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redet. Jesus erwiederte und sprach: Nicht meinetwegen ist diese Stimme geschehen, sondern wegen euch.

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Diese Stimme vom Himmel erscholl hier das dritte Mal das erste Mal am Jordan bei der Taufe Jesu, das zweite Mal auf Tabor - jedes Mal dort, wo Jesus seine Bereitwilligkeit symbolisch oder mit Worten erklärt hat, für die sündhafte Menschheit durch seinen Tod einzustehen. Sie war somit eine Annahme des Entschlusses Jesu von Seite des Vaters, ein Zeugniß für den Sohn, das aber hier das Volk nicht verstand, obwohl es seinetwegen geschehen.

Jetzt ist das Gericht dieser Welt; jest wird der Fürst dieser Welt hinausgestoßen. Und wenn ich erhöht sein werde von der Erde, will ich Alle nach mir ziehen. Das sagte er aber, andeutend, welches Todes er sterben sollte.

Mit dem Entschlusse der Uebernahme des Todes sieht Jesus bereits sein Werk vollendet, die im Argen liegende Welt gerichtet, die Macht des Satans zerstört; und er verheißt, daß gerate seine Schmach werde die Veranlassung sein des Glaubens und Anhanges an ihn.

Da antwortete ihm das Volk: Wir haben aus dem Gesebe gehört, daß Christus ewig bleiben soll; wie sagest du, der Sohn des Menschen soll erhöht werden? Wer ist dieser Sohn des Menschen?

Von einer ewigen Dauer des Messiasreiches ist die Rede Pf. 88, 30. 37. 38., 2. Sam. 7, 13. und Dan. 2, 44. 7, 14.; von einem ewigen Priesterthume Pf. 109, 4., welche Stellen das Volk mag gemeint haben.

Da sprach Jefus zu ihnen: Noch eine kurze Zeit ist das Licht bei euch. Wandelt, so lange ihr das Licht habet, daß euch nicht die Finsterniß überfalle; denn wer in der Finsterniß wandelt, weiß nicht, wohin er geht. So lange ihr das Licht habet, glaubet an das Licht, damit ihr Söhne des Lichtes werdet.

Dieses sprach Jesus, und ging weg und verbarg sich vor ihnen.

Jesus gab auf die Frage der Juden keine bestimmte Antwort, sondern ermahnete nur, an das Licht zu glauben, so lange es ihnen noch leuchtete.

Obgleich er so große Wunder vor ihnen gewirkt hatte, so glaubten sie doch nicht an ihn, so daß erfüllt wurde das Wort

des Propheten Isaias, da er sprach: Herr! wer glaubt unserer Predigt, und wem wird der Arm des Herrn (die Macht Gottes) offenbar? (If. 53, 1.) Darum konnten sie nicht glau ben, denn Isaias spricht wieder: Er hat ihre Augen verblendet und ihr Herz verstockt, damit sie mit den Augen nicht sehen und mit dem Herzen vernehmen, noch sich bekehren, auf daß ich sie heilen könnte (Is. 6, 9. 10. Vgl. Matth. 13, 14. 15.). Dieses sagte Isaias, als er seine (Jehovas, des Logos) Herrlichkeit sah und von ihm redete. (If. 6, 1. ff.) Doch glaubten auch Viele unter den Obern an ihn; aber der Pharisäer wegen bekannten sie es nicht, damit sie nicht in den Bann gethan würden. Denn sie liebten den Ruhm bei den Menschen mehr, als den Ruhm bei Gott.

Jesus aber rief und sprach: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat. Und wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat.

Deutlicher kann nimmer gesagt werden, als es diese legten Worte thun, daß jener, der als Mensch von der Krippe bis zum Kreuze in allen Lagen sich gezeigt hat, zugleich göttlicher Natur, gleicher Wesenheit mit dem Vater sei, in dem also auch die göttliche Lebensfülle wohnt, und an die Welt durch ihn vermittelt wird.

Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit Keiner, der an mich glaubt, in der Finsterniß bleibe. Wenn aber Jemand meine Worte höret, und nicht glaubt, so werde ich ihn nicht richten; denn ich bin nicht gekommen, daß ich die Welt richte, sondern daß ich rette die Welt.

