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rofeffor Schlatters Ausführungen über „atheistische Methoden

in der Theologie" entsprechen ganz meinen eigenen Gedanken, aber glücklicherweise bin nicht ich vorzugsweise berufen, diesen Kampf mitzuführen, um so weniger, als die moderne Pseudotheologie und Pseudowissenschaft hier in Halle weder in der theologischen noch in der philosophischen Fakultät Kurs hat. Wenn ich Theologe wäre, würde ich mit dem Jakobusbriefe fagen: οὐκ ἔστιν αὕτη ἡ σοφία ἄνωθεν κατερχομένη, ἀλλ ̓ ἐπίγειος, ψυχική, δαιμονιώδης; als philologe fage id, δαβ fie auch mit der Muse Urania nichts zu tun hat, die nach Platon περί τε οὐρανὸν καὶ λόγους οὖσα θείους τε καὶ ἀνθρωπίνους ἵησι καλλίστην φωνήν (Phaedr. 259 D). Sie ift eben minderwertig in jeder Beziehung. Indes erhebe auch ich nicht den Anspruch, gerade der Urania zu dienen, sondern folge einer geringeren Muse, die es mit den Werken der dichtenden und redenden Kunst zu tun hat, und uns anleitet, diese nach Möglichkeit wieder in ihrer ursprünglichen Schönheit herzustellen. Prosaisch nennen wir das Textkritik. Die Textkritik nun gibt fich zwar mehrenteils mit Kleinigkeiten ab, und kann darum langweilig werden; mitunter indessen kommt bei ihr auch ein größeres Problem vor, und ein solches denke ich hier zu behandeln.

Die Stelle 2. Kor. 6, 14-7, 1, ein Stück von 6 Versen, wird von einsichtigen Kritikern und Exegeten wofür ich mich einfach auf Heinrici beziehen kann seit lange als ein Einschiebsel betrachtet, welches den Zusammenhang gröblich unterbricht und aus diesem entfernt werden muß. Sowie man ent fernt, so rückt zusammen was auf's vorzüglichste zueinander paßt:

πλατύνθητε καὶ ὑμεῖς unὁ χωρήσατε ἡμᾶς. Bober aber δας μηὁ Stück stamme, und ob es überhaupt von Paulus sei, darüber ist man im unklaren, doch sagt Heinrici schließlich, daß in dem Abschnitte nichts entschieden Unpaulinisches sei. Ich will denselben nun nach der Methode untersuchen, die ich in meinem Buche über Rhythmen der asianischen und römischen Kunstprosa (Deichert, 1905) dargelegt habe, und die durch die absprechende Rezension H. Jordan's im Theologischen Literaturblatt noch lange nicht als falsch erwiesen ist. Weder kann Jordan die vorhandenen Tatsachen durch Ignorierung aus der Welt schaffen, noch sie da durch als irrelevant erweisen, daß er anders geartete, nur scheinbar ähnliche Tatsachen aus einem andern Schriftstücke beibringt, die in der Tat irrelevant und Erzeugnisse des Zufalls find. Rhythmen sind Übereinstimmungen, wie Reime dies find, und ohne diese Kongruenz und Wiederholung des Ähnlichen gibt es weder Rhythmus (d. i. Takt im weitesten Sinne) noch Reim; aber daß auch der Zufall gelegentlich Reime schafft, wissen wir, und ebenso kann er rhythmische Kongruenzen schaffen, die aber danach sind, und die ebenso wie die zufälligen Reime von den gewollten unterschieden werden können. Die gewollten Rhythmen treten massenhaft und geschlossen auf, dazu streng geformt und kunstgemäß, die zufälligen sporadisch und zumeist mangelhaft geformt; also wenn man genau prüft, ist man nicht in Ver= legenheit. Ich will also das Stück aus 2. Kor. erstens für sich untersuchen und analysieren, zweitens in bezug auf seine gegenwärtige Umgebung, sowie diese auf ihr Zusammenpassen, wenn man das Stück herausnimmt; drittens dasselbe in bezug auf eine andere, zunächst hypothetisch angenommene Umgebung, und diese selbst, ob ein Zusammenschluß bei ihr durch die Einfügung gesprengt wird. Die Rhythmen nämlich binden, eben durch die Übereinstimmung, das Benachbarte aneinander, wie auch schon ein Rhetor des 4. vorchristlichen Jahrhunderts die rhyth= mische Rede mit einem Mauerwerk vergleicht, dessen Steine in

einander greifen; somit läßt sich hieran erkennen, was ursprünglich zusammengehört und was nicht. Die Teilung der Rede in Kola liegt dieser ganzen „afianischen“ Rhythmik zu Grunde; in Kola also schreibe ich die Stelle, gleichwie auch in dem Buche die dort analysierten paulinischen Briefe und Teile von Briefen. 2. Kor. 6, 14.

