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wie du befohlen hast, und es ist noch Raum. Und der Herr sprach zum Knechte: Gehe hinaus an die Wege und Zäune, und nöthige sie, herein zu kommen, damit mein Haus voll werde. Denn ich sage euch: Keiner von den Männern, die geladen sind, soll mein Abendmahl kosten.

Der Hausherr war zornig über die schnöde Abweisung der Einladung. So groß ist die Güte Gottes, daß sie durch die Nichtannahme der Wohlthat beleidiget wird, die sie ohne Verdienst anbiethet, gleichsam aufnöthigt.

Diese Güte wird nun Andern zu Theil, den Armen, Bresthaften der Stadt, die, weil ohne Obdach, an freien Pläßen sich aufhalten müssen. Und als noch Plaß war, den armen Landbewohnern, die entweder auf offenen Wegen oder in Verzäunungen, d. i. in armen Hütten, sich aufhalten müssen. Unter Erstern versteht man nach gewöhnlicher Auslegung die unangesehenen Juden, unter Leztern die fernen Heiden, die, sich der Theilnahme an dem herrlichen Mahle für unwürdig haltend, gleichsam gezwungen werden sollten, herbei zu kommen.

b) Es gingen aber viele Volksschaaren mit ihm, und er wendete sich um und sprach zu ihnen: Wenn Jemand zu mir kommt, und nicht seinen Vater und die Mutter und das Weib und die Kinder und die Brüder und die Schwestern, ja sogar sein eigenes Leben haßt, der kann mein Jünger nicht sein. Und wer sein Kreuz nicht auf sich nimmt und mir nachfolgt, der kann mein Jünger nicht sein.

Der Jünger Jesu muß Alles, selbst das Theuerste verlassen, wenn es fich als Hinderniß des Heils erweist; und Alles Widrige erdulden, das ihm auf dem Wege der Nachfolge Jesu aufstößt. (Vgl. Matth. 10, 37. 38. §. 47.)

Denn wer von euch, der einen Thurm bauen will, sett sich nicht zuvor hin und berechnet den Aufwand, ob er das zur Ausführung Nöthige habe? damit nicht, wenn er den Grund gelegt hat und nicht vermag ihn zu vollenden, Alle, die es sehen, ihn verspotten und sagen: Dieser Mensch fing an zu bauen, und vermochte nicht zu vollenden.

Oder welcher König, der auszieht, um einem andern Könige ein Treffen zu liefern, seßt sich nicht zuvor hin und berathschlagt, ob er wohl im Stande sei, mit Zehntausend entgegen zu ziehen dem, der mit Zwanzigtausenden gegen ihn kommt? wenn aber nicht, so wird er, da jener noch ferne ist,

eine Gesandtschaft abschicken und um Frieden bitten. Also kann auch keiner von euch, der sich nicht von all' seiner Habe lossagt, mein Jünger sein.

Die zwei Gleichnisse, die genau mit dem vorhergehenden zusammenhängen, bedeuten ganz dasselbe. Wie schon bei Unternehmungen im bürgerlichen und politischen Leben es nothwendig ist, daß die Mittel denselben entsprechen, wenn man nicht der Spott der Leute werden will, so muß man auch wohl erwägen, ob man im Stande sei, für das Reich des Messias die erforderlichen Aufopferungen zu machen. Wer nicht Allem entsagen kann, was ein Hinderniß des Heils abgeben kann, der ist dafür nicht geeignet.

S. 77.

Gleichniß von dem verlornen Sohne. Luf. 15, 11-32. *)

Und er sprach: Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und es sprach der jüngere von ihnen zum Vater: Vater! gib mir den Theil des Vermögens, der mir zukommt. Und er theilte unter sie das Vermögen. Und nach wenigen Tagen nahm der jün gere Sohn Alles zusammen und zog fort in ein fernes Land und verschleuderte dort sein Vermögen, indem er ausschweifend lebte. Nachdem er aber Alles aufgezehrt hatte, entstand eine große Hungersnoth in derselben Gegend, und er selbst fing an Mangel zu leiden. Und er ging hin und verdingte sich an einen Bürger jenes Landes, und er schickte ihn auf sein Feld, Schweine zu hüthen. Und er wünschte seinen Magen mit den Früchten **) zu füllen, welche die Schweine fraßen, aber Niemand gab sie ihm.

