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des Propheten Jonas. *) Und er entließ sie, stieg wieder in das Schiff und fuhr hinüber (auf die östliche Seite des See's).

Und als seine Jünger hinüber gekommen waren, hatten sie vergessen, Brod mitzunehmen (für die einsame Landreise), und hatten blos ein Brod bei sich im Schiffe. Jesus aber befahl ihnen und sprach: Sehet euch vor und hüthet euch vor dem Sauerteige der Pharifäer und Sadducäer, und vor dem Sauerteige des Herodes.

Sauerteig

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geistiges Gährungsmittel, das aber in der verderblichen Lehre und Denkungsweise der Pharisäer und Sadducäer nicht zu suchen. (Des Herodes der Herodianer, die mit den Sadducäern ziemlich die Richtung theilten daher Markus den Herodes geradezu für die Sadducäer nennt und als Anhänger des Herodes leichtsinnige, üppige Menschen waren.) **) Sie aber dachten bei sich und sprachen: Wir haben kein Brod mitgenommen.

Die Apostel glaubten also, Jesus warne sie, von den Pharisäern u. f. w. natürliche Speise zu nehmen.

Als aber Jesus es (den Irrthum der Apostel) merkte, so sprach er zu ihnen: Was denkt ihr bei euch, ihr Kleingläubige! daß ihr nicht Brode mitgenommen habet? Seid ihr noch unverständig und ohne Einsicht? Seid ihr noch verblendet in euerm Herzen? Augen habend, sehet ihr nicht? Und Ohren habend, höret ihr nicht, und erinnert euch nicht? Seid ihr noch nicht verständig, und erinnert ihr euch nicht mehr an die fünf Brode der Fünftausende, und wie viel Körbe ihr aufhobet? Nicht mehr an die sieben Brode der Viertausende, und wie viele Körbe ihr aufhobet? Als ich die fünf Brode brach für die Fünftausende, wie viele Körbe voll von Stücken hobet ihr auf? Sie sprachen zu ihm: Zwölf. Als aber die sieben Brode für die Viertausende, wie viel Körbe voll Stückchen hobet ihr auf? Sie aber sprachen: Sieben. Und er sprach zu ihnen:

*) Siche über das Zeichen des Propheten Jonas §. 20. **) Luk. 12, 1. bezeichnet diesen Sauerteig ausdrücklich als Heuchelei. Er berichtet eine andere Veranlassung zum Dictum, was sich aber zur Wiederholung eignet.

Wie, versteht ihr noch nicht, daß ich zu euch nicht in Bezug auf Brod sprach: Hüthet euch vor dem Sauerteige der Pharisäer und Sadducäer? Da verstanden sie, daß er nicht gesprochen, sich zu hüthen vor dem Sauerteige des Brodes, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadducäer?

Jesus rügt das Mißverständniß und tadelt den Unverstand der Apostel, weil schon die zweimalige Brodvermehrung in ihnen nicht hätte sollen den Gedanken Raum nehmen lassen, als denke Jesus an natürliches Brod, und warne, solches von den Pharisäern zu nehmen. Die Brodforge der Apostel war also eine sträfliche, weil sie den bei sich hatten, der das Brod wunderbar gibt, wo es nothwendig ist.

Und er kam nach Bethsaida; *) und sie brachten ihm einen Blinden und bathen ihn, daß er ihn berühre. Und er faßte die Hand des Blinden und führte ihn hinaus vor den Flecken, und nachdem er ihm mit Speichel die Augen beneßt und seine Hände ihm aufgelegt hatte, befragte er ihn, ob er etwas sähe. Und er blickte auf und sprach: Ich sehe die Menschen wie Bäume umher wandeln. Hierauf legte er nochmal die Hände auf dessen Augen und machte ihn wieder sehend; und er war hergestellt und sah Jedermann deutlich. Und er schickte ihn in sein Haus und sagte: Gehe nicht in den Flecken hinein, noch sage es Jemand im Flecken.

Auch hier, wie bei dem Taubstummen §. 56. b), wird der schwache Glaube durch äußere Mittel belebt, und in dem Grade, als der Glaube zunimmt, naht auch das Heil.

S. 59.

Jesus in der Nähe von Casarea Philippi, das Bekenntniß Petri. Matth. 16, 13-20. Mark. 8, 27-30. Luf. 9, 18-21.

