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fühlen ihre Hilfsbedürftigkeit und Abhängigkeit, und schmiegen sich gern an Andere, Mächtigere, Verständigere an; sie wissen Nichts um angeborne Vorzüge des Leibes und Geistes, um den Adel der Geburt.

Deswegen werden gerade die Kinder, von denen Eins als Repräsentant der übrigen (nach Nicephor 2, 35. soll dieses Kind der Martyrbischof Ignatius von Antiochien, † 108 n. Chr., gewesen sein) in die Mitte der Jünger gestellt wird, diesen als Muster von dem Herrn vorgehalten, und sie dadurch zur Ablegung ihres Stolzes, ihrer Rangsucht ermahnt. Ja, die Ablegung wird ihnen als so nothwendig an das Herz gelegt, daß sie sonst gar nicht an der Heilsanstalt Theil nehmen können, indem der schon zum Heile berufenden Gnade durch hochmüthige Selbsterhebung Widerstand geleistet wird.

In der demüthigen Selbstentäußerung hingegen, die sich zum Diener Aller herabläßt, in der gänzlichen Entkleidung aller Selbstsucht liege das Mittel, wahrhaft groß im Reiche Gottes zu werden. (Die Ausdrücke scheinen auch auf das Jenseitige einen nahen Bezug zu haben, da das Himmelreich hienieden nur Anfang und das jenseitige nothwendige Folge ist.)

Und wer Eines dieser Kinder in meinem Namen aufnimmt, nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.

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Aufnehmen gaftlich bewirthen, liebreich behandeln, die nöthige Hilfe in den verschiedenen Nöthen zu Theil werden lassen. In meinem Namen — aus Rücksicht auf mich, weil solche Kinder mir angehören, meine Lieblinge sind.

Der Ausspruch des Herrn ist zunächst wörtlich zu nehmen, dann aber auch zu erweitern, und auf jene auszudehnen, die nicht mehr dem physischen Alter nach, sondern an Demuth, Einfalt, Liebe und Arglosigkeit den Kindern gleichen, in fittlicher Hinsicht Kinder sind, so daß das Kind Symbol des wahren Anhängers Jesu, also auch der in ihrer Gesinnung erneuerten Apostel wird, wie sich die Worte Jesu bald erweitern, wo von dem Gegentheile dem Aergernisse gewarnt wird, und schon Vers vorher.

Johannes aber erwiederte ihm und sprach: Lehrer! wir sahen Jemand, der in deinem Namen Teufel austreibt, welcher uns doch nicht folgt, und wir hinderten ihn, weil er uns nicht folgt.

Johannes wurde durch das Wort: „in meinem Namen," veranlaßt, diese Zwischenrede zu machen, und wollte sagen: Wenn derjenige, der in deinem Namen ein Kind aufnimmt, dich aufnimmt, was haben wir von dem zu halten, der in deinem Namen Teufel austreibt, ohne dein Jünger zu sein?

Und Jesus sprach zu ihm: Hindert ihn nicht! Denn Niemand, der in meinem Namen Wunder wirkt, wird sogleich mich schmähen können. Denn wer nicht wider euch ist, der ist für euch.

Die Apostel hatten also bei ihrem Verhindern die gute Absicht, eine Entehrung des Namens Chrifti zu verhüthen. Nach Berichtigung dieses Zweifels kehrt Jesus zu seinem Thema zurück, und zwar nach Mark. 9, 41. genau im Anschlusse an das Vorhergehende.

Denn wer euch mit einem Becher Wassers tränkt in meinem Namen, weil ihr Christi Anhänger seid, wahrlich, ich sage euch, er wird seinen Lohn nicht verlieren.

Also, will Jesus sagen, muß es auch eine verdienstliche Handlung sein, in meinem Namen Teufel auszutreiben.

b) Wer aber Einen dieser Kleinen, welche an mich glauben, ärgert, dem wäre es besser, wenn ein Mühlstein an seinen Hals gehängt, und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde.

Einen dieser Kleinen,

meiner demüthigen, anspruchlosen Anhänger. Es ist also hier nicht mehr zunächst von den Kindern die Rede, wie die Veränderung des Geschlechtes im Griechischen, und der Zusammenhang bei Mark. 9, 41. 42. sicher anzeigt.

Aergert ist hier das Gegentheil vom Aufnehmen, Wafferreichen (Matth. 18, 5. Mark. 9, 41.), also zunächst abweisen, verachten, die Wohlthaten versagen, und durch dieses böse Beispiel der Seele schaden, zum Anstoß gereichen, welches Leztere auch durch Anderes geschehen kann; daher die folgenden Worte in das Allgemeine übergehen.

