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Obwohl Jesus seine sichtbare Gegenwart den Aposteln durch die Himmelfahrt entzieht, so bleibt er doch unsichtbar mit seinem Geiste, seiner Macht, seinem Beistande bei ihnen und ihren Nachfolgern zur Ausführung der ihnen gestellten Aufgabe.

Wer da glaubt und sich taufen läßt, wird selig werden; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.

Hier wird die Nothwendigkeit des Glaubens und der Taufe mit deutlichen Worten ausgesprochen. Deswegen hat ja Jesus Wahrheit und Gnade vom Himmel gebracht, daß die Welt in ihr das Heil suche. Wie sich von selbst versteht, kann hier unter Glauben nicht bloß ein theoretisches Fürwahrhalten gemeint sein, sondern ein lebendiges Umgreifen der ganzen von Christo gebrachten Wahrheit und Gnade. Es ist daher irreleitend, besonders für das gemeine Volk, wenn das bloße Glauben und Wissen so sehr betont wird, wie es sogar in Katechismen geschieht, daß es den Anschein gewinnt, als hänge allein davon das Heil ab.

Die Taufe betreffend, wird ihre Nothwendigkeit zur Seligkeit auch anderswo ausgesprochen. (Vgl. Joh. 3, 5.) Unterdessen kann doch nicht die Entbehrung des Sakraments an sich verdammen, insofern sie in unvermeidlichen, unverschuldeten Unständen liegt (der Schächer am Kreuze, die Belehrung in einer wasserlosen Wüste), sondern nur die bewußte, freiwillige Verachtung desselben. Daher redet man nicht bloß von einer Wasser-, sondern auch von einer Begierd- und Bluttaufe.

Aus dieser Nothwendigkeit des Glaubens und der Taufe folgt von selbst noch eine andere. Da uns Glaube und Taufe mit allen übrigen von Christo angeordneten Heilsmitteln nur in und durch die Kirche zu Theil werden, so ergibt sich für Jedermann die Nothwendigkeit, sich an die Kirche anzuschließen. Denn Christus, als Erlöser, ist weder im Heiden- noch Judenthume, noch im Islam zu finden, sondern nur in der Kirche, seinem mystischen Leibe. Da aber vermög eines unbestreitbaren Fundamentalsaßes außer Christo fein Heil ist, so folgt aus diesem Saze nothwendig auch der andere: „Außer der Kirche kein Heil."

Diese Zeichen werden aber denen, die da glauben, folgen: In meinem Namen werden sie Teufel austreiben (Apostelg. 16, 18.), in neuen Sprachen reden (Apostelg. 2, 1. ff.), Schlangen aufheben (Apostelg. 28, 3-5.), und wenn sie etwas Tödtliches trinken, wird es ihnen nicht schaden; den Kranken werden. fie die Hände auflegen, und sie werden gesund werden (Apostelg. 28, 8.).

Daß die Verheißung dieser Wundergaben genau in Erfüllung ging, be

stätiget die Kirchengeschichte und liefert, wie aus den Citaten zu ersehen, schon die Apostelzeit Belege. Dieser Zeit, wenn auch nicht ausschließlich, war vorzüglich eigen, das zweite, oben genannte Zeichen. Die Apostel wurden nåmlich temporär befähigt, in verschiedenen, durch die Zuhörer repräsentirten fremden Sprachen zu reden, wie die Geschichte des Pfingstfeftes zeigt, was offenbar eine symbolische Bedeutung hatte. Dadurch sollten nämlich eines Theils die Zuhörer auf die Universalität des Christenthumes aufmerksam gemacht werden, andern Theils die Apostel eine göttliche Garantie erhalten des höhern Beistandes bei ihrem Zeugenamte. Der nämliche Zustand göttlicher Begeisterung, wodurch die Schranken der Natur durchbrochen wurden, pflanzte sich in der apostolischen Kirche fort, und zeigte sich in modifizirter Form insbesondere in dem sogenanten Zuugenreden (der Glossolalie) Apostelg. 10, 46. 19, 6. und 1. Cor. 12. und 14. Kap., bei dem sich der heilige Geist, wie bei dem Pfingstwunder, eine neue Sprache schuf, aber eine solche, die den uneingeweihten Zuhörern ohne Auslegung unverständlich war, in einem unwillkürlichen Bethen und psalmartigen Singen bestand, und den Zweck der Selbsterbauung hatte. Das Wunder sezte sich bis ins 2te und 3te Jahrhundert fort und zeigte sich auch noch spåter sporadisch in der Kirche.

