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Und als die kamen, welche um die eilfte Stunde eingetreten waren, erhielten sie jeder einen Denar. Wie aber nun auch die Ersten kamen, glaubten sie, daß sie mehr erhalten würden; aber auch sie erhielten jeder einen Denar.

Im Dienste Gottes kommt es nicht auf die Dauer der Arbeit an, sondern auf die Meinung und Treue, womit diese vollbracht wird.

Und als sie ihn empfingen, murrten sie wider den Hausvater und sprachen: Diese Leßten haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleich gehalten, die wir die Last und Hiße des Tages getragen haben. Er aber antwortete und sprach zu Einem aus ihnen: Freund! ich thue dir nicht Unrecht. Bist du nicht um einen Denar mit mir übereingekommen.

Ein Denar wurde nach Matth. V. 2. ausdrücklich bedingt. Ein Denar wird auch V. 4. u. 7. verstanden unter dem „was recht ist." Somit geschah Niemanden Unrecht. Daß für die kürzere Arbeit der gleiche Lohn gegeben wurde, ist dem freien Walten der Liebe des Hausvaters zuzuschreiben.

Da der Denar die himmlische Seligkeit überhaupt bezeichnet, so folgt daraus, daß jeder Arbeiter einen solchen erhielt, nicht, daß es bei dieser Seligkeit nicht verschiedene Grade gebe, was sich aus andern Gleichnisssen unwidersprechlich ergibt, sondern nur, daß man sich den Himmel verdienen könne in kürzerer Zeit, gleichviel zu welcher Zeit man in die Arbeit eintrete.

Nimm, was dein ist, und gehe! Ich will aber diesem Leßten geben, wie auch dir. Oder ist es thun mit dem Meinigen, was ich will?

weil ich gut bin?

mir nicht erlaubt zu Ist dein Auge böse,

Das böse, scheel sehende Auge bezeichnet den Neid, die Mißgunst als die Quelle, woraus das Murren entstand.

So werden die Lehten Erste, und die Ersten Leste sein; denn Viele sind Berufene, Wenige aber Auserwählte.

Den Lezten wurde zuerst der Lohn gegeben, und zwar der größere, weil für kurze Zeit der gleiche. Sie gingen also den Andern vor aus freier Liebe des Hausvaters, und wohl auch, weil diese Liebe keine blinde, ohne Gründe handelnde ist, deswegen, weil sie mit mehr Eifer und Liebe, aus reineren Motiven gearbeitet haben; die Andern aber, obwohl ihre Arbeit länger und beschwerlicher war, mehr aus Lohnsucht, als innerer Luft. Sie sind somit die Ersten, und die Erstberufenen die Lezten. Die Gnome ist aber selbstverständlich

mit Einschränkung zu nehmen, indem nicht alle Erstberufenen den Lezten nachstehen, und umgekehrt; sie soll zunächst dem Ehrgeiße der Apostel entgegenarbeiten.

Denn Viele sind berufen.

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Viele sind zum Dienste in Gottes Reich berufen, und haben die Zusicherung des Lohnes im Himmel; aber nur Wenige sind ausgezeichnete Werkzeuge Gottes, haben somit Anspruch auf eine größere Belohnung, und selbst dieses nicht in Folge eigenen Rechts (Matth. V. 13.), oder der allgemeinen Gerechtigkeit und göttlichen Verheißung (V. 4.), sondern in Folge eines besondern Rathschlusses göttlicher Liebe. (V. 15.)

S. 87.

Dritte Leidensverkündigung. Ditte der Zebedäiden. Matth. 20, 17–28. Mark 10, 32-45. Luf. 18, 31-34.

a) Sie waren aber auf dem Wege, um nach Jerusalem zu reisen. Und Jesus ging ihnen voraus und sie wurden bestürzt, und indem sie ihm folgten, waren sie mit Furcht erfüllt. Und er nahm wieder die Zwölfe auf dem Wege allein zu sich und fing ihnen zu verkünden an, was ihm begegnen werde. Siehe! sprach er zu ihnen, wir reisen hinauf nach Jerusalem, und es wird an dem Menschensohne Alles vollzogen werden, was durch die Propheten geschrieben steht: Der Menschensohn wird überliefert werden den Hohenpriestern und Schriftgelehrten, und sie werden ihn zum Tode verurtheilen; und sie werden ihn den Heiden übergeben, und er wird verspottet, geschmäht, angespieen werden; sie werden ihn geißeln und tödten, und am dritten Tage wird er auferstehen.

