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Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, den allein wahren Gott, erkennen, und den du gesandt hast, Jesum Christum.

Wie Gott, so foll auch Jesus, der Sohn Gottes, die zweite göttliche Person erkannt sein. Die Erkenntniß muß aber das Leben durchdringen, mit Verehrung und Liebe verbunden sein. Nur eine solche Erkenntniß bringt das ewige Leben, ja ist schon hier dasselbe in seinem Anfange.

Ich habe dich verherrlicht auf Erden; ich habe das Werk vollbracht, das du mir zu verrichten aufgetragen hast. Und nun, Vater! verherrliche mich bei dir selbst mit jener Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war.

In der That hat Jesus den Vater verherrlichet auf Erden, wie nie ein Sterblicher. Es war seine Speise, seinen Willen zu thun; alle seine glänzenden Wunder verrichtete er zur Ehre des Vaters; durch das Licht seiner Lehre zündete er in der Welt voll Irrthum und Finsterniß wieder an die Erkenntniß des Vaters (folgender Vers), und ging entlich aus Gehorsam gegen den Vater in Leiden und Tod. Dafür bittet er den Vater um die Verherrlichung auch als Mensch, die er sich durch sein Leben, Leiden und Sterben als solcher verdient hatte, wie er solche Herrlichkeit schon in seinem vorweltlichen Dasein bei ihm genoß.

Ich habe deinen Namen bekannt gemacht den Menschen, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie waren dein, und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort beobachtet. Nun wissen sie, daß Alles, was du mir gegeben, von dir ist; denn die Worte (Lehren), die du mir gegeben hast, habe ich ihnen mitgetheilt, und sie haben sie aufgenommen und wahrhaft erkannt, daß ich von dir ausgegangen bin, und geglaubt, daß du mich gesandt hast.

Die Erkenntniß des Vaters, die der Sohn zu verbreiten gekommen war, hat wirklich um sich gegriffen; die Anhänger Jesus erkannten, daß Alles die gesprochenen Worte und vollbrachten Handlungen, das ganze Erlösungswerk - ein Geschenk des Vaters, und Jesus selbst, als göttlicher Gesandte, von ihm ausgegangen sei.

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Ich bitte für sie; nicht für die Welt bitte ich, sondern für die, welche du mir gegeben hast, weil sie dein sind.

Christus bath am Kreuze sogar für seine Feinde, brachte für die ganze Menschheit das große Opfer der Versöhnung dar, wirkte und bethete für Alle. Hier aber schließt er die Welt von der Fürbitte aus, da seine Sorge vorzugs

weise den von der Welt ausgeschiedenen Aposteln galt, damit sie im Glauben und in der Gnade erhalten würden.

Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein, und ich bin in ihnen verherrlichet (weil sie mich erkennen, ehren, lieben). Ich bin nicht mehr in der Welt, aber diese sind in der Welt und ich komme zu dir. Heiliger Vater! erhalte sie in deinem Namen, die du mir gegeben hast, damit sie Eins sind, wie wir.

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Namen Wesenheit, Natur, besonders hier Gerechtigkeit, Heiligkeit, im Gegensaße der unheiligen Einflüsse der Welt. Daß sie Eins sind x. Wie Vater und Sohn im Wesen und Willen Eins sind, so sollen die Apostel diese Einheit im Glauben, in der Gesinnung und Liebe nachbilden.

So lange ich bei ihnen in der Welt war, habe ich sie in meinem Namen erhalten; die du mir gegeben hast, habe ich bewahrt, und Keiner aus ihnen ist verloren gegangen, außer der Sohn des Verderbens, damit die Schrift erfüllt würde (Joh. 13, 18.). Nun aber komme ich zu dir, und dieses rede ich in der Welt, damit meine Freude vollkommen in ihnen sei (Joh. 15, 11.). Ich habe ihnen dein Wort gegeben, aber die Welt hasset sie, weil sie nicht aus der Welt sind, wie ich nicht aus der Welt bin. Ich bitte nicht, daß du sie von der Welt nehmest, sondern daß du sie vor dem Bösen bewahrest. Sie sind nicht von der Welt, wie ich nicht von der Welt bin.