Μὴ γίνεσθ ̓ ἑτεροζυγοῦντες ἀπίστοις

τίς γὰρ μετοχὴ δικαιοσύνῃ καὶ ἀνομίᾳ

ἢ τίς κοινωνία φωτὸς πρὸς σκότος
15. τίς δὲ συμφώνησις Χριστοῦ πρὸς Βελιάρ
ἢ τίς μερὶς πιστῷ μετ ̓ ἀπίστου

16. τίς [δὲ] συγκατάθεσις ναῷ θεοῦ μετ ̓ εἰδώλων
ἡμεῖς γὰρ ναὸς ἐσμὲν θεοῦ ζῶντος

λέγει γὰρ ὁ θεός

,,ὅτι ἐνοικήσω ἐν αὐτοῖς καὶ ἐμπεριπατήσω

καὶ ἔσομαι αὐτῶν θεός

καὶ αὐτοὶ ἔσονταί μοι λαός

17. διὸ ἐξέλθατ ̓ ἐκ μέσου αὐτῶν
καὶ ἀφορίσθητε λέγει κύριος
καὶ ἀκαθάρτου μὴ ἅπτεσθε
καὶ ἐγὼ εἰσδέξομαι ὑμᾶς

18. καὶ ἔσομαι ὑμῖν εἰς πατέρα

καὶ ὑμεῖς ἔσεσθέ μοι εἰς υἱοὺς καὶ θυγατέρας

λέγει κύριος παντοκράτωρα

7, 1. ταύτας οὖν ἔχοντες τὰς ἐπαγγελίας ἀγαπητοί
καθαρίσωμεν ἑαυτούς

ἀπὸ παντὸς μολυσμοῦ σαρκὸς καὶ πνεύματος
ἐπιτελοῦντες ἁγιωσύνην ἐν φόβῳ Θεοῦ.

Die Stelle hat, wie Heinrici hervorhebt, einen ziemlichen Reichtum von Varianten, doch sind die meisten unerheblich. Zwischen 14 nun und 14 ist die Kongruenz deutlich: (un) γίνεσθ' ἑτεροζυγοῦντες ἀπίστοις τίς γὰρ μετοχὴ δικαιοσύνῃ zai, d. h. Ausgang und anstoßender Anfang, was ich Ver

=

fettung nenne (

fpreden: τίς γὰρ μετοχὴ

=

13

-). 14 hat in fich Entδικαιοσύνῃ = καὶ ἀνομίᾳ; nämlid

=

(*) τίς μερὶς πιστῷ

=

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und werden in der gesamten rhythmischen Prosa als gleichwertig behandelt (soweit nicht eine rhythmische Malerei beabsichtigt wird, bei der die Länge oder Kürze etwas ausmacht), und die (im Jambus) anlautende Silbe ist frei: |~~=| Desgleiden 14° τίς κοινωνία = φωτὸς πρὸς σκότος; φωτὸς hat D* für pori, und diese Variante des Genitivs für Dativ wiederholt sich weiterhin, wo denn auch Tischendorf 16a Xolotov lieft (DFGKL Xolor). 15 und 15 find sich im Anfang uns nse ähnlid: τίς δὲ συμφώνησις (πιστοῦ Β) μετ', μηδ Χριστοῦ πρὸς Βελιάς = -ρὶς πιστῷ μετ ̓ ání(orov). In 16a ergibt sich zu Anfang nichts, wenn man nicht δὲ ftreit (14° find Varianten ἢ τίς, καὶ τίς, τις unδ τίς δὲ); obne δὲ ift Serfettung: -ρὶς πιστῷ μετ' ἀπίστου τίς συγκατά θεσις να-, uns ebenfo να θεοῦ (genauer und beffer θεοῦ να) μετ ̓ εἰδώλων = ἡμεῖς γὰρ ναός ἐσμεν θεού), wenn man mit & das Verbum hierherstellt, statt nach Dɛov (v. θεοῦ = 16*). Ἐσμεν θεοῦ ζῶντος = ἢ τίς μερίς πιστῷ 15. über 15° läßt sich angesichts der Varianten kaum etwas bebaupten: καθὼς εἶπεν ὁ Θεός (one και = 16a Anfang) die meiften Sanδ &riften, λέγει γὰρ ὁ 9. D*FG (= 16° καὶ ἐμπεριπατή[σω]); set Gyrer, Tertullian und Muguftin Laffen δας, in Ser Tat entbebrlide ὁ Θεός aus (καθὼς εἶπεν = θεοῦ ζῶντος, Verkettung). Daß der Zufall in diesen Dingen etwas mitspielt, ist aus dem Passen sämtlicher Varianten (am wenigsten der ersten) klar, ist aber auch schon gesagt. Die folgenden zehn Stichen würden, wenn wörtliches Zitat, nicht rhythmisiert sein können; aber sie sind vom Verf. ganz frei zusammengestellt. 164 ὅτι ἐνοικήσῶ ἐν 16ο (και) ἔσομαι αὐτῶν θεός, ντού, ποd genauer 16 ὅτι ἐνοικήσω ἐν αὐτοῖς καὶ ἐμ- = = 17 καὶ ἀφορίσθητε λέγει κύριος,

