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23, 34-36.). Wehe euch, Gefeßlehrern! indem ihr den Schlüssel der Erkenntniß an euch gebracht habt; ihr selbst seid nicht dazu gekommen, und die kommen wollten, habt ihr gehindert.

Die Realparallele findet sich Matth. 23, 14. zu den leßten Worten.

Als er dieses zu ihnen sagte, da fingen die Gefeßlehrer und Pharisäer an sehr ihm zuzuseßen (von Zorn entbrannt) und ihn über Vieles auszufragen, indem sie auf ihn lauerten und aus seinem Munde etwas aufzufangen suchten, damit sie ihn verklagen könnten.

S. 70.

Bitte um Erbtheilung. Gleichniß vom reichen Manne.
Luf. 12, 13-21.

Es sprach aber Einer aus dem Volke zu ihm: Lehrer! sage meinem Bruder, daß er mit mir die Erbschaft theile. Er aber sagte zu ihm: Mensch! wer hat mich zum Richter und Theiler über euch bestellt?

Dieses Verhalten des Herrn ist für alle jene, die an dem Seelenheile ihrer Mitmenschen zu arbeiten berufen sind, ein Beispiel der Nachahmung. Wie er, müssen auch sie sich nicht in bürgerliche Verhältnisse einmischen und nur über die Gewissen der Anvertrauten und nicht über den Beutel herrschen.

Er sprach aber zu ihnen: Sehet euch vor und hütet euch vor der Habsucht, denn Niemands Leben besteht im Ueberflusse seiner Güter (ist davon bedingt).

Er trug ihnen aber ein Gleichniß vor und sprach: Das Feld eines gewissen reichen Mannes trug reichliche Früchte. Und er überlegte bei sich selbst und sprach: Was soll ich thun, denn ich habe keinen Raum, wohin ich meine Früchte sammeln könnte? Und er sprach: Dieses will ich thun; ich will meine Behältnisse niederreissen und größere bauen, und dorthin zu, sammenbringen alle meine Erzeugnisse und alle meine Güter. Dann werde ich zu meiner Seele sagen: Seele! du hast reich: liche Güter für viele Jahre hinterlegt; ruhe aus, iß, trink und freue dich! Gott aber sprach zu ihm: Thor! in dieser

Nacht wird man deine Seele von dir fordern; was du nun gesammelt hast, wem wird es gehören? So geht es dem, der sich Schäße sammelt, aber nicht reich ist bei Gott.

Die leßten Worte enthalten die ohnehin deutliche Anwendung. Das Bemühen des Reichen war deswegen fehlerhaft, weil ihm der reiche, ruhige Besit des Irdischen die Höhe seiner Seligkeit, Lebenszweck war. Diese Richtung schloß nothwendig Armuth an geistlichen Gütern in sich; und da der Reiche überdieß auch des flüchtigen zeitlichen Bestzes nur ganz kurz sich zu erfreuen hatte, so erschien er auf einmal in seiner ganzen Blöße und Armuth. — Aus dem Gleichnisse und den Worten vor demselben geht deutlich hervor, daß der streitende Bruder einen irdischen Sinn hatte, was auch daraus erhellt, daß er den Herrn in Mitte eines Lehrvortrags (wenigstens nach Luk. 12, 1 12.) unterbrach.

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S. 71.

Gleichniß von dem wachsamen Diener und Hausherrn, und dem treuen Oberknechte. Luk. 12, 35-48.

Euere Lenden sollen umgürtet und die Lichter angezündet sein; und ihr sollet Menschen ähnlich sein, die auf ihren Herrn warten, wenn er von der Hochzeit zurückkommt, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich öffnen.

Die Orientalen mußten ihre weiten Unterkleider vor einem Geschäfte oder einer Reise stets gürten, um nicht gehindert zu werden. Die Ermahnung, die Lenden umgürtet zu haben, heißt also so viel, wie stets sich bereit zu halten zur Bedienung des kommenden Herrn, weswegen auch die Lampen angezündet sein sollen. Dieser Herr ist Christus selbst, der einst als der Bräutigam der himmlischen Gemeinde zum Gerichte kommt, und den seine Gläubigen, als treue und dienstbeflissene Diener, zu erwarten haben.

