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traurig und niedergeschlagen kehrte er also nach Frankreich zurück. Ein ganzes langes Jahr brachte er in diesem peinigenden Zustande hin, als das Unglück von Frankreich, wie es denn immer in dieser Welt buntscheckig durch einans der geht, ihm eine Aussicht zu seinem Glücke eröfnete. Die Religion, die von je an das menschliche Geschlecht sehr reichlich mit Jammer und Blutvergießen beschenkt hat, zündete auch' im Jahre 1562 in Frankreich den ersiën bûrø gerlichen Krieg an. Ch. war ein Hugenott, und hätte sicherlich mit zu den Waffen gegriffen, oder vielmehr greifen müssen, wenn ihm nicht die Liebe sanftere Gesinnungen eingeflößt hätte, Kurz er wandte sich an Maria und erbat sich an ihrem Hofe Schuß, während daß sich seine' Landsleute einander aus lauter Liebe zu Gott die Hälfe bråchen. Maria hatte ihren alten Freund im Apoll noch nicht vergessen und sie ertheilte ihm sehr leicht, was er gebeten hatte. Getragen auf den Fittigen der Liebe kam er also zum zweytenmale in Schottland an und ward von der Königin überaus gnådig empfangen. Aber nun wollte er auch den Zweck erreichen, der ihn eigentlich hergebracht hatte! Ohne Zweifel hatt er schon vorher der Königin in Ge« dichten sein Herz auf eine feine Art entdeckt, und da sie dieselben gut aufgenommen, sø

glaubte er, er könne kühnlich alles wagen! Er wagte es demnach keck, und versteckte sich die eine Nacht unter der Königin Bette. Schon hatte sich die schöne Maria entkleidet, schon wollte sie ihr reizendes Lager besteigen, als durch ein unglückliches Schicksal eine von den Hofs dameno wäre sie doch in diesem Augenblicke mit Blindheit geschlagen worden!den vers steckten Liebhaber ausspürte, und er zitternd und beschämt hervorgezogen wurde. Der Wohlstand litt es nun schon nicht anders, als daß Maria gegen ihn die Strenge spielen muste; statt Liebs kosungen überhäufte sie ihn mit den heftigßen Vorwürfen, verzieh ihm zwar vor diesmal aus angebohrner Huld und Gnade, verbot ihm aber, so lieb ihm sein Leben wäre, sich in Zukunft nie wieder dergleichen zu erfrechen. Wer von Ihnen, meine Brüder, hegt nicht mit dem ars men Ch. das allerinnigste Mitleid! Seineur Glück so nahe zu feyn, und auf einmal Erddiameter weit zurückgeschleudert zu werden! Doch einen guten Kopf haben noch nie Schwürigkeis ten erschreckt: für ihn sind sie blos ein Wind Stoß, per die Flamme von neuem und heftiger wie zuvor anslåst. Kurz in wenig Wochen stack Ch. zum zweitenmale an der nehmlichen Stelle unter dem Bette, und, Dank sey es seiz nem håmischen Schicksale! ward auch zum zweys

tenmale entdeckt! Nunmehr befand sich die Königin in der Situation, daß się zur Erhals fung ihres eigenen Wohls, den bedauernswürz digen Ch. aufopfern mußte! Durch Pfaffens wuth und Pfaffenrånke war die Krone auf ihs rem Haupte äußerst wankend gemacht worden, Sie hieß, und war, rechtmäßige Königin von Schottland; aber der hochehrwürdige Herr Jos hannes Knor bewies dem Volke aus hundert Etellen der Bibel, daß, so lieb ihnen das Heil ihrer Seele sey, sie durchaus ihrer rechtmäßis gen Königin nicht gehorchen dürften. Jeder Tritt und Schritt von ihr ward bespionirt, und wenn es sich nur irgend thun ließ, zum Decks mantel der Meuterey gebraucht, und da sie nun in Gegenwart von Zeugen dem Ch, gedroht batte, so muste sie auch öffentlich Wort halten. So ward denn der arme Ch. den Gerichten übergeben, die ihn als einen seynsollenden Vers brecher der Majestät zum Beile verurtheilten. O der portreflichen Welt,, wo die Chatelards, deren einziges Verbrechen ist, daß sie kein Herz von Stein haben, auf dem Blocke sterben, da hingegen die Knoxe, mit ihrem Herzen von Stahl und Stein, überall ungehangen herum, laufen!

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Ich komme nun zu dem leßten Auftritte unfres Mannes, und dieser soll entscheiden, ob

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Freygeister auch standhaft sterben können. Mit festem sichern Schritte wanderte der unglückliche

nein, nicht unglückliche, nur unschuldige und eines bessern Schicksals würdige Ch. nach deut Schafotte zu. Kein Priester, kein Beichtvater begleitete ihn: Er verschmähte diesen elenden Trost. Auch stärkte er sich nicht unterwegens mit Psalmen und geistlichen Liedern, sondern las bloß im Dichter Ronsard die Ode vom Tode. Als er damit fertig war, wandte er sich noch einmal nach der Gegend hin, wo feine angebes tete Königin war, die ihm für Liebe

Tod gab. Mit ausgebreiteten Armen und mit laus ter Stimme rief er dann aus: Leb wohl, du schönste, du grausamste Prinzeßin auf der ganzen Welt

einen Augenblick darauf rollte

fein Haupt hin zur Erden.

Ich spreche nie, wo die Sache von selbst spricht: Also kein Wort weiter über diese Ges fchichte und gleich fort zur folgenden.

Henzi, einer von den grossen Männern, die mit weitumfassendem Geiste den hohen Ges danken faffen, einem ganzen Staate eine verån. derte Form zu geben, wollte nebst einer Anzahl Freunde und Verbrüderter dis Vrobestück an feinem Vaterlande, dem Canton Bern machen. Schon war alles verabredet, alles reif zur Ausführung, als ein Niederträchtiger unter den Vers

schwornen selbst der Verråther ward. "In der nehmlichen Nacht, als die Mine springen follte, sprang plöglich die Gegenmine; wer von den Verbrüderten sich retten konnte, rettete sich; Henzi aber und Fütern traf das Unglück, in die Hände ihrer Feinde zu fallen. Jedes Kind konnte nun leicht ihr Schicksal vorhersehen: Man machte beyden den Proceß und verurtheilte fie zum Schwerdte. Füter bestieg zuerst das Schafot, und Henzi muste von seinem Wagen aus der Hinrichtung zusehen. Der Scharfrichs ter fehlte und hieb, statt durch den Hals, in die Schulter. Das ist stark, sagte Henzi! Der Scharfrichter holte zum zweytenmale aus, und fiel jezt in das entgegengesetzte Extrem, indem er Fütern über den Hals in den Kopf traf. Ha, rief Henzi mit Zähnknirschen aus, es ist doch auch in dieser Republik alles verdorben, bis auf den Scharfrichter herunter! Zum drittenmale glückte denn der Schlag und da lag der Kopf. Sofort trat Henzi auch auf: Mit unverbundenen Augen feßte er sich auf den Tos desschemel. Der Scharfrichter, ohne Zweifel von Haus aus ein Stümper, und nun vollends durch Schaam und Verwirrung ausser Fassung: • gefeßts fieng es wieder beym Alten an und hieb Henzi in den Hals. Er mit allem Selbstbowustseyn - mit einer bittern Kåtte — wand

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