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Wer mich aber nicht liebt, der hält meine Worte nicht; und (doch) ist das Wort, welches ihr hört, nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat. Dieses habe ich zu euch geredet, da ich noch bei euch bin. Der Tröster aber, der heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch Alles lehren, und euch an Alles erinnern, was ich euch gesagt habe..

Der heilige Geist wird somit das bei den Aposteln fortseßen, was Jesus angefangen hat (Namen für Person, und daher näher: Auf mein Verdienst, meine Fürbitte hin). Da das Apostolat eine solche Verheißung erhielt, ist auch Alles zuverlässig und wahr, was dasselbe schriftlich oder mündlich lehrte, so daß der Gläubige in dem, was sich auf den wesentlichen Inhalt der Lehre Jesu (depositum fidei) bezieht, ruhig seinen Verstand gefangen geben und den götts lich inspirirten Organen glauben kann.

Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch. Euer Herz werde nicht unruhig und fürchte sich nicht.

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Frieden Heil, alles Gute, insbesondere die Güter der Seele, innere Ruhe und Heiterkeit, die natürlich nur entspringen kann durch das schuldfreie Bewußtsein vor Gott und die Salbung des heiligen Geistes. Einen solchen Frieden nun, wie Jesus ihn selbst besigt und den die Welt mit allen ihren Gütern und Freuden nicht gewähren kann, wünscht er seinen Aposteln zum Abschiede nicht bloß, sondern theilt ihnen denselben mit. Daß die Apostel und alle frommen Diener Chrifti dieses Gut besessen, zeigt die Geschichte der Kirche und besonders das Beispiel des Apostel Paulus.

Ihr habt gehört, daß ich euch gesagt habe: Ich gehe hin und komme (wieder) zu euch (V. 12. 18.). Hättet ihr mich lieb, so würdet ihr euch freuen, daß ich gesagt habe: Ich gehe zum Vater, denn mein Vater ist größer als ich.

Neuer Beweggrund, die noch immer niedergeschlagenen Apostel aufzurichten : Jesus gewinne nur durch den Hingang zum Vater, denn dieser sei größer als er, insoferne er der Grund des Sohnes (a se) oder insoferne er (der Sohn) Mensch sei (also nicht der Natur und Wesenheit nach); daher sei die Rückkehr zum Vater nur sein Vortheil, der ihn verklären, verherrlichen werde.

Und jetzt habe ich es euch gesagt, ehe es geschieht, damit, wenn es geschieht, ihr glaubet.

Der Tod Jesu war für die Apostel eine schwere Probe und brachte ihrem

Glauben große Gefahr. Um diese abzuwenden, geschahen die wiederholten Vors aussagen seines Scheidens.

Ich werde nicht viel mehr mit euch reden, denn es kommt der Fürst der Welt, aber er vermag nichts an mir.

Der Fürst der Welt der Teufel, der wie ein Tyrann den großen Theil der Menschheit beherrscht.

Er fommt - aufrufend die finstern Mächte wider den Herrn, um ihn durch Todesschrecken, wie anfangs durch Lust zu besiegen, was aber eine ver gebliche Sache, indem Jesus seines Sieges gewiß ist.

Aber, damit die Welt erkenne, daß ich den Vater liebe, und so thue, wie mir der Vater aufgetragen hat stehet auf und lasset uns von hinnen (dem Feinde entgegen) gehen! Und nachdem sie Lob gesungen hatten, ging er fort und begab sich nach seiner Gewohnheit hinaus auf den Delberg; es folgten ihm aber auch seine Jünger.

Dieser Lobgesang

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Hallel genannt

bestand in der Recitirung von Psalmen (Ps. 112–18.), von denen zwei vor, andere (114-118.) nach dem Essen abgesungen wurden.

Nach obigen Tertworten können die folgenden Reden nicht mehr in dem Speisesaal gesprochen worden sein, sondern etwa auf dem Wege zum Delberge.

