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Nach den Evangelisten ging dieses erst vollkommen in Erfüllung beim Beginne der messianischen Zeit, und Jehova ist der Messias, der Herold Johannes der Täufer, der in der Wüste die Gemüther der Zeitgenossen zur würdigen Aufnahme des Gottgesandten bereitet, und sie auffordert, alle Hindernisse, welche dieser Aufnahme entgegen stehen, zu beseitigen, wie Verzagtheit, die sich selbst aufgibt, weil sie die Anstrengung scheut (Tiefe der Thäler); Hochmuth, pharisäischer Stolz, der sich selbst genug ist und keinen Erlöser benöthiget (Höhe der Berge und Hügel); falsche Ansichten über den Erlöser, der nicht von dem Sündenelende befreien, sondern irdische Macht und Herrlichkeit bringen foll (frumme Wege); Leidenschaften des Herzens, wie Zorn, Feindschaft, Wollust 2c., welche den Erlöser mit der vollen Macht des sittlichen Ernstes gern abweisen (unebene Wege).

Sind diese Hindernisse weggeräumt, dann werden alle Menschen das Heil erfahren, das Gott ihnen durch den Erlöser bringt.

Dieser Johannes aber trug ein Gewand von Kamehlhaaren, und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Nahrung waren Heuschrecken und wilder Honig.

Dies war die Kleidung der Propheten, und die Nahrung der Armen. So erschien Johannes schon äußerlich als der strenge Bußprediger, der am Ende der alttestamentalischen Oekonomie als Nestitutor des Gesezes, und als der lezte und größte der Propheten auftrat, und den Zusammenhang zwischen Gefeß und Evangelium vermittelte.

Und es ging hinaus zu ihm Jerusalem und ganz Judäa, und die ganze Umgegend des Jordans, und sie wurden im Jordanflusse von ihm getauft, indem sie ihre Sünden bekannten.

Den Anknüpfungspunct der Johannis-Taufe wollte man in der jüdischen Proselytentaufe finden, was aber aus mehrfachen Gründen nicht angeht. Vielmehr war sie ein prophetisch - typischer Act, wie solche bei den Propheten des alten Bundes oft vorkommen, der die geweifsagte sittliche Reinigung durch Wasser (Ezech. 36, 25.; 37, 23. Zach. 13, 1.) der messianischen Zeit gleichsam verkörperte, und von dem Herrn selbst als göttliche Veranstaltung (Matth. 3, 15.) angesehen wurde. Daher erhebt sich ihre Bedeutung auch über die bloß symbolische der altteftamentalischen Waschung, da sonst nicht alles Volk auch noch getauft zu werden brauchte. Da hiebei das Untertauchen in die Fluthen vorkam, wurde ohne Zweifel schon die christliche Taufe präformirt, und damit die Todeswürdigkeit und die Erfäufung des alten Menschen und die Erstehung eines neuen bezeichnet (Röm. 6, 1. 2c.), jedoch mit dem Unterschiede, daß bei

der Johannis-Taufe nicht ein neues Lebensprincip mitgetheilt wurde (Matth. 3, 11. Mark. 1, 8. Luk. 3, 16.).

Als er aber viele aus den Pharisäern und Sadducäern *) zu seiner Laufe kommen sah, sprach er zu ihnen: Ihr Schlangenbrut, wer hat euch gezeigt, dem künftigen Zorne (Strafgerichten) zu entfliehen? Vringt würdige Früchte der Buße, und wähnet nicht bei euch selbst, wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch, Gott kann aus diesen Steinen dem Abraham Kinder erwecken. Schon ist die Art an die Wurzel der Bäume gelegt. Jeder Baum nun, der keine gute Frucht trägt, wird ausgehauen und in's Feuer geworfen.

Die strenge Anrede des Johannes an die Pharisäer und Sadducåer, die er Schlangenbrut, d. i. Kinder böser liftiger Aeltern nennt, ist aus der unedlen Absicht zu erklären, in der die ohnehin sündigen Leute zu seiner Taufe kamen. Daher die Ermahnung, ihr bußfertiges Vorgeben auch durch die entsprechenden Werke zu zeigen, und sich nicht schon deswegen für gerecht zu halten, weil sie von Abraham abstammen. Und um der Ermahnung noch mehr Nachdruck zu geben, weis't er hin auf die schon nahenden Strafgerichte, die den Unbußfertigen drohen.

