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Dritter Abschnitt.

Jefus in Kapernaum und seine Miffionsreifen von dort aus bis zur Bergpredigt.

S. 26.

Der reiche Fischzug und die Berufung von zwei Brüderpaaren. Matth. 4, 18-22. Mark. 1, 16-20. Luf. 5, 1–11.

Es geschah aber, als ihn das Volk drängte, das Wort Gottes zu hören, und er am See Genezaret stand, da sah er zwei Schiffe am See stehen, die Fischer aber waren von ihnen ausgestiegen, und wuschen die Neße. Er aber trat in das eine der Schiffe, welches dem Simon gehörte, und bath ihn, ein wenig vom Lande abzufahren. Er setzte sich, und lehrte aus dem Schiffe das Volk.

Als er aber aufgehört hatte zu reden, sprach er zu Simon: Fahre in's hohe Meer und werfet eure Neße aus zum Fange. Da antwortete Simon und sprach zu ihm: Meister! wir haben die ganze Nacht hindurch gearbeitet und Nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich das Neß auswerfen. Als sie dieß gethan hatten, fingen sie eine große Menge Fische, ihr Neß aber zerriß. Und sie winkten ihren Genossen in dem andern Schiffe, daß sie kämen und ihnen hülfen. Und sie kamen und füllten beide Schiffe, so daß sie sanken. Als aber Simon Petrus dieses sah, fiel er Jesu zu Füßen und sprach: Herr, geh' von mir hinaus, weil ich ein sündhafter Mensch bin. Denn Staunen [über die Macht nnd Allwissenheit Jesu] hatte ihn ergriffen, und Alle, die bei ihm waren bei dem Fischfange, den sie gethan hatten. Desgleichen auch den Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, welche Simons Genossen waren. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht [ob der Nähe der göttlichen Allmacht wegen des Bewußtseins deiner Sündhaftigkeit ]; von nun an wirst du Menschen fangen.

Der Fischfang war also Bild und factische Belehrung über den fünftigen Beruf der Apostel. So reich, wie der Fischfang, soll auch der Menschenfang werden, wenn die Apostel nach dem Befehle und Willen Jesu ihre Neße in den Ocean der Welt auswerfen, unbesorgt um ihren Lebensunterhalt bei dem geistlichen Tagwerke, da sie im Dienste dessen arbeiten, der auch so reichen zeitlichen Segen verschaffen kann.

Und er sprach zu ihnen [zu Petrus und seinem Bruder Andräas]: Folget mir nach, und ich will euch zu Menschenfischern machen. Und sogleich verließen sie ihre Neße, und folgten ihm nach. Desgleichen berief er auch, von hinnen gehend, zwei andere Brüder, den Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes. Diese aber verließen sogleich das Schiff und ihren Vater Zebedäus mit den Laglöhnern und folgten ihm nach.

Diese Nachfolge war eine bleibende, da die vier Apostel nach der ersten Berufung (S. 18) wieder zu ihren häuslichen Geschäften nach Galiläa zurückgekehrt waren. *)

S. 27.

Jesus lehrt in Kapernaum, und treibt einen unreinen Teufel aus. Mark. 1, 21-28. Luf. 4, 31-37.

Und sie gingen hinein nach Kapernaum, einer Stadt Galiläa's; und sogleich ging er am Sabbate in die Synagoge und

*) Die hier erzählte Begebenheit wurde größten Theils nach Lukas gegeben, die mit der bei Matthäus und Markus offenbar identisch ist. Die Abweichungen sind unbedeutend; Lukas berichtet aber specieller, die zwei andern Evangelisten mehr summarisch. Nach ihnen wandelte Jesus am Galiläischen Meere, und sah die zwei Brüder Simon und Andräas mit dem Fischfange beschäftigt; die Zebedäiden aber waren schon ausgestiegen, und mit Neßausbessern beschäftigt. Nach Lukas waren alle vier ausgestiegen, und wuschen die Nege. Auf den Befehl Jefu begann Petrus und Andräas wieder zu fischen, wodurch sich die Erzählung des Matthäus und Markus erwahrt. Die Zebedäiden werden wohl noch am Ufer in ihrem Schiffe verweilt sein, und kamen auf den Nuf den zwei andern Brüdern zu Hilfe. Das Wunder des Fischfanges lassen Matthäus und Markus aus, weil ihnen die Berufung der Apostel wichtiger war. Die zwei Erzählungsweisen lassen sich also gut combis niren, und eigentliche Widersprüche können nur in die Begebenheit hinein construirt werden.