Mühlstein, - ein Stein, zum Mahlen dienend. Im Orient bediente. man sich der Handmühlen. Unterdessen wurden Steine auch von Thieren Eseln in Bewegung geseßt, welche Steine viel größer waren. Und ein solcher Stein ist in unserer Stelle gemeint, daher heißt es bei Matthäus: EselMühlstein. Ein solcher Stein am Halse zog sicher in den Grund des Meeres. Der Sinn der Stelle ist daher: Besser ist es für den Menschen, eines sichern zeitlichen Todes zu sterben, als durch Aergerniß die eigene und fremde Seele zu verderben.

Weh' der Welt ob der ergernisse! Es müssen zwar Aergernisse kommen; doch weh' jenem Menschen, durch den Aergerniß kommt.

Die Nothwendigkeit des Aergernisses ergibt sich aus dem Dasein der Sünde; benn das Sündigen gibt wieder Reiz und Anlaß zur Sünde. Aber dieser

Anlaß, der die zweite Hauptquelle bildet, aus der alles sittliche Verderben entspringt (die erste bildet die Vererbung auf dem Wege der natürlichen Abstammung), ist sehr schuld- und strafbar, er mag kommen von der verkehrten Gesammtheit oder dem einzelnen Menschen.

Nun wird übergegangen von dem Aergerniß, das Andern gegeben wird, zu demjenigen, das sich der Mensch selbst gibt.

Wenn dich aber deine Hand oder dein Fuß ärgert, so haue sie ab und wirf sie von dir. Denn es ist dir besser, verstümmelt oder lahm in das Leben einzugehen, als zwei Hände oder zwei Füße zu haben, und in das ewige Feuer geworfen zu werden, wo ihr Wurm nicht stirbt, und das Feuer nicht auslöscht.

Hier handelt es sich um die Unterdrückung der sündlichen Begierden, tie in unsern Gliedern leben. Da aber die Luft im Herzen bleiben kann, wenn das Glied des Leibes schon entfernt ist, so kann nur von der Beseitigung dieser die Rede sein. Aehnlich auch in Betreff des Auges. Der Sinn der bildlichen Redensart ist also: Wenn dir Etwas so unentbehrlich fürs äußere Leben, wie Hand und Fuß, so werth wie das Auge ist, (folgende Worte) entäußere dich desselben gänzlich, wenn es die Veranlassung zum Falle wird.

Ihr Wurm = der Wurm der sie peiniget, ist Bild ihrer Strafe, insbesondere des bösen Gewissens, das sie fortwährend mit Vorwürfen quält.

Und wenn dich dein Auge ärgert, so reiß es aus und wirf es von dir. Es ist dir besser, einäugig ins Leben einzugehen, als mit zwei Augen ins höllische Feuer geworfen zu werden, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht auslöscht. Denn ein Jeder wird mit Feuer gesalzen, und ein jedes Opfer wird mit Salz gesalzen.

Das Opferfleisch wurde durch Bestreuung von Salz zum gottesdienstlichen Gebrauch vorbereitet; so werden auch diese Gottlosen als Schlachtopfer der göttlichen Gerechtigkeit, durch Feuer eingesalzen und dadurch für neue Strafen unversehrt erhalten. Also nähere Erklärung der nächstvorhergehenden Textworte.

Um das Salz ist es eine schöne Sache; wenn aber das Salz kraftlos wird, womit wollet ihr es salzen? Habet in euch Salz und pfleget unter einander Friede.

Die Natur des Salzes veranlaßt den Herrn der Rede eine andere Wendung zu geben, und die Apostel zu ermahnen, in sich jene Eigenschaften zu bewahren, die dem sittlichen Verderben Einhalt thun, indem sonst die fündens

befleckte Welt übel berathen wäre. (Mit den lezten Worten wird der Streit der Apostel berücksichtiget. )

Sehet zu, daß ihr nicht Einen dieser Kleinen verachtet, denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen allzeit das Angesicht meines Vaters, der im Himmel ist.

