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dir geholfen. Und sogleich wurde er sehend und folgte Jesu auf dem Wege.

Das den Herrn begleitende Volk wollte nicht, daß man ihm auf seinem feierlichen Zuge nach Jerusalem lästig falle und ihn aufhalte, weil es kein Herz für seinen leidensvollen Mitmenschen hatte. Anders Jesus. Kein Zeitpunct, fein Umstand war ihm für die Hilfe zu unbequem. Er erbarmte sich der Blinden, wie Matthäus sagt, berührte ihre Augen, und machte sie sehend. (Die folgende Begebenheit mit Zachäus trug sich noch in Jericho zu, also vor der Heilung des Bartimäus, wobei auch das Gleichniß von ten Minen gesprochen wurde.)

$. 89.

Der Böllner Bachaus. Das Gleichniß von den Minen.
Luf. 19, 2- 28.

a) Und siehe! es war ein Mann, mit Namen Zachäus (in Jericho); er war Oberzöllner und war reich. Und er suchte Jesum zu sehen, wer er sei, und er konnte es nicht vor der Volksmenge, weil er klein von Person war. Und er lief voran und stieg auf einen wilden Feigenbaum, um ihn zu sehen, weil er da vorbei gehen sollte. Und als Jesus an den Ort kam, blickte er empor, sah ihn und sprach zu ihm: Zachäus, steige eilig herab! denn heute muß ich in deinem Hause bleiben. Und er stieg eilig herab und nahm ihn mit Freuden auf. Und Alle, die es sahen, murrten und sprachen: Bei einem Sünder ist er eingekehrt. Zachäus aber stand da und sprach zum Herrn: Siehe! die Hälfte meines Vermögens, Herr, gebe ich den Armen, und habe ich Jemanden betrogen, so erstatte ich es vierfach. Es sprach aber Jesus zu ihm: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, da auch dieser ein Sohn Abrahams ist. Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren war.

Jesus, der Herzenskenner, sah das Verlangen des Zachhäus nach dem Heile, und wollte es durch seine Einkehr ihm bringen. Durch die zuvorkommende Herablassung des Herrn gerührt, erboth sich der Zöllner bei dem Gemurmel der Umstehenden, daß Jesus bei einem Sünder einkehre, ohne Aufforderung, alles Unrecht mehr als gut zu machen und noch die Armen mit der Hälfte

seines Vermögens zu betheilen. Einer solchen Buße wird das Heil zugesichert und die wahre Abkommenschaft von Abraham, nicht die leibliche, dessen Glaube und Gesinnung sich in dem Zöllner wieder abspiegelte, und der deswegen auch Erbe des messianischen Segens wurde. *)

b) Als sie aber dieses hörten, fügte er ein Gleichniß bei, weil er nahe bei Jerufalem war, und sie meinten, das Reich Gottes werde sogleich (in irdischer Herrlichkeit) erscheinen. Er sprach daher: Ein vornehmer Mann zog in ein fernes Land, um für sich ein Reich zu empfangen und zurückzukehren.

Der vornehme Mann ist Christus, der also erst nach überstandenen Leiden und nicht sogleich sein Reich in Besitz nimmt. Die Rückkehr geschieht beim Gerichte. (In den Worten liegt eine Anspielung auf die damalige Verfassung des jüdischen Staates, dessen Herrscher jedesmal nach Rom gehen mußten, von dem Kaiser das Herrscherrecht zu erhalten.)

um

Er rief aber seine zehn Knechte, gab ihnen zehn Minen und sprach zu ihnen: Handelt bis ich wieder komme.

Die Minen (eine Mine 100 Denare oder Drachmen) bezeichnen die Gnadengaben, die der Herr an die Glieder seiner Kirche, besonders an die Apostel und ihre Nachfolger vertheilt. In dem Gleichnisse Matth. 25, 14–30., das mit diesem große Aehnlichkeit hat, steht anstatt Mine, Talent, und die Vertheilung geschieht dort nicht gleich, sondern richtet sich nach der Fähigkeit des Einzelnen zur Verwaltung.

