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melsthür kommen, s» sagt man, es sei Dreck, und niemand will unser Geld kennen. So ist nun dies Leben ein Kinderspiel bei Jungen und Alten, es sei denn, daß wir nach der seligen Wievergeburt aus Gott in Christo wachsen und abthun, was kindisch ist, 1. Cor. 13, 11., und nach solchen Dingen trachten, die da werth sind, daß sich eine unsterbliche und göttliche Seele damit bemühe. Zu wünschen wäre es auch, daß wir in unserm Thun das Herz so frei behielten, als wie die Kinder bei solcher Arbeit; sie spielen cine Weile damit, werdens aber bald müde und reißen selbst wieder ein, was sie gebaut haben, grämen sich auch nicht, wenn sie es von andern eingerissen finden; so sollen wir auch sein nach der Lehre des H. Apostels, 1. Cor. 7, 30. ff.: Die sich freuen, sollen sein, als freuten sie sich nicht; die da kaufen, als befäßen sie es nicht; und die dieser Welt brauchen, sollen derselbigen nicht mißbrauchen, denn das Wesen (der Schein, das Ansehen, die Larve, die Verthörung) dieser Welt vergeht. Indem fie fortgingen, fiel ihm weiter bei ein artiges Sinnbild zur Gottseligkeit dienend. Die Kinder, sagte er, haben doch ihre Blumen und Kräuter nicht ohne Zaun wollen sein lassen; laffet uns auch unser Herz mit den heiligen Gedanken und Vorsägen, die Gott durch seinen H. Geist darin gepflanzt hat, nicht unbewahrt lassen, wovon ein erbaulicher Schriftsteller (Franz von Sales) spricht: Sobald sich die thörichten Lüste des Fleisches spüren lassen, so wende ihnen den Rücken zu und nimm deine Zuflucht zu dem Kreuze deines Heilandes und nimm seine Dornenkrone, laß dieselbe dir anstatt eines Zauns um dein Herz dienen, dasselbe zu bewahren vor den kleinen Füchsen, Hohel. 2, 15., vor den sündlichen Lüften, daß sie zu demselben nicht gelangen können.“ Ach, mein Herr Jesu! mache du einen solchen Zaun um mein Herz, so wird es wohl verwahrt sein!

345. Der wunderliche Kauf.

In einer benamten Stadt kamen zween Kaufleute, deren einer in der Rechenkunst wohl geübt und sonst sehr klug, der andere aber in gedachter Kunst unerfahren und sonst auch einfältig war, darüber in einen Streit, daß jener diesem ein Pferd hatte verkauft für Hirsekörner, so daß er ihm für den ersten Nagel, damit das

Hufeisen am Fuß befestigt, sollte ein Korn, für den andern zwei, für den dritten vier, für den vierten acht, für den fünften sechzehn Körner geben, und so weiter immer doppelt, bis man die Zahl der 32 Nägel, damit die 4 Eisen gemeiniglich befestigt, erreicht hätte, da zwar der Käufer gemeint, wohlfeil zu kaufen, hernach aber durch die Rechenkunft überführt worden, daß die Summe auf eine unglaubliche Menge hinaus gelaufen, so daß er bewogen worden, den Kauf zu widerrufen und sich durch guter Leute Vermittlung los zu wirken. Gotthold hörte dies erzählen und sagte: Diese Begebenheit giebt eine artige Vorstellung der Lift des Satans, der unter dem Vorwand eines geringen Preises die Menschenkinder um ein Großes, nämlich um ihre edle Seele, zu bringen und zu betrügen weiß. Er beschwazt und verleitet sie erstlich zu geringen Sünden, wie er fie nennt, und bemüht sich, sie darin zu erhalten, daß eine Gewohnheit daraus wird; da gehts denn immer gedoppelt und gehäuft, da wächst immer eine Sünde aus der andern, da wird eine lebertretung mit der andern verknüpft, da addirt und multiplizirt er so lange, daß endlich der Käufer die schnöde Luft nicht anders, als mit seiner Seele bezahlen kann, wo ihm nicht Gott aus Gnaden durch seinen H. Geist die Augen aufthut, daß er des Betrugs gewahr wird, den Kauf durch wahre Buße widerruft und den barmherzigen Gott und Christum, seinen Erlöser, um Hülfe und Rettung anfleht. Darum ist es am besten, mit dem Satan und seinen Händeln unverworren. Man achte keine Sünde klein und gering; denn wie kann das klein sein, was wider den allerheiligsten Willen des großen Gottes ges schieht? David sagt nicht. ohne Ursach: Ps. 51, 6. An dir! An dir allein hab ich gefündigt, als wollte er sprechen: ach, es ist ja meine Sünde an ihr selbst überaus groß und schrecklich, aber das ist das Größte und Schrecklichste, daß ich wider dich, dich, meinen wohlthätigen, gnädigen, liebreichen Gott so schändlich gehandelt, deinen heiligen Namen den Gottlosen zu Spott gestellt, deiner Güte gemißbraucht und alle an mir Unwürdigem erwiesene Wohlthaten mit schrecklicher Undankbarkeit vergolten habe. Davon hat ein gottseliger Lehrer (Joh. Arnd) sehr wohl geschrieben: „Weil Gott eitel Liebe, Gnade, Gerechtigkeit, Gütigkeit und Barmherzigkeit, ja alle Tugend ist, so wird er mit einer jeden Sünde beleidigt; mit Ungerechtigkeit beleidigt man seine Gerechtigkeit; er wird beleidigt mit Lügen, denn er ist die Wahrheit selbst, mit Haß, denn er ist die Liebe

