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S. 102.

Art und Weise der Abhaltung des Weltgerichts.
Matth. 25, 31-46.

Wenn aber der Sohn des Menschen kommt in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er sißen auf dem Throne seiner Herrlichkeit.

Hier wird die Beschreibung des Gerichtes fortgesezt Matth. 24, 30. 31., die durch die eingestreuten Lehren von der Wachsamkeit unterbrochen worden.

Und es werden versammelt werden vor ihm alle Völker, und er wird sie scheiden von einander, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet; und die Schafe wird er stellen zu seiner Rechten und die Böcke zu seiner Linken.

Unter den geduldigen, friedlichen, fanften Schafen sind die Guten zu verstehen, unter den wilden, stößigen Böcken, die der Hirt im Orient beim Heimkehren der Herde in die Ställe von den Schafen fondert, die Bösen. Die rechte Seite, auf welche die Guten gestellt werden, ist der Ehrenplay.

Unter allen Völkern sind alle Menschen aller Zeiten zu verstehen, alle Kinder Adams, die in zwei große Hälften geschieden werden. Wenn Alle ohne Unterschied, also auch die Guten, vor dem Richterstuhle Christi erscheinen müssen (Röm. 14, 10. und 2. Cor. 5, 10.), so ist doch zwischen Bösen und Guten der namhafte Unterschied, daß erstere zur Verurtheilung erscheinen, leßtere aber nur das Urtheil der Vergeltung empfangen, und deswegen eigentlich gar nicht in das Gericht im strengen Sinne kommen (1. Cor. 6, 2.).

Dann wird der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommet ihr Gesegnete meines Vaters! nehmet als Erbe das Reich in Besit, welches euch bereitet ist von Anbeginn der Welt. Denn ich war hungerig, und ihr gabt mir zu essen; ich war durstig, und ihr habt mich getränkt; ich war fremd, und ihr habt mich beherberget; ich war nackt, und ihr habt mich bekleidet; ich war krank, und ihr habt mich besucht; ich war im Kerker, und ihr kamet zu mir. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sprechen: Herr! wann haben wir dich gesehen hungern, und dich genährt? Oder durstig, und dich getränkt? Wann haben wir dich als Fremdling gesehen, und dich aufgenommen? Oder nackt, und dich bekleidet? Wann haben wir dich krank gesehen, oder im Gefängnisse, und sind

zu dir gekommen? Und der König wird antworten und zu ihnen sprechen: Wahrlich, ich sage euch, was ihr einem dieser meiner mindesten Brüder gethan habt, das habt ihr mir gethan.

Die wahre Nächstenliebe ist die Erfüllung des Gesezes (Gal. 5, 14.). Daher ist auch an die Aeußerungen dieser Liebe, wovon beispielsweise einige, Werke der Barmherzigkeit, die gerade den schmerzlichsten Formen des Leidens entsprechen, aufgezählt werden, die Seligkeit gebunden, und werden als dem Herrn selbst erwiesen angesehen.

Dann wird er auch zu denen zur Linken sprechen: Gehet von mir, ihr Verfluchten! in das ewige Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist.

Die furchtbaren Worte bilden einen Beweis von der Ewigkeit der Höllenstrafen (vgl. V. 46.),' und enthalten Alles, was nur immer Schreckliches von dem Loose der Verdammten gesagt werden kann, indem sie hinweggestoßen werden von Gott, der Quelle des Lebens und der Seligkeit, und hingehen müssen in die Pein des Feuers, des ewigbrennenden Feuers, als Mitgenossen und Leidensgefährten der bösen Geister. Dieses Feuer haben sich die Bösen selbst bereitet, denn nicht für sie, sondern für die bösen Engel, deren volle Strafe mit dem jüngsten Tage beginnt, war es zunächst bestimmt.

Denn ich war hungerig, und ihr habt mir nicht zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mich nicht getränkt; ich war fremd, und ihr habt mich nicht beherberget; ich war nackt, und ihr habt mich nicht bekleidet; ich war krank und im Ge= fängnisse, und ihr habt mich nicht besucht. Dann werden auch sie antworten und sprechen: Herr! wann haben wir dich hungerig, oder durstig, oder als Fremdling, oder nackt, oder krank oder in dem Gefängnisse gesehen, und dir nicht gedient? Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch, was ihr nicht gethan habet Einem dieser Geringsten, das habt ihr auch mir nicht gethan.

