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te fich zum allgemeinen Erstaunen der Zuschauer nach dem mehr als Henker um, und sagte zu ihm: Kerl, du richtest wie deine Obrig Feit!

Obwohl das berühmte Bonmot von Thomas Morus, das er auch schon auf dem Blocke fagte, diesem gleich kommen dürfte? Nein, Henzi, du bist der einzige Mann deiner Artz alle Helden der alten und neuern Zeiten ver.fchwinden vor dir, und dieser Held war uns fer Bruder war ein Freygeist.

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Ach du allerliebster Junge, rief Crosigk nach Anhörung dieser Rede aus, indem er Aus gustinen aufs feurigste umarmte - Zerdrücken möcht ich dich vor Liebe! Du bist ja ein wah rer kleiner Voltáre.

Da haben meine Leser mit einemmale den Aufschluß zum Titel dieses Büchleins. Diese Schmeicheley ward natürlich bey der ersten Ges legenheit wieder vergolten, und Crosigk ward zum kleinen Bolingbrocke erhoben, so wie Weigel zum kleinen La Mettrie, van Bergen zum kleinen Spinoza 2c. 20.

Uebrigens bitt ich meine Leser, fich nur ja nicht an dieser mitgetheilten Piece zu ärgern, Es würde mir unendlich leicht seyn, fie in ihrer ganzen Blöße darzustellen, aber die Widerlegung würde dreyınal so lang werden müssen, und dazu

hab ich in diesen wenigen Bogen keinen Plah.. Nur zwey Worte: Die ganze Anecdote von Henzi ist ein pures helles Mährchen: Der Bes weis davon sieht im Göttingischen Magazin, 2. Jahrg. 4 St. S. 75. und noch beffer in Meiners Briefen über die Schweiz Seite 236-241. Die Geschichte von Chastelard steht meist so, wie sie hier erzählt ist, im Brantome; aber Ch. war gewiß kein Freygeist, in dem Sinne, wie er es hier seyn foll. Zu allem übrigen führ ich blos das Bades mecums - Histörchen von jenem Schwaben an. Ein Schwabe ward gefragt, ob er auch die Violine spielen könne? Hm, sagte er, ich glaube wohl, ich kanns; ich habs halt noch nicht, probirt! Wir wollen Augustinen das Sterben auch erst ein wenig probiren lassen, dann wird fichs gleich zeigen, ob ers kann.

Eben diese Kürze, die ich mir vorgeseßt habe, erlaubt mir nicht, auch eine Rede von Crosigk mitzutheilen. Deffen Force bestand hauptfichlich in einer ununterbrochenen hämis schen Fronie, von der Augustin sich zwar auch schon etwas zu eigen gemacht hatte, aber er ers reichte ben weitem noch nicht seinen Meister. Uns ter andern hielt Crosigk einmal eine Lobrede auf Jhro Hochehrwürden den Herrn Pastor Montmollin zu Moitiers-Travers. Die ist bes

kanntlich der Mann, der im Jahre 1765 gegen Rousseau einen fürchterlichen Volksaufruhr ver: anlaßte, so daß der arme Mann in groffer Ges fahr war, in seinem eignen Schlafzimmer, in seinem eignen Bette vom wütenden Pöbel gesteinigt zu werden. Man kann leicht denken, wie ein Panegyricus über einen solchen Gegenstand beschaffen seyn mochte. Doch ich kann mich das bey nicht aufhalten, sondern eile zur Folge der Geschichte.

Neunzehntes Kapitel.

Ein ganzes volles Jahr war Augustin nun auf

der Universitåt, und mehr als ein halbes war er theoretischer und practischer Freygeist, ohne daß Vater und Mutter auch nur eine Sylbe das von wusten. Sein Bedienter, der, wie ich oben gesagt habe, geheime Instruction hatte, die etwanigen Ausschweifungen seines jungent, Herrn an die Behörde anzuzeigen, war schon vor ihm durch Crosigks Bedienten in den riefs ften Schlamm der Lüderlichkeit hineingezogen, und beyde führten ein eben so ordentliches.

Leben, wie Falstaf, der nicht mehr als Siebenmal die Woche würfelte, und in ein Bordel nicht mehr als einmal in einer Viertelstunde gieng. Eine Hand wusch also hier die andere, und der Bediente verrieth den Herrn nicht, damit der Herr den Bedienten nicht wieder verriethe. Auf eine Art hätte sich Augustin sehr leicht selbst vers rathen können, wenn er entweder in seiner Cors respondeuz an seine Eltern nachläßig geworden wäre, oder wenn er in den Briefen an seine Mutter von seinem ehemaligen Tone der Tugend und Religion abgewichen wäre. Allein sehr fchlau hütete er sich sowohl vor dem einen, als vor dem andern. Er schrieb nicht nur fleißig lateinische Briefe an seinen Vater, sondern schickte ihm auch nicht selten gelehrte Abhandlungen zu. Mit einer unter andern, die vom Ges brauche der Botanik zur Erklärung der heis Ligen Schrift handelte, infinuirte er sich ganz ausserordentlich, und der Doctor sah nun schon fast keinen Unterschied mehr zwischen seinem Sohne und dem berühmten Hermannus Cons ringius. Lorchen ihrerseits war zwar anfangs vor der Verführung ihres Sohnes ausserordents lich besorgt gewesen: Aber seine anfängliche Geschichte mit der Clementine F. und die ununterbrochen einlaufenden guten Nachrichten wieg.

ten sie in eine falsche Ruhe, und bemerkte sie ja einmal einen Unterschied zwischen Augustins vorigen und jetzigen Briefen, fo schob sie die Schuld auf sein allzueifriges Studiren. Auf der Universität war auch noch nicht das geringste von dem neuerrichteten Orden des efprits forts eflat geworden. Man wuste blos von einer litterarischen Gesellschaft, die Crosigk errich, tet håtte, und damit stimmte das Betragen der meisten Mitglieder vollkommen überein, indem fie fleißig die öffentlichen Bibliotheken und Buchlåden besuchten und tausenderley Bücher zusammenschleppten, worinn sie etwas für ihren Kram wußten oder vermutheten *). Stellteit fie ja einmal eine in die Augen fallende Lusibars

*) Um nur ein Beyspiel anzuführen: Crosigt borgte sich z. E. von einer öffentlichen Biblis othek das Corpus hiftoricum medii avi von Eccard. Wer hätte darinn nicht dem ersten Anscheine nach eine lobenswürdige Wißbes gierde finden sollen! Allein ihm war es ledigs lich um des Burchardi Diarium Curie Romanæ fub Alexandro VI Papa (im zweyten Theile) und um das darinn geschilderte Convivium 50 Meretricum cuin Duce Valentino zu thun. Den Reinen ist alles rein, sagt die Schrift: Aber den Unreinen? Bey nächster Gelegenheit stellte Crosigk ein ähns liches Convivium an und ließ die Castanien auch aufheben: Sapienti fat.

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