Der Beweggrund der sorglichen Fürbitte für die Apostel von Seite des Herrn war also ein doppelter: Sie bedürfen des göttlichen Schußes theils, weil sie Träger des göttlichen Wortes find, und theils, weil sie in einer verkehrten Welt, der sie nicht angehören, wirken müssen und nur ihren Haß zu gewärtigen haben. (Die Wiederholung: „Sie sind nicht von der Welt" 2c., läßt sich aus dem bewegten Gemüthe des Herrn erklären und weil der Sag besonders hervorgehoben werden will, was für die Apostel sehr ehrenvoll ist.)

Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit.

Heiligen = aussondern als Diener Gottes, ihm weihen. Dieses foll hier geschehen in und durch die Wahrheit vorzugsweise, d. i. durch die göttliche Lehre Jesu, welche als solche die Kraft in sich faßt, ihre Bekenner zur geistigen Vollendung zu führen. Der Grund der Bitte ist im folgenden Vers enthalten,

weil nämlich die Apostel bestimmt sind, die Werkzeuge Christi zu sein und sein Reich auf Erden zu gründen..

Wie du mich gesendet hast in die Welt, so sende auch ich sie in die Welt. Und ich heilige mich selbst für sie, damit auch fie in der Wahrheit geheiliget seien.

Jesus sendet seine Apostel in die Welt mit der nämlichen Vollmacht, mit der er selbst bekleidet war vom Vater, und zu derselben Aufgabe, die er hatte. Und er bestimmt sich zum Versöhnopfer für sie, damit sie, frei von Sündenschuld, ganz Gott geweiht seien durch Befolgung und im Dienste der Wahrheit, in der Verkündigung seiner Lehre.

Aber nicht für diese allein bitte ich, sondern auch für diejenigen, die durch ihr Wort an mich glauben, damit Alle Eins seien, wie du, Vater in mir und ich in dir; damit auch sie in uns Eins seien, daß die Welt glaube, daß du mich gesandt hast. (V. 11.) Und ich habe die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben, damit sie Eins seien, wie wir Eins find, ich in ihnen und du in mir, damit sie vollkommen Eins seien und damit die Welt erkenne, daß du mich gesandt hast und sie liebtest, wie du mich liebtest.

Von der Einheit des Glaubens und der Liebe ist die nothwendige Folge unsere Herrlichkeit, die hier schon beginnt, weil sie eben in der Liebeseinigung mit Christo besteht, und sich jenseits vollendet, wo wir die Herrlichkeit der Kinder Gottes erwarten. (Röm. 5, 1. 2) Diese Liebesgemeinschaft der Gläubigen mit Christo und unter einander bildet für die Welt einen starken Beweis von der göttlichen Abkunft Christi und der Liebe des Vaters, weil sich dieselbe natürlich nicht erklären läßt und auf eine höhere Ursache hinweiset.

Vater! ich will, daß die, welche du mir gegeben hast, da wo ich bin, auch mit mir seien; damit sie meine Herrlichkeit sehen, welche du mir gegeben hast, weil du mich geliebt hast vor der Gründung der Welt.

Der Endzweck des Werkes Christi und also auch die Krone seines hohenpries sterlichen Gebethes ist unsere Seligkeit. Auf sie müssen wir daher bei allen Mißgeschicken des Lebens, bei den Leiden der Erde unsere Blicke richten.

Gerechter Vater! die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich erkannt und diese haben erkannt, daß du mich gesandt hest. Und ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und

ich werde ihn bekannt machen, damit die Liebe, womit du mich geliebt, in ihnen sei und ich in ihnen.

Gerechter Vater! in den Worten mag die Welt erkennen, welches Gericht sie erwartet für ihren Unglauben, indem selbst der Sohn, weil er sich als Bürge stellte, demselben nicht entging.

Der Schluß des hohepriesterlichen Gebethes Jesu eröffnet die Aussicht auf eine höhere Erkenntniß des Vaters, seines Wesens durch den heiligen Geist, wovon das Ziel die Liebe ist, und zwar jene göttliche Liebe, womit der Vater den Sohn geliebt hat. Diese Liebe hat zur Folge die innige Gemeinschaft des Erlösers und der Erlösten; denn Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.

