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Wittenberger Fakultät vom Jahre 16651). Und Martin Chemnitz sagt: die reine Lehre des Wortes Gottes von der Rechtfertigung des Sünders wird allein von solchen verstanden, die sich in der Anfechtung mit ihren Sünden herumschlagen, oder in Todesnoth zittern 2). Und so lehren sie alle 3). Gewirkt aber wird die Bufse durch Gottes Wort, das Felsen zerschmeifst '); nicht durch das Evangelium, welches eigentlich ist eine Trostpredigt und fröhliche Botschaft 5), sondern durch das Gesetz 6). Dazu hilft Gott mit dem Hammer des Kreuzes. Denn Anfechtung lehrt aufs Wort merken. Ein Sühnmittel ist die Busse freilich nicht'); auch unser Glaube nicht; sondern das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, macht uns von Sünden rein.

1) Consensus repetitus fidei vere Lutheranae.

Marburgi 1847. 4o. S. 41: Fides et justificatio non cadunt in animum perseverantem in proposito contra conscientiam malo, sed oportet praecedere contritionem ante remissionem peccatorum.

2) Chemnicius, Examen concilii Tridentini. Berolini 1861. 8o. S. 165 A: non in otiosis disputationibus sed in seriis exercitiis poenitentiae et fidei, quando conscientia in tentationibus cum sua indignitate, vel coram ipso judicio Dei, vel in agone mortis luctatur. Hoc enim solo modo rectissime intelligi potest doctrina de justificatione, sicut in Scriptura traditur. 3) Jo. Gerhard, Loci III. 300 A. B. 293 B u. ff. Brochmand, Systema II. 125 B. Hutterus, Compendium 184. 186 (loc. XV. no. 6 u. 11). 4) Jerem. XXIII. 29.

5) Concordienformel, Epitome V.
6) Schmalkaldische Artikel III. 3.

Müller 534.

Müller 312. 313. Concordienformel,

Sol. declar. V. Müller 635-639. Luther XI. 1798.

7) Apologia, Müller 170.

VIERTER ABSCHNITT.

Die Gnadenmittel.

Obgleich das Werk der Erlösung am Kreuze geschehn und die Vergebung der Sünde erworben ist, so kann sie doch nicht anders als durchs Wort zu uns kommen. Denn was wülsten wir sonst davon, dafs solches geschehen wäre oder uns geschenkt sein sollte, wenn mans nicht durch die Predigt oder mündlich Wort vorträgt? Oder wie können sie die Vergebung ergreifen und zu sich bringen, wo sie sich nicht halten und glauben an die Schrift und das Evangelium 1)? Darum bezeichnet Paulus das gepredigte Wort als das Mittel der Rettung 2). Bringt es uns aber die Rettung, so bringt es auch die Vergebung; denn Rettung und Vergebung sind eins 3). Ja der Herr betrachtet sein Wort

1) Catechismus major V. Müller 503. Auf Grund von Röm. X. 14. 2) 1 Cor. XV. 1. 2: Γνωρίζω δὲ ὑμῖν, ἀδελφοί, τὸ εὐαγγέλιον ὃ εὐηγγε λισάμην ὑμῖν, δ καὶ παρελάβετε, ἐν ᾧ καὶ ἑστήκατε, δι ̓ οὗ καὶ σώζεσθε. Vergl. auch Jac. I. 21, 1 Cor. I. 21 und Röm. I. 16.

3) Flacius, Clavis 1093: Saepe salvare idem quod justificare significat ut Act. II. 47 Dominus addebat qui salvi fierent. Act. IV. 12 nec est aliud nomen in quo oporteat nos salvos fieri. Act. XV. 1 pseudo-apostoli ajunt: nisi circumcidamini sec. morem Moysis, non potestis esse salvi i. e. justificari. Ibidem Petrus inquit v. 11 sed per gratiam domini nostri Jesu Christi credimus nos salvos futuros quemadmodum et illi. Act. XVI. 31 crede in dominum Jesum et salvus eris tu et domus tua. 1 Cor. XV. 1. 2; notum vobis facio evangelium etc. per quod etiam salvamini, i. e. per quod vobis annuntiatur remissio peccatorum et donatur justitia Christi et vita aeterna.

gradezu als den Träger seines allgenugsamen Verdienstes. Denn statt zu sagen: ihr seid rein um des Gehorsams willen, damit ich dem Vater genuggethan, sagt er: ihr seid rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe 1).