Und die Schaaren fragten ihn und sprachen: Was sollen wir denn thun? Er antwortete und sprach zu ihnen: Wer zwei Unterkleider hat, der gebe eines dem, der keines hat, und der Speisen hat, der thue desgleichen. Es kamen aber auch Zöllner, um sich taufen zu lassen, und sie sagten zu ihm: Lehrer, was sollen wir thun? Dieser aber sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr, als was durch das Gesetz für euch angeordnet ist. Und es fragten ihn auch Kriegsleute und sprachen: Was sollen wir thun? Und er sprach zu ihnen: Beraubet Niemand, gebet Niemand fälschlich an, und seid zufrieden mit eu

*) Nach Luk. 3, 7. hielt Johannes an die herbeigeströmten Schaaren die Strafrede, worunter man sich in den ersten Reihen ohne Zweifel die Vertreter der zwei Sekten zu danken hat, wodurch der scheinbare Widerspruch sich hebt. Zudem mag das Volk zum Theile auch einer oder der andern dieser Partheien angehört, und entweder der freigeisterischen Richtung der Sadducäer, oder der einseitig konservativen der Pharis fäer gehuldiget haben. Somit konnte der eine Evangelist mit Wahrheit sie als Pharifäer und Sadducäer, der andere als aus diesen zwei Partheien gemischte Haufen bezeichnen.

rem Solde. Da nun das Volk in Erwartung war, und Alle in ihren Herzen von Johannes dachten, ob er nicht Christus sei, erwiederte Johannes Allen, und sprach: Ich taufe euch nur mit Wasser zur Buße, es kommt aber ein Mächtigerer, als ich bin, nach mir, dem ich nicht werth bin, die Schuhe zu tragen, ihre Riemen gebückt aufzulösen, der wird euch mit dem heiligen Geiste und Feuer taufen.

Hier Anspielung an die orientalischen Sitte, als: Fußbekleidung, lederne oder hölzerne Sohlen zu tragen, die vermittelst Riemen an den Füßen befestiget wurden. Sie wurden nur außer dem Hause getragen uud vor dem Eintritt in dasselbe abgelegt. Das Tragen, Anbinden und Ablösen war Sache der Sklaven oder Schüler. Johannes hielt sich nun nicht einmal würdig, dem Herrn die Dienste eines Knechtes oder Schülers zu leisten, so sehr war er vor seiner Erhabenheit überzeugt.

Und dieser Erhabene tauft mit Geist und Feuer, d. i. theilt den Geist selbst als neues Lebenspricinp reichlich mit, dessen Wirkung gleich dem Feuer sein wird, aufhebend die Finsterniß des Verstandes, und austilgend die Makel der Sünde 2.

In dessen Hand ist seine Wurfschaufel; und er wird seine Tenne reinigen; seinen Weißen wird er in seine Scheune fammeln, die Spreu aber wird er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen.

Hier wieder Anspielung an die Sitte des Orients, das ausgedroschene Getreide mit einer Wurfschaufel gegen den Wind zu werfen, wobei die Körner zu Boden fielen, die Spreu aber von dem Winde beiseits oder rückwärts geführt wurde, die man nebst dem Stroh aus Mangel an Holz verbrannte.

Eine solche Scheidung nimmt der Messias geistlicher Weise in der Synagoge vor, und vollendet sie einst beim Weltgerichte.

Noch viele andere Ermahnungen trug er vor, und predigte dem Volke.

S. 15.

Taufe Jesu. Matth. 3, 13–17. Mark. 1, 9-11. Luf. 3, 21. 22.

Und es geschah, als alles Volk getauft wurde, daß damals auch Jesus von Nazareth in Galiläa an den Jordan zu Johannes kam, um von ihm getauft zu werden. Johannes

aber hinderte ihn und sprach: Ich habe nöthig, von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir?

Nach Joh. 1, 33. kannte Johannes Jesum nicht, was theils aus ihrer weiten Entfernung von einander zu erklären, indem der Eine in Judäa, der Andere in Galiläa fich aufhielten; theils weil die Aeltern keinen besonderen Grund hatten, ohne göttlichen Auftrag die Knaben oder Jünglinge zusammen zu bringen, von denen überdies Johannes von früher Jugend an vermög eigenem Zuge des Geistes in der Wüste sich befand.

Als Kennzeichen nun wird dem Johannes (1. c.) von Gott das Herabsteigen des heiligen Geistes kund gemacht. Und doch erkennt Johannes den Heiland schon beim Herannahen, also vor dem Taufacte.