lehrte. Und sie erstaunten über seine Lehre; denn seine Rede war gewaltig; denn er lehrte, wie Einer, der Macht hat, und nicht wie die Schriftgelehrten.

Christus stüßte sich bei seiner Lehre nicht auf Auctoritäten, wie die Schriftgelehrten, sondern er trat als Gesetzgeber und Vollzieher des göttlichen Willens auf, und lehrte mit göttlicher Machtvollkommenheit. Wenn man hierzu noch die Formfülle nimmt, in die er den göttlichen Inhalt seiner Lehre niederzulegen wußte, immer in neuer Gestalt dieselben Lehren mittheilend, den mannigfaltigen Bedürfnissen seiner Zuhörer sich anbequemend, ohne ihren Irrthümern zu huldigen, bald in Parabeln, bald in Sentenzen (Gnomen) sprechend, und stets Altes und Neues aus seinem Schaße als vollkommener Lehrer des Reiches Gottes hervorbringend (Matth. 13, 52.): so ist es kein Wunder, daß Alle über seine Lehre erstaunten.

Und es war in ihrer Synagoge ein Mensch, mit einem unreinen Geiste, und schrie mit lauter Stimme: Ach! was haben wir mit dir, Jesus von Nazaret? bist du gekommen, uns zu verderben? Ich kenne dich, wer du bist, der Heilige [Geweihte] Gottes.

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Dem unreinen, d. i. bösen Geiste war die Gegenwart des Gottgeweihten Messias — unerträglich; daher sein Geschrei. Erkenntniß ist den bösen Gei ftern noch eigen, ohne daß sie deswegen den verkehrten Willen ablegen.

Und es bedrohte ihn Jesus und sprach: Verstumme, und gehe aus von ihm.

Jesus will von den bösen Geistern kein Lob, die sich so gern in Engel des Lichtes umgestalten, um zu überlisten; und seine Würde sollte nicht vorzeitig offenbar werden.

Und es riß ihn der unreine Geist hin und her, warf ihn in ihre Mitte, schrie mit lauter Stimme, und ging von ihm aus, ohne ihm zu schaden. Und Alle überfiel Staunen, so daß sie miteinander stritten und sprachen: Was ist dieses? was ist das für eine neue Lehre? daß er mit Macht und Gewalt gebiethet den unreinen Geistern, und sie gehorchen ihm und gehen aus. Und es ging sogleich das Gerücht von ihm aus in die ganze umliegende Gegend von Galiläa.

S. 28.

Jesus heilt die Schwiegermutter des Petrus und andere Kranke, und reis't durch Galiläa. Matth. 8, 14-17. 4, 23-24. Mark. 1, 2939. Luf. 4, 38-44.

Und sogleich gingen sie aus der Synagoge und kamen in das Haus des Simon und Andräas, *) mit Jakobus und Johannes. Die Schwiegermutter des Petrus lag aber am Fieber krank darnieder. Und sogleich sprachen sie mit ihm in Betreff ihrer. Und er trat hinzu, richtete sie auf, sie bei der Hand fassend, stand oberhalb ihr, und gebot dem Fieber, und sogleich verließ es sie. Und auf der Stelle stand sie auf und bediente sie.