selbst; Gott ist das höchste Gut aller Tugend und ist die höchste Liebe, nun ists ja eine große, teuflische Bosheit, denselben beleidigen, der die höchste Liebe, ja die Liebe selbst ist." Zudem, wie kann das klein sein, welches groß und wichtig genug ist, uns aus der Gnade in den Zorn zu sehen und unsere Seele in des Teufels Gewalt zu Liefern? Die Spinne zieht einen subtilen Faden aus ihrem eignen Leibe, doch kann sich eine Fliege und Mücke damit so vielfältig umgeben, daß sie gewonnen geben und ihr herhalten muß. Was ist kleiner, als der erste Seiden- und Hanffaden? Dennoch werden starke Bänder, Stricke, ja Schiffs- und Ankerseile daraus gewirket. Mein Gott! ich weiß von keiner kleinen Sünde. Weil du mir lieb bist, so kann ich nicht gering achten, was dich beleidigt und deinen H. Geist betrübt. Niemand ist so thöricht, daß er mit Wissen und Willen Gift nimmt, wenn es schon ein weniges ist, weil er weiß, daß auch ein so weniges ihm das Leben kosten kann. Eines aber will ich bitten: Laß mich die geringste Sünde groß achten, weil ich lebe, laß mich aber die größte Sünde klein achten, wenn ich sterbe!

346. Die Puls: oder Schlagader.

Als man von der Puls- oder der Schlagader redend ward, sagte ein Gelehrter, er hätte neulich gelesen, daß, nach Kardans Meinung die Ader in einer Stunde 4000 Schläge thäte, wiewohl neulich ein anderer berühmter Schriftsteller die Zahl der Schläge bis auf 4850 erhöht hätte. Gotthold sagte hierauf: Der menschliche Leib ist von seinem Schöpfer wie eine Uhr eingerichtet, darinnen aus einem innerlichen, lebendigen Trieb ein stetiges Regen und Bewegen fich findet; wie nun eine Uhr eine gewisse Anzahl Schläge thut in einer Stunde und dann die Stunde mit dem Glockenschall meldet, so hat auch unsere Pulsader nicht allein ihre von Gott bestimmte Anzahl, wie vielmal sie in einer Stunde schlagen soll, sondern auch im ganzen Leben. Es wird die Zeit endlich kommen, da unser Herz sammt den Adern wird erliegen und stille werden, darum lasset uns Gott bitten, daß er uns lehre unsere Tage also zählen, daß wir klug werden, Pf. 90, 12., und mit jenem gottseligen Mann seufzen: Ach, Herr Jesu! mein Leib hat seine schlagenden Adern,

