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In welches Haus ihr kommen möget, saget zuerst: Friede sei diesem Hause! Und wenn dort ein Kind des Friedens sich befindet, so wird euer Friede auf ihm ruhen; wo aber nicht, so wird er sich zu euch zurückwenden. (Matth. 10, 12. 13.) In demselben Hause aber bleibet, essend und trinkend, was sie haben; denn der Arbeiter ist des Lohnes würdig.

Die Jünger sollten einer Seits von der Gastfreundschaft ohne Scheu Gebrauch machen, weil sie diese Vergeltung verdienen; anderer Seits aber sich mit dem Gewöhnlichen begnügen, und nicht als Wohlleber besondere Speisen verlangen.

Wandert nicht aus einem Hause in ein anderes. Und in welche Stadt ihr kommen möget, und man euch aufnimmt, da esset, was euch vorgeseßt wird, und heilet die darin befindlichen Kranken, und saget ihnen: Das Reich Gottes ist euch genaht.

Wo ihr aber in eine Stadt kommet, und man euch nicht aufnimmt, da gehet hinaus auf die Strassen derselben und saget: Auch den Staub, der uns aus eurer Stadt anhängt, schütteln wir euch ab; aber doch wisset, es ist genaht das Reich Gottes. (Matth. 10, 14.)

Das Kommen des Reiches Gottes wird durch euern Unglauben nicht aufgehalten, kann euch aber nur zum Gerichte gereichen. (Die nun folgenden Wehe gegen die ungläubigen Städte, V. 12–15., find §. 47. berücksichtiget.) Wer euch höret, der höret mich, und wer euch verachtet, der verachtet mich, wer aber mich verachtet, verachtet den, der mich gesandt hat.

Es kehrten aber die Siebenzig mit Freuden zurück, und sprachen: Herr! auch die Teufel sind uns unterthan in deinem Namen. Und er sprach zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Bliß vom Himmel fallen.

Wundert euch nicht, daß euch die bösen Geister, in meinem Namen bes schworen, gehorchen; denn schon früher sah ich seine Macht plöglich zernichtet, und den Satan von der Höhe seiner Macht herabstürzen. Jesus ist gekommen, das Reich des Teufels zu zerstören, was in der Idee schon geschehen, und bei der zweiten Ankunft sich vollkommen erwahren wird.

Siehe ich gebe euch die Macht, zu treten auf Schlangen und Skorpionen und jede Macht des Feindes, und nichts soll euch schaden.

Den Jüngern des Herrn sollen giftige Thiere und Anderes, was den Satan zum Urheber hat, weil er der Vater der Sünde und also auch ihrer Folgen ist, nicht schaden. (Die Verheißung dieser Unverleglichkeit, die gleich bei Paulus in Erfüllung ging (Apoftg. 28, 3. x.) bezieht sich im Allgemeinen auf die Zeit der Charismen, obwohl einzelne Beispiele auch in späterer Zeit nicht fehlen.)

Doch freuet euch nicht darüber, daß euch die Geister unterthan sind, sondern freuet euch, daß eure Namen im Himmel aufgezeichnet sind. (Das Gebeth Jesu V. 21. 22., siehe §. 44. d)

Dann wandte er sich zu den Jüngern besonders (nach Verrichtung des kurzen Gebethes) und sprach: Selig die Augen, die sehen, was ihr sehet! Denn ich sage euch, daß viele Propheten und Könige sehen wollten, was ihr sehet, und haben es nicht gesehen, und hören, was ihr höret, und haben es nicht gehört. *)

S. 67.

Frage über das größte Geboth und Gleichniß vom barmherzigen Samariter. Jesus in Bethanien bewirthet. Luk. 10, 25–42.

a) Und sieh! ein Gesetzgelehrter stand auf, versuchte ihn und sprach: Lehrer! was muß ich thun, das ewige Leben zu erhalten?

Dieser Gefeßgelehrter, der wohl mehr aus Vorwiß als aus Bosheit den Herrn auf die Probe stellen wollte über eine, wie es scheint, unter den grübelnden Schriftgelehrten vielbewegte Frage, ist zu unterscheiden von dem später nach Matth. 22, 35. ff. und Mark. 12, 28. ff. auftretenden.