Nur den Zwölfen sagte der Herr seinen Tod und die genauen Einzeln heiten seines Leidens, und zwar schon zum dritten Male voraus. Die Menge hätte sich leicht daran ärgern und wie immer hemmend in den Weg treten können. Die Apostel, die bereits hinlänglich im Glauben durch die Wunder und andere Erweise der Göttlichkeit an die Person Jesu befestiget waren, sollten vorbereitet werden, damit die lezte Catastrophe nicht unvermuthet für sie hereinbreche und sie selbst zum ernsten Kampfe gerüstet werden. Jesus ging also freiwillig seinem Tode entgegen, suchte ihn auf. Dieses darf im Allgemeinen nicht geschehen. Anders war es bei Jesus. Sein Sterben war für ihn eine durch seinen Beruf als Messias ihm auferlegte göttliche Nothwendigkeit. Dem Tode ausweichen, nachdem der vom Vater bestimmte Zeitpunkt gekommen war, hätte so viel geheißen, als sich dem göttlichen Rathschlusse entziehen.

Sie aber verstanden von dem nichts, und es war diese Rede verborgen vor ihnen, und sie begriffen das Gesagte nicht.

So voll waren die Apostel noch von irdischen Messiashoffnungen, daß sie seine Schmach zu einem Zeitpunkte, wo sie bald die Aufrichtung des Messiasreiches in äußerm Glanze und irdischer Herrlichkeit erwarteten, sich nicht erklären, und noch weniger seine Wiederbelebung nach drei Tagen begreifen fonnten.

b) Damals trat zu ihm die Mutter der Söhne des Zebedäus mit ihren Söhnen (Salome mit Johannes und Jakobus), vor ihm niederfallend und etwas erbittend von ihm.

Die Bittenden waren nach Markus die Zebedäiden selbst, welchen die Mutter als Fürbitterin sich beigesellte; daher Matthäus die Bitte selbst ihr in den Mund legt.

Und sie (die Söhne) sprachen: Lehrer! wir wollen, daß du uns gewährest, was wir bitten. Er aber sprach zu ihnen: Was wollet ihr, daß ich euch thun soll? Da sprachen sie zu ihm: Verleihe uns, daß wir Einer zu deiner Rechten, und Einer zu deiner Linken in deiner Herrlichkeit sißen.

Ungeachtet der Herr den Aposteln gerade sein schmachvolles Ende vorausgesagt hatte, dachten diese noch immer an ein zu errichtendes sichtbares Königs reich; und da Jesus diesen Gang als den leßten nach Jerusalem bezeichnete, mußte das zu erwartende Reich eben jezt errichtet werden. Es war somit höchste Zeit, sich der Ehrenpläße zunächst neben dem Königsthrone zu versichern, wozu die Zebedäiden, die sich bereits besonderer Bevorzugung zu erfreuen hatten von Seite des Herrn, die ersten Ansprüche zu haben glaubten, und in der bereits geschehenen Verheißung „des Sizens auf den 12 Thronen" einen Grund zur Bitte sehen mochten.

Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ihr wisset nicht, was ihr begehret. Könnet ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde, und mit der Taufe, womit ich getauft werde, getauft werden?

Die Apostel wußten nicht, was sie begehrten, da sie bei ihren irrigen Vorstellungen von dem Wesen des Messiasreiches nur irdische Würden verlangten. Und abgesehen von dem Irrthume, gehe der Weg zur Freude nur durch Leid. (Kelch = = zugetheiltes Loos, besonders trauriges Geschick. Taufe = Leidenstaufe.)

Sie sagten zu ihm: Wir können es. Und er sprach zu ihnen: Meinen Kelch werdet ihr zwar trinken, und mit der Taufe, womit ich getauft werde, werdet ihr getauft werden; aber das Sißen zu meiner Rechten und meiner Linken steht nicht bei mir zu verleihen (euch), sondern denen es bestimmt ist vom Vater.

Hier eine Prophetie von den Leiden der zwei Apostel, von denen Jakobus sogar der erste Martyrer unter den Aposteln wurde (Apostg. 12, 2. 2c.). Dessen ungeachtet wird ihnen der begehrte Ehrenplag eine besondere Auszeichnung

nicht zugesichert, da hierin nach dem Rathschlusse des Vaters vorgegangen werde, aber auch nicht verneint. (Der Gegensaß ist hier „euch“ — das nothwendig muß supplirt werden – und „denen“; nicht aber „Vater und Sohn“, da Chriftus wirklich das Reich der Herrlichkeit verleiht. Luk. 22, 29.)

