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Die Fortseßer dieses Werkes, das Moses, die Propheten, Jesus selbst angefangen haben, sind die Apostel, so daß sich das Sprichwort bewahrheitet : Säemann und Schnitter sind verschiedene Menschen.

Aus jener Stadt glaubten viele Samariter wegen der Rede des Weibes, die bezeugte: Er hat mir Alles gesagt, was ich gethan habe.

Als nun die Camariter zu ihm kamen, bathen sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb dort 2 Tage. Und viel Mehrere glaubten seiner Lehre wegen. Zum Weibe aber sagten fie: Wir glauben nicht mehr um deiner Rede willen; denn. wir haben selbst gehört, und wissen, daß dieser wahrhaft der Heiland der Welt, Christus ist.

S. 24.

Johannes wird verhaftet; Jesus geht nach Galiläa; Heilung des Sohnes eines königlichen Dieners. Luf. 3, 19. 20. 4, 14. Matth. 4, 12. Joh. 4, 43-54.

Herodes aber, der Vierfürst, der von ihm [Johannes ] wegen der Herodias, des Weibes seines Bruders, und wegen aller andern schlechten Handlungen, die Herodes verübt hatte, war gestraft worden (Matth. 14, 4. Mark. 6, 18.), fügte zu allen Uebelthaten noch diese hinzu, daß er den Johannes ins Gefängniß schloß.

Der schwache und zugleich gottlose Herodes Antipas entledigte sich des läftigen Bußpredigers, wie Josephus sagt, deswegen, weil er einen Volksaufruhr befürchtete. Das Gefängniß des um der guten Sache willen verfolgten Dulders, des standhaften Zeugen der Wahrheit und muthvollen Verkünders derselben befand sich zu Machärus, einer Grenzfeftung in Peräa.

Als aber Jesus gehört hatte, daß Johannes verhaftet worden war, ging er nach 2 Tagen von da [Samaria], und begab sich in der Kraft des Geistes nach Galiläa [aber nicht zunächst nach Nazaret] *); denn Jesus selbst bezeugte, daß ein Prophet in seinem Vaterlande nicht geehrt sei.

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) Durch diese Parenthese weicht man der Schwierigkeit aus, die man sonst in der

Zu der §. 23 genannten Ursache, um Verlegenheiten von Seite der Synedriften auszuweichen, kommt also hier noch eine zweite, warum sich Jesus nach Galiläa zurückzog, und es zum hauptsächlichen Schauplaße seiner öffentlichen Wirksamkeit wählte. Leicht konnten die Verfolgungen des Herodes, der sich damals in Peräa aufhielt, sich auch auf ihn ausdehnen und seine Anhänger zerstreuen. Daher zog Jesus sich in das mehr entlegene Galiläa zurück.

Als er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer [freudig] auf, indem sie Alles gesehen hatten, was er in Jerusalem am Feste gethan hatte, denn sie selbst waren zu dem Feste gekommen.

Jesus kam nun wieder nach Cana in Galiläa, wo er aus Wasser Wein gemacht hatte. Und es war ein gewisser Königlicher [ein Beamter des Herodes Antipas], dessen Sohn zu Kapernaum krank lag. Dieser, als er gehört hatte, daß Jesus von Judäa nach Galiläa gekommen war, begab sich zu ihm, und bath ihn, daß er hinabkomme, und seinen Sohn heile, denn er war daran zu sterben. Es sprach Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder sehet, so glaubet ihr nicht.

Diesen Vorwurf mochte Jesus dem Beamten deswegen machen, weil er, wenn nicht durch Noth getrieben, wohl nicht würde zu Jesus gekommen sein (Leiden führen zu Gott), und erst, als er das Bedürfniß eines Wunders fühlte, ihn aufsuchte. Es sei aber, wollte Jesus sagen, nothwendig, an ihn zu glauben, ohne gerade durch Wunder ihn als Wohlthäter erfahren zu haben. Hier wird also nicht der Glaube an die Wunder überhaupt getadelt.

