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Die Citate find aus 1. Mof. 1, 27. 2, 24. genommen, aus denen sich ergibt, daß Mann und Weib, weil vom Schöpfer als solche ins Dasein gerufen, zusammen gehören, und eine unzertrennbare Einheit ausmachen, somit die Ehe vermög der ursprünglichen Einrichtung Gottes eine unauflösliche Verbindung sei.

Sie sprachen zu ihm: Warum hat Moses geboten, einen Scheidebrief zu geben, und sie zu entlassen?

Die Pharisäer verstanden den Herrn ganz richtig, daß er jede Scheidung verwerfe, flüchteten sich aber von der ursprünglichen Ordnung des Schöpfers, die sie nicht abläugnen konnten, zur positiven Verordnung des Gesezes. (5. Mos. 24, 1.)

Er sprach zu ihnen: Moses hat wegen eurer Hartherzigkeit euch gestattet, eure Weiber zu entlassen; vom Anfange an aber war es nicht so. Ich aber sage euch: Wer immer sein Weib entläßt, außer Ehebruchs halber, und eine andere heirathet, bricht die Ehe; und wer eine Entlassene vom Manne heirathet, bricht die Ehe; und wenn ein Weib ihren Mann entläßt, und einen andern heirathet, die bricht die Ehe.

Der Scheidebrief war also nur ein Ausnahmszustand wegen der Verdorbenheit der Herzen, ihrer sittlichen Abgeftumpstheit und Unempfänglichkeit für das Sittlich - Ideale. Vom Anfange war es nicht so; und auch die Vorschrift des Herrn verbiethet, ein Weib zu entlassen, außer des Ehebruches wegen, oder eine Entlassene zu heirathen; widrigenfalls die Ehe gebrochen werde. Der Ehebruch macht also eine Ausnahme, indem die leibliche Einheit von der einen Seite schon factisch aufgegeben ist. In diesem Falle kann das ehebrecherische Weib nach der ausdrücklichen Behauptung des Evangelisten Matthäus und nach einstimmiger Meinung entlassen werden, und also auch umgekehrt der Mann vom Weibe. Ob aber dadurch auch das Band der Ehe gelöst wird?

In der griechischen Kirche wurde die Ehe auf Grund der angeführten Worte frühzeitig vom Bande gelöst, und zwar sogar von Kaisern. Våter, wie Epiphanius, Theodoret, Asterius erklären die Stelle des Matthäus von der Auflöslichkeit der Ehe vom Bande; andere, wie Augustin, zweifeln.

Die Praris der abendländischen Kirche hat sich von jeher mehr für die Unauflöslichkeit der Ehe im Falle des Ehebruches entschieden, wofür sich auch der größere Theil der Väter erklärt. Und in der That, wenn man bedenkt, daß bei Mark. 10, 11. 12. (nach dem sich der Herr zu Hause allein zu seinen Jüngern äußert), Luk. 16, 18. und Paulus (1. Kor. 7, 10. 11.) die absolute

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Unauflöslichkeit der Che behauptet wird; daß selbst Matthäus, der allein 5, 32. und 19, 9. den Beisaß: außer des Ehebruchs wegen," hat, im Vorhergehenden (19, 4—8.) auf dieser Unauflösbarkeit besteht; wenn man erwägt die nachtheiligen Folgen für die Sittlichkeit bei der gegenseitigen Praris: so muß man bereitwillig der überwiegenden Lehre der Kirche beistimmen, und hierin sie als Lehrerin der Wahrheit erkennen (Trid. Sess. 24. can. 7.), insoferne es sich nicht nur um eine eingegangene, sondern auch vollzogene Ehe handelt, und von einer Ehe unter Christen; denn im ersten Falle wird die Che, wo sie nur ratum und nicht consummatum ist, durch eine solenne Ordensprofession gelöst (Trid. Sess. 24. can. 6.), im zweiten durfte die Ehe nach Umständen nach der ausdrücklichen Lehre des Apostels (1. Cor. 7, 15.) gelöst werden. *)

Es sagten seine Jünger zu ihm: Wenn sich so die Sache des Menschen mit dem Weibe verhält, so ist es wohl nicht gerathen zu heirathen.

Die Jünger meinen, es liege die Gefahr nahe, zänkische, widerwärtige Weiber zu erhalten, was, da keine Hoffnung der Trennung davon vorhanden sei, das Heirathen wohl überhaupt mißräthlich mache.

