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worden. Und diese Aussage ist unter den Juden verbreitet worden bis auf den heutigen Tag.

Durch die Wache, die das Wunder der Auferstehung bezeugte, wurde die Priesterschaft gezwungen, das Factum anzuerkennen, das sonst leicht geläugnet und das Abhandenkommen des Leichnams auf verschiedene Weise erklärt werden konnte. So mußte unter der Leitung der Vorsehung selbst der Anschlag der Feinde Jesu seiner Sache dienen. Diese Feinde hatten nun kein anderes Mittel mehr als die plumpe Lüge, die sich die römischen Soldaten, die der Bestechung nicht unzugänglich waren, wohl erlauben konnten, theils wegen des vielen Geldes, theils weil man ihnen Straflosigkeit wegen der an sich sträflichen Handlung zusicherte. Die Plumpheit der Lüge bestand aber darin, weil sie die so furchtsamen Jünger auf einmal zu Waghälsen macht, die zu dem mit Soldaten besezten Grabe hindurchdringen, das ämtliche Siegel daran erbrechen, mit riesenhafter Kraft den Stein wegwälzen ohne Geräusch, daß es die Soldaten nicht im mindesten bemerken konnten; die bei dem nächtlichen Diebstahle recht bedachtsam und langsam zu Werke gingen, so daß sie sich noch Zeit nahmen, die Leintücher ordentlich zusammen zu legen; und das Alles um einen Leichnam zu erhalten, an dessen Erweckung Niemand mehr dachte. Zudem die schlafenden Zeugen, die das nicht sehen konnten, was sie bestätigen. Doch Pilatus hat gewiß den wahren Sachverhalt durch seine Soldaten erfahren, sonst hätten sich die Apologeten der ersten Jahrhunderte nicht mit solcher Zuversicht auf die Acten über das Leiden, den Tod, die Auferstehung Jesu berufen können, welche Pilatus an den Kaiser Tiberius eingesendet hat, und die damals noch in den römischen Staatsarchiven hinterlegt waren.

S. 126.

Jesus erscheint zwei Jängern, die nach Emmaus gingen.
Mark. 16, 12. 13. Luk. 24, 13-35.

Und siehe! zwei aus ihnen (den Jüngern) gingen an dem selben Tage nach diesen Ereignissen auf das Land nach einem Flecken, der 60 Stadien (2 deutsche Meile westlich) von Jerusalem entfernt war, mit Namen Emmaus.

Einer der zwei Jünger, die nach Emmaus (feste Burg dem heutigen Dorfe Kelonich) gingen, hieß Kleophas, der vielleicht dort zu Hause war; der Name des andern ist unbekannt. Einige halten ihn für Lukas selbst, der uns die liebliche Erzählung aufgezeichnet hat.

Und sie unterredeten sich über alles das, was sich zugetragen hat. hat. Und es geschah, als sie mit einander redeten und

in Wortwechsel begriffen waren, nahte sich ihnen Jesus, erschien in einer andern Gestalt und reisete mit ihnen. Ihre Augen aber waren gehalten, daß sie ihn nicht erkannten.

Die Jünger dachten an Jesum, redeten nur von ihm, vertrieben sich also ihre traurigen Vorstellungen nicht durch nugloses oder gar fündhaftes Geschwäß. Die gottseligen Gespräche lockten nun den Herrn selbst herbei; denn wo Zwei oder Drei in seinem Namen versammelt sind, da ist er mitten unter ihnen, er der Hirt, der auch über den vielen das einzige Schäfchen nicht vergißt, der den Einzelnen wie das Ganze liebend wahrnimmt.

Die andere Gestalt ist nicht die, in der er früher den Aposteln sich zeigte, oder in der ihn Magdalena, als Gärtner sah. Hier hatte er wohl die Gestalt eines Reisenden angenommen. Das Nichterkennen des Herrn von Seite der Jünger war also nicht ein gesuchtes und verschuldetes, sondern ein von der Vorsehung gewolltes; denn sie sollten von ihm noch unterrichtet, und durch Unterricht zu seiner Erkenntniß gebracht werden, so daß ihr Glaube ein erleuchteter werde. Hätte sich Jesus gleich zu erkennen gegeben, ehe er sich durch Schriftgründe über seinen Versöhnungstod erklärt hatte, so wären die Jünger, durch die Freude seiner Gegenwart überwältigt, unfähig zu einer ruhigen Prüfung geworden.

Er aber sprach zu ihnen: Was sind das für Reden, die ihr mit einander auf dem Wege führet, und was seid ihr traurig?

Der Herr kannte wohl den Gegenstand des Gespräches und die Ursache der Traurigkeit der zwei Jünger. Aber er, dessen Luft es ist, bei Menschenkindern zu sein, besonders bei denen, die ihn suchen und nach ihm liebend verlangen, sucht eine Gelegenheit, mit ihnen anzubinden und sich ihnen zu offenbaren. Das ist der Lohn ihrer frommen Unterredung.

