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dabey genommen haben? Ich wollte alles vers wetten, hätte ihn jemand noch den Tag vor feinem seligen Hinschied aus dieser Welt ges fragt: Ob er die Juden des alten Testaments noch für Menschenfresser hielte? Er hätte standhaft mit Ja geantwortet: Ob sich gleich mit denselben Gründen und nach seiner Art zu schließen eben so leicht beweisen ließe, daß er selbst, nicht an einer zu starken Dosis Opium, sondern an einer zu starken Portion Menschena fleisch gestorben sep. -

Zurück nun zu unserm Helden, den wir zuleßt in einem doppelten großen Aufruhre vers ließen, im Kopfe und im Herzen! Den leßten verursachte ihm Anette und den ersten Crosigt mit seinen wider das alte Testament aufgewors fenen Zweifeln und Einwürfen. Dieser Kopfs aufruhr ward gar bald noch heftiger, als Augus ftin sich an die Lektür der beyden ihm mitgeges benen Schriften von Voltare machte. Der Zadig, den er zuerst las, und den ich hoffents lich bey dem größten Theile meiner Leser als bez fannt voraussegen kann, erregte in seiner Seele das lebhaftefte Entzücken. Er bewunderte und liebte den Helden dieser Geschichte gleich stark, und konnte mit allen feinen Sinnen nicht bes greifen, wie man den berühmten Verfasser ders felben als den Patriarchen und Heerführer der

Freygeister verlåstern könne, da er doch eine so herrliche Vertheidigung der göttlichen Provis denz geschrieben und über die dunkeln Wege derselben Troft und Beruhigung unter dem menschlichen Geschlechte auszuöreiten fuche.

Um desto kräftiger mußte nun die zweyte Lectur, nemlich: Saul, ein Trauerspiet nach Anleitung der heil. Schrift entwors fen von Herrn Voltare, (auch ins deutsche überseßt, Cdün 1766) anschlagen. Mehr als einmal sprang Augustin, als släch ihn plêßlich eine Schlange, von seinem Siße auf, / wenn er auf solche höchft ailzügliche und beißende Hähs mereyen gegen den Character Davids stießt der ihm von seiner Kindheit an als heilig und ehrwürdig war vorgestellt worden. Folgende Stellen waren es vornehmlich, die auf ihn den meisten Eindruck machten.

Dritter Act, zweyte Scene.

(David schreibt den Uriasbrief.)

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meinen Mann tödten lassen 2e la p

David: Mein liebes Kind, es sind dléfés fo kleine Grausamkeiten deren man sich biss weilen nicht entziehen kann. Dieses iß ein Fleis

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nes Uebel für ein großes Gut, in der Absicht, daß wir das Mergerniß vermeiden mögen. →

Bathseba. Ach! Deine Mägd hat nichts dawider einzuwenden, es geschehe wie du willst. David. Last mir den rechtschaffenen Mann, den Urias rufen. (zu dem Urias, der ankommt) Nimm hin, mein lieber Urias, bring diesen Brief meinem lieben Hauptmann Joab, und mache dich der Gnade des Gefalbs ten des Herrn würdig,

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Urias. Ich gehorche mit Vergnügen seinen Befehlen: Meine Füße, meine Arme, mein Leben ist zu seinem Dienst: ich wollte durch den Tod den Eifer, den ich für ihn habe, versiegeln.

David. (indem er ihn umarmt) Du wirst erhört werden, mein lieber Urias.

Vierter Act, dritte Scene.

Bathseba. Wie? Mein armer Mann ist hinterlistig getödtet? Hi hi (sie weinet)

hi

David, Bas? Du beweinest den gutek

Mann?

** Bathseba, Ich kann mich des Weineris nicht enthalten.

David. Es ist ein närrisches Ding unt eine Frau; sie wünschen den Tod ihrer Månner, fie bitten darum, und wenn sie ihren Wunsch erreicht haben, fanden sie an zu weinen,

Bathfeba. Verzeihe mir diese kleine Ceremonie!

Fünfter Act, zweyte Scene,

David. Was willst du? Doctor Gath. J Gath. Ich fomme, dir zu sagen, daß du eine große Sünde begangen hast.

David. Wie! womit? sage mir solches, wenn es dir gefällt.7%

Gath. Dadurch, daß du das Volk hast zählen lassen.

David. Was hast du denn dawider eins zuwenden, bist du nicht ein Narr! Håtte ich wohl eine klügere und nüßlichere Handlung uni ternehmen können, als diese ? Ist ein Schäfer nicht verbunden, die Zahl seiner Schaafe zu wissen?

Gath. Alles dieses ist artig und gut, aber der Herr läßt dich wählen, was du ergreifen willst, entweder Hunger, oder Krieg, oder Pest. David. Du unglücklicher Prophet, ich wünsche wenigstens, daß du wegen deiner scbds nen Gesandschaft mögtest gestraft werden. Ich

würde artig wählen, wenn ich den Hunger ers wählte, ihr Priester lebt beständig kostbar; wähle ich Krieg, so zieht ihr auch nicht mit; ich erwähle die Pest, und hoffe, daß du fie bekommen wirst, und nach deinem Vers dienst krepiren.

Dritte Scene.

David. (zur Bathseba) Ich werde alt, du bist nicht mehr schön, meine Füsse sind beständig falt, ich muß ein funfzehnjähriges Mädchen bey mir haben, das mich wieder erwärmen kann.

Joab. Wahrhaftig! ich kenne ein Måd, chen, das sich so eben für dich schicken wird, sie heißt Abisag von Sunam,

David. Bring mir diese Bring mir

diese, daß sie mich erwärme.

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Bathseba. Bahrlich, du bist ein alter lies

derlicher Wollüstling ··

- in deinem Alter

was willst du denn mit einem jungen Mädchen

machen?

Joab. Da ist sie!

David. Komm her, kleines Narrchen!

irst du mich wohl wärmen können? ...

Abifag. ja! König

ich habe wohl

fchon mehr gewårmet als dich..

Gefeht auch, meine chriftlichen Leser könn

ten sich bey, aller Ernsthaftigkeit nicht enthal

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