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selbst, als es an jenem ersten Tage der Woche Abend war, und die Thüren verschlossen waren an jenem Orte, wo die Jünger versammelt waren, aus Furcht vor den Juden, erschien den Eilfen als sie zu Tische saßen, und trat in ihre Mitte und sprach zu ihnen: Der Friede sei mit euch, ich bin es, fürchtet euch nicht.

Die Jünger waren noch voll Furcht, weil sie noch nicht erfüllt waren mit dem Geiste von oben. Wer zu Gott noch nicht die rechte Richtung hat, fürchtet sich auch vor den Menschen. Jesus erschien bei verschlossenen Thüren: Der geistliche, himmlische Leib kann durch kein Hinderniß aufgehalten werden.

Das erste Wort des Herrn ist der Friedensgruß. Jesus bringt seinen Jüngern jenen Frieden, den die Welt nicht geben kann, und der Folge ist seines Opfertodes, wodurch er zwischen Himmel und Erden Frieden ge= stiftet hat.

Sie erschracken aber und waren voll Furcht, und vermeinten einen Geist zu sehen. Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr erschrocken und warum steigen Gedanken (des Zweifels) in euren Herzen auf? Sehet meine Hände und meine Füße, daß Betastet mich und sehet! denn ein Geist hat Bein, wie ihr sehet, daß ich habe.

ich selbst es bin.

nicht Fleisch und

Wenn auch die verklärten Leiber die Eigenschaft der Feinheit besißen und deswegen ohne Widerstand von Seite anderer Gegenstände sie durchdringen und auch unberührbar sein können, so hängt es doch auch von dem Willen ihrer Träger ab, Widerstand zu leisten, sich Andern fühl- und sichtbar zu machen. Das Nämliche gilt auch vom Essen. Sie bedürfen keiner Speise, können sie aber doch assimiliren.

Und dieses sprechend zeigte er ihnen die Hände und Füße und die Seite.

Die fünf Wunden an diesen Theilen, die er auch an dem verklärten Leibe noch beibehielt, sind somit nicht bloß Zeichen seiner Liebe zu uns und des uns verschafften Heils (Is. 53, 5.), des Sieges über Tod und Hölle, sondern waren auch für ihn ein Beweismittel, daß er wirklich der am Kreuze schmählich zugerichtete, an Händen und Füßen durchbohrte Jesus sei.

Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen.

Das wird Allen widerfahren, die im Kampfe wider die liftigen Anläufe der Seelenfeinde fich den innern Frieden erstreiten.

Da sie aber noch nicht glaubten vor Freude, und sich vers wunderten, sprach er zu ihnen: Habt ihr hier etwas zu essen? Sie aber gaben ihm ein Stück von einem gebratenen Fische und etwas Honigkuchen. Und er nahm es und aß vor ihren Augen.

Die Auferstehung Jesu war für die Jünger unerwartet, weil zu wunders bar. So erwünscht sie ihnen war, so wagten ste doch noch nicht, troß der großen Freude darüber, sie fest zu glauben. Daher genoß Jesus, um die Meinung, es sei nur ein Scheinleib, vollends zu beseitigen, noch vor den Júngern die dargereichte Speise.

Und er warf ihnen ihren Unglauben und ihre Hartherzigkeit vor, daß sie denen, die ihn auferstanden gesehen, nicht geglaubt hatten.

Hier hat Jesus wohl den Bericht der Magdalena, des Petrus und der zwei Jünger, welche nach Emmaus gegangen waren, im Auge.

Da sprach Jesus zu ihnen wieder: Der Friede sei mit euch. Wie mich der Vater gesendet hat, so sende ich euch.

Die Apostel sind also Nachfolger Chrifti, seine Stellvertreter im vollen Sinne, ausgerüstet mit derselben Gewalt, die er vom Vater erhalten, gesenbet zu dem nämlichen Zwecke, wie er, nämlich der Welt Wahrheit und Gnade zu bringen. So auch das Apostolat durch alle Zeiten herab.

Da er dieses gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfanget den heiligen Geist! Denen ihr die Sünden nachlasset, denen sind sie nachgelassen, denen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.