=

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(11 Silben). Der Schluß von 16d ist wie bemerkt = 16° nach

D*FG. 16 wird rhythmisch brauchbar, wenn man mit Chrysoftomos p. 628 lieft: καὶ αὐτοὶ ἔσονταί μοι εἰς λαόν, ohne καὶ = 17° καὶ ἀκαθάρτου μὴ ἅπτεσθε, συν-, μηδ febr ähnlid mit 164 Infang ὅτι ἐνοικήσω ἐν αὐτοῖς καὶ,

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und

συν-- ) --υ; δαγυ καὶ αὐτοὶ ἔσονταί μοι εἰς = 15° καὶ ~(~).

ἔσομαι αὐτῶν θεός. 17 Infang διὸ ἐξέλθατ ̓ ἐκ = 16° -σομαι αὐτῶν θεός; δας anbere wiederbolt fid erft 185: (δι)ὸ ἐξέλθατ ̓ ἐκ μέσου αὐτῶν = καὶ ὑμεῖς ἔσεσθέ μοι εἰς υἱ-, immerhin mit 9 Silben. Über 17 und 17° ist gesprochen; sie sind danach auch untereinander ähnlich. In 17a lese ich lieber xai syw als καγώ (Sans &riften): καὶ ἐγὼ εἰσδέξομαι ὑμᾶς = 5 καὶ ἀφορίσθητε λέγει κύ-. 18 καὶ ἔσομαι ὑμῖν vorbet εἰσδέξομαι ὑμᾶς, καὶ ἔσομαι ὑ- = -μῖν εἰς πατέρα, σύνο; -μαι ὑμῖν εἰς πατέρα 185 υἱοὺς καὶ θυγατέρας,

=

=

Für

=

-vy, wie auch die Anfänge von 18 und 18° fich Seden: καὶ ὑμεῖς ἔσεσθε = λέγει κύριος παν- (und -ριος παντοκράτωρ -γὼ εἰσδέξομαι ὑμᾶς). güt 7, 1* 2lnfang ift hier kein Entsprechen; wir sind aber bereits dem Ende nahe. 1* €nde (επαγγελίας ἀγαπητοί = 1ο καθαρίσωμεν ἑαυτούς (Berfettung); 1° ἀπὸ παντὸς μολυσμοῦ σαρ- = 17° ἀκαθάρτου un anτeode (ähnlicher Sinn), gleichwie das Folgende sich entz [pridt: 14 ἐπιτελοῦντες ἁγιωσύ- = 17° καὶ ἐγὼ εἰσδέξομαι ὑμᾶς. Gnblid fann man 1° -κὸς καὶ πνεύματος = 1* ταύτας ouv yor- seßen; für das Übrige findet sich hier nichts.

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Aber vielleicht denn das war die zweite Frage in dem, mas gegenwärtig folgt: 7, 2 ff.: χωρήσαθ' ἡμᾶς | οὐδέν ἠδι κήσαμεν | οὐδέν ̓ ἐφθείραμεν | οὐδέν ἐπλεονεκτήσαμεν | (3) πρὸς κατάκρισιν οὐ λέγω (οὐ πρὸς κατακρ. λ. DFGKL) προείρηκα γάρ | uw. Gewiß: ἐν φόβῳ Θεοῦ 14 = ἠδικήσαμεν 25, wie ἀπὸ παντὸς μολυ- 1° = -πλεονεκτήσαμεν 24, aber δας sind keine wirksamen Klammern. In sich ist dies zumeist ge= bunden: οὐδέν ̓ ἐφθείραμεν = -γω προείρηκα γάρ; οὐδέν ἐπλεπρὸς κατάκρισιν οὐ; nur nigt gerase δας Εrfte. Bir

ονέ =

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