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euch heiligen und zur Vollkommenheit führen. Gehöret Ihm an! Sterbet ihr, so sterbet Alle in Ihm! Möchte es mir erlaubt sein, euch entgegen zu kommen, und euch unter Lobgesängen in die Wohnungen ewiger Seligkeit, vor seinen Thron zu geleiten !

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Lebet wohl, theure Freunde, lebet wohl! Ich habe euch innig geliebt; selbst die Strenge, womit ich bisweilen glaubte, euch behandeln zu müssen, hatte ihren ersten und Hauptgrund nur in dem lebhaften Verlangen, zu eurem Glücke beizutragen.

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Gott belohne euch für die Dienste, die Bereitwilligkeit und Unterwerfnng, die ihr Seinem unwürdigen Knechte erwiesen habt: Er verzeihe denen, die sich mir widerseßt, die mir Kummer verursacht haben; ohne Zweifel wußten sie nicht, was sie thaten."

,, mein Gott! Dein Auge wache über meinen Pfarrgenossen: Dein Ohr sei offen, sie zu hören, deine Hand ausgebreitet, sie zu beschüßen ! Herr Jesu, Du hattest sie mir anvertraut, diese Gemeinde, mir so schwachem Menschen! O, erlaube, daß ich Dir fie empfehle und sie in Deine Arme niederlege. Gib ihr Hirten nach Deinem Herzen; verlaß dieselbe nie. Leite Alles zu ihrem Heile. Erleuchte, leite,

liebe, fegne fie, gib, daß einst Kinder und Erwachsene, Vorsteher und Untergebene, Pfarrer und Pfarrgenossen, Alle einander in Deinem Paradiese antreffen! Amen, Amen. O Gott Vater, Sohn und heiliger Geist, sprich mit uns: Amen!“

So flehte er, für die ihm anvertrauten See= Ien, in jenen Viertelstunden und ganzen Stunden, die er mitten im Gedränge seiner zahlreichen Arbeiten täglich zu erübrigen wußte, um seine Knie vor dem zu beugen, welcher allein die Quelle solcher Kraft, folcher Liebe, solcher Hingebung ist.

Siebentes Kapitel.

Oberlin's Beziehungen zu dem Erziehungsinßitut von Schöner Bug von Oberlin's Frau.

Basedow

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Ein edelmüthiger heiliger Eifer für die Verbesserung der Jugenderziehung begann in Deutschland sich geltend zu machen. Man hatte die Gebrechen eines mechanischen Fertigkeitssystems eingeschen, das oft nicht weiter zu Stande brachte, als das Gedächtniß zu überladen, statt den Verstand zu entwickeln; man versuchte daher neue Methoden. Unter den Männern, deren Bemühungen in jener Zeit einen wahren Enthusiasmus hervorgebracht haben, muß man Basedows Erziehungsinstitut zu Dessau nennen, das fofort für ganz Deutschland zur Musterschule dienen sollte. Diese auf einer sehr ausgedehnten Grundlage basirte Anstalt verlangte Opfer, welche die Hülfsquellen eines Privatmanns übersteigent von allen Seiten flossen freiwillige Beiträge zu ihrer Unterstüßung herbei. Oberlin, dieser eifrige Jugendfreund, fäumte nicht, fich Oberlin's Schriften, II,

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mit dem Erziehungsinstitut zu Dessau in Beziehung zu sehen. Einer seiner früheren Schüler war daselbst als Professor angestellt; Oberlin trat in Verbindung mit ihm. Wir wollen unsern Lesern folgenden Brief mittheilen; er stand in den pädagogischen Unterhandlungen, einem durch das Institut herausgegebenen Journal. Der Herausgeber bemerkt, daß er die Ehre der Veröffentlichung verdiene, da er sehr zur Beförderung der Humanität beitrage. Der edle Feddersen hat ihn in seinem Werke aufbewahrt, das den Titel führt: Nachrichten von dem Leben und Ende gutgesinnter Menschen, mit praktischen Anmerkungen. Halle 1784. Bd. IV. S. 254-256. Wir theilen hier aus dieser interessanten Schrift Oberlin's Brief mit, der uns einen klaren Blick in sein Herz und zugleich in die schöne Seele seiner lieben Frau werfen läßt.

Mein lieber Frig!

Du wünschest von mir so, wie ich Dich liebe, geliebt zu sein; sehr gut; es macht mir Vergnügen, dies zu hören. Könntest Du doch Dir selbst sagen, wie sehr ich Dir zugethan bin! Eure

* Man sieht, daß der Korrespondent Oberlin's_den= selben Vornamen wie Oberlin hatte.

Erziehungsanstalt liegt mir am Herzen. Ach, wie wünschte ich so sehr, mich ihr ganz widmen zu können! Aber Gott will, daß ich ihm hier all' meine Kräfte weihe. Ach, wie wünsche ich so herzlich, wenigstens einige Monate, einige Wochen bei euch sein zu können, um Alles zu sehen und zu hören und sodann bereichert von euren Einsichten in das Steinthal zurückzukehren und es hier Früchte tragen zu lassen. Aber Gott verbietet es mir absolut, und ich muß mich bloß mit Wünschen zufrieden stellen. In finanzieller Hinsicht waren meine Mittel immer sehr beschränkt, und in diesem Augenblick ist dies mehr als je der Fall. Ach, daß wir kein Geld haben, dieses Geld, das in so manchen Händen so unnüg ist! Das habe ich mir schon tausendmal gesagt, seitdem ich die Erziehungsanstalt von Dessau kenne, das haben meine Frau und ich schon oft wiederholt, wenn wir das dritte. Heft von eurem Archiv lesen. Wir wendeten unsere Augen nach allen Seiten hin, ob wir nichts fänden, wofür wir Geld erhalten könnten. Ich wurde sehr bes trübt, denn ich hatte nichts zum Verwerthen. Auf einmal kehrt meine Frau, die hinausgegangen war, ganz freudestrahlend in mein Zimmer zu rück und überreicht mir ein paar Ohrringe, mit der Bitte, fie dem philanthropischen Institut zü

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