Seine Bürger aber haßten ihn, und schickten ihm eine Gesandtschaft nach und ließen ihm sagen: Wir wollen nicht, daß dieser über uns herrsche.

Eine Anspielung auf den Haß der Juden gegen den Herrn. Nicht lange vorher geschah diese Protestation bei August gegen den Archelaus.

Und es geschah, als er zurückkam und das Reich empfangen hatte, da ließ er diese Diener zu sich berufen, denen er das Geld gegeben hatte, um zu erfahren, was jeder ge= wonnen hätte. Es kam nun der Erste und sagte: Herr! deine Mine hat zehn Minen erworben. Er sprach zu ihm: Wohl, du getreuer Knecht! weil du über Weniges getreu warst, so

*) Jericho, der Wohnort des Zachäus, eine Stadt 41⁄2 Meile nordöstlich von Jerus salem, durch die der Weg von Peräa nach Jerusalem führte, war berühmt wegen ihrer Palmen (daher auch Palmenstadt) und Balsamgärten, was ihr Handel gab, daher ein Oberpächter hier seinen Sie hatte.

erhalte die Gewalt über zehn Städte. Und es kam der Zweite und sprach: Herr! deine Mine hat fünf Minen getragen. Und er sprach auch zu diesem: Sei auch du über fünf Städte. Der Lohn im andern Leben und die Gewalt entspricht genau der Treue, womit man hier mit den erhaltenen Gnaden mitgewirkt hat.

Und ein Anderer kam und sagte: Siehe deine Mine! die ich in einem Schweißtuche *) aufbewahrt habe. Denn ich fürchtete dich, weil du ein strenger Mann bist. Du nimmst, was du nicht angelegt, und ärntest, was du nicht gesäet hast. Er sprach zu ihm: Nach deinen Worte richte ich dich, böser Knecht! Du wußtest, daß ich ein strenger Mann bin, nehmend, was ich nicht angelegt, und ärntend, was ich nicht gesäet habe.

Der faule Knecht wendete die Furcht vor, die Mine durch Handel und Wandel einzubüßen. Der Herr läßt diesen Vorwand nicht gelten, und nicht läugnend seine Strenge, womit er verlangt, daß seine Gnadengaben nicht unbenügt bleiben, sondern damit gehandelt werden sollte, straft er ihn mit den eigenen Worten.

Warum gabst du denn nicht mein Geld anf die Wechselbank, damit ich es bei meiner Zurückkunft mit Gewinn hätte einziehen können?

Und er sprach zu den Umstehenden: Nehmet ihm die Mine und gebet sie dem, der zehn Minen hat.

Und sie sprachen zu ihm: Herr! er hat schon zehn Minen. Ja, sage ich euch: Wer hat, dem wird gegeben, wer aber nicht hat, dem wird auch das, was er hat, genommen.

Die Gnaden, deren sich Einige verlustig machen, werden auf andere Glieder der Kirche, und zwar auf die würdigsten übertragen.

Aber jene meine Feinde, die mich nicht zum Könige über sich haben wollten, führet hieher und erwürget sie vor mir. Man denke hier an die Niedermeßlung der Juden nach der Belagerung Jerusalems und in späterer Zeit.

Und nachdem er dieses gesagt hatte, ging er weiter, reisend nach Jerusalem hinauf.

*) Das Schweißtuch trägt der Morgenländer wegen der großen Hige beständig bei sich, an einem Gürtel befestiget.

Dritter Theil.

Die Leidensgeschichte Jesu, seine Auferstehung und Himmelfahrt.

Erster Abschnitt.

Von der Salbung in Bethanien bis zu seinem Leiden.

$. 90.

Jesus von Maria in Bethanien gesalbt.

Matth. 26, 6-13.