Glückselig jene Diener, welche der Herr bei seiner Ankunft wachend findet: Wahrlich ich sage euch, er wird sich gürten und sie zu Tische sißen lassen, und hinzutretend sie bedienen. Und wenn er in der zweiten Nachtwache kommt und in der dritten Nachtwache kommt, und sie so findet, glückselig sind jene Knechte.

Der Herr selbst läßt sich zum Diener seiner Gläubigen herab, wie einst beim Abendmahle, das ein passendes Bild des himmlischen Hochzeitmahles war. So sehr belohnt er die Wachsamkeit und Treue seiner Diener. Die Zeit seiner Ankunft

aber ist ungewiß, nur der Lohn und Segen der Treue ist gewiß. (Die Juden theilten in älterer Zeit die Nacht - hier Bild des messianischen Zeitalters in drei, in späterer in vier Nachtwachen ein, also in Abschnitte von vier oder drei Stunden.)

Das aber bedenket, daß, wenn der Hausherr wüßte, zu welcher Stunde der Dieb kömmt, er wachen und sein Haus nicht durchbrechen lassen würde. So seid auch ihr nun bereit, denn zu einer Stunde, da ihr es nicht vermuthet, kommt der Sohn des Menschen.

Wie man auf den Einbruch eines Nachtdiebes gewärtig ist, so soll man es auch auf die unvermuthete Ankunft des Menschenschnes sein. (Die evange lischen Bilder leiden bei aller ihrer Vortrefflichkeit nicht die durchgängige Anwendung, eben deswegen, weil sie Bilder sind. So auch nicht, wenn sich Christus als kommender Richter mit einem Nachtdiebe vergleicht. Nur das unvermuthete Kommen liegt darin, und die Nothwendigkeit der Wachsamkeit, wenn man nicht großen Schaden leiden will.)

Es sprach aber Petrus zu ihm: Trägst du dieses Gleichniß vor für uns, oder auch für Alle? Der Herr sprach: Wer ist ein getreuer und kluger Haushalter, den der Herr über seine Dienerschaft seßen wird, damit er zu seiner Zeit ihr das Getreidemaß (den angemessenen Unterhalt) darreiche?

Hier ist also die Rede von einem Oberknechte, und somit ist auch dem Petrus gesagt, daß das Gleichniß zunächst die Apostel angehe, welche den andern Gläubigen vorgesezt sind, und ihnen die geistliche Nahrung zu reichen haben. Um aber dem Gleichnisse das allgemein Anwendbare nicht zu benehmen neben dem Speciellen, wollte Jesus die bestimmte Antwort: nur euch geht es an," nicht geben.

Selig ist derselbe Knecht, welchen der Herr bei seiner Ankunft so handelnd findet. Wahrlich, ich sage euch, er wird ihn über alle seine Güter seßen.

Der über Weniges Getreue sollte also über Vieles gesezt werden.

Wenn aber jener Knecht in seinem Herzen spräche: Mein Herr zögert zu kommen, und anfinge, die Knechte und Mägde zu schlagen, zu essen und zu trinken, und sich zu berauschen; so wird der Herr jenes Knechtes an einem Tage kommen, an dem er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht

weiß; und er wird ihn entzwei hauen, und ihm mit den Ungetreuen sein Lcos geben.

Das unvermuthete Kommen des Herrn geschieht bei Tod und Gericht, wo der ungetreue Knecht der verdienten Strafe überliefert werden wird. Matthäus 24, 51. hat statt Ungetreue Heuchler, und beschreibt das Loos durch das öfter vorkommende Dictum: „dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.“

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Jener Knecht aber, der den Willen seines Herrn weiß, und sich nicht bereit hält (zur Ankunft des Herrn), noch nach seinem Willen handelt, wird viele Schläge bekommen (hart gestraft werden). Der ihn aber nicht weiß, aber thut, was Schläge verdient, wird wenige Schläge bekommen.