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Verachtet geringschäßt. Also nicht bloß kein Aergerniß soll den anspruchlosen Jüngern des Herrn gegeben werden, sondern auch alle verächtliche Behandlung ist zu vermeiden; in Worten und Handlungen soll ihnen Hochachtung bezeugt werden. Der Beweggrund ist, weil ihre Engel allzeit den Vater im Himmel anschauen, d. i. weil Gott selbst sie so sehr achtet, daß er sie unter den Schuß heiliger Engel gestellt hat, die Gottes Angesicht schauen, und daher wegen dieses innigen Verhältnisses mit Gott ihre Verächter stets bei ihm anklagen können. (Hier ein unumstößlicher Beweis, daß wenigstens die Anhänger Jesu Schußengel haben. )

c) Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, das Verlorene zu suchen. Was dünkt euch? Wenn Jemand hundert Schafe hat und es geht davon Eines irre, wird er nicht die neun und neunzig zurücklassen in der Wüste über die Berge hin und hingehen, das verlorene zu suchen, bis er es findet. Und wenn es geschieht, daß er es findet, w wahrlich ich sage euch: Er freut sich darüber mehr, als über die neun und neunzig, die sich nicht verirrt haben. Und nachdem er es gefunden, nimmt er es freudig auf seine Schultern. Und wenn er nach Hause kommt, ruft er seine Freunde und Nach, barn zusammen und spricht zu ihnen: Freuet euch mit mir, weil ich das Schaf gefunden, welches verloren war. So ist es nicht der Wille bei eurem Vater, der im Himmel ist, daß Einer dieser Kleinen verloren gehe; (und) ich sage euch: So wird Freude sein im Himmel über einen einzigen Sünder, der Buße thut, mehr als über neun und neunzig Gerechte, welche der Buße nicht bedürfen.

Dieses Gleichniß ist die nähere Erposition der ersten Worte des Tertes und enthält einen mächtigen Beweggrund, die Anhänger Jesu nicht zu verachten, für welche Gott so viel thut. Wie nämlich ein Hirt die ganze Schafs herde verläßt, um ein verlornes Schaf aufzusuchen, und sich über das gefundene freut und auch Andere zur Mitfreude auffordert; so hat sich Gott auch des sündhaften Geschlechtes angenommen und für dasselbe die größten Opfer

gebracht. Mit Recht dachten bei dem verlornen Schafe schon Våter an das sündhafte Menschengeschlecht überhaupt, das der göttliche Hirt, die treue Herde auf den himmlischen Auen verlassend, zu suchen kam. Daher müssen auch die Freunde und Nachbarn, wenn das Gleichniß in den speciellen Zügen soll gedeutet werden, was sonst nicht immer angeht, auf die heiligen Engel bezogen werden, wie schon die obigen Schlußworte anzeigen.

Die größere Freude erklärt sich aus dem ungestörten Besiße des Nichtverlornen, wobei man besondere Rücksicht auf das Verlorne nimmt, wenn es auch minder am Werthe sein sollte, und ist menschliche Ausdrucksweise, die auf Gott nur uneigentlich übertragen werden kann, um die Größe seiner Liebe zum Menschengeschlechte hervorzuheben. *)

(Das folgende Gleichniß, das hier unmittelbar angefügt wird, weil beide Gleichnisse bei Luk. 15, 8. eng verbunden erscheinen, drückt im Grunde das Nämliche aus und scheint nur einen engern Kreis der Gläubigen zu bezeichnen, an den sich die suchende Liebe Gottes wendet.)

Oder welches Weib, die zehn Drachmen **) hat, wenn sie eine Drachme verliert, zündet nicht ein Licht an und kehrt das Haus aus und sucht genau nach, bis sie dieselbe findet? Und wenn sie dieselbe gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und spricht: Freuet euch mit mir, denn ich habe die Drachme gefunden, die ich verloren hatte. Ebenso, sage ich euch, wird Freude bei den Engeln Gottes sein über einen einzigen Sünder, der Buße thut.

*) Eine andere Veranlassung des Gleichnisses hat Lukas als Matthäus, indem er schreibt (15, 1-4.), daß die Pharisäer und Schriftgelehrten gemurrt hätten, als sich alle Zöllner und Sünder dem Herrn nahten, um ihn zu hören, und gesagt hätten: »Dieser nimmt die Sünder auf, und ißt mit ihnen.« Auf dieses habe dann der Herr die Parabel vorgetragen. Diese Veranlassung läßt auch erklären, warum gerade Lukas den Contrast stark hervorhebt, und dem Aerger und der Lieblosigkeit der Pharisäer die Freude der himmlischen Welt gegenüber stellt. Welche Stellung die richtige sei, läßt sich nicht entscheiden. Vielleicht schlichen sich während der Nede Jesu über das Vergerniß murrende Pharifäer und auch Sünder. herbei; vielleicht wurde das Gleichniß zwei Mal gesprochen.

**) Eine Drachme gilt ungefähr 24 bis 26 Kreuzer.

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