So ist nun die Thatsache der Auferstehung Jesu, wie der voranstehende Paragraph berichtet, nicht nur bezeugt vor den Aposteln, die nicht eher glauben wollten, als sie betasten und sehen konnten, sondern auch vor vielen Andern, und so constatirt, wie nicht leicht eine Begebenheit der göttlichen Offenbarung, conftatirt auch durch die folgende Begebenheit der Himmelfahrt Jesu und der Sendung des heiligen Geistes, die nur erklärbar werden, wenn Jesus auferstanden ist; constatirt durch die ganze Kirchengeschichte. Durch diese Auferstehung wurde die Weissagung Davids erfüllt (Pf. 15, 10. und vgl. Apostelg. 2, 25-28.), den Juden das Zeichen des Jonas gegeben, der von ihnen abgebrochene Tempel wieder aufgebaut. Durch sie hat der Tod Jesu das göttliche Zeugniß erhalten, als ein solcher, welcher der Gegenstand des göttlichen Wohlgefallens war und als Sühne für die Sünden der Welt angenommen wurde. Durch sie wurde der Lehre Jesu das leßte Siegel der Göttlichkeit aufgedrückt, denn ohne sie wäre die Predigt der Apostel, unser Glaube vergeblich gewesen (1. Cor. 15, 14.). Durch sie erhielten wir auch das Unter-pfand unserer eigenen Auferstehung (1. Cor. 15, 16. 20.), indem das Schicksal des Hauptes auch das seiner Glieder ist So wichtig ist die Thatsache der Auferstehung Jesu.

S. 130.

Lehte Reden und lehter Auftrag des Herrn; seine Himmelfahrt; Schluß der evangelischen Geschichte. Mark. 16, 19. 20. Luf. 24, 44–53. Joh. 21, 25.

Er sprach aber zu ihnen (den Eilfen): Das sind die Reden, die ich zu euch gesprochen habe, da ich noch bei euch war, daß (nämlich) Alles in Erfüllung gehen müsse, was geschrieben steht im Gefeße Moses und den Propheten und Psalmen von mir.

Der Inhalt meiner Reden, wollen die Worte sagen, liefen zum Theile schon damals, als ich noch mit euch im sterblichen Leibe wandelte, dahinaus, daß an mir erfüllt werden müsse, was die alttestamentliche Offenbarung vorausgesagt hat, daß ich nämlich leiden, sterben, aber wieder auferstehen werde. (Vgl. §. 60, 63, 87.) Das Vorausgesagte ist nun in Erfüllung gegangen.

Hierauf schloß er ihren Sinn auf, daß sie die Schriften verstanden und sprach zu ihnen: Also steht geschrieben, und also mußte Christus leiden und von Todten auferstehen am dritten Tage, und geprediget werden in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden unter alle Völker hin, angefangen von Jerusalem. Ihr aber seid Zeugen von diesen Dingen.

Ihr seid diejenigen, welche diese Dinge, d. h. die Hauptthatsachen des Christenthums: Meinen Tod, meine Auferstehung, und in Folge dessen die Vergebung der Sünden nicht bloß für die Juden, sondern auch für alle Heidenvölker, lehren und bezeugen sollen.

Und siehe! ich sende die Verheißung meines Vaters über euch (den heiligen Geist). Ihr aber bleibt in der Stadt Jerusalem, bis daß ihr werdet ausgerüstet worden sein mit Kraft aus der Höhe.

Die Verheißung des Vaters heißt der heilige Geist, weil ihn der Vater zu geben durch Jesum verheißen hat. Zu Jerusalem, dem Mittelpunkte der Theokratie, soll die Verheißung in Erfüllung gehen, wo zur Zeit des Pfingstfestes, an dem sich laut der Apostelgeschichte die Verheißung erfüllte, aus allen Gegenden Menschen beisammen waren, die gleich die Kunde davon in ihre Heimath bringen konnten. *)

Die voranstehenden Textworte nach Luk. V. 44-49, die er der Erscheinung am
Ostersonntag Ubends anreiht, und die deswegen auch dort stehen könnten, sind, wie

Die gemachte Verheißung, und der Befehl, die Erfüllung derselben in Jerusalem abzuwarten, muß in dieselbe Stadt verlegt werden. Dieses verlangt Luf. V. 50, indem die Apostel unmittelbar darauf nach Bethanien hinausgeführt werden, und Apostelgeschichte, nach der Jesus seine Apostel versammelte, ihnen die nämliche Verheißung machte, und alsogleich darauf sich in den Himmel an derselben Stelle erhob. (Apostelg. 1, 4. 8. 9. 12.) Die Apostel müssen also auf Befehl Jesu aus Galiläa wieder nach Jerusalem gezogen sein, was die Evangelien nicht berichten, was um so weniger zu wundern, da sie auch andere Erscheinungen theils nur andeuten (Luk. 24, 34.), theils unvollständig (Matth. 28, 16. vgl. mit 1. Cor. 15, 6.), theils gar nicht berichten (1. Cor. 15, 7.). Vielleicht wurde der Befehl ertheilt bei der zuleßt citirten Erscheinung. Nach dem Bisherigen reihen sich die Erscheinungen Jesu nach seiner Auferstehung, insoweit das neue Teftament darüber Bericht erstattet, folgender Maßen an. Jesus erschien:

1. Der Magdalena zu Jerusalem am Ostersonntag;

2. dem Petrus zu Jerusalem am Ostersonntag;