Die geringsten Brüder sind die unansehnlichsten Gläubigen, besonders die Jünger des Herrn im eigentlichen Sinne, die als Gegenwärtige, aber nicht als Gerichtete (auch V. 40.) vorgestellt werden (vgl. mit 1. Cor. 6, 2. und Joh. 5, 24.). So viel liegt an der Unterlassung der Liebeswerke. Und diese werden hingehen in die ewige Pein, die Gerechten aber in ein ewiges Leben.

S. 103.

Todesanschläge gegen Jesus; Burüstung zum Paschamahl. Matth. 26, 1-5. 14-19. Mark. 14, 1. 2. 10-16. Luf. 22, 1–13.

Nach zwei Tagen war aber Ostern und die Zeit der ungesäuerten Brode. Und es geschah, als Jesus alle diese Reden vollendet hatte, sprach er zu seinen Jüngern: Ihr wisset, daß nach zwei Tagen Ostern ist und der Sohn des Menschen überantwortet werden wird, um gekreuziget zu werden.

Nach zwei Tagen, es war somit Dienstag Abends in der Leidens woche, als der Herr diese lehte Leidensverkündigung machte, an dem er Jerusalem verlassen und seine Jünger belehrt hatte über Jerusalems Untergang, das Weltende und seine Wiederkunst.

Ostern

Pascha von hebräischen Pessach, d. i. Vorübergang (vgl. 2. Moi. 12, 11.) - begann am Abend des 14ten Nisan (April) und dauerte mit Einrechnung des Vorabends acht Tage. Das Pascha hieß auch das Fest Der Ungesäuerten, weil in der ganzen Woche nur ungefäuertes Brod genossen wurde, zum Andenken des Ungesäuerten bei der schnellen Flucht aus Aegypten, (2. Mof 12, 8. 34.), und als Symbol ter Reinheit.

Damals versammelten sich die Hohenpriester und die Schrift: gelehrten und Weltesten des Volkes in dem Hofe des Hohenpriesters, welcher Kaiphas hieß, und sie hielten Rath, um Jesus mit List zu ergreifen und zu tödten, denn sie fürchteten das Volk. Sie sagten aber: Nicht am Feste, damit nicht etwa ein Tumult entstehe unter dem Volke.

Obwohl es sonst jüdischer Gerichtsgebrauch war, Missethäter an hohen Festen hinzurichten, damit das zahlreich gegenwärtige Volk abgeschreckt würde, so sollte doch die Hinrichtung des Heilandes nicht in der Osterfestwoche geschehen, weil Anhänger aus dem Volke, besonders aus Galiläa einen Aufruhr erregen konnten. Doch das Lamm Gottes sollte gerade zur Zeit für die Sünden der Menschen sterben, zu der das jüdische Osterlamm, sein Vorbild, geschlachtet wurde. Der Antrag des Judas änderte daher den ursprünglichen Plan ab.

Es fuhr aber der Satan in Judas, mit dem Beinamen Iskariot, der von der Zahl der Zwölfe war.

Der schon früher den Judas versuchende böse Gedanke kam hier, durch des Satans Einflüsterung, zur Ausführung. Der Beschluß des Synedriums mag die Veranlassung gewesen sein.

Und er ging darauf zu den Hohenpriestern, um ihn an sie zu verrathen, und sprach: Was wollt ihr mir geben, und ich will ihn euch verrathen. Diese aber freuten sich, als sie es hörten, und versprachen, ihm Geld zu geben, und wogen ihm dreißig Silberlinge dar. Und er unterredete sich mit den Hohenpriestern und den Hauptleuten, wie er ihnen denselben verrathen könnte. Und er verbürgte sich und suchte von jest an eine schickliche Gelegenheit, ihnen denselben ohne Volksauflauf zu überliefern.

Dreißig Silberlinge (= Sekel oder griechisch Stater) waren der Preis für einen durch ein Vieh getödteten Sklaven als Entschädigung (2. Mos. 21, 32.), und betrugen à ungefähr =1 fl. 30 fr., in die 40 fl. rheinisch. Der Preis war gering, was einerseits von dem Geize der Hohenpriester, anderseits von der Verblendung des Judas Zeugniß gibt. Um den nämlichen Preis wurde Joseph, das Vorbild, von seinen Brüdern verkauft (1. Mos. 37, 28.), und die Hohenpriester brachten dadurch, ohne sich zu entsinnen, die Weissagung des Zacharias (11, 13.) in Erfüllung.

Am ersten Tage der ungesäuerten Brode, an dem man das Osterlamm schlachten mußte, traten die Jünger zu Jesu, und sprachen zu ihm: Wo willst du, daß wir Vorkehrungen für dich treffen, das Osterlamm zu essen?

