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S. 110.

Jesus weissagt den Seinigen Verfolgungen, Beistand und Wirkungen des heiligen Geißtes, Wiedersehen, Gebeth im Namen Jesu. Joh. 16. Kap.

Dieses (euere bevorstehende Verfolgung 15, 18-23. und nähere Andeutung hier V. 2.) habe ich euch vorausgesagt, daß ihr euch nicht ärgert. Sie werden euch von den Synagogen ausschließen; ja es kommt die Stunde, daß jeder, der euch tödtet, glauben wird, Gott einen Dienst zu thun. Und dieses werden sie thun, weil sie weder den Vater noch mich kennen. Aber ich habe euch dieses gesagt, damit, wenn die Stunde kommt, ihr euch daran erinnert, daß ich es euch gesagt habe. Dieses aber habe ich euch von Anfange nicht gesagt, weil ich noch bei euch war.

Von Anfange mag hier auf die Berufung der Apostel zurückgehen und nicht bloß einen frühern Zeitpunct bezeichnen, da ja schon Matth. 10, 16. ff. von den Verfolgungen und Leiden der Apostel die Rede ist, obwohl nicht so bestimmt wie hier. Denkt man sich diese bestimmte Weissagung, so mag „von Anfange" früher genommen werden, was mit dem Schlußsaße, als dem beigefügten Grunde beffer harmonirt. So lange Jesus bei den Aposteln war, galten die Verfolgungen mehr ihm, als ihnen; und wenn sie davon heimgesucht wurden, stand er ihnen immer als Tröster zur Seite.

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Nun aber gehe ich zu dem, der mich gesandt hat, und Niemand aus euch fragt mich: Wo gehst du hin?

Nach „gesandt hat" ist eine Pause zu denken, indem Jesus die Frage: Wo gehst du hin? erwartete. Die Frage war zwar schon zwei Mal vorgekommen (Joh. 13, 36. 14, 5.), allein die Jünger waren noch darüber im Unklaren, und Jesus will an die Frage noch nothwendige Erörterungen knüpfen.

Sondern, weil ich euch das gesagt habe, so hat die Traurigkeit euer Herz erfüllt. Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch zuträglich, daß ich hingehe; denn wenn ich nicht hingehe, so wird der Tröster nicht zu euch kommen, gehe ich aber hin, so werde ich ihn euch senden. Und wenn dieser gekommen sein wird, so wird er die Welt überzeugen über

Sünde, und über Gerechtigkeit, und über Gericht. Ueber Sünde zwar, weil sie an mich nicht glauben; über Gerechtigkeit aber, weil ich zu meinem Vater gehe und ihr mich nun nicht mehr sehen werdet; von dem Gerichte aber, weil der Fürst dieser Welt gerichtet ist.

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Hier ist in wenig Worten die Wirkung des heiligen Geistes auf die Welt gezeichnet, fein Amt bei ihr geschildert. Insoferne die Welt im Argen liegt, d. h. im Gegensaße zu Gott begriffen ist, muß die Wirkung des heiligen Geistes auf sie zunächst eine strafende sein (èλɛyzev überführen, rügend überzeugen), und zwar wegen der Sünde des Unglaubens, indem sie ihn, den Sohn Gottes, verworfen hat. Diese Sünde mußte der Welt einleuchtend werden dadurch, daß aus den Wirkungen des heiligen Geistes die göttliche Sendung des Sohnes offenbar wurde. Die Umänderung der Welt durch den heiligen Geist ist das thatsächliche, unwidersprechliche Zeugniß der Göttlichkeit des Werkes Chrifti, das ja der heilige Geist nur fortseßte und der Menschheit aneignete.

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Ueber Gerechtigkeit - Gegensaß der Sünde nämlich der Ges rechtigkeit Christi. Christus erhob sich als der Gerechte (1. Joh. 2, 1.) zur Rechten des Vaters, und ist somit nicht bloß durch seine Auferstehung, sondern auch durch seinen Hingang zum Vater von ihm als gerecht und unschuldig erklärt und vor der Welt legitimirt worden. Von ihm, dem Erhöhten, muß die Welt, müssen die Jünger die gottgefällige Gerechtigkeit nehmen.