meine Seele auch, ihre Seufzer nämlich und ihr Sehnen nach dir; verleihe mir, wenn der Puls des Leibes stille wird, daß mein lezter Seufzer stark an die Himmelsthür schlage, damit meine Seele eingelassen und aufgenommen werde. Hiebei fiel ihm weiter zu, was ein großer Lehrer unserer Kirche (Luther) von dem Puls geschrieben: Wo ein Christ ist," spricht er,,,da ist eigentlich der H. Geist, der da nichts anderes thut, denn immerdar beten, denn ob er gleich nicht immerdar den Mund regt oder Worte macht, dennoch geht oder schlägt das Herz (gleichwie die Pulsadern und das Herz im Leibe) ohne Unterlaß mit solchem Seufzen: ach, lieber Vater! daß doch dein Name geheiligt werde, dein Reich komme, dein Wille geschehe. Und darnach die Püffe oder Anfechtung und Noth härter drücken und treiben, darnach geht solch Seufzen und Bitten desto stärker auch mündlich, daß man keinen Christen kann finden ohne Beten, so wenig als einen lebendigen Menschen ohne den Puls, welcher nimmer stille steht, regt und schlägt immerdar für sich, obgleich der Mensch schläft und anders thut, daß er sein nicht gewahr wird." Hieraus kann erklärt werden, was die Schrift sagt, daß wir allezeit und ohne Unterlaß beten sollen. Luc. 18, 1. 1. Theffal. 5, 17. Und hiemit stimmen ein die Gedanfen eines guten Mannes, welcher mit Gott bedingt, daß, wenn sein Puls schlägt, es nach seiner Seele heiligem Verlangen und Vorsaz so viel sein sollte, als wenn die Ader nicht allein das Schlagen, sondern auch eine Stimme hätte und sagte: Heilig! heilig! hei= lig ist Gott! Jes. 6, 3. Wohin auch in einem Abendlied gezielt wird, wenn das christliche Herz seufzt:

So oft die Nacht mein Ader schlägt,

Soll dich (Herr Jesu!) mein Geist umfangen;

So vielmal sich mein Herz bewegt,

Soll dies fein mein Verlangen,

Daß ich mit lautem Schall
Möcht rufen überall:

Ach Jesu! Jesu! du bist mein,

Und ich auch bin und bleibe dein.

347. Das Goldstück.

Gotthold ward ein ansehnliches Goldstück oder goldener Schaupfennig vorgezeigt, welches, wie er merkte, seinem Besizer sehr lieb war (seinem Herrn mag ich nicht sagen, denn nicht alle Besizer sind auch Herren ihres Geldes). Er sagte hiezu: Wie viel ist dies Stück werth? Jener antwortete: Dreißig Thaler und noch mehr. Freilich noch mehr, fuhr Gotthold fort; denn solche Dinge haben ihren Werth von der Einbildung der Menschen und können sie es schäßen, wie sie wollen. Man hat ein Erempel, daß ein altes Stück Geldes, das etwa vor 1000 oder mehr Jahren geprägt worden, um etliche ja viel 100 Thaler verkauft ist, man sollte aber Leute finden, die es für nichts würden achten. Pomponius Mela und Tertullian gedenken eines Volkes, so sie Makrobier nennen, welche die Ketten und Bande der Uebelthäter aus Gold machen, und der Leztere sezet hinzu: Aliquando revera inventum est, quomodo et aurum non ametur. Er will fagen, daß diese Leute eine gute Erfindung haben, einem die Goldliebe zu vertreiben. Gewiß, es ist hoch zu bedauern, daß wir Christen uns so gar sehr in das Gold verliebt haben, daß auch die einfältigen Indianer daher auf die Gedanken gekommen, als wäre es unser Gott, wie denn davon eine merkliche Geschichte aus einem berühmten spanischen Geschichtschrei ber, las Casas genannt, erzählt wird, daß, als ein indianischer Herr, Gathury benamt, vor der Spanier Grausamkeit aus der Insel Hispaniola in Kuba geflohen und vermerkt, daß sie ihm auch dahin folgen würden, er seine Landsleute zusammen berufen und gesagt, dieser Ausländer Gott wäre das Gold, und weil er ein Käftlein damit angefüllt bei der Hand hätte, möchten sie nebst ihm demselben zu Ehren einen Lanz anstellen, (dies war ein Stück des barbarischen Gottesdiensts,) ob sie ihn könnten versöhnen und bewegen, daß er seinen Dienern, den Spaniern, befehlen möchte, daß sie von ihnen zufrieden gelassen würden; darauf sie um das Käftlein, darinnen der vermeinte Gott der Spanier aufbehalten ward, so lange getanzt, bis ihnen der Odem fast entgangen, endlich aber, weil sie dafür gehalten, es wäre nicht rathsam, solchen Gott bei sich zu haben, das Käftlein in den nächsten Strom versenkt. Denket hiebei, wie übel

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