Um die Abendzeit aber, als die Sonne unterging, brachten sie Alle zu ihm, die sich übel befanden, und viele Besessene. Und die ganze Stadt war versammelt vor der Thüre. Und er trieb die Teufel aus durch ein Wort von Vielen, die schrien und sprachen: Du bist Christus, der Sohn Gottes. Er aber ließ sie unter Drohungen nicht reden, weil sie wußten, daß er Christus sei. Und einem jeden [der Kranken] legte er die Hände auf und heilte sie; **) damit erfüllt würde das von Isaias. dem Propheten Gesagte, der spricht: Er hat unsere Krankheiten hinweggenommen und unsere Gebrechen getragen.

Der Knecht Gottes lud nach If. 53, 2-6. unsere Sündenschuld auf sich und nahm sie hinweg. Da aber die leiblichen Uebel Folgen der Sünde sind, welche die erlösende Thätigkeit ebenfalls umfaßt, so wendet Matthäus mit Recht die Worte des Propheten auch auf leibliche Krankheiten an. Diese hob der Erlöser gewöhnlich zuerst, um Glauben an seine Person zu erwecken, und so auch für die Seele der Gläubigen Erlöser werden zu können. (Warum der Herr das Bekenntniß der Dämonen an seine Messianität zurückwies, siehe den vorigen Paragraph.)

*) Petrus und Andräas waren zwar in Bethsaida gebürtig (Joh. 1, 44). Unterdessen find sie in der Folge, etwa nachdem Jesus dort seinen Wohnsiß aufgeschlagen, und vielleicht schon früher, nach Kapernaum übersiedelt, in das Haus der Schwiegerältern des Petrus, das hier als Eigenthum des Petrus und Andräas bezeichnet ist. **) Nach Matthäus heilte der Herr alle Kranke, nach Markus viele. Das »Alle« muß wahrscheinlich auf die Empfänglichen ausgedehnt werden.

Die Kranken wurden erst nach Sonnenuntergang herbeigebracht, damit die Sabbatsruhe nicht gestört wurde.

Und des morgens, als es noch sehr dunkel war, stand er auf und ging hinaus, und begab sich an einen einsamen Ort und betete daselbst.

Es ist eine Zeit zu arbeiten und zu beten. Der Herr entzog sich dem Zudrange des Volkes auf eine Zeit, um sich durch Gebet neue Kräfte zu holen von Oben, und zu neuen Arbeiten sich vorzubereiten.

Und es folgteu Simon .und die mit ihm waren; und da sie ihn fanden, sprachen sie zu ihm: Alle suchen dich. Und er sprach zu ihnen: Lasset uns in die benachbarten Landstädte gehen, damit ich auch dort predige, denn dazu bin ich gekommen. Und die Schaaren kamen bis zu ihm und wollten ihn zurückhalten, daß er nicht von ihnen gehe. Er aber sprach zu ihnen: Auch andern Städten muß ich das Reich Gottes ver: künden; denn zu diesem bin ich gesandt worden. Und Jesus durchzog ganz Galiläa, und lehrte in ihren Synagogen, und verkündete das Evangelium des Reiches, und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen im Volke. Und sein Ruf verbreitete sich durch ganz Syrien, und man brachte ihm Alle, die sich übel befanden, die mit verschiedenen Krankheiten und Qualen behaftet waren, und Besessene, und Mondsüchtige, und Gelähmte; und er heilte sie.

Die Mondsüchtigen find wit der fallenden Sucht behaftete Kranke also Epileptische, - wie aus Matth. 17, 15. Mark. 9, 18-20. Luf. 9, 39. 40. ersichtlich ist, deren Zustand man sich von dem Einflusse des Mondes abhängig dachte.

S. 29.

Heilung eines Blinden und Stummen; Beschuldigung der Pharisäer und Vertheidigung Jesu. Matth. 12, 22-37. Mark. 3, 22-30. Luf. 11, 14-23. 12, 10. *)

Damals war zu ihm ein Besessener gebracht, der blind und stumm war; und er heilte ihn, so daß der Blinde und

*) Wir halten um der gleichen Hauptumstände willen die Geschichte bei Eukas identisch mit der bei Matthäus und Markus, obwohl ersterer den Umstand der Blindheit (V. 14)

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