3. den Jüngern, die nach Emmaus gingen, am Ostersonntag;

4. zehn Aposteln zu Jerusalem am Ostersonntag;

5. eilf Aposteln zu Jerusalem am nächsten Sonntag;

6. sieben Jüngern am See Tiberias in Galiläa zu einer nicht zu bestimmenden Zeit;

7. fünfhundert Jüngern auf einem Berge in Galiläa, Zeit unbestimmt ; 8. dem Jakobus, vielleicht in Galiläa, Zeit unbestimmt;

9. den eilf Aposteln in Jerusalem am 40sten Tage nach der Auferstehung. Er führte sie aber hinaus bis nach Bethanien, und hob seine Hände auf und fegnete sie. *) Und es geschah, als er

der Augenschein lehrt, allgemeinen Inhalts, und enthalten das, was Jesus bei ver: schiedenen Gelegenheiten zu seinen Jüngern nach seiner Auferstehung gesprochen hat. Aehnlich faßt auch Mark. 16, 15-19. zusammen. Wenn nun die beiden Evangelisten die Himmelfahrt des Herrn unmittelbar dem allgemeinen Referate anschließen, die andern Erscheinungen Jesu übergehend, so wie Matthäus und Johannes von der Himmelfahrt umgang nehmen, weil der Bericht darüber außer ihrem Zwecke liegt, und als bekannt vorausgesegt werden konnte; so ist es ein grober Fehlschuß, wenn man behauptet, um Widersprüche (vgl. Apostelg. 1, 3.) und Ungereimtheiten herauszubringen, diese Himmelfahrt sei nach Lukas und Markus noch am nämlichen Auferstehungstage, bei dem Mahle am Ostersonntage Abends, im Hause, wo die Apostel versammelt waren; ja im Zimmer geschehen.

*) Wenn hier Bethanien als der Ort der Himmelfahrt des Herrn bezeichnet ist, so steht das nicht im Widerspruche mit Apostelg. 1, 12., nach der die Apostel vom Delberge nach Jerusalem zurückkehrten. Denn Bethanien lag in einiger Entfernung

sie segnete, schied er von ihnen und fuhr in den Himmel und sette sich zur Rechten Gottes.

Der Himmel ist als besonderer, von der Erde verschiedener Ort, als Wohnung Gottes und seiner Engel zu fassen, und nicht bloß als Zustand. (Das der Himmel überall sei, ist als verkehrte, spiritualistische Ansicht zu verwerfen.) Dahin erhob sich Jesus im verklärten Leibe, als Hoherpriester die Himmel durchdringend, und eingehend in das Heilige, nicht von Menschenhänden gemacht (Hebr. 4, 14. 9, 24.), und sezte sich zur rechten Hand Gottes, d. i. nahm Theil an der göttlichen Regierung. Dieses Sizen (Pf. 109, 1.) bezeichnet daher nicht bloß seine Seligkeit, sondern auch seine Thätigkeit, indem er in seinem erhöhten und verklärten Zustande seine Kirche auf Erden leitet und unser Sachwalter und Fürsprecher ist. (Ephef. 1, 22 23 Rom. 8, 34. 1. Tim. 2, 5. 6., 1. Joh. 2, 1. 2.)

Das Umständlichere über die Himmelfahrt Christi siehe Apostelg. 1, 9-12. (Markus erzählt kurz diese Himmelfahrt, anknüpfend an die Rede §. 129: „Der Herr wurde, nachdem er zu ihnen geredet, in den Himmel (vom Vater) aufgenommen und sißt zur Rechten Gottes.")

Und sie fielen vor ihm nieder und kehrten nach Jerusalem mit großer Freude zurück (über die Erhöhung ihres Herrn). Und sie waren allzeit im Tempel (zu den gewöhnlichen Andachtsstunden) und lobten und priesen Gott.

Sie aber zogen aus (nachdem sie den heiligen Geist empfangen hatten) und predigten überall, indem der Herr mit ihnen wirkte und ihr Wort bekräftigte durch die darauf folgenden Zeichen.

Hier endet die evangelische Geschichte und Lehre. Reichhaltig ist ihr Inhalt. Und doch ist Vieles nicht aufgeschrieben, denn Johannes schließt sein Evangelium mit den allerdings hyperbolischen Worten: „Es ist aber noch vieles Andere, was Jesus gethan hat; wollte man dieses einzeln aufschreiben, so glaube ich, daß die Welt die geschriebenen Bücher nicht fassen könnte."

Die Lehre wird in den Briefen der Apostel, insbesondere in jenen des heiligen Paulus weiter entwickelt, die Geschichte aber in der Apostelgeschichte

vom Delberge, oder dieser zwischen Jerusalem und Bethanien. Wenn daher Jesus
bei Bethanien zum Himmel auffuhr, kamen die Jünger sowohl von diesem als dem
Delberge, oder sie kamen
von Bethanien her über den Delberg.

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