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ich auch ́biß jezt den Senf weggelaffen, den Weigel dann und wann dazur that: Doch nur Geduld! Bileams Esel wird fich zu seiner Zeit auch schon noch hören lassen. Ift dir lieber Les fer, das Geschichtchen bekannt, worauf sich diese Anspieläng bezieht? Hier hast du es. ***.

In einer grossen: Gesellschaft, r ́wortn ein Prediger und mehrere Frehgeißter waren, gieng es, wie man leicht denken kann,, tapfer über die christliche Religion. Jeder fagte sein Sprůs chelchen her und freute sich herzlich über den innerlichen Verger und Verdruß; den er feiner Meynung nach dem Pfaffen machte. Der Pres diger hielt sich ganz ruhig und stille, 'ünnd das' that auch ein junger Officier, so daß jener bes reits glaubte, er gehdre gang und gar nicht uns ter die Classe der Spötter und Sünder. Auf einmal aber that er seinen Mund auf und brachte einen Spaß hervor, Wen höchstwahrscheinlicher Weise kein Voltáre, kein d'Argens, kein Bollingbrocke, kein la Mettrie, sondern irs gend ein Schneider, er mag heissen, wie er will, erfunden hat. Wissen Sie denn auch wohl; Herr Prediger, fagte er, wëlches das gröfte Wuns der im alten Testamente ist ? Das gröfte Wunder? verseßte der Prediger, hey Wundern weiß ich keinen Unterschied zu machen, zwischen dem Gröffern und kleinern: Es find alles übernatür

liche Begebenheiten, · wozu' die-gewöhnlichen Kräfte der Natur nicht hinreichen, und die Gott unmittelbar verrichten muß!,. Nein, nein, ers widerte jener: Ich will Ihnen sagen, welches das größte Wunder gewesen ist: Daß der Prophet Elias auf einem feurigen Wagen sen Himmel gefahren ist, und hat sich doch die Hofen nicht verbrannt. Ein brausendes Gelächter accompagnirte dieses herrliche Schneis der-Bonmot. Der Prediger aber, ohne sich. aus der Fassung bringen zu lassen, sagte zum Spötter mit einer-bedeutenden Mine: O das nenn ich noch nicht das größte Wunder! Wenn ja ein Unterschied seyn soll, so finde ich das Wunder bey weitem als das allergrößte, daß Bileams Esel so lange geschwiegen hat und fieng doch noch zuleķt an zu reden. Die ganze Gesellschaft fühlte den Stich und jeder freute sich ): daß er nur für seine Person unges fchlagen davon kam.

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rosigk also, (damit wie nyn wieder ith uns ferm Texte fortfahren) „„schrieb sein, paar Tage drauf ein eignes Billet, an Augustin : 9,, Heute „fühle er sich fo ganz vorzüglich aufgelegt, mit ihm über die bewuste Sache zu sprechen: er

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möchte also doch um die und die Zeit auf einen Gang zu ihm, kommen.". Auf den Glockens schlag, war Augustin da,” ganz erfüllt von dei Gedanken, wie er die Einwürfe und Zweifel, die er hören würde, am gründlichfien beastworz ten, und in welchen Schriften er sich im Noths Falle Raths erholen wollte. Aber sich da, faft Crosigk fand er die petite Maitreffe, verfüh rerischer and reizender als jemals angezogen, die ihren Herrn auf das beste, entschulpigte, daß er nothwendig auf ein halbes. Stündchen zu jemand håtte kommen müssen, er würde aber fogleich, wieder, da feyn und sie hätte Ordery ihn unterdeß so gut zu unterhalten, als es in ihren Kräften stünde. Nun stelle man sich Augustins Situation recht lebhaft,por! Ich habe oben schon gefagt, daß- Anettens erster Anblick auf

ihn einen gewaltigen Eindruck machte :- Indes hatte er sie sich doch wieder so ziemlich aus dem Sinne geschlagen. Jezt fand er sich zufälliger Weise, wie er sich einbildete, mit ihr, mutterfeel allein, und das Mädchen war so bezaus bernd freundlich und zuthulich gegen ihn, und warf ihm folche liebevolle und durch Mark und Bein gehende Blické zu, daß ihm jedo Nervë im Leibe bebte. Meine scharfsichtigen Leser werden ohne Schwierigkeit errathen, daß hier gar nichts zufälliges, sondern alles absichtlich war. Erofigk war zu keinem Menschen gerus fen worden, sondern bloß darum weggegangen, Damit Annette vorher Augustinen den Kopf recht warut machen möchte, so daß er hernach schwai'z und weis nicht von einander zu unterscheiden wüste. Deswegen hatte er ihr anbefohlen, ste "follte einmal alle ihre Koketterie zusammennehø men und sehen,»was fieɑausrichtete. Anette ließt sich das nicht zweymal sagen und erfüllte ihren Auftrag nur mehr als zu gut: Nicht ets wan aus Liebe und Gehörsam für ihren Herrn, fondern aus gerade entgegen gefeßten Ursachen. Crosigk war der Mörder ihrer Unschuld gewes fen, aber schon lange war sein Feuer gegen sie erfaltet, und fie mußte in kurzer Zeit gewårtis gen, daß er sie mit einem Präfente fortschickte, um eine andere auf eben die Art zu verführen,

wie ers mit ihr gethan hatte. Ueberdem wuste fie, daß er außer ihr ein Fräulein von *** zur Amasia håtte: Sicherlich auch kein Grund zur Liebe. Dagegen stach ihr Augustin ganz anders und vortheilhafter in die Augen. Seine Person und noch mehr, feine ganz augenscheinliche Unschuld waren für sie gewaltig lockend. Geld hatte er ebenfalls, so gut 'wie Crosigk: Welcher Wunsch konnte ihr mehr am Herzen liegen, als den alten erstorbenen Liebhaber ges gen, einen neuen feurigen, und allem Anschein nach auch viel treuern und beståndigern zu vers tauschen. Demnach spannte sie alle Segel der entgegenkommenden Liebe auf, und Augustin, der von der ganzen vorherigen Geschichte so wes nig wuste, wie ein neugebohrnes Kind, ließ fein Schiff ebenfalls auf dem Strome der Leis denschaft, obwohl sehr ängstlich und wankend; dahintreiben. Er bildete sich ein, es gienge Anetten eben so wie ihm; er könne sich der Lies be und sie sich der Gegenliebe nicht erwehren : Und als sie ihn, nach einigen vorbereiteten Difs coursen, mit einem zärtlichen Håndedrucke und mit einem hinreißenden Blicke ganz naiv fragte: Haben Sie mich denn auch wohl ein bischen lieb? antwortete er mit einem gepreßten Seufs zer: Ach nur zu sehr! Nur zu sehr! nicht halb sa sehr, wie ich Sie, verfeßte Anctte,

Uch

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