Dieser aber sprach zu ihm: Im Gesetze was steht ge= schrieben? wie liesest du? Er antwortete und sprach: Du

*) Suche über diese Worte auch bei Matth. 13, 16. 17. §. 32., wo sie in einer etwas andern Verbindung stehen.

sollst den Herrn deinen Gott lieben von deinem ganzen Herzen, von deiner ganzen Seele, und aus deiner ganzen Kraft, und in deiner ganzen Gesinnung; und deinen Nächsten wie dich selbst.

Die angeführten Worte über die Liebe Gottes aus 5. Mos. 6, 5. haben furz den Sinn, daß man alle Kräfte der Seele, alle Handlungen des Lebens auf Gott, als den Zielpunkt derselben hinrichte.

Seele das belebende Element, das Vermögen der Empfindung im höhern Sinne; Gesinnung Denk (Vernunft-) Vermögen - diavola — von Vers 58 also nicht Gemüth, was mit Herz identisch. (Der Ausdruck steht nicht im Deuteronomium und scheint als Ergänzung hier beigefügt zu sein.) Herz = die ganze sittliche Persönlichkeit, der Herd, woraus das ganze geistige Leben quillt, alle fittliche Gesinnung und That entspringt. Daher ist der Mensch, wie das Herz (Matth. 12, 35.); Kraft = nähere Bezeichnung der sittlichen That, die im Herzen den Ausgangspunkt hat, also die Willensthätigkeiten, wie sie sich im Leben darstellen.

Das Geboth der Nächstenliebe ist zu lesen 3. Mos. 19, 18.

Er sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet, thu das, und du wirst leben (ewig selig sein). Dieser aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: Wer ist aber mein Nächster? Sich selbst rechtfertigen als rechtschaffen darstellen durch genaue Nachforschung über den Sinn des Ausdruckes „Nächster", als den die Juden gern nur den Glaubenk genossen, nicht Andere, ansehen wollten.

Das folgende Gleichniß ist die schönste Antwort auf diese Frage, in dem sich unverkennbar der universale Standpunkt des Schülers Pauli zu Tage legt, gegenüber dem partikularistischen der Juden. Der Nichtjude, der Samariter, fennt den Sinn des Gesetzes besser, als Priester und Levit, und weiß dasselbe, durch sein sittliches Gefühl geleitet, besser zu erfüllen. Er ist daher auch im höheren Sinne mehr Israelit als jene, welche mit diesem Namen prunken.

Jesus aber nahm das Wort und sprach: Ein Mensch reisete von Jerusalem nach Jericho und fiel unter die Räuber. Diese plünderten ihn auch aus und brachten ihm Wunden bei, und gingen hinweg, und ließen ihn halbtodt liegen.

Der Weg von Jerusalem nach Jericho führte durch eine öde, von Râubern beunruhigte Gebirgsgegend, und war von jeher als sehr unsicher bezeichnet. Um so passender ist dieser Schauplaß für das Gleichniß gewählt. Weffen Volke oder Religion der Mensch angehörte, wird nicht gesagt, wohl gerade des: wegen nicht, um die Allgemeinheit der Nächstenliebe recht hervor zu heben.

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Zufällig aber ging ein Priester auf jenem Wege; er sah ihn und ging vorüber. Desgleichen befand sich auch ein Levit an selbem Orte; er kam und sah ihn und ging vorüber. Ein reisender Samariter aber kam zu ihm, sah ihn und erbarmte sich seiner. Und er trat hinzu, und verband seine Wunde, indem er Wein und Del darauf goß; dann hob er ihn auf das eigene Lastthier und brachte ihn in eine Herberge (in die nächste Caravanserai) und trug Sorge für ihn. Und als er am andern Lage fortging, zog er zwei Denare hervor und gab sie dem Wirthe, und sprach zu ihm: Trage Sorge für ihn, und was du darüber aufwendest, will ich dir, wenn ich zurückkomme, bezahlen.

