern in den Bauch, und in den natürlichen Ausgang abgeht, der alle Speisen reiniget (unverdauliche ausführend). Er sagte aber: Was aus dem Menschen herauskommt das aus dem Munde Gekommene aber kommt aus dem Herzen, das verunreiniget den Menschen. Denn von Innen heraus, von dem Herzen der Menschen kommen böse Gedanken, Morde, Ehebrüche, Hurereien, Diebstähle, falsche Zeugnisse, Lästerungen, Habgierden, Bosheiten, List, Liederlichkeit, böses Auge (Neid), Hochmuth, Thorheit. Alles dieses Schlimme kommt von Innen heraus und verunreinigt den Menschen. Aber mit ungewaschenen Händen essen, verunreinigt den Menschen nicht.

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Das Herz wird also hier als die Geburtsstätte dargestellt, in der sich alles Böse entwickelt, wenn es eine verkehrte Richtung hat, und dieses Böse auch in allerhand bösen Worten und Handlungen kundgibt.

S. 56.

Das Kananäische Weib. Heilung eines Caubftummen. Matth. 15, 21-28. Mark. 7, 24-37.

a) Und Jesus begab sich von dort hinweg, und zog sich zurück in die Gränzgebiethe von Tyrus und Sidon. *) Und da er in das Haus (einer Herberge) eingetreten war, wollte er, daß Niemand es erfahre, aber er konnte nicht verborgen bleiben.

Das Wegbegeben Jesu aus dieser Gegend geschah offenbar, um sich und seine Jünger den Nachstellungen der Pharisäer zu entziehen und dem Andrange des Volkes zeitweilig auszuweichen, welches Leßtere aber vergebens war. scheint aber nach Markus nicht in das Phönizien selbst sich hineinbegeben zu haben, sondern nur bis an die Gränzen (Matthäus sagt: In die Gegend von Thrus und Sidon).

Denn als ein Weib von ihm hörte, deren Tochter einen unreinen Geist hatte, so kam sie von jenen Gränzen heraus, schrie ihm nach und sprach: Erbarme dich meiner, Herr, Sohn Davids! meine Tochter ist jämmerlich besessen.

Es war aber das Weib eine Griechin (Heidin), eine Syrophönizierin nach der Herkunft, **) und sie bath ihn, daß er den Teufel aus ihrer Tochter austreibe. Der Herr aber antwortete ihr nicht ein Wort. Und es traten seine Jünger zu ihm, bathen ihn und sprachen: Entlaß sie (erhört), denn sie schreit hinter uns. Er aber antwortete: Ich bin nur gesandt zu den verlornen Schafen des Hauses Israel. Sie aber kam

*) Tyrus und Sidon waren zwei große phönizische Städte am Mittelmeere, durch Handel und Schifffahrt sehr berühmt. Ihre Gebiethe, die ziemlich weit aus einander und nordwestlich von Palästina lagen, begränzen den nördlichen Theil des heiligen Landes.

**) Syrophönizien hieß jene Gegend, d. i. das an Syrien gränzende Phönizien, zum Unterschiede von jenem in Afrika (Kartago), dem lybischen. Die Einwohner dieser Gegend waren meistens Heiden, von den Juden Griechen genannt, und stammten von Kanaan, dem Sohne Chams, die nach Vertreibung aus Kanaan sich in Phönizien niederließen, und deshalb sowohl Kananäer (wie Matthäus das Weib wirklich eine Kananäerin nennt), als auch Phönizier oder Syrophönizier hießen.

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