Zweiter Abschnitt.

Das Leiden Chrifti.

S. 112.

Jesus in seiner Todesangst. Matth. 26, 36-46. Mark. 14, 32--42. Luf. 22, 40-46. Joh. 18, 1. 2.

Da Jesus dieses gesprochen hatte, ging er mit seinen Jüngern hinaus über den Bach Cedron, woselbst ein Garten war, in welchen er sich mit seinen Jüngern begab. *) Auch Judas, sein Verräther, wußte den Ort, denn Jesus versammelte sich daselbst oft mit seinen Jüngern. Als aber Jesus an dem Orte war, sprach er zu seinen Jüngern: Seßet euch hier, indeß ich hingehe und dort bethe. Und er nahm mit sich den Petrus und die beiden Söhne des Zebedäus, den Jakobus und Johannes, und er fing an betrübt zu werden und sich zu ängstigen, und er sprach zu ihnen: Tief betrübt ist meine

*) Matthäus und Markus bezeichnen den Ort mit Namen, nämlich Gethsemane, d. i. Delkelter, Delpresse, wahrscheinlich so genannt, weil hier die vielen Oliven, die am Delberge wuchsen, gekeltert wurden. Man zeigt noch heute zu Tage den Reis senden den Ort unter dem Namen Dhesmanie.

Seele bis zum Tode (zum Sterben); bleibet da und wachet mit mir!

Die drei auserwählten Jünger, und zwar nur sie, die auf Tabor des Herrn Herrlichkeit geschaut, sollten Zeugen seiner Erniedrigung und Seelenangst sein, die nun, wo sein Leiden den Anfang nahm, ihn überfiel und so groß war, daß sie allein schon zum Sterben hingereicht hätte. Der Grund lag in der menschlichen Natur, die sich entseßte vor den bevorstehenden Leiden und der gewaltsamen Auflösung im Tode. Hier, wie am Kreuze und in der Wüste war seine Seele am meisten ausgefeßt dem Einflusse der Macht der Hölle. (Joh. 14, 30.) Die Todesangst und Trauer des Herrn hatte aber sicher noch weitere Ursachen in den Gräueln der Sünde, die Jesus im freien Gehorsam zu tilgen übernahm, und die von Abam an bis zum Ende der Welt sich ausdehnen, und wogegen sich seine heilige Natur entseßte; und in dem Mitleide mit denen, für die sein Leiden umsonst ist, und mit denen, welche mit ihm um der Sünde willen leiden 2c.

Wie furchtbar der Tod, den zu tilgen solche Todesangst gekostet! Wie gräßlich der menschliche Frevel, der solche Schrecken über den Gottmenschen gebracht! Jeßt aber geht der Christ getrost dem Tode entgegen, seitdem Jesus feine Schrecken getilgt hat; und die Sünde verabscheut er mit doppeltem Abscheu, da um ihretwillen eine göttliche Person in solche Traurigkeit eingehen mußte.

Bemerke noch zu den Tertworten, daß das Leiden des Herrn in einem Garten anfing, wie die Sünde in dem Garten des Paradieses den Anfang nahm. Im Delgarten wollte der zweite Adam in gehorsamer Uebernahme der Leiden für das Heil der Welt das gut machen, was der erste Adam im Garten des Paradieses über sich und das ganze Menschengeschlecht durch Ungehorsam brachte.

Und nachdem er ein wenig vorwärts gegangen war und sich ungefähr einen Steinwurf von ihnen getrennt hatte, kniete er nieder, fiel auf sein Angesicht zur Erde, und bethete, daß, wenn es möglich ist, vorübergehe die Stunde (des Leidens). Und er sprach: Abba! Vater! alles ist dir möglich; wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du.

Der Allmacht des Vaters war es (absolut) allerdings möglich, den Leidenskelch vorübergehen zu lassen, ohne daß ihn der Herr zu trinken brauchte, und in diesem Sinne ist die Bitte gemeint; denn relativ war das Nichtleiden nicht mehr möglich, weil der Tod Jesu für das Heil der Welt im Rathschlusse des Vaters lag. Deswegen unterordnet auch Jesus, der hier

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