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Und es geschah, als er den Priesterdienst verrichtete in der Reihenfolge seiner Priesterklasse vor Gott, traf ihn nach der Gewohnheit des Priesterthums das Loos zu räuchern, und er ging in den Tempel des Herrn.

Bei der jüdischen Priesterschaft war es Gepflogenheit, ihre Amtsverrich, tungen durch das Loos zu bestimmen, damit Gott gleichsam selbst entscheide, wen er zu diesem, wen er zu jenem Dienste haben wolle.

Unter Tempel ist hier das Heilige, die zweite Abtheilung des Tempelgebäudes gemeint, in der die Priester ihre heiligen Handlungen verrichteten. Und die ganze Volksmenge bethete draußen zur Zeit des Räucherns.

Draußen in dem Vorhofe des Tempels. Das Bethen zu dieser Zeit von Seite des ganzen Volkes geschah, weil man mit Recht annahm, daß der Himmel zu dieser Zeit, wo der Rauch als Sinnbild des Gebethes in die Höhe stieg, das Gebeth am liebsten erhören werde.

Es erschien ihm aber ein Engel des Herrn, welcher zur Rechten des Rauchaltars stand. Und es erschrack Zacharias, als er ihn sah, und Furcht überfiel ihn.

Der Anblick eines überirdischen Wesens jagt den Erdbewohnern Furcht ein, obwohl in unserm Falle das Erscheinen zur Rechten von guter Bedeutung war.

Und es sprach der Engel zu ihm: Fürchte dich nicht, Za= charias! denn dein Gebeth ist erhört worden, und dein Weib Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Johannes nennen.

Das Gebeth des Zacharias kann nach dem Zusammenhange nicht wohl ein anderes sein, als um eine Nachkommenschaft, das früher, wo noch nach dem Laufe der Natur eine Nachkommenschaft erwartet werden konnte, wohl oft mag zum Himmel gestiegen sein, und das nun endlich über Erwarten erhört worden ist. Johannes heißt „Gott angenehm," ist somit für den Sohn des Zacharías ein sehr wahrer und bedeutungsvoller Name.

Du wirst Freude und Wonne haben, und Viele werden sich über seine Geburt erfreuen; denn er wird groß sein vor dem Herrn; und Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken (als Nasiräer lebend), und noch von Mutterleibe an mit dem heiligen Geiste erfüllt werden (V. 41. 44.). Und er wird viele von den Kindern Israels zu dem Herrn, ihrem Gott, be

kehren. Und er wird vor ihm (dem Herrn) hergehen im Geiste und in der Kraft des Elias, zu wenden die Herzen der Väter auf die Kinder, und die Widerspenstigen zur Gesinnung der Gerechten, um dem Herrn ein vollkommenes Volk zu be= reiten.

Hier ist in Kurzem die Wirksamkeit des Vorläufers beschrieben. Er soll wenden die Herzen der Väter auf die Kinder, d. i. die Herzensgesinnung der Vorältern, Patriarchen 2. den Nachkommen einflößen, und wieder den Ungehorsamen den edlen Sinn dieser Gerechten beibringen, um dadurch das Volk zur Aufnahme des Messias wohl vorzubereiten. (Vergl. Mal. 4. 5. 6.)

Und es sprach Zacharias zu dem Engel: Woran soll ich das erkennen? Denn ich bin schon alt, und mein Weib ist in ihren Lebenstagen vorgerückt. Der Engel antwortete und sprach zu ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und bin gesandt, mit dir zu reden, und dir das zu verkünden. Und sieh, du wirst stumm sein und nicht reden können bis zu dem Tage, an dem das geschieht, darum, weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, welche in Erfüllung gehen werden zu ihrer Zeit.

Dem Zacharias wurde also ein Zeichen gewährt; aber weil sein Zweifel nicht schuldlos war, sollte das Zeichen zugleich eine milde Strafe sein, die überdieß dazu diente, das Volk auf die Sache aufmerksam zu machen.

Und das Volk wartete auf den Zacharias, und man verwunderte sich, daß er so lange im Tempel verweilte. Als er herauskam, konnte er zu ihnen nicht reden; und sie merkten, daß er im Tempel ein Gesicht gehabt habe; und er winkte ihnen und blieb stumm.

