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fcheinender Gleichgültigkeit: Ob se nicht etwant xinmal bey Amalien heranfahren würde?

Wie fo, fragte korchen wieder? Ist Ihnen etwan dran gelegen?

So halb und halb, verseßte Winkler: Ste wären denn wohl so gütig und nahmen mich mit!

„O wenns das ist, so wollen wir bald dazt

Nicht lange, so erscholl schon aus dem Muns be des Kutschers das gebietende Fort und hin rollte der Wagen. Der Weg war weit und es hätte sich bis an Ort und Stelle viel schwaßent laffen: aber es schien, als ob Winkler sein Res dewerkzeug gänzlich zu Hause gelassen hätte. Eben so stumm trat er auch bey Amalien auf und indeß die beyden Freundinnen sich auf das zärtlichfte umarmten und von diesem und dent sprachen, seßte er sich in einen Winkel und hieng den Kopf. Die schlaue Amalie merkte gleich, wie viel die Glocke geschlagen håtte und was hinter alle diesem gedankenschwangern Wesen verborgen wäre: Weil nun der junge Herr ein wenig fehr lange verzog, feine Gedanken in Worte ju fleiden, so kam sie ihm selbst liebreich zu Hülfe

Armer Winkler, sagte sie zu ihm, Sie figen ja da,' wie ein Missethäter vor Gericht!

Fürchten Sie sich denn wirklich vor meinem Sor ne, den ich Ihnen lezthin drohte? Das wäre mir doch in der That die größte Schmeicheley, die mir je eine Mannsperson gemacht hätte. Doch Sie müssen wissen, daß ich auch keine Barbarin bin! Unter dem Schuße dieser Flügel (auf Lore chen zeigend) find Sie mir jederzeit willkommen, und Sie würden mir auch allein willkommen feyn, wenn nicht, wie ich Ihnen schon gesagt habe, diese Welt eine so wunderliche Welt wäre. Winkler. (mit einem Blicke, und mit eis nem Tone, den sich meine gefühlvollen Leser selbst. denken mögen zu gleicher Zeit mit einem ins nigen Håndedrucke) Amalie! Amalie! Errathen Sie mich? - Ich bin so voll ich kann keine Worte finden!

Amalie. (erröthend und mit einer kleinen Verwirrung, doch ohne ihm die Hand zu entzies hen) Was soll ich errathen? Was könnten Sie mir doch wohl so wichtiges zu sagen haben?

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Winkler. Alles, alles ! — —O Himmel, gib mir Kraft! - Amalie, damals, als wir uns zuerst kennen lernten, fanden Sie mich in einer Verfassung des Gemüths, in der es uns endlich schwer war, auf mein Herz Eindruck zu machen. Sonst sprach ich nur immer in duns keln Bildern davon; jezt halt ich es für Pflicht, es Ihnen mit klaren und deutlichen Worten zu

fagen: Ich liebte -liebte zum erstenmale in meinem Lebenliebte völlig hofnunglos, und doch mit einer Leidenschaft, die in die Långe mein Innerstes gänzlich aufgezehrt haben würde. (za Lorchen.) Erröthen Sie nicht! Es ist das lezte mal, daß ich Ihrem Herzen Unruhe mache. Ja, Sie waren der Gegenstand meiner feurigsten Lies be: Undo! was haben Sie nicht gethan, mein krankes Herz zu heilen! Aber mit gleicher Offens herzigkeit gestehe ich auch Ihnen: Mit allen Ihren Sorgen, mit allen meinen Bemühungen wäre es doch vielleicht nimmer gelungen, wenn es nicht die Vorsehung so gefügt hätte, daß Amalie meine Nachbarin wurde. Ihr Umgang allein war der heilende Balsam für meine Seele; allmäh lich fühlt ich für Sie die zärtlichste Freundschaft: Und als es endlich zum Scheiden kam, und Sie mir gar das strenge Verbot auflegten, Sie nicht in Ihrem Hause zu besuchen, da fühlt ich vola lends, daß ich ohne Sie nicht leben könne. Und nun, meine theuerste Freundin, stell ich mein Schicksal in Ihre Hände! Machen Sie mich entweder glücklich durch die feste Hofnung Ihres Befißes, oder stürzen Sie mich wieder zurück in den Abgrund von innerem Gram, aus dem mich Ihre liebreiche Hand gezogen hat! Ich habe Ihs nennichts anzubieten, als ein Amt, das uns bey‣ den gewiß fatt Brod geben wird, und das ich nach

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der heut wiederholten Versicherung meines gutis gen Patrons bey der ersten Vacanz nur fodern. darf: Und dann ein zärtliches und ewig. Dankbares Herz! Ja, meine theuerste Amalie, so gewiß ich wünsche, daß der Himmel Sie nie. wieder mit einer Krankheit heimsuchen möge, sos gewiß verspreche ich Ihnen, daß alle die zårts liche Pflege und Wartung, die Ihnen Ihre Freundin erwiesen hat, von der meinigen noch bey weitem übertroffen werden sollte. Ich würs de keinen andern Sinn noch Gedanken haben, als Ihnen zu gefallen; und nur eins, was mir, fonst sehr leicht gewesen wäre, würde mir izt durch Sie sehr schwer seyn: Der Tod! →

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In dem Augenblicke fiel Lorchen Amaz lien um den Hals und beyde weinten sich recht herzlich satt: Winkler ließ nur einen oder ein paar Tropfen fallen, fühlte aber desto mehr in seinem Innersten!

Liebste Amalie, liebste Schwester, fieng enda lich Lorchen an; Was sagst du dazu? Wirst dur mir die unendliche Freude machen, die ich so lange gewünscht habe?

Notabene: Es war izt das erstemal, daß Forchen Amalien duzte, und diese unerwartete Ergiessung ihrer Zärtlichkeit that auf dieser ihr Herz die kräftigße Wirkung. Sie fiel ihr noch-, mals auf das feurigste um den Hals, ohne fpres

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Then zu können: Und diese summe Antwort war für Lorchen deutlich genug.

Gott fey Dank, rief sie aus! Komment Sie, bester Winkler, und umarmen Sie Ihre Braut!

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Wäre das Gellertsche Motto:

Doch diese Scene

will nur gefühlt und nicht beschrieben seyn → nicht bereits so abgedroschen, so würd ich es izk fehr schicklich gebrauchen können." Doch abges droschen oder nicht, wahr ist es gewiß und so mag es hiermit dabey sein Bewenden haben. Je långer mir nun diese Geschichte unter den Händen geworden ist, desto kürzer werd ich mich weiterhin fassen. Auch nicht eis nen einzigen Kuß weiter! Nicht die Scene, wie Lorchen das funkelneue Brautpaar ihrem Manne vorstellte und was dieser dazu sagte !- Nicht die noch weit interessantere Scene, wie Lorchen das fo lang unterdrückte Geheimniß der Winklerschen Liebe endlich ihrem Manne haarklein entdeckte und von ihm Verzeihung erhielt ! Bloß dieses: In kurzer Zeit gelangte Winkler wieder so vollkommen zur Gesundheit seiner Seele, daß er gar nicht einmal begreifen konnte, wie sein Herz einer solchen Verirrung hatte fähig seyn können. Wenn wir nicht über Worte streiten wollen, liebs

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