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zwischen Steinöde oder Sumpfboden hat nothdürftig umbrechen können, und ist froh auch einer fargen Ernte, die ihn dürftig nährt, bis die Arbeit weiterer Jahre reichlichere Erträgnisse bringt. So haben auch die Missionäre den geistigen Boden urbar gemacht, haben in den kaum umgebrochenen Boden gefäet, zwischen die Wurzeln alten Heidenthums und Aberglaubens, in die Dornen und Sümpfe friegerischer Verwilderung der Völker. Wie lange sam geistige Cultur fortschreitet, wie langsam solche Ernten reifen, wie viele störende Einflüsse die Culturarbeit unterbrechen und ihre Erfolge in Frage stellen und wie leicht sich mit dem edlen Korn taube Aehren und Unkrautsamen mischen, das sollten am wenigsten diejenigen vergessen oder dem M. A. zum Vorwurf machen, welche sich über die fargen Erfolge auch der heutigen Katechese betrüben. Der Erfolg der Katechese im M. A. war thatsächlich der, daß durchschnittlich die Kenntniß der wesentlichen religiösen Lehren und Gebräuche, in knapper und populärer Form, dem Volke geläufiger war als heute. Man hat weniger, aber concreter und volksthümlicher docirt, als in der Gegenwart. Ganz besonders aber überzeugt uns ein Blick in die Lehrstücke des katechetischen Unterrichts, daß der Inhalt der Lehre im M. A. kein anderer war, als was wir heute als christliche Katechismuswahrheit lehren und daß in all den maßgebenden Glaubensdocumenten nichts enthalten ist von Paganismus, abergläubischen Observanzen, roher Werkheiligkeit oder gar planmässiger Verdummung, wie man sonst wohl, das Mittelalter lästernd, gemeint hat. Möjes drier disdaadig mathin Was wir an dem tüchtigen und verdienstlichen Buche etwa auszusehen hätten, betrifft ganz untergeordnete Punkte.

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Göbl, Geschichte der Katechese.

Zum Beweise, daß die Pathen die ihnen von der Kirche zugewiesenen Pflichten gegen die Kinder auch wirklich tief und streng aufgefaßt haben (S. 58 ff.), können doch wohl Beichtformularien nicht dienen; denn der sog. Beichtspiegel enthält nicht den Ausdruck der Gesinnung des Beichtenden, sondern die Forderung und Mahnung des Katecheten und Beichtvaters. Daß übrigens ehedem die Pathenschaft als sittlich religiöses Pflichtverhältniß ernster als heute aufgefaßt wurde, wird nicht zu leugnen sein. — Was S. 101 mit Hipler über den obligatorischen Schulbesuch bezüglich des Religionsunterrichts gesagt ist, dürfte schwerlich allgemein gelten. S. 199 ist dem Kirchenhistoriker Evagrius (6. Jahrh.) eine Abhandlung über Grund- und Hauptsünden zugeschrieben, welche einem älteren Evagrius mit dem Beinamen Ponticus c. a. 383 zukommt. Schon Zezschwig (System I S. 485) hat das Richtige.

Linsenmann.

5.

Die Theologie der apoftolischen Väter. Eine dogmengeschichtTliche Monographie von Dr. Josef Sprinzl, geistl. Rath, SmoĚ. X. 10. D. 1. t. o. ö. Professor der Dogmatik an der theologischen Facultät in Salzburg. Wien, Braumüller 1880. VIII und 305 S. 8.

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Top Außer der Einleitung, in der in 6 §§ von Zweck, Wichtigkeit, Methode, Quellen, Eintheilung und Literatur gehandelt wird, zerfällt diese Schrift in drei Theile. Im ersten grundlegenden Theil S. 11-49 werden die Schriften der apostolischen Väter literärgeschichtlich vorgeführt und

zwar in folgender Ordnung: der Barnabasbrief, die bei den Clemensbriefe, der Pastor des Hermas, die Ignatiusbriefe, der Polycarpbrief, der Diognetbrief. Im zweiten ausführenden Theil S. 53-252 kommt die Theologie derselben zur Behandlung. Die erste Abtheilung enthält näherhin den prinzipiellen Standpunkt der Theologie oder die Stellung der Väter zum Formalprinzip, d. i. nach der Definition des Verf. zu »der maßgebenden Form, nach welcher die Wahrheit der Lehre zu bemessen ist," im besondern zur hl. Schrift, zur Tradition und Vernunft; die zweite enthält die Darlegung der Gesammt= materie, nämlich der Theologie im engeren Sinne, der Kosmologie mit Einschluß der Angelologie und Anthropologie, der Soteriologie, der Charitologie, der Eschatologie, der Sittenlehre. Der dritte abschließende Theil S. 255 bis 296 läßt sich im allgemeinen als Recapitulation des zweiten bezeichnen. In einem Anhang wird endlich noch von den Fragmenten des Papias und der Apostelschüler bei Frenäus gehandelt.

