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gestellt, zur Besiegung frechen und hartnäckigen Widerstandes mit weltlichen Strafen ihr Hülfe zu leisten.

Im I. 404 schickte die neunte carthagische Synode an die Kaiser (Arcadius und Honorius) eine Gesandtschaft und ertheilte derselben unter anderem auch den Auftrag, die Herrscher zu bitten, sie mögen das Gesetz Theodosius' d. G., welches die Häretiker mit einer Geldstrafe von zehn Pfund Gold belegte, wieder in Kraft sehen, damit die Donatisten, die gegen Bischöfe, Cleriter und Kirchen alle möglichen Gewaltthätigkeiten geübt hätten, aber durch den Gedanken an das ewige Strafgericht sich nicht bessern und bekehren lassen, wenigstens durch den Schrecken von ihrem schismatischen und häretischen Beginnen abgebracht werden 1). Zugleich schickte das Concil ein eigenes Schreiben an die Richter mit dem Ersuchen, bis zum Eintreffen der kaiserlichen Entschließung 2) der Kirche durch die Behörden den geseßlichen Schuß angedeihen zu lassen 3).

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1) Cod. can. ecclesiae africanae, c. 93: »Simul etiam petendum, ut illam legem, quae a religiosae memoriae eorum patre Theodosio de auri libris decem promulgata est, ita deinceps confirmari praecipiant, ut .. hoc saltem terrore a schismatica vel haeretica pravitate desciscant, qui consideratione aeterni supplicii emendari corrigique dissimulant.<< Hard. I. p. 918. Hefele, Conc.-Gesch. II. S. 98.9 Blaffurypo

2) Dieselbe erfolgte im J. 405 durch Kaiser Honorius und erneuerte, wie die Synode gewünscht hatte, das Gesez des Vaters L. 39. Cod. Theod. h. t. 16. 5. Ueber die Entstehungsgeschichte und die Wirkungen des Gesezes vgl. Augustinus, Epist. CLXXXV ad Bonif. c. VII. n. 25. 29. 30. od 193gong abair

3) Cod. can. eccles. afric. 1. c.: »Literae etiam ad judices mittendae sunt, ut donec Dominus legatos ad nos redire permittat, tuitiones per ordines civitatum .. ecclesiae catholicae impertiant.<

V S

Daß nicht die Kirche, sondern immer die bürgerlichen Behörden die von den Gefeßen gegen Häresie und Schisma angeordneten Geldstrafen in Vollzug seßten, bezeugt gerade August in an den verschiedensten Stellen seiner Werke 1), namentlich da, wo er des Crispinus, eines hervorragenden Führers der Sectirer, erwähnt und daran erinnert, derselbe habe die vom Gerichte ihm zuerkannte Buße von zehen Pfund Gold nur deßhalb nicht entrichten müssen, weil für ihn vom katholischen Bischof Possidius Fürsprache eingelegt worden sei 2).

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Ergiebt sich aus dem Bisherigen die Unmöglichkeit, darzuthun, daß zu Augustins Zeiten die Kirche der Geldstrafen sich bedient habe, so bietet für die leztere Annahme auch das fünfte carthagische Concil v. J. 401, auf welches verwiesen wird 3), keinen ausreichenden Stüßpunkt. Dasselbe sage mit klaren Worten: »Et illud statuendum, ut si quis cujuslibet honoris clericus judicio episcoporum pro quocumque crimine fuerit damnatus, non liceat eum sive ab ecclesiis quibus praefuit sive a quolibet homine defensari, interposita poena damni,

1) 3. B. Contra literas Petiliani, L. II. c. 83: »Ipsa ecclesia catholica solidata Principibus catholicis imperantibus terra marique armatis turbis ab Obtato atrociter et hostiliter oppugnata est. Quae res coëgit tunc primo adversus vos allegari apud Vicarium Seranum legem illam de decem libris auri, quas vestrum nullus adhuc pendit et nos crudelitatis arguitis.<

2) Epist. CV. ad Donatist. n. 4: >Et tamen cum Crispinus propter hoc factum in proconsulari judicio convinceretur haereticus, ejusdem episcopi Possidii intercessu decem libras auri non est exactus.< Cfr. Contra Cresconium, L. III. c. 47. Possidius, Vita Augustini, c. 12.sg wibor