3m Bisherigen ist das Elend der Sünder beschrieben, als deren Reprä sentanten zunächst die Zöllner und Sünder gelten, die sich Jesu nahten. Der

*) Das Gleichniß wurde nach Lukas bei derselben Gelegenheit vorgetragen, wie das Gleichniß von dem verlornen Schafe und der verlornen Drachme, nämlich dort, wo sich dem Herrn Zöllner und Sünder nahten, und die Pharifaer und Schriftgelehrten über diese Sünderliebe sich aufhielten. Luk. 15, 1. 2. (Vgl. §. 64. c.)

**) Darunter sind die Schoten des Johanniskrodbaums gemeint, enthaltend mehrere glänzend braune Bohnen, die in Syrien und Palästina als Stallfütterung dienen und auch von armen Leuten genossen werden.

Sünder verläßt das Vaterhaus Gottes und führt in seiner Gottentfremdung ein wüstes Leben. Aber dieses Leben macht unglückselig und bereitet ihm Schande (die Schweine waren bei den Juden unreine Thiere und daher auch ihre Hirten verachtete Leute), Elend und Noth.

Da ging er in sich und sprach: Wie viele Taglöhner haben im Hause meines Vaters Ueberfluß an Brod? ich aber sterbe vor Hunger! Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater! ich habe gesündiget gegen den Himmel und vor dir; ich bin nicht mehr werth, dein Sohn zu heißen, mache mich zu einem deiner Taglöhner. Und er machte sich auf und ging zu seinem Vater. Als er aber noch in der Ferne war, sah ihn sein Vater und hatte herzliches Erbarmen; und er lief ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und küßte ihn. Es sprach aber der Sohn zu ihm: Vater! ich habe gesündiget gegen den Himmel und vor dir; ich bin nicht mehr werth dein Sohn zu heißen.

Mit Recht wird in dem Betragen des verlornen Sohnes die Bekehrung jedes reumüthigen Sünders in den drei Hauptmomenten, der Erkenntniß seines sündhaften Zustandes, der Neue und dem Bekenntnisse wie im Vorbilde gesehen.

Der Vater aber sprach zu seinen Knechten: Bringet das beste Gewand heraus und zieht es ihm an, gebet einen Ring an seine Hand, und Schuhe an die Füße, und bringet das gemästete Kalb und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein! denn dieser mein Sohn war todt, und ist wieder lebendig geworden; er war verloren, und ist gefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein.

So groß ist die Liebe Gottes gegen den reumüthigen Sünder, die in diesem Vater vorgestellt wird, daß sie mit Sehnsucht erwartet die Rückkehr des Sünders, ihm durch allerhand Ereignisse die Bekehrung nahe legt, ihm freudig entgegen eilt und ihm verzeiht, und ihn wieder in die vollen Rechte eines Kindes unter Freudenjubel mit seinen getreuen Dienern einseßt.

Es war aber sein älterer Sohn auf dem Felde; und als er zurückkam und sich dem Hause nahte, hörte er Musik und Tanz. Und er rief Einen der Knechte und fragte, was das sei. Dieser sprach zu ihm: Dein Bruder ist gekommen; und dein Vater hat das gemästete Kalb geschlachtet, weil er ihn

gesund wieder empfangen hat. Er war aber zornig und wollte nicht hineingehen. Da ging sein Vater heraus und redete ihm zu. Er aber antwortete und sprach zum Vater: Sich! so viele Jahre diene ich dir, und habe nie deinen Befehl übertreten, und nie hast du mir einen Bock gegeben, um mich mit meinen Freunden zu erfreuen. Sobald aber dieser dein Sohn, der dein Vermögen mit Huren durchgebracht hat, gekommen ist, hast du ihm das gemästete Kalb geschlachtet. Er aber sprach zu ihm: Sohn! du bist immer bei mir, und Alles das Meinige ist dein. Aber freuen mußte ich mich und fröhlich sein, weil dieser dein Bruder todt war, und wieder lebendig geworden, und verloren war, und gefunden worden.