Obwohl Christus auch die richtende Thätigkeit in sich vereinigt, so ist doch in dem Grade die Errettung und Beseligung der Menschen der Zweck seines Hierseins, daß er die Verstockten nicht verurtheilt, weil sie sich selbst ihr Urtheil schöpfen, das Wort Jesu sie richtet. (Folgender Vers.)

Wer mich verachtet und meine Worte nicht annimmt, der hat seinen Richter; das Wort, das ich geredet, wird ihn richten am jüngsten Tage. Denn ich habe nicht von mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, dieser hat mir den Auftrag gegeben, was ich sagen und reden soll. Und ich weiß, daß sein Auftrag das ewige Leben ist.

Welche Kraft der Lehre Jesu! Sie bewirkt bei Allen denen, die sie in sich wirksam sein lassen, das ewige Leben.

Was ich daher rede, rede ich so, wie es mir mein Vater gesagt hat.

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Der verwünschte Feigenbaum. Die zweite Tempelreinigung. Matth. 21, 12-22. Mark. 11, 11-26. Luf. 19, 45-48

Und nachdem er sich ringsum Alles angesehen hatte, ging er, als es bereits (Sonntags) spät geworden war, hinaus nach Bethanien mit den Zwölfen. Und des andern Tages, als sie von Bethanien Morgens zurückkamen, hungerte ihn. Und als er von ferne am Wege einen Feigenbaum sah, der Blätter hatte, ging er zu ihm hin, ob er vielleicht Etwas daran fände; und da er zu ihm kam, fand er daran Nichts, als nur Blätter, denn es war nicht die Zeit der Feigen. Und Jesus erwiederte und sprach zu ihm: Niemals in Ewigkeit esse von dir Jemand Frucht! Und es hörten es seine Jünger.

Die Weissagung Jesu ging nach dem Folgenden genau in Erfüllung, indem der Feigenbaum schon am andern Tage verdorrt war. Hier haben wir eine symbolische Handlung. Der Herr ersah sich in dem blätterreichen unfruchtbaren Feigenbaume am Wege ein treffendes Bild von der jüdischen Nation, die wohl durch Außenwerke sittlichen Werth zu haben schien, aber in der That keine Früchte der Buße aufzuweisen hatte, innerlich erstorben, und gleich einem unfruchtbaren Baume, zur Vertilgung reif war, und dem nahen Verderben entgegenging.

(Obwohl zu dieser Zeit im April wie Markus ausdrücklich bemerkt, nicht die Zeit der Feigen war, indem die Frühseigen im Juni, die Sommerfeigen im August zur Reife kamen, so konnte Jesus doch ob dem reichen Blätterschmuck Feigen zu finden hoffen, entweder als ausnahmsweise schon gereifte Frühseigen, da sie nicht zu gleicher Zeit reifen, oder als überwinterte Spätfrucht. Nach Matth. 21, 19. verdorrte der Feigenbaum sogleich nach der Verwünschung; nach Mark. 11, 20. überzeugten sich die Jünger von dem Erfolge der gemachten Verwünschung erst am folgenden Morgen. Das ist aber kein Widerspruch. Das Referat des Matthäus ist nur verkürzte Darstellung, jenes des Markus der genaue Sachverhalt. Gewisser Maßen hat auch der Bericht des Matthäus innere Wahrheit; denn der Anfang des Verdorrens

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wird nicht erst nach Stunden, sondern sogleich geschehen sein, als der Herr der Natur sein vernichtendes Wort ausgesprochen hat.)

Und sie kamen nach Jerusalem, und nachdem Jesus in den Tempel gekommen war, fing er an die Käufer und Verkäufer im Tempel auszutreiben; und die Tische der Wechsler und die Stühle der Taubenverkäufer stieß er um, und er ließ nicht zu, daß Jemand ein Gefäß durch den Tempel trug. Und er belehrte sie und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben, mein || Haus wird ein Bethhaus sein für alle Völker, ihr aber habt es zu einer Mördergrube gemacht. Und er lehrte täglich im Tempel.