Dieser aber sprach zu ihnen: Nicht Alle fassen dieses Wort, sondern die, denen es gegeben ist. Denn es gibt Verschnittene, welche von Mutterleibe an so geboren worden; und es gibt Verschnittene, welche verschnitten sind von den Menschen; und es gibt Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben um des Himmelreiches willen. Wer es fassen kann, fasse es!

Verschnittene (Eunuchen) waren im Oriente Leute, die man zur Aufsicht über die Harems brauchte, und die künstlich verstümmelt waren. Sie stehen hier als Bild der geschlechtlichen Enthaltsamkeit. Die erste Klasse der Enthalt: samen sind die von Natur aus zur Zeugung Unfähigen, die zweite Klasse die von den Menschen zu obigem Zwecke Entmannten, die dritte Klasse die, welche um höherer Zwecke willen ehelos bleiben. Das Lezte, versichert der Herr, können nicht alle fassen, d. i. in das Verständniß und den Willen aufnehmen,

*) Daß wir es aber bei dieser absoluten Unauflösbarkeit der Ehe nicht mit einer unter der Strafe des Ausschlusses von der Kirche festzuhaltenden Glaubens: lehre zu thun haben, ergibt sich unwidersprechlich aus der Geschichte des Conciliums von Trient, indem der Canon zu Gunsten der unter der Herrschaft von Venedig lebenden Griechen so modifizirt wurde, daß sie auch bei der gegenseitigen Ansicht kein Anathem der Kirche traf. (Vgl. Pallavic. lib. 22. c. 4., Liberm. de matr. c. 3. art. 2., Chrism. regula Fidei: de matrim. III, nota 1.)

So ist

sondern nur die, denen die Gabe der Enthaltsamkeit verliehen ist. hier bereits angedeutet, was der Apostel (1. Cor. 7. Kap.) weiter ausführt. Auch nach ihm ist die Virginität eine eigene Gabe (V. 7.), wer aber diese nicht hat, vielmehr von seinen sinnlichen Neigungen bestürmt und daher in seinen Pflichten gestört wird, dem rathet er zu heirathen (V. 9.).

Der Apostel geht aber einen Schritt weiter, führt das um des Himmelreiches willen" weiter aus (V. 32-35.), und gibt offenbar dem jungfräulichen Stande den Vorzug vor dem ehelichen (V. 8. 26. 32. ff. 38. 40.), ohne die Heiligkeit der Ehe anzutasten, und der gnostischen und manichäischen Verachtung derselben beizustimmen, die auf verkehrten Begriffen von der Materie und Leiblichkeit beruhte. Wenn auch anzuerkennen, daß der Apostel die bevorstehende Noth (V. 26.), b. i. die bedrängten Zustände und Verfolgungen der lezten Zeit, die man sich nahe dachte, im Auge gehabt hat, wo Jedermann mit sich selbst zu thun haben, und ein Familienleben doppelte Schwierigkeiten bereiten mußte, so bleiben doch noch immer für obige Behauptung genug Belege, wie V. 38. 40., so daß die Bestimmung des Conciliums von Trient (Sess. 24. can. 10.) im vollen Rechte bleibt.

c) Damals wurden Kinder zu ihm gebracht, daß er sie berühre, ihnen die Hände auflege und bethe.

Dieses zeigt, wie sehr die Mütter überzeugt waren, daß von Jesus Segen ausströme. Vielleicht verlangten die Kinder selbst nach dem überaus Freundlichen, nach dem Ideale der Sanftmuth in Menschengestalt.

Als es aber die Jünger sahen, fuhren sie die Bringen

den an.

Die Jünger handelten aus guter Absicht, und wollten dem vielleicht durch Arbeiten ermüdeten Meister Ruhe verschaffen.

Als es aber Jesus sah, wurde er unwillig, rief sie (die Kinder) zu sich und sprach zu ihnen (den Jüngern): Lasset die Kinder zu mir kommen, und wehret es ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes.

Die Gesinnung der Kinder, ihre Demuth und Unschuld ist die Bedingniß zur Theilnahme am Messiasreiche; und solche, die durch Freithätigkeit sich diese Gesinnung aneignen, passen besonders für dasselbe, widrigen Falls eignen sie sich gar nicht. (V. seq.)

Wahrlich, ich sage euch, wer nicht das Reich Gottes wie ein Kind aufnimmt, der kann nicht in dasselbe kommen.

Und er schloß sie in seine Arme, und legte ihnen die Hände auf, segnete sie (und) ging von da.