Wo aber Vergebung durch Christi Verdienst, da ist Leben 2). Deshalb bezeichnet der Herr sein Wort auch als den Träger des Lebens Jo. V. 24: wahrlich, wahrlich ich sage euch, wer mein Wort höret und glaubet dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben 3). Und Jo. VIII. 51: wahrlich, wahrlich ich sage euch: so jemand mein Wort wird halten, der wird den Tod nicht sehen ewiglich 4). Ja Jo. VI. 63 erklärt er: die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben 3). Und Jo. XII. 50: meines Vaters Wort ist das ewige Leben; darum was ich rede, das rede ich also, wie mir der Vater gesagt hat 6). Wenn die Worte des Evangeliums also Worte des Lebens genannt werden), so bedeutet das nichts andres, als dafs sie die Vergebung der Sünden und das ewige Leben in sich halten und bringen.

Wie aber? Ist Christus selbst nicht das Leben? Hat er nicht zu Thomas gesagt: ich bin der Weg und die Wahrheit

1) Jo. XV. 3: ἤδη ὑμεῖς καθαροί ἐστε διὰ τὸν λόγον ὃν λελάληκα ὑμῖν. Gerhardus in Harmonia II. 991 A.

2) Tit. III. 7. Röm. VI. 22. Catechismus minor V: Denn wo Vergebung der Sünden ist, da ist auch Leben und Seligkeit. Müller 365.

3) Jo. V. 24: ἀμὴν ἀμὴν λέγῳ ὑμῖν, ὅτι ὁ τὸν λόγον μου ἀκούων καὶ πιστεύων τῷ μέμψαντί με, ἔχει ζωὴν αἰώνιον καὶ εἰς κρίσιν οὐκ ἔρχεται, ἀλλὰ μεταβέβηκεν ἐκ τοῦ θανάτου εἰς τὴν ζωήν.

4) Jo. VIII. 51 : ἀμὴν ἀμὴν λέγω ὑμῖν, ἐάν τις τὸν ἐμὸν λόγον τηρήσῃ, θάνατον οὐ μὴ θεωρήσῃ εἰς τὸν αἰῶνα.

ἐστιν.

5) Jo. VI. 63: τὰ ῥήματα, ἃ ἐγὼ λελάληκα ὑμῖν, πνεῦμά ἐστιν καὶ ζωή

6) Jo. XII. 50: καὶ οἶδα, ὅτι ἡ ἐντολὴ αὐτοῦ ζωὴ αἰώνιος ἐστίν· ἃ οὖν ἐγὼ λαλῶ, καθὼς εἴρηκέν μοι ὁ πατήρ, οὕτως λαλῶ. ἡ ἐντολή τοῦ πατρὸς ζ. αἰ. Zotív heifst nicht: wer das Gesetz des Vaters hält, hat das ewige Leben, sondern nach Jo. XVII. 8: Die mir von meinem Vater befohlenen Worte sind das ewige Leben. Vergl. die treffliche Auseinandersetzung von P. Tarnov, Commentarius in ev. Johannis. Rostochii 1629. 4o. S. 923. 924.

7) Jo. VI. 68. Phil. II. 16.

und das Leben 1)? und zu Martha: ich bin die Auferstehung und das Leben 2)? Darum hat er das wahrhaftige Leben mit dem Glauben an ihn selber verknüpft. Wer den Sohn sieht und glaubt an ihn, hat das ewige Leben, sagt er Jo. VI. 403); und Jo. XI. 26: wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben 1).

Gewifs, und doch ist das kein Zwiespalt; denn der Sohn ist im Worte. Grade deshalb bringt Gottes Wort: Vergebung der Sünden und Leben, weil es Christum bringt. Weil sie voll Wassers ist, stillt die Schale den Durst; darum haben auch die lieben Väter alle aus ihr mit vollen Zügen getrunken. Und. solch Ineinander ist nicht blofs möglich, sondern innerhalb der Gränzen des Reiches Gottes vollkommen natürlich. Menschliche Versprechungen freilich sind entweder Lügen oder doch nur Schatten der Dinge. Gott dagegen gibt, wenn er spricht. Denn so er spricht, so geschiehts, so er gebeut, stehets da 5). Menschen mögen immer kommen und Frieden wünschen, das wird nicht viel nützen; wenn Christus aber unter seine zitternden Jünger mit dem Friedensgrufs tritt, stillen sich unter seinem Wort ihre Herzen wie die Wellen des Galiläischen Meeres. Er gibt nicht wie die Welt gibt 6). Wenn er also in seinem Wort zu dir sagt: wer glaubt, wird gerecht, und du glaubst, so bist du gerecht; denn sein Wort ist allmächtig und wahrhaftig. Deshalb weil es des lebendigen Gottes Wort ist, deshalb trägt dieses Wort: Christi

1) Jo. XIV. 6: λέγει αὐτῷ ὁ ̓Ιησοῦς· ἐγώ εἰμι ἡ ὁδὸς καὶ ἡ ἀλήθεια καὶ ἡ ζωή.