Und es ging Jesus mit seinen Jüngern fort in die Orts

*) Dieses Bethsaida, zubenannt Julias zu Ehren der Tochter des Kaisers Augustus, lag nordöstlich von der Stadt gleiches Namens auf der Westseite in der Nähe von Chorazim und Kapernaum, dem Geburtsorte der Apostel Petrus, Andreas und Philippus.

schaften von Cäsarea Philippi; *) und er fragte seine Jünger auf dem Wege (dahin) **): Wer sagen die Leute, daß ich sei, der Sohn des Menschen?

Hier, an der Gränze seiner Wirksamkeit, ferne von den lauernden Pharisäern, war der geeignete Ort, wo sich Jesus deutlicher über seine Messias, Würde erklären und durch Fragen das Bekenntniß daran aus seinen Jüngern locken fonnte.

Sie aber antworteten ihm und sprachen: Einige Johannes der Täufer; Andere aber: Elias; noch Andere: Jeremias oder einer der Propheten.

Der Glaube an das Wiederaufleben des Täufers wurde durch Herodes und seine Parthei veranlaßt (Matth. 14, 2.), des Elias durch Mal. 4, 5., des Jeremias oder eines andern alten Propheten durch den jüdischen Volks glauben, der überhaupt die Auferstehung der Todten zur Vorausseßung hat, und insbesondere den Jeremias, den getreuen Fürbitter für das Volk (2. Makk. 15, 14.) zu jenen Propheten zählte, deren leibliches Wiedererscheinen die messianische Zeit einleiten sollte. Zum Glauben an die Messianität Jesu erhob sich also das Volk nicht, weil es ein anderes Messias - Bild hatte, als es in ihm erblickte.

Er sprach zu ihnen: Ihr aber, wer saget ihr, daß ich sei? Mit Recht seßt der Herr in den Aposteln eine hellere Erkenntniß voraus als im Volke, die zum mündlichen Bekenntniß werden sollte, das Petrus im Namen der übrigen ablegt.

Es antwortete aber Simon Petrus und sprach zu ihm: Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.

In dieser Antwort liegt das doppelte Bekenntniß, daß Jesus der verheißene Welterlöser oder Messias, und daß er der wesensgleiche Sohn des wahren Gottes, also Gott sei. Kein Wunder, daß einem solchen Bekenntnisse auch

Cäsarea Philippi war eine Stadt südwestlich von Damaskus am Fuße des Libanon, früher Paneas genannt, aber von dem Ethnarchen Philippus herrlich umgebaut, und zu Ehren des Cäsar Tiberius Cäsarea genannt, mit dem Beisage Philippi, um es von der Hafenstadt Cäsarea zu unterscheiden.

Nach Lukas geschah die Frage, als Jesus in der Einsamkeit bethete, und seine Jünger bei ihm waren. Markus will mit seinem auf dem Wege gewiß auch nicht sagen: Auf öffentlicher Straße, sondern nur bei Gelegenheit, als er in die Gegend von Cäsarea Philippi reiste, und so ergibt sich zwischen Lukas und Markus tein Widerspruch.

hauptes erweisen, das Christus zuerst in Petrus aufgestellt hat und das auch nach seinem Tode fortzudauern hat, weil auch die Nothwendigkeit eines obersten Wächters fortdauert, und zwar weit mehr, als zu den Apoftelzeiten. Da aber nach unverwerflichen Zeugnissen des Alterthums Petrus zu Rom gestorben, so ging der Primat auf den Bischof von Rom (Pabft) über, nach dem Grundsaß, daß der Nachfolger im Amte auch der rechtmäßige Erbe der Prårogativen des Vorgängers sei.