S. 84.

Die Auferweckung des Lazarus. Todesanschläge gegen Jesus. Joh. 11.

a) Es war aber krank ein gewisser Lazarus von Bethanien, dem Flecken der Maria und Martha, ihrer Schwester. Es war aber Maria, die den Herrn mit Salbe salbte, und seine Füße mit ihren Haaren abtrocknete (Joh. 12, 3.), deren Bruder Lazarus krank lag. Die Schwestern nun sandten zu ihm, und ließen ihm sagen: Herr! sieh, den du liebest, der ist krank. Als aber Jesus das hörte, sprach er: Diese Krankheit ist nicht zum Lode, sondern zur Ehre Gottes, damit der Sohn Gottes durch sie verherrlichet werde.

Ist nicht zum Tode hat nicht den bleibenden Tod zur Folge, d. i. Lazarus wird wieder auferstehen auf mein Machtgeboth, was die Ehre Gottes und die seines Sohnes befördern wird. (Der Bothe und die Jünger werden ohne Zweifel die Worte Jesu als Gewährung der Bitte angesehen und eine wundervolle Heilung in der Abwesenheit erwartet haben; daher der Bothe wieder zurückgekehrt sein wird.)

Jesus liebte aber die Martha und ihre Schwester und den Lazarus.

Die Bemerkung soll erklären, warum sich die Schwestern um Hilfe an den Herrn wandten, der sie als liebender Freund nicht abweisen wird.

Als er nun hörte, daß er (Lazarus) krank sei, so blieb er an dem Orte, wo er war, noch zwei Tage. Darauf sprach er zu den Jüngern: Lasset uns wieder nach Judäa gehen. Es sprachen zu ihm die Jünger: Lehrer! eben erst suchten dich die Juden zu steinigen, und du gehst wieder dorthin? Jesus antwortete: Sind nicht zehn Stunden des Tages? Wenn Jemand am Tage wandelt, so stößt er nicht an, weil er das Licht dieser Welt sieht. Wenn aber Jemand des Nachts wandelt, so stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist.

Die zwölf Tagesstunden, bei denen Jedermann sicher wandelt, weil ihm das Licht der Sonne scheint, bezeichnen die bestimmte Zeit der Wirksamkeit des Herrn, zu der ihm Niemand etwas anhaben kann; hingegen die Nacht das Ende derselben, wo seine Feinde auf kurze Zeit über ihn triumphiren und ihn dem Tode überliefern werden.

Dieses sagte er. Darauf sprach er zu ihnen : "Lazarus, unser Freund, schläft, aber ich gehe hin, ihn aufzuwecken. Da sprachen seine Jünger: Herr! wenn er schläft, so wird er genesen. Jesus hatte von dessen Tode gesprochen, sie aber meinten, er rede von dem Schlummer des Schlafes. Da sagte ihnen Jesus frei heraus: Lazarus ist gestorben, und ich freue mich euretwegen, daß ich nicht dort war, damit ihr glaubet; aber gehen wir zu ihm. Es sprach nun Thomas, genannt der Zwilling, zu den Mitjüngern: Auch wir wollen gehen, damit wir mit ihm sterben.

Da Jesus gekommen war, fand er ihn schon vier Tage in dem Grabe liegen. Bethanien aber lag nahe bei Jerusalem, ungefähr fünfzehn Stadien weit. *) Und viele aus den Juden waren zu Martha und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten. Als nun Martha hörte, daß Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb zu Hause sihen. Es sprach nun Martha zu Jesus: Herr! wärest du hier gewesen, so würde mein Bruder nicht gestorben sein. Aber ich weiß auch jetzt noch, was du von Gott bittest, das wird dir Gott gewähren. Jesus sprach zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Martha sprach zu ihm: Ich weiß, daß er auferstehen wird bei der Auferstehung am jüngsten Tage. Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, der wird leben, wenn er auch gestorben ist; und jeder, der noch lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit. Glaubst du das? Sie sprach: Ja, Herr! ich glaube, daß du Christus, der Sohn Gottes bist, der in die Welt kommen soll.

Da Jesus die Quelle des Lebens ist, so kann er Leben und Auferstehung vermitteln sowohl den Todten als den Lebenken, wenn sie an ihn glauben. Den Grund davon sieht Martha mit Recht darin, weil Jesus der Gesalbte, der Sohn Gottes ist.

Und da sie dieses sprach, ging sie hin und rief heimlich

*) Fünfzehn Stadien betrugen deutsche Meile unseres Weges.

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