Es sprach der Königliche zu ihm: Herr! komm hinab, ehe mein Sohn stirbt. Es sprach Jesus zu ihm: Geh', dein Sohn lebt! Und der Mensch glaubte dem Worte, das Jesus zu ihm sprach, und ging fort.

In demüthiger Hinnahme der Rüge wiederholte der Beamte seine Bitte, und wurde darin erhört. Sein Glaube war bereits durch den Eindruck Jesu sehr erstarkt, so daß er einem bloßen Worte glaubte, und nicht einmal die persönliche Gegenwart des Herrn verlangte.

Motivirung der Reise Jesu nach Galiläa bei Johannes finden will, so zwar, daß man, um sie zu heben, sogar Judäa als Vaterland des Herrn bezeichnen wollte (gegen die Gewohnheit der Synoptiker), weil er in Bethlehem geboren worden sei, was wohl im Sinne des Johannes kaum liegen mochte.

Als er schon hinging, begegneten ihm seine Diener, brachten ihm die Nachricht und sprachen: Dein Sohn lebt. Da erforschte er von ihnen die Stunde, um welche er sich besser befunden habe. Und sie sprachen zu ihm: Gestern um sieben Uhr verließ ihn das Fieber. Der Vater erkannte nun, daß es um die Stunde war, zu welcher Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und er selbst glaubte, und sein ganzes Haus.

Dieses war das zweite Wunder, welches Jesus wirkte, als er von Judäa nach Galiläa gekommen war.

Hier war das Wunder wieder, wie so oft in der evangelischen Geschichte, das Mittel (eine Conditio sine qua non), den Hofbeamten, der früher nach Art dieser Menschenklasse wenig um das Heil seiner Seele sich bekümmern mochte, mit seinem ganzen Hause zu Chriftus zu führen.

S. 25.

Jesus in der Schule zu Nazaret; Ueberfiedelung nach Kapernaum. Luf. 4, 14-30. Matth. 4, 13-17. Mark. 1, 14. 15.

Und der Ruf von ihm verbreitete sich in der ganzen Umgegend. Und er lehrte in ihren Synagogen, und wurde von Allen gepriesen. Und er kam nach Nazaret, wo er erzogen war. Und er ging nach seiner Gewohnheit am Tage des Sabbats in die Synagoge, und stand auf, um vorzulesen. Und es ward ihm das Buch des Isaias, des Propheten, gereicht; und indem er das Buch aufrollte, fand er die Stelle, wo ge= schrieben steht: Der Geist des Herrn ist über mir; deswegen hat er mich gesalbt [zum Propheten eingeweiht], frohe Nachricht zu bringen den Armen; er hat mich gesandt, zu heilen, die verwundeten Herzens sind, zu verkünden den Gefangenen die Freiheit, den Blinden das Gesicht, die Niedergebeugten frei zu entlassen, ein Gnadenjahr des Herrn auszurufen.

Hier kündet der Prophet unter dem Bilde eines Jubeljahres dem bessern Theile der Juden Befreiung aus der babylonischen Gefangenschaft an. Weil die Befreiung aus dieser Gefangenschaft ein Sinnbild war der weit wichtigern Befreiung aus der Sklaverei der Sünde, so konnte Christus, der diese Be

freiung bewirken sollte, um so füglicher die Stelle (If. 61, 1. 2.) auf sich anwenden.

Und er rollte das Buch zu, gab es dem Diener, und seßte fich; und Aller Augen in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Er aber fing an, zu ihnen zu reden: Heute ist diese Schriftstelle in euren Ohren [noch klingend] in Erfüllung gegangen. Und Alle gaben ihm Beifall, und verwunderten sich über die angenehmen Worte, die aus seinem Munde kamen, und sprachen: Ist dieser nicht der Sohn Josephs? Und er sprach zu ihnen: Ihr werdet mir freilich das Sprichwort sagen: Arzt! heile dich selbst; was wir gehört haben, das du in Kapernaum gethan hast, das thue auch hier in deiner Vaterstadt.