Das Anhauchen ist eine symbolische Handlung, wodurch das Ausgehen des heiligen Geistes von Christus und die Mittheilung desselben an die Apostel bezeichnet wird. Dieses heiligen Geistes bedürfen die Apostel zur gehörigen Vollziehung des göttlichen Actes und der göttlichen ihnen übertragenen Vollmacht, Sünden zu vergeben und zu behalten; denn dazu brauchen fie Erkenntniß des innern Zustandes, der sittlichen Herzensstellung des Sünders, um zu wissen, ob die Vergebung zu ertheilen sei, oder nicht. Dazu reicht nämlich intellectuelle Begabung nicht allein hin. (Parallel zu dieser Vollmacht ist die Bindeund Lösegewalt, zuerst dem Petrus allein, dann auch den übrigen Aposteln ertheilt Matth. 16, 19. 18, 18., welche Gewalt jedoch weiter ist und auch das Treffen von Anordnungen in sich begreift.)

Daß hier Johannes eine inchoative, nicht die erst zu erfolgende charismatische Geistesmittheilung meine, bedarf kaum der Erwähnung. Wie der göttliche Geist bisher schon die Apostel erleuchtete und kräftigte und sie zur Nachfolge

Chrifti zog, so sollte der nämliche Geist mit erneuerter Kraft auf sie wirken. Aber das schließt die Nothwendigkeit nicht aus einer charismatischen Ausrüstung der Apostel durch den heiligen Geist für den Beginn ihrer Wirksamkeit auf Andere und die Gründung der Kirche.

Thomas aber, Einer von den Zwölfen, genannt Zwilling, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. als Jesus kam. Die andern Jünger sprachen daher zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sagte zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen das Mal der Nägel sehe, und lege meinen Finger in das Mal der Nägel und lege meine Hand in seine Seite, so werde ich nicht glauben.

Obwohl das Zeugniß der Jünger durchaus giltig war, indem es von Männern mit gesunden fünf Sinnen ohne Falsch und Trug ausging, so war dem düstern Jünger, der schon früher entschlossen war, alle Lebenshoffnung aufzugeben und mit Jesu zu sterben, die Sache doch so unglaublich, daß er sich noch nicht zum Glauben an das Wiederleben des Meisters zu erschwingen und von dem unnennbarsten Schmerze zur unaussprechlichsten Freude überzugehen vermochte. Nur der Schmerz der Liebe um den Getödteten und der Abscheu vor der ungerechten und grausamen Hinrichtung hatte noch in seinem Herzen Plaz. Der Unglaube des Thomas ist daher wohl erklärbar aber dennoch nicht unschuldig. So gibt es noch immer Glaubens zweifel, die wohl entschuldbar sind, insoferne sie nicht freiwillig gehegt, sondern ihre Quellen verstopft werden, indem sie ihren Grund haben in der Vorstellung von der Unmöglichkeit einer Sache, im Mangel an gründlichen Unterricht, in Vorurtheilen, zufällig vernommenen freigeisterischen Ansichten, in einer düstern Gemüthsstimmung 2c. aber auch Glaubenszeifel, die sehr verschuldbar sind, indem sie aus unreiner Quelle stammen, gesucht, geflissentlich genährt werden, um sich gewisse lästige Wahrheiten vom Halse zu schaffen.

Und nach acht Tagen waren seine Jünger wieder im Hause und Thomas mit ihnen. Es kam Jesus bei verschlossenen Thüren und trat in ihre Mitte und sprach: Der Friede sei mit euch. Darauf sprach er zu Thomas: Reiche deinen Fin.. ger hieher und siehe meine Hände; und reiche deine Hand her, und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig. Und Thomas erwiederte und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott!

So wurde Thomas mit eigenen Augen von der Wahrheit der Auferstehung Jesu überzeugt auf jene Weise, die er selbst bezeichnet hatte; denn weil

der Unglaube des Jüngers nicht in der Bosheit, sondern in der Schwachheit des Herzens seinen Grund und seine Wurzeln hatte, so ließ sich Jesus zu seinem Begehren herab, und führte die Bedingniß herbei, unter der er glauben wollte.

Jesus sprach zu ihm: Weil du gesehen hast, Thomas, hast du geglaubt; selig, die nicht sehen und doch glauben.