Das Volk wartete im Vorhofe, um den priesterlichen Segen zu erhalten (4. Mos. 6, 22—27), und da Zacharias die Segensworte nicht sprechen konnte, vermuthete es, was vorgegangen sein möchte, wie es Zacharias auch burch Geberden bestätigte.

Tage seines Dienstes vollendet
Nach dieser Zeit empfing Eli-

Und es geschah, als die waren, ging er in sein Haus. sabeth, sein Weib, und sie verbarg sich 5 Monate, indem sie sprach: So hat der Herr an mir gethan in diesen Tagen, in denen er

gnädig auf mich sah, um meine Schmach (der Unfruchtbarkeit) vor den Menschen hinwegzunehmen.

Das Verbergen der Elisabeth mag geschehen sein theils aus Schamhaftigkeit, weil sie noch zur ungewöhnlichen Zeit empfangen hat, theils aus Dankbarkeit gegen Gott (wofür der Zusammenhang spricht), um in stiller Abgezogenheit ihn zu preisen, und ihm besonders zu dienen. In beider Beziehung ist Elisabeth ein schönes Muster für ihr Geschlecht. Dabei mochte auch die Rücksicht auf ihren Mann obwalten.

S. 2.

Gabriel wird zu einer Jungfrau, mit Namen Maria, nach Mazareth gefandt, die vom heiligen Geißte empfängt. Luk. 1, 26-38.

In dem sechsten Monate (der Empfängniß der Elisabeth) wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt Galiläa's, mit Namen Nazareth, gesandt, zu einer Jungfrau, die einem Manne Namens Joseph, aus dem Hause Davids, verlobt war; und der Name der Jungfrau war Maria. Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, Hochbegnadigte! der Herr ist mit dir (ist dir besonders gewogen), du bist gesegnet unter den Weibern. Sie aber, als sie ihn sah, gerieth in Verwirrung über seine Rede, und dachte nach, was dieses für ein Gruß wäre.

Maria gerieth, wie Zacharias, ob der ungewöhnlichen Erscheinung in Furcht, und wurde überdieß als demüthige Jungfrau durch den Inhalt des Grußes in Verwirrung gebracht.

Fürchte dich nicht, Maria!
Siehe, du wirst in deinem

Und der Engel sprach zu ihr: du hast Gnade bei Gott gefunden. Leibe empfangen und einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus (Jeschua, Heiland) nennen. Dieser wird groß und der Sohn des Allerhöchsten sein, und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Und er wird über das Haus Jakobs ewig regieren, und seines Reiches wird kein Ende sein. Maria aber sprach zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?

Klar mußte bereits der sel, Maria sein, wen der Engel unter dem zu gebärenden Sohne verstehe; die Zeichnung: als Sohn des Allerhöchften, als Sprosse

Davids soll er seinen Thron einnehmen, und als geistlicher König ewig herrschen, war zu klar, als daß sie mißverstanden werden konnte. Maria nahm aber aus den Worten des Engels ab, daß nicht ein durch Joseph zu erzeugender Sohn gemeint sei. Maria war zwar mit ihm verlobt. Aber zwischen Verlobung und der Schließung der Ehe war bei den Juden ein bedeutender Zwischenraum, indem erst ungefähr nach einem Jahre die Hochzeit und das eheliche Zusammenleben stattfand. Da sich Maria die Empfängniß vor dieser Zeit dachte, wie ihre richtige Meinung durch den Erfolg bestätiget wurde, so fragt die keusche Jungfrau mit Recht: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne, das ist nicht in ehelicher Gemeinschaft lebe? - (Mehrere hl. Väter, z. B. Auguftin, Bernard, Anselm u. A., dachten hier an ein Gelübde der seligften Jungfrau. Unterdessen liegt einer solchen Annahme, die nicht Glaubensobjekt, sondern nur fromme Meinung ist, doch manche Schwierigkeit zum Grunde, wie daß die beständige Jungfräulichkeit im alten Bunde noch wenig Geltung hatte, daß Maria schon verlobt war, nicht einmal bei ihrer Demuth ihre künftige Würde ahnend, mit welcher Verlobung das Gelübde in Widerspruch stünde, daß ein gegenseitiges Uebereinkommen bei der ftrengen Geschiedenheit der Verlobten im Oriente kaum denkbar ist, eine Offenbarung aber des Willens Gottes an beide mit der ganzen Geschichte der Menschwerdung Jesu in Widerspruch steht.)*)