Weber Gericht das über den Teufel, den Fürsten dieser Welt ers gangen, indem seine Macht bereits gebrochen, er zum Theile aus seinem Besizthume vertrieben ist, und beim Endgerichte vollkommen aus der Welt ausge schieden, und zur vollen Strafe verurtheilt werden wird. Dieses Gericht über den Teufel, seine Verurtheilung, so daß er dem wahrhaft Gläubigen nimmer schaden kann, entnimmt die Welt durch die Erleuchtung des heiligen Geistes aus der Abnahme des Bösen, aus dem allmäligen Verschwinden der Werke des Teufels.

Ich habe euch noch Vieles zu sagen, aber ihr könnet es jest noch nicht ertragen. Wenn aber kommt jener, der Geist der Wahrheit, dann wird er euch in die volle Wahrheit einführen; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern, was er hört, wird er reden und das Künftige euch verkünden.

Ueber diese Wirkung des heiligen Geistes auf die Jünger ist zu vergleichen Joh. 14, 16. 17. 15, 26. (Siehe S. 108.)

Jener wird mich verherrlichen, denn er wird von dem

Meinigen nehmen und es euch verkünden. Alles, was der Vater hat, ist mein, deswegen habe ich gesagt: Er nimmt von dem Meinigen und er wird es euch verkünden.

Der heilige Geist verherrlicht den Sohn eben durch seine Wirkungen, besonders auf die Jünger, die, insofern sie nur vollkommene Mittheilung der Lehre des Sohnes begreifen, auf ihn zurückgehen; und die, da der Sohn Alles mit dem Vater gemeinschaftlich hat, zuleßt die Lehre des Vaters bestätigen.

Eine kleine Weile, und ihr werdet mich nicht mehr sehen, und wieder eine kleine Weile, und ihr werdet mich wieder sehen, denn ich gehe zum Vater.

Der Herr ging zum Vater durch seine Himmelfahrt, nachdem er durch einen kurzen Zwischenraum von seinem Leiden an von seinen Jüngern getrennt war, und sie ihn somit während desselben nicht mehr sahen, um desto freudiger ihn nach der Auferstehung wieder zu sehen, welches Wiedersehen aber erst nach ihrem Tode ein seliges wurde, weil ihm keine Trennung mehr folgte.

Da sprachen Einige seiner Jünger zu einander: Was ist das, was er uns sagt, eine kleine Weile, und ihr werdet mich nicht mehr sehen, und wieder eine kleine Weile, und ihr werdet mich wieder sehen; und, denn ich gehe zum Vater? Sie sprachen also: Was ist das, was er sagt: eine kleine Weile? Wir wissen nicht, was er redet? Jesus merkte nun, daß sie ihn fragen wollten, und sprach zu ihnen: Ihr streitet mit einander darüber, daß ich gesagt habe: Eine kleine Weile, und ihr wer det mich nicht mehr sehen, und wieder eine kleine Weile, und ihr werdet mich wieder sehen? Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ihr werdet weinen und wehklagen, die Welt aber wird sich erfreuen, ihr werdet traurig sein, aber euere Traurigkeit wird sich in Freude verwandeln.

Mein Tod wird auf euch einen sehr niederschlagenden Eindruck, auf die Welt aber einen günstigen machen, aber meine Auferstehung wird euch wieder aufrichten und euch Freude bereiten.

Das Weib, wenn sie gebären sollte, hat Traurigkeit, weil ihre Stunde gekommen; wenn sie aber das Kind geboren hat, so denkt sie nicht mehr der Angst, wegen der Freude, daß ein Mensch zur Welt geboren ist. Auch ihr habt jest zwar Trauer; aber ich werde euch wieder sehen, und euer Herz wird sich

erfreuen, und euere Freude wird Niemand mehr von euch nehmen.

Nachdem bei den Jüngern der Schmerz der ersten Trennung, der hier den Geburtsschmerzen eines Weibes verglichen wurde, durchgemacht war, fonnte selbst eine zweite Trennung die innere Freudigkeit, die durch höhere Erleuchtung und himmlischen Einfluß ihre Herzen erfüllte, ihnen nicht mehr rauben.

An jenem Tage werdet ihr mich nichts mehr fragen; wahrlich, wahrlich, ich sage euch, um was ihr den Vater in meinem Namen bitten werdet, das wird er euch geben. Bis jest habt ihr um Nichts in meinem Namen gebethen; bittet, so werdet ihr empfangen, auf daß euere Freude vollkommen sei.