Und da es die Zehn hörten, wurden sie aufgebracht über die zwei Brüder, Jakobus und Johannes. Johannes. Jesus aber rief sie zu sich und sprach zu ihnen: Ihr wisset, daß die Fürsten der Völker über sie herrschen und die Großen über sie Macht ausüben. So soll es bei euch nicht sein, sondern wer unter euch groß sein will, der sei euer Diener; und wer unter euch der Erste sein will, der sei Aller Knecht; sowie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für Viele.

Hier die Norm der geistlichen Herrschaft, die nicht, gleich wie bei den großen und kleinern irdischen Herrschern, in Ausübung despotischer Gewalt sich geltend machen, sondern im Dienste, in der Hingabe und Aufopferung für Andere sich zeigen soll, gleichwie es bei Christus selbst der Fall war, der sogar den stellvertretenden Versöhnungstod erleiden wollte für die fündhafte Menschheit.

§. 88.

Die Blinden von Jericho. Matth. 20, 29-34. Mark. 10, 46–52. Luf. 18, 35-43. 19, 1.

Es geschah aber, als er sich Jericho näherte, saß ein Blinder am Wege und bettelte. *) Und als er das vorüber

*) Hier divergiren die Synoptiker, indem Matthäus zwei Blinde beim Ausgang aus Jericho, Markus Einen beim Ausgang, und Lukas Einen beim Einzug nennen.

ziehende Volk hörte, fragte er, was das wäre. Sie aber berichteten ihm, daß Jesus von Nazareth vorbeiziehe. Und er schrie und sprach: Jesus, Sohn Davids, erbarme dich meiner! Und die Vorangehenden fuhren ihn an, daß er schweigen sollte; er aber schrie um so mehr: Sohn Davids, erbarme dich meiner! Da blieb Jesus stehen und befahl, ihn zu sich zu führen. Als er sich genaht hatte, fragte er ihn und sprach: Was willst du, daß ich dir thun soll? Er aber sprach: Herr! daß ich sehe. Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend! dein Glaube hat dir geholfen. Und auf der Stelle sah er und folgte ihm, Gott preisend, und alles Volk, das dieses sah, lobte Gott.

Und er zog in Jericho ein und ging durch. Und als er von Jericho auszog, und seine Jünger und viel Volk, saß der Sohn des Timäus, der blinde Bartimäus, am Wege und bettelte. Und als er hörte, daß es Jesus von Nazareth sei, fing er an zu schreien und zu sagen: Sohn Davids, Jesus, erbarme dich meiner! Und es fuhren ihn Viele an, daß er schweigen sollte; er aber schrie um so viel mehr: Sohn Davids, erbarme dich meiner! Und Jesus stand still und sagte, daß man ihn rufen soll. Und sie rufen den Blinden und sprechen zu ihm: Fasse Muth, steh auf! er ruft dich. Er aber warf sein Gewand ab, stand auf und kam zu Jesus. Und Jesus erwiederte und sprach zu ihm: Was willst du, daß ich dir thun foll? Der Blinde aber sprach zu ihm: Herr! daß ich sehe. Da sprach Jesus zu ihm: Gehe hin! dein Glaube hat

Diese Divergenz wurde auf verschiedene Weise gelöst. Wir nehmen das Factum von zwei Blinden des Matthäus als richtig an. Die Blindheit ist im Oriente wegen des vielen Staubes und der großen Hiße ein häufiges Uebel; daher zwei Blinde am Wege einer Stadt nicht auffallend. Der Eine dieser Blinden wurde beim Eingange in Jericho (Lukas), der Andere beim Ausgange (Markus) geheilt. Matthäus combinirt, wie cr's öfter thut, beide Facta, und verseht die Heilungen an den Ausgang, wo die bekanntere des Bartimäus vorfiel, indem er auf Lokalität und Nebenumstände überhaupt wenig Gewicht gelegt; Markus und Lukas berichten nur von einer Heilung, weil beide völlig unter den nämlichen Umständen vor sich gingen. Markus wählte die bekanntere des blinden Bartimäus; Lukas (vielleicht zur Ergänzung der beiden Vorgänger) die beim Einzuge in Jericho.

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