Das Erste geht auf den Oberknecht, der nothwendig in die Geheimnisse und Plane seines Herrn eingeweiht sein mußte; das Lezte auf die Unters knechte, die dem Herrn ferner standen, und deswegen auch seinen Willen nicht so genau kannten, sich aber als Knechte darum hätten genau erkundigen sollen, und weil sie dieses unterließen, nicht straflos davon kommen. In der Anwendung sind die Apostel und ihre Nachfolger, die umstehenden Schaaren, und die gemeinen, häufig unwissenden Gläubigen gemeint.

Von jedem aber, dem viel gegeben worden, wird viel gefordert werden; und dem man viel anvertraut hat, von dem wird man desto mehr verlangen.

Diese Gnome, nach der die Beurtheilung des Menschen sich nach dem Maße der Einsichten und Kräfte richtet, geht wieder auf den Oberknecht die Apostel, - und enthält einen passenden Schluß des Gleichnisses.

S. 72.

Niederlage der Galiläer. Gleichniß vom unfruchtbaren Feigenbaume. Luf. 13, 1-9.

Es waren aber zu eben derselben Zeit Einige gegenwärtig, die ihm von den Galiläern erzählten, deren Blut Pilatus mit ihren Opfern vermischt hatte. Und Jesus erwiederte und sprach zu ihnen: Meinet ihr, daß diese Galiläer größere Sünder waren, als alle übrigen Galiläer, weil sie solches erlitten haben? Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Buße thut, werdet ihr Alle auf gleiche Weise umkommen,

Oder meinet ihr, daß jene Achtzehn, auf welche der Thurm von Siloe fiel, und sie tödtete, schuldiger gewesen seien, als alle Bewohner Jerusalems? Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Buße thut, werdet ihr Alle auf gleiche Weise umkommen.

Die Leiden sind zwar im Allgemeinen Folgen der Sünde, aber aus bes sondern Unglücksfällen, die Jemand treffen, kann man nicht auf besondere Verschuldung schließen. Unterdessen werden doch den Juden große ähnliche Drangsale angefündet, wenn sie nicht Buße thun, was bei der Erstürmung Jerusalems genau in Erfüllung ging. (Die Ermordung der Galiläer muß in Jerusalem, wo allein geopfert werden durfte, geschehen sein. Vielleicht erfors derten erregte Unruhen, wozu die Galiläer geneigt waren, und die ohnehin gern bei Festen geschahen, das bewaffnete Einschreiten.)

Er trug ihnen aber folgendes Gleichniß vor: Es hatte Jemand einen Feigenbaum, der in seinem Weinberge gepflanzt war; und er kam, um Frucht an demselben zu suchen, und fand keine. Da sprach er zu dem Weingärtner: Siehe! drei Jahre komme ich, um Frucht zu suchen an diesem Feigenbaume, und finde keine; haue ihn aus! warum soll er das Land unnüß einnehmen? Dieser aber erwiederte und sprach zu ihm: Herr! lasse ihn noch dieses Jahr, bis ich um ihn gegraben und Dünger an ihn gelegt habe, ob er vielleicht Frucht bringe; wo nicht, so magst du ihn in Zukunft abhauen.

Das Gleichniß bezieht sich zunächst auf die Juden, von denen Gott lange Zeit vergebens Früchte der Buße erwartete, und die er schon im Begriffe stand, zu verwerfen, jedoch ihnen auf Fürbitte nnd Vermittlung des Messias noch einen neuen kürzern Zeitraum zur Buße und Besserung gewährte. Es schließt sich gut an die vorigen Worte an.

Das Gleichniß läßt sich aber auch recht gut auf jedes andere Volk, ja auch auf jeden einzelnen Menschen anwenden, da die Gedanken Gottes immer dieselben bleiben.

S. 73.

Heilung eines gekrümmten Weibes. Luf. 13, 10-17.

Er lehrte aber in einer der Synagogen am Sabbat. Und sieh! da war ein Weib, die seit achtzehn Jahren einen Geist der

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