Der Ausruf: „Mein Herr und mein Gott!" des Thomas war somit der Ausdruck seines nun errungenen festen Glaubens. Thomas erkennt nun, daß der Herr über Leben und Tod vor ihm stehe, der zugleich sein Gott sei. Doch erhält er eine milde Bestrafung von Jesus dafür, daß er erst seine Vernunft gefangen gegeben habe auf das Zeugniß der eigenen Sinne hin. Unser Glaube ist auch dann ein vernünftiger, wenn er sich auf eine hinreichend verbürgte Zeugenschaft gründet. Ja, gerade ein solcher Glaube ist verdienstlich (,,Selig, die nicht sehen" 2c.). Der Glaube des Christen ist deswegen auch ein kindlich-demüthiger, vermöge dem er, wo eine höhere Auctoritat es gebiethet, auf die eigene Einsicht gern verzichtet. Und ein solch' frommer Glaube an höhere Weisheit ist angeboren dem Menschen und der Weg zur Wissenschaft, zum vollen Erkennen.

Auch viele andere Zeichen that Jesus vor seinen Jüngern, welche nicht in diesem Buche aufgeschrieben sind. Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubet, daß Jesus der Gesalbte, der Sohn Gottes sei, und damit ihr durch den Glauben das Leben habet in seinem Namen.

Mit diesen Worten schließt Johannes sein Evangelium, worin er noch einmal den Zweck desselben mit ausdrücklichen Worten hervorhebt, wie er sich stillschweigend durch sein ganzes Buch zu erkennen gibt. Daher können unter Zeichen nicht bloß jene nach der Auferstehung gemeint sein, sondern auch solche aus dem frühern Leben.

Das noch folgende 21. Kapitel gibt sich nämlich deutlich als Nachtrag zu erkennen, wahrscheinlich von Johannes selbst verfaßt, in der Absicht, die Sage zu widerlegen, als sterbe er nicht (21, 20. ff.), womit er noch Anderes, das damit zusammenhängt, oder sonst im Evangelium übergangen worden und doch noch wichtig und der Mittheilung werth schien, verbindet.

S. 128.

Die Apostel gehen nach Galiläa. Erscheinung am See Tiberias. Matth. 28, 16. Joh. 21, 1-24.

Die eilf Jünger aber reiseten nach Galiläa auf den Berg, wohin sie Jesus beschieden hatte.

Die Abreise der Jünger geschah nach dem Feste vermöge dem Auftrage (Matth. 28, 7.), um die allgemeine Erscheinung abzuwarten, vor welche aber noch die in diesem Paragraphe beschriebene fiel.

Jesus zeigte sich abermals den Jüngern am See Liberias. Er zeigte sich aber auf folgende Weise. Es waren bei einander Simon Petrus, Thomas, genannt der Zwilling, Nathanael von Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus, und zwei andere aus seinen Jüngern. Es sprach zu ihnen Simon Petrus: Ich gehe zu fischen. Sie sprachen zu ihm: Auch wir wollen mit dir gehen. Sie gingen hinaus, stiegen sogleich in das Schiff, fingen aber in jener Nacht nichts.

Die Apostel eröffneten ihr Lehramt erst am Pfingstfeste, daher es uns nicht wundern darf, wenn wir sie wieder bei ihrem Fischerhandwerke antreffen. Die Arbeit entehrt den Menschen nicht, auch nicht die gemeine. Sogar jene treiben sie, die bald als Lehrer der Welt auftreten. Der große Völkerapostel trieb sie auch noch während seiner geistlichen Wirksamkeit. (Da Johannes die Reise der Apostel nach Galiläa übergeht, sie als bekannt vorausseßend, so fügt er diese Erscheinung unmittelbar an jene in Jerusalem an mit: „Darauf nach diesem" -.)

Als es aber Morgen ward, stand Jesus am Ufer; aber die Jünger wußten nicht, daß es Jesus sei. Da sprach Jesus zu ihnen: Kinder! habt ihr nicht etwas zu essen?

Jesus bedurfte in seiner verklärten Leiblichkeit der Nahrung nicht mehr. Die Frage Jesu diente somit nur dazu, um die Jünger auf ihn aufmerksam zu machen, und sofort sich ihnen weiter zu offenbaren.

Sie antworteten ihm: Nein! Er aber sprach zu ihnen: Werfet das Neß zur Rechten des Schiffes aus, so werdet ihr finden.

So zeigt Jesus auch hier, wie früher bei einem ähnlichen Vorfall (Luk. 5. Kap.) seine göttliche Alwissenheit, welche, wie ihr die Geheimnisse der Geisterwelt bekannt sind, auch die Tiefen der Natur durchdringt.

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