Daß die apostolischen Väter nach den Textesfunden der jüngsten Zeit aufs neue zum Gegenstand einer besonderen wissenschaftlichen Untersuchung gemacht wurden, ist gewiß nur zu loben, und dem Verf. kann das Zeugniß ausgestellt werden, daß er sich seiner Aufgabe mit Liebe und Fleiß widmete. Was die Aufnahme von Material anlangt, so hat er des Guten sogar zu viel gethan. Ich verweise im allgemeinen auf das Verhältniß von Text und Noten, indem diese im Durchschnitt wohl doppelt so viel Raum einnehmen als jener, und besonders auf die in § 16 gegebene Zusammenstellung der bei den aposto= lischen Vätern sich findenden Schriftcitate eine Arbeit,

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die der Verf. sich sehr wohl ersparen konnte, da, wer über diesen Punkt sich genauer orientiren will, mit seiner Uebersicht doch nicht zurechtkommt, sondern eben zu einer Väterausgabe selbst greifen muß. Auf der anderen Seite vermißte ich aber auch manches, was in einer derartigen Untersuchung wohl schwerlich fehlen darf. Warum steht 3. B. S. 7 kein Wort über die Textesentdeckungen und Tertesfortschritte (die Bemerkung in der Vorrede, daß die Schriften der ap. VV. in der jüngsten Zeit durch mehrere nicht unwesentliche Funde bereichert wurden, genügt nicht) und warum ist diesem wichtigen Gesichtspunkt bei der Aufführung der Ausgaben gar keine Rechnung getragen? Die neuesten Textesfunde sind bekanntlich von so hervorragender Bedeutung, daß die vor ihnenerschienenen Ausgaben, wenn ihr Hauptwerth nicht etwa, wie es bei der Cotelier'schen der Fall ist, in dem gelehrten Apparat besteht, heutzutage völlig unbrauchbar sind. Der Verf. führt sie aber alle, ohne sie irgendwie zu classificiren, in einer Reihenfolge auf, als ob hier kein anderer Unterschied bestände, als er sonst zwischen einer älteren und neueren Ausgabe vorhanden zu sein pflegt. Oder will er die Textesfortschritte vielleicht geringer an= schlagen? Nach S. 181 könnte man das allerdings glauben, obwohl er in der Vorrede das Gegentheil ver= fichert. Denn wie könnte er sonst im Barnabasbrief (1, 6) eine Conjectur beibehalten, mit der man ehemals dem corrupten Texte aufhelfen wollte, während der codex Constantinopolitanus uns nunmehr einen lesbaren Text liefert, wenn wir nur eine faum merkliche Emendation an ihm vornehmen?

Jis Was seine Stellung zu den einzelnen Schriftstücken

anlangt, so betrachtet er den Barnabasbrief als echt, bezw. als Werk des Apostels Barnabas, und die bezügliche Frage mag hier auf sich beruhen bleiben. Nur gegen die Behauptung (S. 18) muß ich mich erklären, daß die Authentie des Briefes durchaus nicht fraglich“ sein könne, und wenn der Verf. ferner meint (S. 18 Anm.), die alten Zeugnisse in dieser Beziehung so lange für ausreichend halten zu dürfen, „als die Kirche sich nicht direct dagegen ausspreche und damit die frühere wenn auch nur partielle Approbation hinfällig werde," so glaube ich ihm die Versicherung geben zu können, daß er lange Zeit beruhigt und unangefochten bei seiner Ansicht wird bleiben dürfen. Die Abfassung des ersten Clemensbriefes wird richtig auf die Jahre 93-97 angesezt. Der zweite f.g. Clemensbrief wird ebenfalls für echt gehalten und näherhin für das Begleitschreiben erklärt, das der Papst dem Pastor des Hermas bei seiner Versendung an die auswärtigen Kirchen mitgegeben habe. Die Ansicht wurde 1861 zuerst in dieser Zeitschrift ausgesprochen und damals war die Hypothese möglich. Jezt kann von ihr aus zwei Gründen keine Rede mehr sein. In dem seitdem entdeckten neuen Theil (15, 2; 17, 3; 19, 1) tritt der homiletische Charakter nicht mehr nur so im allgemeinen wie im älteren Theil, sondern so scharf und so ausgeprägt hervor, daß schlechterdings nicht zu begreifen ist, wie das Schriftstück zu jenem Zweck sollte verfaßt worden sein können. Sodann entstand es, wie man bei genauerer Betrachtung von 7, 1. 3 gefunden hat, ohne Zweifel in Korinth und dieses Moment zeugt gegen die Autorschaft des römischen Clemens überhaupt. Der Verf. faßte freilich keinen dieser Punkte besonders ins Auge, sondern

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