Die Liebe dieses Samariters war eine sehr thatkräftige. Er ließ es nicht bei einem leeren Mitleiden bewenden, sondern zeigte dieses Mitleid in Wahrheit. Er ließ sich aufhalten an einem auch für ihn gefährlichen Orte und auf die Gefahr hin, selbst für den Mörder angesehen zu werden, und wendete da die ersten Manipulationen der Hilfe an, sich dessen, was er als Labfal auf die Reise mitnahm, und was im Oriente auch als Arzneimittel angewendet wurde, willig beraubend. Er entfernte den Verwundeten aus dem gefährlichen Orte, sich selbst die Bequemlichkeit des Reitens versagend, um dem Leidenden das Laftthier überlassen zu können. In der Herberge ließ er sich noch seinet, wegen aufhalten, wurde sein Pfleger, und als er abreisen mußte, trug er, neue Opfer bringend, Sorge für seine fernere Pflege.

Wer von diesen Dreien scheint dir der Nächste geworden. zu sein des unter die Räuber Gefallenen? Er aber sprach: Der Barmherzigkeit an ihm that. Jesus sprach nun zu ihm: Gehe hin und thu' desgleichen.

Einem jeden der Nächste ist also, der gerade Hilfe braucht, er sei Freund oder Feind, einheimisch oder fremd, Religionsgenosse oder nicht, gut oder böse.

b) Es geschah aber, als sie auf der Reise waren, daß er in einen Flecken (Bethanien, ungefähr eine Stunde von Jerusalem) kam. Da nahm ihn ein Weib, mit Namen Martha, in ihr Haus auf. Und diese hatte eine Schwester, mit Namen Maria, welche aber zu den Füßen Jesu sich seßte, und sein Wort hörte. Martha aber machte sich viel zu schaffen, um ihn wohl zu bedienen, und trat hinzu und sprach: Herr! kümmert

es dich nicht, daß meine Schwester mich allein bedienen läßt? Sage ihr doch, daß sie mir helfe. Jesus antwortete und sprach zu ihr: Martha, Martha! du sorgest und beunruhigest dich um viele Dinge. Eines ist aber nothwendig. Maria hat den guten Theil erwählt, der ihr nicht wird genommen werden.

Was ist das Eine Nothwendige? Offenbar, was Maria gewählt, also zunächst das Vernehmen der Heilslehre, die den Weg zum ewigen Leben zeigt, und sodann die Sorge für die Nahrung der Seele, für das Ewige überhaupt, oder wie es anderswo ausgedrückt wird, das Trachten nach dem Reiche Gottes.

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Das Sorgen der Martha war an und für sich gewiß nicht tadelnswerth, weil hervorgehend aus Achtung für den Herrn. Nur ihre Klage zog ihr einen kleinen Verweis zu darüber, daß die Sorge gar zu weit gehe und es eine edlere gebe, die Sorge der Schwester, deren Folgen sich in die Ewigkeit erstrecken. Uebrigens wird mit Recht Martha als Bild des äußern Geschäftslebens, Maria als Bild der Hingabe an das Göttliche angesehen. Nur sollen sich äußere Geschäftigkeit und Beschaulichkeit nicht ganz ausschließen.

S. 68.

Unterricht über das Gebeth; Gleichniß vom ungestümen Bitten. Luk. 11, 1-13.

Und es geschah, als er an irgend einem Orte war und bethete, daß einer seiner Jünger, als er aufgehört hatte, zu ihm sprach: Herr! lehre uns bethen, wie auch Johannes seine Jünger bethen gelehrt hat. Er sprach aber zu ihnen: Wenn ihr bethet, so sollet ihr sprechen: „Vater unser, der du bist in den Himmeln."

Diese Worte bilden die Vorrede oder den Eingang zu den sieben folgenden Bitten, wie schon Augustin das Gebeth des Herrn unterschieden hat. Die drei ersten Bitten zielen zunächst auf die Verherrlichung Gottes ab; die vier leßten haben unsere Bedürfnisse zum Gegenstande.

Wenn der Herr sagt: „So sollet ihr bethen," so schließt dieses den Ge= brauch anderer Gebethsformulare nicht aus, sondern es ist hiemit nur der Grund und Geist alles Gebethes angedeutet. Unterdessen ist dieses Formular sowohl wegen seines Urhebers, als wegen des langen Gebrauches, und wegen seines Inhaltes, indem es bei aller Kürze Alles enthält, um was der Christ bitten soll, höchst ehrwürdig und heilig, und sticht sehr ab von manchen in

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