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lichkeit, Großmuth und Niederträchtigkeit! Und güt nur, wenn sie früh hervorbrechen: Denn, wie Doctor Luther spricht, ist es schwer, alte Hunde båndig und alte Schalke fromm zu machen; ́aber die jungen Bäumchen kann man besser beugen und ziehen, obgleich auch etliche darüber zerbrechen. Härte z. E. Lors chen ihren Auguffin nur ein einzigmal unter eine Heerde junger Mädchen gejagt, «so-würdé sie zu ihrem groffen Erstaunen wahrgenommen haben, daß das Söhnchen äusserst verliebtes Temperamentes - sey. So aber blieb sie über diesen Punct in völliger Unwissenheit und seßte nicht anders voraus, als daß Augustin jederzeit, nach ihrem Beyspiele, die strengste Keuschheit und Enthaltsamkeit gegen das andre Geschlecht beobachten würde. Und der Doctor wollte ihn gar niit aller Gewalt schon auf die Universität haben,”als er knapp sein fünfzehntes Jahr érs reicht hatte; mit der festesten Ueberzeugung, daß er vollkommen im Stande wäre sich selbst zu göls versiren. Das aber hintertrieb doch Lorchen noch glücklicherweise, und schöb den Termin noch um ein Jahr hinaus, Aber mit Ostern 1766 war Fein Halten mehr. Lorchen möchte weinen, bits ten, schmeicheln," so viel sie wollte, die Universis tåts - Práparatorien giengen rüstig, ihren Gang fort. Endlich ließ sie sich durch die Vorstel,

lungen ihres Mannes, und noch mehr durch die vielen füssen Versprechungen Angustins, die ihm damals wirklich von Herzen giengen, ihre Einwilligung, obwohl mit schwerem Herzen ents reiffen, und richtete nun ihre Aufmerksamkeit eins zig und allein dahin, daß es ihrem Sohne an wichts fehlen möchte, was nur irgend zur Nothdurft und zum unschuldigen Vergnügen des menschlichen Lebens gehört. Doch das alles übergeh ich: Aber dem Abschiede― widme ich billig ein eigenes Kapitel.

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Achtes Kapitel.

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Mein Sohn, hub der Doctör an, (mit ges rührter Stimme, könnt ich eben nicht sagen, Haber mit einer defto wichtigern Mine) * Mèin Sohn, › mein-einziger ¿Sohn! o1et præfidium et dulce decus meum, "du „kommsß zu mir” íit, Chräwenvollen Augen, „-mir-dein-Lebewohl zu'sagen, déñzeh Datk žu „ stammetn,- und dir meines väterlichen Segen „, zu erbitten. Wollt ich blos der Stinkine der Natur folgen) so würden auch meine Augen

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mit Thränen benezt seyn, meine Stimme würs de wanken und es würde mir gehen, wie der Poet fagt: vox faucibus hæfit: Da du aber ,, ist die leßten Lehren der Weisheit aus meinem Munde hören sollst, so hab ich alle meine manns liche Stärke gesammlet, um frey und ungehin. dert reden zu können. Höre also, und alles, „was du hören wirst maneat alta mente repoftum! Noch vorher, che du gebohren wurs dest, schwebte mir schon der groffe Gedanke in der Seele, einst aus dir einen Gelehrten vom ersten Rangezu machen. Deswegen legte ich dir auch in der Taufe den Nahmen Auguftinus bey, um dich unabläßig an dieses grosse Licht der ersten christlichen Kirche zu erinnern, und dir gleichsam einen Polarstern aufzustecken, nach welchem du deinen gelehrten Lauf einrichs ten solltest. Sobald du nun im Stande was „rest, die ersten Begriffe zu fassen, arbeiteten 3, wir auf dieses Ziel los, und zu einer Zeit, wo Landry Kinder noch kaum wissen, was ein Buch„ staße ist, hattest du schon das deutsche Alateis nische und griechische Alphabet-vollkommen ins „ne... Dgå, übrige weißt du selbst, und furz, „jezund, pa pu im. Begriffe stehest, ad altiores

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Mufas zu schreiten,, jezt in deinem wicht mehr wals sechzehnten Jahre, kann ich Dir nicht nyr, „ sondern muß şir auch das Zeugniß geben, daßdy

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„, ein in aller Absicht so wohl vorbereiteter Stus dent bist, als je einer die Academische Schwelle , betreten hat. Auch ich kam, obwohl erfi in ,, meinem achtzehnten Jahre, mit grossen und weitläuftigen Kenntnissen hin, und man machte aus mir schon ein halbes Wunder: Aber mein Vater konnte das nicht für mich thún, was " der Deinige für Dich gethan hat, und wenn ,, ich ein halbes Wunder war, must-du nothwens „dig ein ganzes seyn. Welche Worte foll ich „dir nùn zum Abschiede zurufen? Welchen Denks spruch soll ich dir auf die Reife mitgeben? -„Præfta te virum, und abermal, macte no. „va virtute, mi puer! Der Grund ist ges „legt, vollende nun das Gebäude, damit es „auch einft von Dir heiffe:

Exegi monumentum ære perennis,

Regalique fitu Pytamidum altius,

Quod non inbet edax, non Aguilo impotens

Poffit diruere, aut innumerabilis

Annorum feries, et fuga temporum."

„Ich schreibe dir nicht vor, wie und auf „welche Weise du dein Studiren einrichten sollst „Das hängt ganz von dir ab.

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Auch schreib „ích dir keine Zeit vor, wie lange du auf der Unis versität bleiben sollst. Wenn du nichts mehr

„dort

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„dork zu lernen weist, magst du zurðækkommen, es sey wenn es wolle: Auch bestimme ich dir keine gewisse Summe zu deinem Unterhalt: „Wilst du kaufend, willst du zweytausend Thas. ler jährlich, wenn du fte Brauchst, soust du sie. „„haben. Und nun, was dûnke dir, "wo lèbre ,, jemals ein gütigerer Vater, als ich gegen dich bin? Eben dieser Büte und zugleich diefer gross fen Hofnung von dir haft dü es zu danken, daß „ich ́dir, "ohnerachtet aller Vorstellungen und Bitten deiner Mütter, këinen Hofireister "mits gebe.r. Das hieffe dich noch als Kind trattiréh¿ ‚und ich sehe dich bereits als einent virüm'ju„venkman. Waß die Verführung anberrift, wegen der deine Mütter so sehr im Sorgen steht,

མགོ

fo bin ich deshalb gang tubig. Wer hat denit„mich verführt?· Niemand! Wem ist es denn „gelungen, mich von der Wähn des Fleisses und

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der guten Örönung abzubringen? Niemanden! Mir Stoh und Berachtung sah ich auf den Schwarurgimeter Studenten Hekab, denent es an der Sürn geschriebenk stand, daß se fanftig einmal in der Kirche und im Staate kaum „ jürden gemetristen Lamiern tauglich sehr würz den Und du; der du eine weit bessere Els ziehung genossen hast, wie ich, du solltest dich fo weit wegwerfett, um sich mit Leuten zu bes » mengen, die nicht werth find, deine Schüßtit..

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