Es antwortete der Eine, mit Namen Kleophas, und sprach zu ihm: Bist du denn der einzige Fremdling in Jerusalem, der nicht weiß, was darin in diesen Tagen vorgefallen ist.

Die Jünger waren also der Meinung, es könne dermal kein Mensch von etwas Anderem reden, als von den Vorfällen mit Jesus. Das ist für sie ein gutes Zeugniß. Man erkennt den Menschen nicht bloß aus seinen Handlungen, sondern auch aus seinen Reden.

Und er sprach zu ihnen: Was denn? Sie aber antworteten ihm: Das mit Jesus von Nazareth, der ein Prophet war, mächtig in That und Wort vor Gott und dem ganzen Volke; und wie ihn unsere Hohenpriester und Obersten der Todesstrafe

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überliefert und gekreuziget haben. Wir aber hofften, daß er Israel erlösen werde, aber bei allen dem ist heute schon der dritte Tag, seit dem dieses geschehen.

Die Jünger erkannten Jesum nur erst als Propheten, und hofften auf ihn als irdischen König. Sein Hohespriesterthum war ihnen noch verborgen, so wie auch sein höheres Königthum. Zu diesen Irrthümern trugen auch die Hohenpriester das ihrige bei. Wo die Priester die rechte Lehre nicht festhalten in Wort und That, da wird das Volk verwirrt.

Aber auch einige Weiber von uns haben uns in Erstaunen gefeßt, die früh am Grabe waren, und die, als sie den Leib nicht fanden, kamen und sagten, sie hätten sogar eine Erscheinung von Engeln gehabt, die betheuerten, daß er lebe.

Was so tröstlich war, das verwirrte die Jünger noch mehr. Von der Erscheinung des Herrn selbst vor Magdalena sagen die zwei Jünger nichts, daher sie wohl schon früher von Jerusalem mögen fortgegangen sein.

Und einige von den Unsrigen (Petrus und Johannes) gingen hin zum Grabe, und fanden es, so wie auch die Weis ber es aussagten, ihn aber fanden sie nicht. Und er sprach zu ihnen: ihr Thoren und trägen Herzens, zu glauben Allem, was die Propheten gesagt haben! Mußte nicht Christus dieses leiden und so in seine Herrlichkeit eingehen?

Das Leiden und der Tod Jesu machte die Jünger an seiner Messianität irre; aber gerade deswegen, weil Jesus gelitten hat und gestorben ist, ist er der Messias. Jesus ist also nicht bloß unser Lehrer und Vorbild, sondern auch unser Heiland und Versöhner.

Und er fing an von Moses und allen Propheten, und legte ihnen aus, was in allen Schriften von ihm geschrieben steht.

Jesus hatte den Jüngern das versiegelte Buch des alten Testamentes eröffnet und ihnen die Geheimnisse ausgelegt, deren Ziel und Ende er selbst ist. Der alte Bund ist somit prophetischen Charakters.

Und sie nahten dem Flecken, wohin sie gingen, und er stellte sich, als wollte er weiter reisen.

Da Jesus, nachdem er den Jüngern die nöthigen Aufschlüsse gegeben und den Zweck mit ihnen erreicht hatte, wirklich weiter gereiset wäre, wenn er nicht dringend gebethen worden wäre zu bleiben, so war das keine Verstellung. Jesus wollte nicht, wie es bei der Verstellung zu geschehen pflegt, die Jünger bös

willig täuschen, sondern er stellte sich nur, gab sich den Anschein, weiter gehen zu wollen, und beabsichtigte dadurch die Bitte der Jünger, deren Gewährung ihm Veranlassung gab, sich vollends zu offenbaren.

Und sie nöthigten ihn und sprachen: Bleibe bei uns, weil es schon gegen Abend geht und der Tag sich geneigt hat.

Der Abschied des Herrn war eine Prüfung der Jünger, die aber nicht in denselben willigen wollten und daher sich aus Kräften widerseßten, was theils aus Rücksicht gegen den Fremdling geschah und ihr theilnehmendes Herz an den Tag legte, theils um ihrer selbst willen, um noch länger den beseligenden Umgang zu haben und die Gefahr ferne zu halten, bei der hereinbrechenden Nacht wieder in Trauer und Zweifel über Jesus zu versinken.