Mark. 14, 3-9. Joh. 12, 1-11. *)

Sechs Tage vor Ostern kam Jesus nach Bethanien, wo Lazarus war, der gestorben war, und den Jesus von den Todten auferweckt hatte. Man bereitete ihm nun daselbst in dem Hause Simons des Aussäßigen ein Mahl, und Martha bediente ihn, Lazarus aber war Einer von denen, die mit ihm zu Tische sassen. Maria (die Schwester des Lazarus und der Martha) nahm nun ein Pfund wohlriechender Salbe von der kostbaren ächten Narde, trat zu ihm hinzu, und das Gefäß zerbrechend, goß sie die Salbe auf sein Haupt, als er zu Tische war, salbte die Füße Jesu (mit der vom Haupte triefenden Salbe), und trocknete die Füße Jesu mit ihren Haaren. Das Haus aber war voll von dem Geruche der wohlriechenden Salbe.

*) Ueber die Verschiedenheit dieser Salbung von jener bei Luk. 7, 36 - 48, vgl. §. 46. Ungeachtet aber einiger abweichender Nebenumstände bei Johannes, muß die von ihm erzählte Salbung als identisch mit der von Matthäus und Markus bes richteten angesehen werden. Die Stellung ist bei Johannes die richtige. Matthäus und Markus berichten sie unakoluthistisch und nachträglich, da sie zunächst den Entschluß des Verraths des Herrn hervorrief. Wegen der nahen Beziehung der Salbung zur Leidensgeschichte nimmt diese mit jener den Anfang.

Maria, die aufmerksame Hörerin des göttlichen Wortes, wollte durch diese Salbung den göttlichen Freund besonders ehren, wohl im Vorbewußtsein, dieses in seinem Leben nicht mehr thun zu können. Solche Salbungen waren die höchste Ehrenbezeugung, die man Gästen erweisen konnte.

Es sprach nun Einer seiner Jünger, Judas, der Sohn Simons, von Kariot, der ihn verrathen sollte: Warum wurde diese Salbe nicht um dreihundert Denare verkauft und den Armen (der Erlös) gegeben? Er sagte aber dieses nicht, weil er sich um die Armen kümmerte, sondern, weil er ein Dieb war, das Geldkästchen hatte und das Hineingeworfene trug.

Judas hatte also die Beiträge der an Jesu Gläubigen in Verwahrung, und erlaubte sich manche Veruntreuung. Das Entgehen einer so namhaften Summe aus dem verkauften kostbaren Dele, wobei auch er selbst wieder profitiren konnte, reizte seinen Unwillen. Geldgierde war somit die Leidenschaft des Judas, die ihn selbst zum Verrathe des Meisters brachte.

Es waren aber (auch) einige (andere) seiner Jünger, als sie dieses sahen, unwillig bei sich und sprachen: Wozu ist diese Verschwendung der Salbe geschehen? Denn diese Salbe konnte um vieles um mehr, als dreihundert Denare verkauft und (der Erlös) den Armen gegeben werden. Und sie schalten sie.

Diese murrenden Jünger hatten keinen Sinn für die großmüthige, opferwillige Liebe des Weibes. Wahrscheinlich durch das Beispiel des Judas verleitet, brachen sie in Tadel gegen sie aus, allerdings in guter, nicht in böser Absicht, wie Judas.

Da es aber Jesus merkte, sprach er zu ihnen: Lasset fie! was belästiget ihr das Weib? Sie hat eine schöne That an mir vollzogen. Denn Arme habt ihr immer bei euch, und könnet, wenn ihr wollet, ihnen Gutes thun, mich aber habt ihr nicht immer. Was sie vermochte, das hat sie gethan. Denn indem sie diese Salbe auf meinen Körper ausschüttete, hat sie zum Voraus meinen Körper zum Begräbnisse gesalbt.

In diesen Worten sagte Jesus seinen Tod als ganz nahe voraus, so daß er die Salbung des Weibes als Einbalsamirung seines Leibes betrachtete. (Das Einbalsamiren der Leichen war bei den Juden eine allgemein übliche Sitte. Dabei wurde die Leiche mit wohlriechenden Salben, besonders mit Myrrhe und Alcë eingerieben (Joh. 19, 39. x.), wodurch sie vor der Verwesung långer

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