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Krankheit hatte (einen bösen Geist, der ihre Krankheit verursachte); sie war zusammengekrümmt und konnte sich ganz und gar nicht aufrichten. Als sie aber Jesus sah, rief er sie herbei und sprach zu ihr: Weib! du bist von deiner Krankheit befreit. Und er legte ihr die Hände auf, und sogleich richtete sie sich auf und pries Gott.

Hier eine Heilung durch ein Wunder ohne Bitte. Sicher lebte das gläubige Vertrauen im Herzen des Weibes (und in dessen Gefolge mochte auch der stille Wunsch in demselben aufsteigen), durch den allgemeinen Helfer in der Noth endlich auch die Gesundheit wieder zu erhalten.

Es erwiederte aber der Synagogen - Vorsteher, der aufgebracht war, daß Jesus am Sabbate geheilt hatte, und sprach zu dem Volke: Sechs Tage sind, an welchen man arbeiten muß; an diesen kommet daher, und lasset euch heilen, und nicht am Tage des Sabbats.

Hier wieder die alte Vorstellung, als sei eine Krankenheilung, ein Werk der Liebe, eine Handthierung, die am Sabbate verbothen sei.

Es antwortete ihm der Herr und sprach: Heuchler! bindet nicht ein Jeder von euch am Sabbate seinen Ochsen oder Esel von der Krippe los und führt ihn zur Tränke? Diese aber, eine Tochter Abrahams, welche der Satan seit achtzehn Jahren gebunden hat, sollte nicht gelöst werden von dieser Fessel am Tage des Sabbats? Und als er dieses sprach, wurden alle seine Widersacher beschämt; und das ganze Volk erfreute sich über alle die herrlichen Thaten, die durch ihn geschahen.

S. 74.

Rede Jesu über das Eingehen durch die enge Pforte. Warnung vor Herodes. Luk. 13, 22-33.

Es sprach aber Jemand zu ihm: Herr! sind es Wenige, die gerettet werden? *) Er sprach zu ihnen: Ringet einzu

*) Bei welcher Gelegenheit die Frage an Jesus erging, kann bei der Manier des Lukas, Vieles im Allgemeinen, ohne nähere Zeit- und Ortbestimmung zu referiren, nicht angegeben werden. Der Evangelist leitet durch die allgemeine Formel die Erzählung ein: »Er ging lehrend durch Städte und Dörfer, und machte eine Reise nach Jerusalem« (Luk. 13, 22.).

gehen durch die enge Pforte, denn Viele, sag' ich euch, werden suchen einzugehen, und es nicht vermögen.

Dieser Gedanke, der sich ganz wohl zur Wiederholung eignet, kommt auch Matth. 7, 13. 14. vor, und enthält statt einer direkten Antwort die nachdrückliche Aufforderung zur sittlichen Anstrengung.

Nachdem der Hausherr aufgestanden ist und die Thüre verschlossen hat, so werdet ihr beginnen, draußen zu stehen, an die Thüre zu klopfen und zu sagen: Herr! Herr! eröffne uns. Und er wird antworten und zu euch sprechen: Ich weiß nicht, woher ihr seid. Dann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben mit dir gegessen und getrunken, und auf unsern Strassen hast du gelehrt. Und er wird sprechen: Ich sage euch, ich weiß nicht, woher ihr seid. Weichet von mir Alle, die ihr Böses thut! Da wird Heulen und Zähneknirschen sein, wenn ihr Abraham und Isaak und Jakob und alle Propheten im Reiche Gottes, euch aber hinausgestoßen sehen werdet. sie werden kommen vom Aufgang und Niedergang, von Mitternacht und Mittag, und zu Tische sißen im Reiche Gottes. Und siehe! es sind die Leßten, welche die Ersten sein werden, und die Ersten, welche die Leßten sein werden.

Und

Die Leßten sind die von dem Messiasreiche am weitesten Entfernten die Heiden, welche sich aber durch Eifer am meisten auszeichnen, und die ersten Theilnehmer durch ihre Treue daran werden; die Ersten find die diesem Reiche am nächsten Stehenden, die zunächst Berufenen, denen vorzugsweise die VerHeißungen gelten -die Juden, die sich aber durch Unglauben davon aus, schließen (vgl. Matth. 19, 30. 20, 16., wo die Gnome sich wiederholt).