Nicht leicht ist uns die Nähe Jesu nothwendiger, als wenn die Nacht anbricht, denn sie kann in mancher Hinsicht gefährlich werden. Die Arbeit des Tages ist vollendet, die Muße mit ihrer Annehmlichkeit beginnt, Zwang und Deffentlichkeit haben aufgehört und das Dunkel, in das sich so gern das Böse verhüllt, zieht herauf. Ungeordnete Triebe und Wünsche können da erwachen, wenn uns der Führer des Lebens, der Wächter der Unschuld nicht schüßend zur Seite steht. Nothwendiger aber ist uns seine Nähe, wenn uns des Todes Dunkel naht, oder gar der Abend der Welt mit seinen Schrecken hereinbricht.

Und er ging hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und es geschah, als er sich zu Tische mit ihnen seßte, nahm er das Brod, segnete es, brach es und gab es ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet und sie erkannten ihn, und er selbst verschwand vor ihnen.

Obwohl nur Gast machte Jesus doch den Wirth, den Hausherrn. Wie er als Hausvater früher zu thun gewohnt war, so that er jezt. Und aus eben diesem Thun erkannten ihn die zwei Jünger. (Wenn auch der Ausdruck Brodbrechen Apostelg. 2, 42. sonst von der Feier des Abendmahles gebraucht wird, so dürfte hier doch kaum daran zu denken; sein denn ein den zwei Jüngern noch unbekanntes Mittel, ihnen die Augen zu öffnen, hat Jesus wohl nicht gebraucht die zwei Jünger waren nämlich beim Abendmahle nicht ge= genwärtig ein gewöhnliches Handeln, vorgenommen unter der früher an den Tag gelegten Würde und Majestät, reichte dazu hin. Zu dem, da eben den Jüngern noch die Bedeutung des Abendmahls ganz unbekannt war, hätte deren Feier ohne nähere Einleitung für sie keinen Sinn gehabt.)

So

Das Verschwinden Jesu zeigte von seinem verklärten Leibe, und war für die Jünger ein neuer Beweis von der Auferstehung ihres Meisters. hatte zwar für jezt die selige Abendstunde ihr Ende, wo Jesus sich den Jüngern offenbarte, und die am euchariftischen Tische der Gläubigen ihr Nachbild

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hat; Jesus schied aus der Mitte derer, die sich seiner Gegenwart durch ihre sehnsüchtige Liebe, durch das fromme Gespräch über ihn, durch ihr aufmerkfames Hören der Deutung der Schrift besonders würdig gemacht hatten: aber die Scheidung geschah nur auf kurze Zeit, sie sollen ihn bald wieder sehen.

Und sie sprachen zu einander : War nicht unser Herz in uns entzündet, als er zu uns auf dem Wege redete und uns die Schrift auslegte?

Solche herrliche Wirkungen bringt das Wort Jesu hervor, wenn es mit Begierde aufgenommen wird. Seine Worte sind wie Feuer" (Jer. 23, 29.), die das Herz erwärmen. Die Gottes Wort verachten, bringen sich selbst um den Nugen, den es schafft, und schaden sich an ihrer Seele.

Und sie machten sich in derselben Stunde auf, kehrten nach Jerusalem zurück und fanden die Eilf und die mit ihnen waren versammelt, die da sagten: Der Herr ist wahrhaft auferstanden und dem Simon erschienen. Und sie erzählten, was auf dem Wege geschehen, und wie sie ihn am Brodbrechen erkannt haben.

Ohne der Ruhe zu pflegen oder den Morgen abzuwarten, eilen die zwei Jünger nach Jerusalem, um zu verkünden, was sie erfahren haben. Die ächte Liebe macht eifrig und treibt zur Mittheilung dessen, was sie selbst an der Brust Jesu genossen hat. Obwohl Judas aus der Zahl der Apostel ausgefallen und Thomas abwesend war, wird hier doch die Zahl Eilf gebraucht, da die Abwesenheit des Thomas nur eine zufällige war. Wann der Herr dem Simon erschienen, erzählt das neue Testament nicht. Sicher ist nur, daß diese Erscheinung nach der vor Magdalena geschehen sein muß. Vielleicht ges schah sie kurz vor der Ankunft der zwei Jünger in Jerusalem, vielleicht gleich nach ihrer Abreise nach Emmaus. Auch die Art und Weise der Erscheinung ist gänzlich unbekannt (vgl. 1. Cor. 15, 5.). *)

S. 127.

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Die Erscheinung Jesu am Sonntage Abends und am folgenden Sonntage. Mark. 16, 14. Luk. 24, 36–43. Joh. 20, 19-31.

Als sie (die zwei Jünger) dieses erzählten, kam Jesus

*) Wenn Markus Vers 13 sagt: »Und auch jenen glaubten sie nicht,« nämlich die zu Jerusalem Versammelten, so ist dieses nicht auf Alle auszudehnen. Die Meisten aber konnten sich noch nicht zum vollen Glauben erschwingen; sie schwebten zwischen Furcht und Hoffnung, Zweifel und Gewißheit. (Vgl. Lukas 24, 41.)

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