S. 109.

Jesus der wahre Weinstock. Von der Liebe. Haß der Welt. Zeugniß des heiligen Geistes und der Jünger. Joh. 15. Kap.

Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Weingärtner. Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er weg, und die, welche Frucht bringt, reinigt er, daß sie mehr Frucht bringe.

Das schon im alten Bunde öfter gebrauchte Bild, in dem das Volk Israels mit einem schönen Weinstocke verglichen wird, wendet hier Christus auf ungemein passende Weise auf sich an: Er ist der wahre Weinstock, von dem allein die Seinigen, als Reben, Saft und Gedeihen erhalten; der wahre auch insoferne, weil der Vater ihn in die sittlich erstorbene Welt in weit tieferm Sinne, als das Volk Israel, gepflanzt hat, um sie wieder zu beleben. Der Gläubige muß somit die ihn belebende Kraft nur aus Christus ziehen; nur in der Vereinigung mit ihm gedeiht sein höheres Leben. Außer Christus kein

Heil. Aber das höhere Leben des Christen ist nicht mit einem Male ausge boren; dazu bedarf es unter seiner Mitwirkung die pflegende Hand Gortes.

Ihr seid schon rein wegen des Wortes, das ich zu euch geredet.

Auch das Wort Christi also, seine heilige Lehre, theilt seine Lebenskraft dem Gläubigen mit.

Bleibt in mir, so wie ich in euch. So wie die Rebe keine Frucht aus sich selbst bringen kann, wenn sie nicht am Weinstocke bleibt; so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Rebzweige. Wer in mir bleibt, wie ich in ihm, der bringt viele Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts wirken.

Die Thätigkeit, die der Gläubige vermög dem göttlichen Willen hervorbringen soll, ist nur in der Vereinigung mit Christo möglich.

Wenn Jemand nicht bleibt in mir, so wird er, wie ein (überflüssiges) Rebzweig fortgeworfen, und er verdorrt. Und man sammelt sie (die weggeworfenen, verdorrten Rebzweige), und wirft sie in's Feuer, und sie verbrennen.

Groß ist also die Strafe deffen, der freiwillig ohne Christus sein will, und von ihm sich trennt.

Wenn ihr bleibet in mir und meine Worte in euch (wirksam) bleiben, so möget ihr bitten, um was ihr wollt, es wird euch werden.

Die Gemeinschaft mit Christus ist auch die Einigung unseres Willens mit dem göttlichen, und diese schließt die Gewißheit der Erhörung unserer Bitten in fich.

In diesem wird mein Vater verherrlichet, daß ihr viele Frucht bringet und meine (wahren) Jünger werdet.

Wie mich der Vater geliebt hat, so habe ich auch euch geliebt; bleibet in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebothe haltet, so werdet ihr in meiner Liebe bleiben, gleichwie auch ich die Gebothe meines Vaters gehalten habe, und in seiner Liebe bleibe.

Dieses habe ich zu euch geredet, damit meine Freude in euch bleibe, und euere Freude vollkommen werde.

Die Gemeinschaft mit Christo schließt in sich die Liebe von Seite Christi, in der Vorausseßung, daß man in seiner Liebe verharrt durch Befolgung seiner Gebothe und seines Vorbildes. Von dieser Gemeinschaft und Liebe ist die Folge die Freude; jene Freude, wie sie Christus durch die opferwillige Liebe selbst hat, und auch Andern mittheilt. Wo das Leben Chrifti, dort ist seine Freude und Seligkeit. Diese war bereits in ihrem Anfange in den Aposteln, aber sie soll fich durch die Gnade Chrifti und ihre Thätigkeit zur Vollkommenheit steigern.