Das Citat aus Is. 56, 7. mit Jer. 7, 11. Die Scene der Handlung war der Vorhof der Heiden. Der Ausdruck: Mördergrube, Räuberhöhle deutet auf unterlaufenen Betrug und Wucher der Verkäufer und Wechsler. (Vgl. 8. 20.) Es ist kein Zweifel, daß die von Johannes berichtete Tempelreinigung am Anfang des Lehramtes Jesu verschieden sei von dieser durch die Synoptiker referirten. Mit einer solchen Reinigung hat der Herr sein öffentliches Lehramt in Jerusalem begonnen, mit einer ähnlichen dort beschlossen, und hat sich so als den Herrn des Hauses Gottes gezeigt.

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Daß die erste die Synoptiker nicht berichten, erklärt sich, weil sie die öffentliche Wirksamkeit Jesu erst später mit dem Aufenthalte in Kapernaum beginnen. Johannes hingegen hat jene ergänzend beigefügt, und hatte keinen Grund mehr, auch diese schon bekannte zu berichten. (Matthäus berichtet hier ebenfalls verkürzt, und schließt die Tempelreinigung unmittelbar an den Einzug Jesu in Jerusalem an. Es ist dem Evangelisten nicht so fast um die bestimmte Zeit des Vorfalls zu thun, als um den Vorfall selbst. Der Bericht des Markus ist hier genau, an dem man sich auch in Betreff der Zeitfolge zu halten hat.)

Und die Schriftgelehrten und Hohenpriester hörten es, und sie und die Vornehmsten des Volkes suchten ihn zu verderben; denn sie fürchteten ihn, weil das ganze Volk vom Staunen über seine Lehre erfüllt war. Aber sie fanden nichts aus, was zu thun sei; denn das ganze Volk hing an ihm und hörte auf ihn.

Und es kamen zu ihm Blinde und Lahme im Tempel, und er heilte sie. Als aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er wirkte, und wie die Kinder

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im Tempel schrieen und sprachen: Heil dem Sohne Davids! wurden sie aufgebracht und sprachen zu ihm: Hörst du, was diese sagen?

Der verhaltene Groll der Volksführer brach beim Rufen der Kinder aus, das als Nachhall des Volksjubels vom vorigen Tage kann betrachtet werden. Der Inhalt dieses Jubelgeschreies, meinten sie, sei so falsch und übertrieben, daß Jesus es nur hören dürfe, um die Lästerung zu hindern. Allein anstatt einer Mißbilligung behauptet er, daß dieses eben recht und billig, und schon vom heiligen Geiste durch den Mund Davids vorhergesagt sei.

Jesus aber sprach zu ihnen: Ja wohl! Habet ihr nie mals gelesen: Aus dem Munde der Kinder und Säuglinge hast du dir Lob bereitet.

Das Citat ist aus Pf. 8, 3. genommen, der von dem Loke handelt, das von der ganzen Schöpfung Gott dargebracht wird, bis herab zu den unmündigen Kindern. Da Jesus die citirten Worte auf sich bezicht, so bezeichnet er sich dadurch selbst als Gott und Herrn der Schöpfung.

Und er verließ sie, und als es Abend geworden war, ging er zur Stadt heraus nach Bethanien, und übernachtete dort. Und als sie des Morgens (am nächsten Tage) vorbeigingen, sahen sie den Feigenbaum bis zur Wurzel verdorrt. Da er= innerte sich Petrus und sprach zu ihm: Lehrer! siehe, der Feigenbaum, den du verfluchtest, ist verdorrt. Und die Jünger, als sie es sahen, verwunderten sich und sprachen: Wie ist der Feigenbaum so geschwind verdorrt? Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Habet Glauben an Gott! Denn wahrlich, ich sage euch, wenn ihr Glauben habet und nicht zweifelt, werdet ihr nicht blos das mit dem Feigenbaume thun; sondern, wenn ihr zu diesem Berge sprächet: Hebe dich und wirf dich in's Meer, so wird es geschehen. (Matth. 17, 20.) Und Alles, was ihr erbitten werdet im Gebethe mit Glauben, das werdet ihr erhalten. Und wenn ihr stehet und bethet, so vergebet, wenn ihr gegen Jemand Etwas habet, damit auch euer Vater im Himmel euch euere Vergehen erlasse. Wenn aber ihr nicht vergebet, so wird euer Vater im Himmel auch nicht euere Sünden vergeben.

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