In diesem älteren Sohne haben wir das leibhafte Bild der Pharisäer, die über die liebevolle Behandlung der Sünder und Zöllner, die durch den verlornen Sohn vorgestellt werden, unwillig wurden. In den leßten Worten werden sie nachdrücklich ermahnt, ihren neidischen Sinn abzulegen, da sie ja als Repräsentanten des auserwählten Volkes die Erben der Verheißung der messianischen Güter sind.

S. 78.

Von dem ungerechten Verwalter. Luk. 16, 1-16.

Er sprach aber zu seinen Jüngern : Es war ein reicher Mann, welcher einen Verwalter hatte; und dieser wurde bei ihm angeklagt, als habe er seine Habe verschwendet. Und er rief ihn, und sprach zu ihm: Was höre ich von dir? Gib Rechenschaft von deiner Verwaltung; denn du kannst mein Verwalter nicht mehr sein. Es sprach aber der Verwalter bei sich: Was soll ich thun, da mein Herr die Verwaltung von mir nimmt? Graben (Feldarbeit verrichten) kann ich nicht, zu betteln schäme ich mich. Ich weiß, was ich thue, damit, wenn ich meiner Verwaltung entseßt sein werde, sie mich in ihre Häuser aufnehmen.

Und er rief einen jeden der Schuldner seines Herrn, und sprach zum ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig?

Dieser aber sprach: Hundert Maß *) Del. Und er sprach zu ihm: Nimm deine Schrift (Schuldverschreibung), seße dich sogleich und schreibe fünfzig. Hernach sprach er zum zweiten: Wie viel aber bist du schuldig? Er sprach: Hundert Malter **) Waizen. Und er sprach zu ihm: Nimm deine Schrift (deinen Schuldschein) und schreibe achtzig.

Und es lobte der Herr den ungerechten Verwalter, daß er klug gehandelt hätte; denn die Kinder dieser Welt sind gegen ihr Geschlecht (gegen jene ihrer Art) klüger, als die Kinder des Lichtes. Auch ich sage euch: Machet euch Freunde von dem ungerechten Reichthume, damit, wenn ihr von hinnen scheidet, sie euch in die ewigen Wohnungen aufnehmen.

Der Herr lobte an seinem Verwalter nicht die doppelte Ungerechtigkeit, sondern die Klugheit, wodurch die Schlechten die Guten häufig übertreffen. Und diese soll sich nun zeigen in der Verwaltung der irdischen Güter, die so oft Veranlassung zur Ungerechtigkeit werden. Diese Verwaltung soll von der Art sein, daß man sich dadurch Gott und die Engel zu Freunden macht, d. i. man soll Almosen spenden und sich dadurch Schäße im Himmel bereiten.

Wer treu ist in Wenigem, der ist auch in Vielem treu; und wer in Wenigem ungerecht ist, der ist in Vielem ungerecht. Wenn ihr euch nun nicht treu bewiesen habet bei dem ungerechten Reichthume, wer wird euch das Wahre anvertrauen? Und wenn ihr im Fremden nicht treu waret, wer wird euch das Eurige geben? Niemand kann zwei Herren dienenz denn er wird entweder den Einen hassen und den Andern lieben, oder dem Einen anhangen und den Andern verachten. Ihr könnet nicht Gott dienen und dem Reichthume. (Matth.

16, 24.)

Die Tertworte find deutliche, nachträgliche Erklärung des Gleichnisses. Das Wenige sind die irdischen Güter, die nur anvertraut und nicht Eigenthum sind, und die man gewissenhaft verwalten muß. Der Gegensaß sind die himmlischen

*) Maß = Bat, ein Maß für flüssige Dinge, enthaltend 20 rheinische Maß oder 2022 pariser Kubikzoll. Man überseßt es auch durch Tonnen.

**) Malter Ker, ein Maß für trockene Dinge, enthaltend 4320 Eierschalen oder 21 Scheffel, eigentlich das Malter übersteigend.

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