An jenem Tage, - wo ihr geistig erneut sein werdet, habt ihr nicht mehr nöthig, von mir Aufschlüsse zu erhalten, indem ihr durch Hilfe des göttlichen Geistes selbst Alles wisset, und der Vater euch Alles gewähren wird, was ihr in meinem Namen - durch mich, als den Mittler zwischen dem Vater und euch, als den die Apostel ihn bis jezt noch nicht erkannt hatten, und als meine Befenner, und daher vereint mit meinem Willen - ihn bitten werdet. Die Erhaltung des in seinem Namen Erbethenen werde ihre geistige Freude vollenden.

Dieses habe ich in Bildern zu euch geredet; es kommt die Stunde, wo ich nicht mehr in Bildern zu euch reden, sondern frei euch über den Vater belehren werde.

Hier ist hingewiesen auf das, was nach des Herrn Verklärung durch den heiligen Geist geschehen werde.

An jenem Tage werdet ihr in meinem Namen bitten, und ich sage euch nicht, daß ich den Vater für euch bitten werde; denn der Vater selbst liebt euch, weil ihr mich geliebt und geglaubt habt, daß ich von Gott ausgegangen bin.

Die Vermittlung von Seite des Herrn zur Erhaltung des Erbethenen ist also für die Apostel gar nicht nöthig. Der Glaube und die Liebe der Apostel, wodurch sie ihre Anhänglichkeit an den Herrn bezeugten, ist für den Vater Beweggrund genug, ihnen ihre Bitten zu gewähren.

Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen; wieder verlasse ich die Welt und gehe zum Vater. Da sprachen seine Jünger zu ihm: Siehe! nun redest du frei heraus und gebrauchest kein Bild mehr. Nun wissen wir, daß du

Alles weißt und nicht nöthig hast, daß dich Jemand frage. Darum glauben wir, daß du von Gott ausgegangen bist.

Dem die Gedanken der Menschen bekannt sind (V. 19.) und der deswegen die Lücken des Wiffens ausfüllen kann, ohne daß ihm die Zweifel vorgetragen werden, der muß in der That göttlicher Gesandte, der Messias sein.

Jesus antwortete ihnen: Jeßt glaubet ihr. Siehe! es kommt die Stunde und sie ist schon gekommen, daß ihr euch zerstreuet, ein Jeder in sein Eigenes (in seine Wohnung, Heimath) und mich allein lasset; doch ich bin nicht allein, weil der Vater bei mir ist.

Dieses habe ich zu euch gesagt, daß ihr in mir Frieden habet. In der Welt habt ihr Trübsal, aber fasset Muth, ich habe die Welt überwunden.

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Dieses habe ich zu euch gesagt der Zweck meiner Rede war nicht, euch zu strafen und dadurch in euch Furcht, Unruhe zu erregen, sondern daß ihr in der Gemeinschaft mit mir die volle innere Zufriedenheit, Troft und Ruhe hättet. Diese Güter gehen euch in der Welt ab, ihr erfahret durch sie, weil ihr nicht von ihr seid, vielmehr Leiden und Verfolgungen, aber werdet deswegen nicht muthlos! wie ich über den verderblichen Einfluß der Welt gefiegt habe, so werdet auch ihr darüber siegen.

S. 111.

Bas hohepriesterliche Gebeth Jesu. Joh. 17. Kap.

Dieses sprach Jesus; dann erhob er seine Augen zum Himmel und sprach: Vater! die Stunde (meines Leidens, meines Todes) ist gekommen; verherrliche deinen Sohn, damit auch dein Sohn dich verherrliche, wie du ihm Macht gegeben hast über alles Fleisch, damit er Allen, die du ihm gegeben hast, das ewige Leben gebe.

Die Verherrlichung, um die hier Jesus als Menschensohn den Vater bittet, erfolgte schon in seinem Tode durch auffallende Wunder, noch mehr aber durch seine Auferstehung und Himmelfahrt, bei der seine heilige Menschheit verklärt zur Rechten des Vaters erhoben wurde. Da aber nur in Folge dieser Vers herrlichung der Name des Vaters durch die Verkündigung des Evangeliums den Völkern bekannt werden konnte, so folgte aus der Verherrlichung des Sohnes von selbst jene des Vaters. Alles Fleisch bezeichnet alle Menschen, die zu erlösen und ihnen das ewige Leben zu verschaffen Jesus gekommen war.

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