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Die ultraprotestantische Ansicht, die sich früher breit machte und auch jezt noch hie und da auftaucht, welche das Pabstthum als das Antichristenthum erklärt, müssen wir mit Entrüstung abweisen und auf den Umstand aufmerksam machen, daß das Pabstthum eine Dauer von 18 Jahrhunderten aufzuweisen hat unter allen Umwälzungen und Stürmen - daß es immer festgehalten die Fundamental-Artikel des Christenthums daß es sorgfältig gewacht über die Einheit, Freiheit, Unabhängigkeit der Kirche gegen unberechtigte Eingriffe weltlicher Macht - daß es die Freiheit der Völker gewahrt, für ihre Civis lisation und Chriftianifirung wie eine zärtliche Mutter gesorgt habe 2. In solchen Thatsachen muß der unbefangene Blick etwas Anderes als ein Antichristenthum sehen; es muß das Pabftthum als eine gewaltige Erscheinung sich ihm zeigen, das nicht von ungefähr oder durch menschlichen Ehrgeiz in die Welt hereingetreten, sondern das seine Fäden in der apostolischen Kirche aufzuweisen, und sich in der Folge nach den Bedürfnissen der Zeiten und Völker sachgemäß entwickelt hat. Daß das Pabstthum, obwohl deffen Dasein als Fügung der göttlichen Providenz muß angesehen werden, auch Schattenseiten aufzuweisen hat, wird nicht geläugnet, da die Träger und Inhaber dieser höchsten Gewalt auch sündhafte Menschen sind.

Hierauf schärfte er seinen Jüngern ein und trug ihnen auf, Niemanden etwas zu sagen, daß er Jesus der Gesalbte sei.

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Die Messianität, die der Herr wohl vor den Volksführern bezeugte, foll das Volk vor seinem Tode nicht erfahren, vielleicht weil ihn dasselbe bei den falschen Ansichten über den Messias an der Ausführung seiner Pläne geftört hätte.

S. 60.

Erste Leidensverkündigung. Erfordernisse zur Nachfolge Jesu. Matth. 16, 21-28. Mark. 8, 31-38. 9, 1. Luk. 9, 22-27.

Bon jener Zeit an begann Jesus seinen Jüngern zu zeigen, daß er müsse nach Jerusalem gehen und Vieles leiden

und von den Aeltesten, Hohenpriestern und Schriftgelehrten verworfen und getödtet werden und am dritten Tage wieder auferstehen.

Von jener Zeit an, jezt nämlich, nachdem die Apostel hinlänglich im Glauben an seine höhere Würde befestiget waren, war es auch an der Zeit, auf seine Knechtsgestalt und die bevorstehende Schmach deutlich hinzuweisen, ohne Gefahr, diesen Glauben zu erschüttern.

In dieser Stelle und in manchen anderen des neuen Bundes wird das Leiden und Sterben Jesu als eine Nothwendigkeit hingestellt. Nachdem Jesus einmal in den Rathschluß des Vaters, die Welt zu erlösen, eingegangen war, so mußte er auch den schweren Weg von der Krippe bis zum Kreuze zurücklegen, wie ihn schon zum Theile die alttestamentliche Prophetie vorgezeichnet hat, und wie solcher im Willen des Vaters lag. Es genügte also, um die Welt zu erlösen, nicht ein Blutstropfen oder ein anderes, auch das geringste Werk, oder gar der bloße Wille, wie mancher fromme Schriftsteller behauptet.

Und er sagte das Wort frei heraus. Und Petrus nahm ihn zu sich und begann ihm Vorhalt zu machen, sprechend: Ferne sei es von dir, Herr! nimmer wird dir solches begegnen. Er aber wendete sich um, und seine Jünger erblickend, schalt er den Petrus und sprach: Weiche zurück, Satan! du bist mir zum Anstoß, denn du sinnest nicht auf das, was Gottes, sondern auf das, was der Menschen ist.

Die Warnung des Petrus, die er, ferne von den übrigen Aposteln, anbrachte, vielleicht weil er sich nicht getraute, den Meister in ihrer Gegenwart zu tadeln, war zwar gut gemeint, und ging aus Liebe zum Herrn hervor, aber aus einer fleischlichen, weswegen er sich eine ernste Zurechtweisung zuzog. Satan bezeichnet hier böser Rathgeber, Versucher," indem Petrus Jesum von der Bahn seines Berufes abbringen, und dadurch ihn zum Falle bringen wollte, nicht göttlich, sondern menschlich denkend.

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Und er rief das Volk mit seinen Jüngern zu sich, und sprach zu ihnen Allen: Wenn Jemand mir nachfolgen will, so verläugne er sich selbst, nehme sein Kreuz täglich auf sich, und folge mir. Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinet- und des Evangeliums willen verliert, der gewinnt es.

Diese wichtigen Worte sind vorzüglich um Petrus willen gesprochen, der so sehr das Leiden scheute, und weisen den Jünger Jesu an, daß thörichte

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