Sich selbst Heilen, wird durch das folgende erklärt, nämlich: sich durch Wunder als göttlichen Gesandten auch in Nazaret legitimiren, und dadurch die Makel seiner niedern Herkunft durch glänzende Thaten verhüllend, sich, die Seinigen und die Vaterstadt zu Ehre und Ansehen bringen. Es ist also nicht von moralischen Gebrechen die Rede.

Er sprach aber: Wahrlich ich sage euch: Kein Prophet ist geehrt in seinem Vaterlande. In Wahrheit sage ich euch: Viele Witwen waren zur Zeit des Elias in Israel, da der Himmel durch drei Jahre und sechs Monate verschlossen war, als eine große Hungersnoth über das ganze Land kam. Und zu keiner von ihnen ward Elias gesendet, außer nach Sarepta in Sidon zu einer Witwe. Und viele Aussäßige waren zur Zeit des Elissäus, des Propheten in Israel: und keiner von ihnen wurde gereinigt, außer Naaman, der Shrer.

Diese Beispiele sollen zeigen, daß schon zur Zeit der Väter das wundervolle Wirken durch die Propheten in ihrer Nähe wegen der Unfähigkeit der Landsleute für göttliche Wohlthaten nicht statthaben konnte, und sich deswegen von dem außerwählten Volke zu den Heiden wenden mußte.

Und es wurden Alle in der Synagoge vom Zorne erfüllt, als sie dieses hörten. Und sie standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus, und führten ihn bis zur Anhöhe des Berges, auf welchen ihre Stadt gebaut war, um ihn hinabzustürzen. Er aber ging mitten durch sie hindurch und begab sich hinweg.

Beim Beginne seines Tagwerkes wollte Jesus nicht schon enden, und daher entzog er sich auf wundervolle Weise den Händen seiner Feinde, die damit auch das Heil von sich gestoffen hatten.

Und er verließ Nazaret und übersiedelte nach Kapernaum, welches am [galiläischen] Meere liegt [auch See Genezaret genannt], an den Gränzgebiethen von Zabulon und Nephtalim; damit erfüllt werde, was gesagt wurde durch den Propheten Isaias, der da spricht: Das Land Zabulon und das Land Nephtalim, am Meere, jenseits des Jordans, das Galiläa der Heiden, das Volk, welches in der Finsterniß saß, sah ein großes Licht; und denen, die im Lande und Schatten des Todes sich befanden, hat ein Licht aufgeleuchtet.

Die genannten Stammgebiethe, an den Gränzen Syriens gelegen, und deshalb den Anfällen der Feinde immer zuerst ausgefeßt, und überdieß verachtet von den Religionsgenossen wegen ihres (nothwendigen) Verkehrs mit den Heiden, sollen also nach der Weissagung des Propheten (If. 9, 1. 2.) dadurch geehrt werden, daß der göttliche Lehrer vorzüglich unter ihnen wandelt, und durch Verkündigung der göttlichen Wahrheit ihre große Unwissenheit entfernt. (Finsterniß ist das Bild von Unwissenheit, und eine solche, wie man sich selbe im Todesreiche herrschend dachte, steigert die Sache, und bezeichnet eine Unwissenheit im hohen Grade.)

Von da an verkündete Jesus das Evangelium vom Reiche Gottes, und fing an zu sagen: Es ist erfüllt die Zeit, und herangenaht das Reich Gottes das Reich der Himmel thut Buße und glaubet an das Evangelium.

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Die Bedingniß also, an dem Messiasreiche Theil zu nehmen, ist Buße und das gläubige Aufnehmen der göttlichen Wahrheit.

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