Zur Hebung dieses scheinbaren Widerspruches zwischen Matthäus und Johannes mag die Bemerkung genügen, daß Johannes Geistesblick, der den Heuchlern tief in das Herz schaute, in Jesus sogleich etwas Heiliges und Erhabenes sah. Mochte er auch nur vermuthen, der Mann könnte der Messias selbst sein, oder mochte der Geist ihm schon bei dem Anfichtigwerden desselben das bestimmt geoffenbaret haben, immer konnte der demüthige Täufer die angeführten Worte mit Wahrheit sprechen (selbst im Falle, daß das sanfte, erhabene Antlig nur einen heiligen Mann verbarg, also seine Muthmaßung falsch war). Und die bestimmte Ueberzeugung des Johannes vorausgesezt, war das folgende Zeugniß nicht überflüssig, weil es nicht blos diese Ueberzeugung vollends zur unerschütterlichen Gewißheit erhob, sondern auch Andern galt.

Jesus aber erwiederte, und sprach zu ihm: Laß es jeßt; denn also geziemt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da ließ er ihn.

Jesus war zwar fündenlos, aber der Repräsentant des Menschengeschlechtes, und der Stellvertreter der Sünder. Als solcher reihte er sich unter die Sünder, selbst ohne Sünde, und erklärte dadurch factisch seinen Willen, für fremde Schuld zu büßen, und die Unreinheit der Menschheit durch seinen Tod zu tilgen. Deswegen ließ er sich von Johannes nicht hindern, die Bußtaufe, worin er eine göttliche Veranstaltung sah, zu empfangen.

Und als Jesus getauft wurde und bethete, stieg er aus dem Wasser, und siehe! sogleich öffneten sich ihm die Himmel, und er sah den Geist Gottes in sichtbarer Gestalt, gleich einer Taube, herabgesteigen, und über sich *) kommen.

*) Das én avióv bezeichnet das nämliche Objekt, wie aurą, und bezieht sich anf Jes fus (Matth. 3, 16.). Eine andere Frage ist, wer als Subject bei ɛldɛ zu vers stehen sei, ob Jesus selbst oder Johannes. In der Uebersehung wurde das Erste ges

Das Deffnen der Himmel, das nach Mark. 1, 10. gleich nach dem Herausfteigen Jefu aus dem Wasser geschah, oder ihre Zerspaltung, wie es Markus bezeichnet, dürfte wohl kaum eine Zertheilung der Wolken gewesen, als vielmehr wörtlich zu fassen sein. Die Pforten des himmlischen Heiligthums waren durch die Sünde verschlossen; mit dem Beginne der Eelösung öffneten sie sich wieder, und zwar dem Herrn zu seiner Verherrlichung, was sicher nnter einer glänzenden Erscheinung geschah. Und durch diese geöffneten Himmel menschlich zu reden kam der heilige Geist in Taubengestalt, dem Symbole des Friedens hernieder, um sich dem Herrn zur Führung seines Amtes in Fülle mitzutheilen; denn auch er bedurfte als Mensch der Salbung des Geistes (vergl. 12.), und hatte auch seine Erlösten mit dem heiligen Geifte zu taufen.

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Der heilige Geist erscheint also hier als eigene Substanz, die zwar schon im alten Bunde öfter erwähnt wird, aber dort mehr sporadisch wirkte, und erst durch die Erlösung der Menschheit im Vollmaße vermittelt wird.

Und siehe! eine Stimme aus dem Himmel geschah, die sprach: Dieses ist mein geliebter Sohn, an dem ich mein Wohlgefallen habe.

Hier also das göttliche Zeugniß für den mit dem Vater wesensgleichen Sohn, der als göttliche Trias mit dem Vater und dem heiligen Geiste schon bei Beginne seines öffentlichen Lebens sich kund thut, zum Behuse seiner Wirksamkeit auf Erden, und zugleich die Erklärung des Vaters für die Art und Weise der Erlösung, die sich in dem Taufacte schon vorläufig symbolifirte.

wählt wegen der etwas weitern Entfernung des Legten. Unterdessen verstehen Uns dere den Johannes, was sprachlich («vróv) allerdings besser paßt. Aehnlich auch bei Mark. 1, 10. Auf jeden Fall sah die Erscheinung auch Johannes (Joh. 1, 33.), um dessentwillen sie ja vorzüglich geschah, und das gegenwärtige Volk, das zum Glauben an den Herrn und seine höhere Abkunft sollte gebracht werden. Die Widersprüche, die auch hier von Bibelfeinden aufgespürt werden wollten, sind ganz und gar nicht vorhanden, indem Matthäus und Markus ganz das Nämliche sagen, Luk. 3, 22. die Sehenden gar nicht bezeichnet, weil sie sich von selbst verstehen, und Johannes 1, 32. den Täufer nennt, der auch bei Matthäus und Markus wenigstens mitbegriffen sein muß, wenn man nicht eine völlige Uebereinstimmung der drei Evangelisten annehmen, und sowohl bei Matthäus, als Markus als Subject den Täufer verstehen will.

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