3) Devoti, l. c. Schulte, a. a. Domkiroqni orvilonjen

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pecuniae atque honoris, quo nec aetatem nec sexum excusandum esse praecipimus 1).« Aber dieß ist die Fassung, welche Pseudoisidor, seinen bekannten Intentionen entsprechend, dem Canon gegeben hat 2). Der ursprüngliche Text, wie er bei Dionysius Exiguus sich findet, hat folgenden Wortlaut: „Auch die Bitte ist (an die Kaiser) zu richten, fie mögen anordnen, daß, wenn ein Cleriter durch den Spruch der Bischöfe wegen eines Vergehens verurtheilt worden ist, Niemanden erlaubt sein solle, ihn zu vertheidigen weder seiner bisherigen Gemeinde noch einem anderen Menschen bei Strafe an Geld und Ehre und daß weder Alter noch Geschlecht einen Entschuldigungsgrund bilde 8)." Mit einer ähnlichen Angelegenheit hatte sich schon das carthagische Concil v. I. 390 beschäftigt und verordnet, daß ein Priester, der von seinem Bischofe excommunicirt oder sonstwie gestraft worden sei, sich klagend an die benach= barten Bischöfe wenden solle, damit sie die Sache untersuchen und ihn mit seinem Vorgesezten versöhnen. Wenn er aber diesen Weg nicht einschlage, sondern durch Stolz verleitet sich von der Gemeinschaft seines Bischofs lostrenne, mit einigen Anhängern ein Schisma bilde und abgesondert das hl. Opfer darbringe, so solle er seine Stelle verlieren, dem Anatheme verfallen und aus seinem bisherigen Wohnorte weit entfernt werden, »ne vel igno

1) Conc. Carthag. V. c. 2. Hard. I. p. 987. Auch bei Gratian c. 3. C. XXI. q. 5.

2) Hefele, Conc. Gesch. II. S. 80 f.

3) Cod. can. ecclesiae afric. c. 62:

Et illud petendum, ut statuere dignentur, ut si quis cujuslibet honoris clericus judicio episcoporum etc.« Hard. I. p. 898. Hefele, a. a. D. S. 125 ff.

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rantes vel simpliciter viventes serpentina fraude decipiat 1).<< Die ganze Fassung des Canons und namentlich die letzten Worte scheinen anzudeuten, daß der Verurtheilte, vom Rechte der Appellation 2) keinen Gebrauch machend, die schismatische Lostrennung in aller Stille und ohne Aufsehen bewerkstelligte, ohne Parteikämpfe mit einigen Genossen abseits vom Bischof einen eigenen Gottesdienst einrichtete: daher soll ihn Abseßung, Excommunication und Entfernung von seinem Aufenthaltsorte treffen kirchliche Strafen, die unter den gegebenen Verhältnissen ausreichten. Wenn aber — und dieß ist der Fall, von welchem der obige Canon des fünften carthagischen Concils redet ein von der Provinzialsynode (>judicio episcoporum«) verurtheilter Cleriker, den Spruch der Appellationsinstanz troßig verachtend, seine Stelle behalten oder wieder erlangen will, einen Theil der Gemeinde und der nächsten Umgebung (non liceat eum ab ecclesiis quibus praefuit sive a quolibet homine defensari) auf seine Seite zieht, aber an dem andern entschiedene Gegner findet, die ganze Bevölkerung ohne Unterschied des Alters und Geschlechtes (quo nec aetatem nec sexum excusandum praecipimus) in's Treiben der Parteien verwickelt und mit Gewalt seine Absichten durchzuseßen sucht: dann reichen die geistigen Zuchtmittel der Kirche nicht mehr aus, die weltliche Macht muß dem tobenden Kampfe der Factionen mit physischen Mittel, mit Geld- oder andern Strafen ein Ziel setzen. Zur Anwendung der leztern hielt sich die Kirche weder

1) Conc. Carthag. II. c. 8. Hard. 1. c. p. 952 sq. Conc. Sardic.

2) Conc. Antiochen. ann. 341. c. 20.

ann. 344. c. 17. Hard. 1. c. p. 601. 649.

für berechtigt noch vermochte sie dieselben durchzuführen. Darum wandte sich das Concil an die Kaiser - ge= rade so wie es dieselben bat, die unzüchtigen Gastmähler der Heiden zu unterdrücken und an Sonn- und Festtagen keine Schauspiele zu dulden 1). Mag es sich übrigens mit dem Vergehen, welches die Synode im Auge hat, wie immer verhalten, soviel ist jedenfalls gewiß, daß der betreffende Canon den Gebrauch kirchlicher Geldstrafen nicht nur nicht beweist, sondern das directe Gegentheil darthut.

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Auch Gregor d. G. ist für den Bestand der kirchlichen Geldstrafen als Gewährsmann angerufen worden 2). In einem Schreiben ertheile er dem Bischof Januarius von Cagliari den Auftrag: »Jam vero, si rusticus tantae fuerit perfidiae et obstinationis inventus, ut ad Dominum Deum venire minime consentiat, tanto pensionis onere gravandus est, ut ipsa exactionis suae poena compellatur ad rectitudinem festinare 3). Aber von einer Kirchen strafe ist hier offenbar nicht die Rede. In verschiedenen Provinzen in Afrika, Italien, Dalmatien und Gallien - besaß die römische Kirche bedeutende Ländereien mit Städten und Dörfern, die umfangreichsten in Sicilien, das kleinste dieser Güter in Gallien bei Marseille 4). Die >>Patrimonia St. Petri« wurden von eigenen Verwaltern administrict den Defensoren oder Rectoren, welche zugleich in Sachen der Kirchenregierung die Stellvertreter

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1) Cod. can. eccles. afric. c. 60. 61. Hard. 1. c.d
2) Devoti, 1. c. Schulte, a. a. D.

3) Epist. L. IV. ep. 26. Cfr. c. 4. C. XXIII. q. 6.
4) Lau, Gregor d. G. nach seinem Leben und seiner Lehre, S. 50.

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