Un demselben Tage traten einige Pharisäer hinzu und sprachen zu ihm: Gehe weg und entferne dich von hier; denn Herodes will dich tödten. Und er sprach zu ihnen: Gehet hin und saget diesem Fuchse: Siehe ich treibe Teufel aus und heile Krankheiten heute und morgen, und am dritten Tage werde ich enden. Doch muß ich heute und morgen und am folgenden Tage (noch sicher) wandeln; denn es pflegt nicht zu geschehen, daß ein Prophet außerhalb Jerusalem umkomme.

Dem Fuchse dem schlauen Menschen. Vielleicht läßt sich der Aus. druck des Herrn daraus erklären, daß sich Herodes nur verstellte und das Ge

rücht aussprengen ließ, als wolle er ihn tödten, um ihn aus seinem Gebiethe zu verscheuen. Der abergläubische Herodes fürchtete vielleicht, Jesus möchte Unruhen veranlassen und ihm andere Verlegenheiten bereiten. Die Pharisaer werden gern die Werkzeuge abgegeben haben, ihren eigenen Feind durch die hinterbrachte Nachricht zu veranlassen, das Gebieth des Fürsten zu verlassen, wenn nicht die Sache etwa rein von ihnen ausging und sich nur auf ein von ihnen benüßtes grundloses Gerücht stüßte, wo dann Fuchs auf das eigene Referat der Pharisäer sich bezicht, als einen Menschen, der nach ihrem Berichte nachstellen soll

Diesem Herodes nun sollte hinterbracht werden, er (Jesus) müsse noch eine kurze, unbestimmte Zeit zum Heile der Menschen wirken, und zwar in göttlicher Machtvollkommenheit, die sich vor Menschen nicht zu fürchten hat; dann werde er sein Leben enden, und zwar in Jerusalem, auf dem allgemeinen Opferaltare der Propheten. Somit werde er, indem er noch kurze Zeit sicher in Galilaa wandle (ist theilweise Wiederholung des Gedankens), dasselben ihnen gänzlich überlassen.

S. 75.

Heilung eines Waffersüchtigen. Regeln beim Gaftmahle.
Luf. 14, 1-14.

Und es geschah, als er in das Haus eines Obersten der Pharisäer am Sabbate kam, um da zu essen, gaben sie genau auf ihn Acht. Und siehe, ein wassersüchtiger Mann war vor ihm. Der Wassersüchtige stellte sich entweder selbst ein, um sich heilen zu lassen, oder war was wahrscheinlicher von den Pharisäern bestellt, um zu

sehen, ob er ihn heilen könne, oder am Sabbate heilen wolle.

Und Jesus erwiederte und sprach zu den Gefeßgelehrten und Pharisäern: Ist es erlaubt, am Sabbate zu heilen? Diese aber schwiegen. Da faßte er ihn, heilte und entließ ihn. Und er erwiederte und sprach zu ihnen: Wer von euch, dessen Esel oder Ochs in den Brunnen gefallen, würde ihn nicht sogleich am Sabbate herausziehen? *) Und sie vermochten nicht, ihm darauf zu antworten.

*) Matthäus 12, 11. theilt das lehte Dictum bei Gelegenheit der Heilung einer vers dorrten Hand mit (§. 40), nur mit dem kleinen Unterschiede, daß dort statt Ochs, Esel ein Schaf genannt wird. Solche Gnomen eigneten sich sehr zur Wiederholung.

Er trug aber den Geladenen ein Gleichniß vor, als er bemerkte, wie sie sich die ersten Pläße auswählten, und sprach zu ihnen: Wenn du von Jemanden zu einem Gastmahle geladen wirst, so begib dich nicht an den ersten Plag, es möchte ein Angesehener als du, von ihm geladen sein. Und der, welcher dich und ihn geladen hat, möchte dann kommen, und zu dir sprechen: Mache diesem Plaß! und dann müßtest du mit Schande den letten Plaß einnehmen. Sondern, wenn du geladen bist, so gehe hin und begib dich an den leßten Plaß, damit, wenn der, welcher dich geladen hat, kommt, zu dir sage: Freund! rücke weiter hinauf. Dann wird es dir zur Ehre gereichen vor den Tischgenossen. Denn wer sich selbst erhöhet, wird erniedriget, und wer sich selbst erniedriget, wird erhöhet werden.