Dieses ist mein Geboth, daß ihr einander liebet, wie ich euch geliebt habe. Eine größere Liebe, als diese, hat Niemand, daß er nämlich sein Leben für seine Freunde hingibt (vgl. Joh. 13, 34. 35.). Ihr seid meine Freunde, wenn ihr thut, was ich euch gebiethe. Ich nenne euch nicht mehr Diener, denn der Diener weiß nicht, was sein Herr thut; sondern ich nenne euch Freunde, weil ich Alles, was ich von meinem Vater gehört, euch kundgemacht habe.

Nicht ihr habt mich erwählet, sondern ich habe euch erwählet, daß ihr hingehet und Frucht bringet, und euere Frucht bleibe, damit, was ihr meinen Vater in meinem Namen bittet, er euch gebe.

Nicht ihr habt mich erwählt, nicht durch euer Verdienst und euern Willen seid ihr zu diesem Freundschafts-Verhältniß gelangt, sondern durch meine zuvorkommende Gnade, in der Absicht, daß ihr Frucht bringet, die für die Ewigkeit bleibt. (Anspielung auf das frühere Bild vom Weinstocke.) Der Erfolg dieses Fruchtbringens ist die Erhörbarkeit der Bitten beim Vater ohne Ausnahme, weil sie feinem Willen gemäß sind.

Das befehle ich euch, daß ihr einander liebet.

Welch' wichtige Sache muß es doch um die Nächstenliebe sein, da der Herr in der feierlichsten Stunde wieder und wieder auf sie zurückkommt und sie seinen Aposteln so nachdrücklich einschärft!

Wenn die Welt euch hasset, so wisset, daß sie mich schon vor euch gehaßt hat. Wäret ihr von der Welt, so würde euch die Welt als ihr Eigenthum lieb haben; aber weil ihr nicht von der Welt seid und ich euch von der Welt auserwählt habe, darum wird die Welt euch hassen.

Welt bedeutet hier nicht das Universum, das Gott ins Dasein rief, noch die Menschen überhaupt, welche Bedeutungen auch das Wort hat; sondern jenen Theil der Menschheit, der noch dem Irrthume und der Sünde zugewandt ist

und leider den größern ausmacht. Das kleine Häuflein der Jünger Jesu nun wurde aus diesem Reiche des Bösen herausgenommen und war der erste Keim des Reiches Christi, dem die Welt, weil in Gesinnung und Handlungsweise ihm entgegen geseßt, feindlich gegenüber steht.

Denket an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr (Joh. 13, 16., vergl. Matth. 10, 24. 25.). Wenn sie mich verfolgt haben, so werden sie auch euch verfolgen; wenn sie mein Wort beobachtet haben, werden sie auch euer Wort beobachten. Aber dieses Alles werden sie euch thun um meines Namens willen, denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat.

Diese feindselige Behandlung von Seite der weltlich gesinnten Menschen wird euch begegnen meinetwegen, weil ihr meine Anhänger seid, was seinen Grund hat, weil sie den Vater und seine Rathschlüsse mit der Welt nicht kennen.

Wenn ich nicht gekommen wäre und zu ihnen geredet hätte, so hätten sie keine Sünde; nun aber haben sie keinen Vorwand in Bezug auf ihre Sünde.

Wer mich hasset, hasset auch meinen Vater.

Wenn ich die Werke nicht unter ihnen gethan hätte, die kein Anderer gethan hat, so hätten sie keine Sünde; nun aber haben sie sie gesehen, und doch mich und meinen Vater gehaßt. Aber (dieses ist geschehen) damit erfüllt würde das Wort, das geschrieben ist in ihrem Gefeße: Sie haben mich ohne Grund gehaßt (Pf. 34, 19. 68, 4.).

Wenn aber kommen wird der Tröster, den ich euch vom Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird Zeugniß geben von mir (von meiner gerechten Sache, vgl. folgenden Paragraph nach Joh. 16, 9. 2c.); und auch ihr werdet Zeugniß geben, weil ihr vom Anfange an bei mir seid.

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