2) Jo. ΧΙ. 25 : εἶπεν αὐτῇ ὁ Ἰησοῦς· ἐγώ εἰμι ἡ ἀνάστασις καὶ ἡ ζωή. 3) Jo. VI. 40: τοῦτο γάρ ἐστιν τὸ θέλημα τοῦ πατρός μου, ἵνα πᾶς ὁ θεωρῶν τὸν υἱὸν καὶ πιστεύων εἰς αὐτὸν ἔχῃ ζωὴν αἰώνιον καὶ ἀναστήσω αὐτὸν ἐγὼ [Β. Τ. Sin.] ἐν τῇ ἐσχάτῃ ἡμέρᾳ. Vgl. Jo. III. 36.

4) Jo. ΧΙ. 26: καὶ πᾶς ὁ ζῶν καὶ πιστεύων εἰς ἐμὲ οὐ μὴ ἀποθάνῃ εἰς Tov alava. Vergl. 1 Jo. V. 12.

5) Psalm XXXIII. 9.

6) Jo. XIV. 27: εἰρήνην ἀφίημι ὑμῖν, εἰρήνην τὴν ἐμὴν δίδωμι ὑμῖν οὐ καθὼς ὁ κόσμος δίδωσιν, ἐγὼ δίδωμι ὑμῖν. μὴ ταρασσέσθω ὑμῶν ἡ καρδία μηδὲ δειλιάτω.

blutigen Gehorsam auf seinem Fittig in Hütte und Palast. Ja es ist, mit Luther zu reden, gleich als ein Schlitten und Röhre, durch und auf welchem Christus zu uns gebracht wird 1).

Auch die Worte des Paulus? Auch die des Paulus, ja aller Apostel. Denn zwischen diesen Worten ist eine Kette befestigt, die nimmer zerreifst. Hier der Eckstein ist Christus, seine Worte sind Leben 2); von da geht die Kette aufwärts zum Vater: Christi Worte sind des himmlischen Vaters Worte 3). Und niederwärts: die Worte der Apostel sind Christi Worte 1), ja Gottes Worte 5). Deshalb schreibt Paulus den Thessalonichern: wir danken ohne Unterlafs Gott, dafs ihr, da ihr empfienget von uns das Wort göttlicher Predigt, nahmet ihrs auf, nicht als Menschen Wort, sondern, wie es denn wahrhaftig ist, als Gottes Wort 6). Im ersten Kapitel des Galaterbriefs droht er sich gar selber den Fluch, wenn es ihm je einfallen sollte, an dem einmal von ihm gepredigten Worte Gottes zu ändern 7). So ist es Gottes Evangelium, mag es aus dem Munde Christi oder seiner Apostel erklingen, und bringt wahrhaftig mit sich: Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit). Wo es zu finden ist? In der Schrift, in der Predigt und in der Absolution 9). Hier wie dort, unter der Kanzel, im Kämmerlein und am Altar,

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4) Luc. X. 16. 1 Petri I. 25. 1 Thess. I. 8.

5) AG. IV. 29 vergl. mit 27. Dazu Matth. X. 20 und 1 Cor. II. 13. 6) 1 Thess. II. 13: καὶ διὰ τοῦτο καὶ ἡμεῖς εὐχαριστοῦμεν τῷ θεῷ ἀδιαλείπτως, ὅτι παραλαβόντες λόγον ἀκοῆς παρ' ἡμῶν τοῦ θεοῦ ἐδέξασθε οὐ λόγον ἀνθρώπων ἀλλὰ καθὼς ἔστιν ἀληθῶς λόγον θεοῦ. Vgl. Gal. I. 12.

7) Gal. I. 9. 10.

*) Evangelium, sagen wir; denn das Gesetz bringt nicht Vergebung und ist doch auch Gottes Wort. Jo. Gerhard, Loci III. 146. 147.

9) Luther von Walch XVI. 1470. X. 1492. 1493. Confessio Augustana Art. XXV Müller 53. 54, Apologia, Müller 172. 173, Articuli Smalcaldici III. 7. 8 Müller 321, Catechismus minor V, Müller 363, Formula Concordiae, Sol, declar. XI Müller 712.

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