Und der Engel antwortete ihr: Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Allerhöchsten wird dich überschatten; deswegen wird auch das aus dir geborne Heilige Gottes Sohn sein. Und sieh', auch Elisabeth, deine Verwandte, hat in ihrem Alter einen Sohn empfangen; und das ist ihr sechster Monat, da sie doch die Unfruchtbare genannt wird. Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.

Der Engel kommt Maria zu Hilfe, deren Frage aus keinem sündhaften Zweifel herrührte, um ihr das Unbegreifliche durch die Allmacht Gottes zu erklären, die auch bei ihrer Base Elisabeth gegen die Natur sich noch wirksam zeigte.

Es sprach aber Maria: Sieh! eine Magd des Herrn, es geschehe mir nach deinem Worte. Und der Engel schied von ihr.

So ging das wunderbare Geheimniß der Menschwerdung des Sohnes Gottes vor sich, das Werk unendlicher Liebe, wofür wir dem dreieinigen Gott, der es bewirkte, zu ewigem Danke verpflichtet sind. Um das Andenken daran

*) Ueber die Zeugnisse der mit dem Gelübde zusammenhängenden Opferung im Tempel, die theils apokryphischer Natur, theils nicht historisch gewiß sind, vgl. Welte's Kirs chenlerikon VI. Bd. S. 884, wo auch dargethan, daß das Fest Mariä Opferung auch bei nicht erwiesenem Factum seine gute Bedeutung behält.

in uns stets frisch zu erhalten, läßt uns die Kirche des Tages dreimal durch ein Glockenzeichen daran erinnern.

Diese Wohlthat sollte aber unserem Geschlechte nicht aufgedrungen werden. Maria, eine aus demselben, soll ihre Einwilligung zu dem Geheimnisse geben, und indem sie dieses that, empfing fie den Herrn früher im Geiste, als in ihrem Leibe, wodurch sie alle Menschen sich verbindlich machte.

Auch das ist bei dem Geheimnisse noch merkwürdig, daß gerade der Engel, der dem Daniel die Ankunft des Messias nach bestimmten Jahrwochen voraus, gesagt hat, nicht bloß die Geburt des Vorläufers, sondern hier die Fleischwerdung des Sohnes Gottes selbst ankündet. Gabriel ist somit ein Engel, der vorzüglich thätig bei dem Werke der Menschen-Erlösung sich zeigt.

S. 3.

Maria besucht ihre Base Elisabeth. Luk. 1, 39–56. *)

Maria aber stand in jenen Tagen auf, und ging eilends über das Gebirg in eine Stadt des Stammes Juda. Und fie kam in das Haus des Zacharias, und grüßte die Elisabeth.

Da der Engel die gesegneten Umstände der Elisabeth als Zeichen der Allmacht Gottes angegeben, so fühlte sich Maria gedrungen, auch ihre Begnadigung jener Seele mitzutheilen, die sie am besten verstehen konnte.

Und es geschah, als Elisabeth den Gruß der Maria hörte, sprang das Kind in ihrem Leibe auf, und Elisabeth ward voll des heiligen Geistes. Und sie rief mit lauter Stimme und sprach: Gesegnet bist du unter den Weibern und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Und woher geschieht mir dieses, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn sieh! als die Stimme deines Grußes in meine Ohren drang, sprang

das Kind vor Freude in meinem Leibe auf.

Und selig bist du, die du geglaubt hast, denn das dir von dem Herrn Gesagte wird in Erfüllung gehen.

*) Nach Hug's Gutachten konnte dieser Besuch erst nach der Heimführung Mariens vorfallen, weil die Jungfrauen im Oriente nicht reisen durften. Da unterdessen bei dieser Stellung der Begebenheiten andere Schwierigkeiten vorkommen, z. B. die Wahrnehmung der Schwangerschaft von Seite Josephs schon in den ersten Tagen (Luk. 1, 39.), so wurde die gewöhnliche Stellung beibehalten.

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