Dieser erste Tag ist der 14te Nisan, an dem nach Vorschrift des Geseßes (2. Mof. 12, 1-20.) Abends das Osterlamm genossen werden mußte. An diesem Tage, der einem Festtage gleichgehalten wurde, mußte aller Sauerteig aus den Wohnungen entfernt werden.

Nachmittags nach dem Abendopfer begannen die Zubereitungen zur Ostermahlzeit, als: das Schlachten des Lammes, das Herrichten des Speisezimmers und Anderes.

Johannes 13, 1. sagt zwar, daß dieser Genuß vor dem Feste der Ostern stattfand. Allein daraus folgt nicht, daß man den Genuß auf den 13ten Nisan zurückschieben müsse, an dem nicht ein rituelles Abendmahl hätte gehalten werden dürfen, und wogegen der ausdrückliche Buchstabe der Synoptiker und die kirchliche Tradition streitet. (Die Annahme, es hätte der erste Tag der Ungesäuerten schon am Mittwoch Nachmittag begonnen, wo also das Mahl der Ostern schon gehalten werden konnte, ist gezwungen, und es werden dabei überdieß die Begebenheiten der Leidensgeschichte verschoben, wofür ein Tag zu viel herauskömmt.) Es kommt eben darauf an, von welchem Gesichtspunkte man ausgehe. Das Abendmahl wurde an der Gränzscheide des 14ten und

15ten Nisan gehalten. Johannes konnte nun mit Wahrheit schreiben, ausgehend von dem eigentlichen Osterfeste selbst, es sei das Mahl vor dem Feste, also am Festabende gehalten worden, zumal wenn man annimmt, daß er nicht die jüdische Festordnung im Auge hatte, wobei das Fest mit dem Abende den Anfang nahm, sondern die griechische, welche dasselbe am Morgen begann. Schwerer läßt sich Joh. 18, 28. heben, nach welcher Stelle die Juden deswegen nicht ins Prätorium gingen, damit sie das Ostermahl essen könnten, so daß also das jüdische Pascha erst am Abende des Todestages Jesu genossen worden wäre.

Um diese Schwierigkeit zu beseitigen, nimmt man gewöhnlich Ostermahl im weiteren Sinne von den Opfermahlzeiten, die während der Festtage gegessen wurden, und wobei man ebenfalls rein sein mußte (5. Mos. 16, 2. und 2. Chron. 35, 7-9.). Unterdesssen hat diese Ausflucht in neuerer Zeit wenig Anklang gefunden, weil beim Ausdrucke: gayɛiv zò nлdoya doch immer an das Paschamahl im engeren Sinne gedacht werden muß. Daher nahm man lieber eine doppelte Zeit für den Osterlamm-Genuß an (obwohl es auch wieder an bestimmten Spuren für eine Theilung des Paschamahls fehlt). Der Grund davon sei die große Menge der Osterlämmer gewesen (circa über 200,000), die in wenig Stunden im Tempel zu schlachten nicht möglich gewesen wäre. Daher hätte die Hälfte der Festbesucher, die Dürftigern unter den Einheimischen und Fremdlingen, namentlich die aus Galiläa, wohin auch Jesus und die Apostel gehörten, am Donnerstage Abends ihr Ostermahl gehalten; hingegen die Männer des hohen Rathes, die Reichen und Vornehmen erst am Freitage Abends. (Will man mit Andern annehmen, daß der 14te Nisan damals auf unseren Freitag fiel, so gewinnt man allerdings den für das Paschamahl gefeßlichen Tag, muß aber beim Herrn eine Anticipation des Mahles am vorigen Donnerstage voraussehen, also wieder das Mahl theilen, und, um nicht ein ungeseßliches Mahl zu statuiren, schon den Vorabend als Festtag fassen, den man mit dem Abende des vorhergehenden Tages — des Mittwochs wie es in Galiläa der Fall gewesen sei, mit dem Genusse des Ungesäuerten anfangen ließ. An diesem Tage, vom 13ten auf den 14ten Nisan, konnte somit das Osterlamm gesezmäßig genossen werden. Man wähle !)

Und er schickte zwei seiner Jünger ab, Petrus und Johannes, und sprach zu ihnen: Gehet hin in die Stadt (Jerusalem), und es wird euch ein Mensch begegnen, der einen Wasserkrug trägt; folget ihm in das Haus, wo er hineingeht, und saget dem Herrn des Hauses: Der Meister läßt dir sagen, meine Zeit ist nahe, bei dir halte ich Destermahl mit meinen Jüngern; wo ist der Speisesaal, wo ich mit meinen Jüngern

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