Die Schlußworte, die bei Matth. 23, 12. wieder vorkommen, enthalten die allgemeine Wahrheit, daß der Stolz erniedrige, und die Demuth erhöhe, was vor Menschen und Gott gilt. Daher geben auch die vorhergehenden Worte des Herrn, die der Evangelist ein Gleichniß nennt, nicht bloß eine Klugheitsregel, sondern wollen Demuth und Bescheidenheit einprägen, die aber allerdings, zumal bei Gastmählern, Schein werden kann, unter dem sich Stolz verbirgt.

Er sagte aber auch zu dem, der ihn geladen hat: Wenn du ein Mittag- oder Abendmahl gibst, so lade weder deine Freunde, noch deine Brüder, noch deine Verwandten, noch reiche Nachbarn, damit nicht auch sie dich wieder einladen, und dir Vergeltung geschehe. Sondern wenn du ein Gastmahl gibst, so lade Arme, Schwache, Lahme, Blinde. Und glückselig wirst du sein, weil sie dir nicht vergelten können; denn es wird dir vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten.

Diese Aufforderung an den Gastgeber (und in ihm an alle), der es mit Jesus nicht übel gemeint zu haben scheint, enthält die Lehre, daß man sich im bürgerlichen Leben uneigennützig benehmen und nicht wegen Wiedervergeltung Wohlthaten erweisen soll. Eine buchstäbliche Befolgung, obwohl auch diese in den Annalen der christlichen Sittengeschichte nicht fehlt, geht oft nicht an, indem Freundschafts- oder Nachbarschafts-Verhältnisse Einladungen von Seinesgleichen oder höheren Ranges erheischen, die auch Liebeserweise sind, insoferne ihnen nicht der hier gerügte Eigennuß zu Grunde liegt.

S. 76.

Gleichnißrede vom großen Abendmahle. Rede vom Thurmbaue und dem Beginne des Krieges. Luk. 14, 15–33.

a) Als aber Einer der Tischgenossen dieses hörte, sprach er zu ihm: Selig, wer im Reiche Gottes Mahlzeit hält! Er aber sprach zu ihm: Ein Mensch bereitete ein großes Abendmahl und lud Viele dazu ein.

Der Mensch ist der Messias; das Abendmahl ist das Heil in Chrifto, das den Reichsgenossen bereitet ist. Es ist dieses Abendmahl ein großes sowohl wegen der Menge der Geladenen, als auch wegen der Anzahl und Kostbarkeit der Speisen. Das Einladen bezeichnet die innern Anregungen der Gnade, und die äußere Ankündigung des erschienenen Heils. (Ein ähnliches aber doch wieder in Nebenumständen verschiedenes Gleichniß wird Matth. 22, 2-14. mitgetheilt. Vgl. §. 95.)

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Und er sandte seinen Knecht zur Stunde des Mahles, um den Geladenen zu sagen: Kommet! denn Alles ist schon bereitet.

Nach jüdischer Sitte wurden die Gäste zwei Mal geladen. In dieser zweiten Ladung liegt eine deutliche Hinweisung auf Johannes den Täufer, durch den die Juden zur Theilnahme an dem Messiasreich aufgefordert worden, das die Propheten, als die Herolde Gottes, früher angekündet hatten.

Und sie fingen Alle einstimmig an sich zu entschuldigen. Der Erste sprach zu ihm: Ich habe einen Ucker gekauft, und muß hingehen und ihn besichtigen; ich bitte dich, halte mich für entschuldiget. Und ein Anderer sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft und gehe hin, sie zu versuchen; ich bitte dich, halte mich für entschuldiget. Und ein Anderer sprach: Ich habe ein Weib genommen, und darum kann ich nicht kommen.

Das „Alle“ ist hier nicht zu pressen und geht zunächst auf die Vornehmen und Gelehrten, denen irdisches Treiben, Kauf und Verkauf höher ging, als das Heil in Christo. Das Nämliche wiederholt sich zu jeder Zeit.

Und es kam jener Knecht und berichtete dieses seinem Herrn. Da ward der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knechte: Gehe geschwind hinaus auf die Strassen und Gassen der Stadt, und führe die Urmen, Schwachen und Lahmen und Blinden da herein. Und es sprach der Knecht: Herr! es ist geschehen,

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