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bleibt ihr wieder ihre Arbeit allein zu verrichten, und sie hat allerhand Missgeschick: dass sie sich cutweder im heißen Wasser verbrennt, die Töpfe und das Geschirr zerbricht, das Essen umgeschüttet oder gefallen ist u. s. w., dass sie also nothwendig von der Hausfrau oder dem Herrn zur Strafe ausgescholten wird; worüber man auch zum öftern den Kobold soll kichern oder lachen gehört haben. Und so ein Kobold soll stets in seinem Hause verblieben sein, wenngleich sich das Gesinde verändert hat. Ja, es hat eine abziehende Magd ihrer Nachfolgerin den Kobold rekommandieren und aufs beste anbefehlen müssen, daß Sene seiner auch also wartete. Hat Diese nun nicht gewollt, so hat es ihr auch an kontinuierlichem Unglück nicht gemangelt, und sie hat zeitig genug das Haus wieder räumen müssen.“

Vielleicht zu den grauenhaftesten Geschichten gehört folgende kleine Erzählung:

Eine Magd hatte jahrelang einen unsichtbaren Hausgeist bei sich am Herde sizen, wo sie ihm ein eignes Stättchen eingeräumt, und wo sie sich die langen Winterabende hindurch mit ihm unterhielt. Nun bat einmal die Magd das Heinzchen, denn also hieß sie den Geist, er solle sich doch einmal sehen lassen, wie er von Natur gestaltet sei. Aber das Heinzlein weigerte sich Dessen. Endlich aber

willigte es ein und sagte, fie möchte in den Keller hinabgehen, dort solle sie ihn sehen. Da nimmt die Magd ein Licht, steigt hinab in den Keller, und dort in einem offenen Fasse sieht sie ein todtes Kindlein in seinem Blute schwimmen. Die Magd hatte aber vor vielen Jahren ein uneheliches Kind geboren und es heimlich ermordet und in ein Fass gesteckt.

Indessen, wie die Deutschen nun einmal sind, sie suchen oft im Grauen selbst ihren besten Spaß, und die Volkssagen von den Kobolden sind manchmal voll ergötzlicher Züge. Besonders amüsant sind die Geschichten von Hüdeken, einem Kobold, der im zwölften Jahrhundert zu Hildesheim sein Wesen. getrieben, und von welchem in unseren Spinnstuben und Geisterromanen so viel die Rede ist. Eine schon oft abgedruckte Stelle aus einer alten Chronik*) giebt von ihm folgende Kunde:

"

‚Um das Jahr 1132 erschien ein böser Geist eine lange Zeit hindurch vielen Menschen im Bisthum Hildesheim in der Gestalt eines Bauern mit einem Hut auf dem Kopfe, wesshalb die Bauern ihn in sächsischer Sprache Hüdeken nannten. Dieser Geist fand ein Vergnügen daran, mit Menschen umzu

*) „aus der Chronik des Klosters Hirschau vom Abt Trithemus," steht in den französischen Ausgaben. Der Herausgeber.

gehen, sich ihnen bald sichtbar, bald unsichtbar zu offenbaren, ihnen Fragen vorzulegen und zu beantworten. Er beleidigte Niemanden ohne Ursache. Wenn man ihn aber auslachte oder sonst beschimpfte, so vergalt er das empfangene Unrecht mit vollem Maße. Da der Graf Burchard de Luka von dem Grafen Hermann von Wiesenburg erschlagen wurde, und das Land des Letteren in Gefahr kam, eine Beute der Rächer zu werden, so weckte der Hüdeken den Bischof Bernhard von Hildesheim aus dem Schlafe, und redete ihn mit folgenden Worten an: Stche auf, Kahlkopf! die Grafschaft Wiesenburg ist durch Mord verlassen und erledigt, und wird also leicht von dir besetzt werden können. Der Bischof versammelte schnell seine Krieger, fiel in das Land des schuldigen Grafen, und vereinigte es, mit Bewilligung des Kaisers, mit seinem Stift. Der Geist warnte den genannten Bischof häufig ungebeten vor nahen Gefahren, und zeigte sich besonders oft in der Hofküche, wo er mit den Köchen redete und ihnen allerlei Dienste erwies. Da man allmählich mit dem Hüdeken vertraut geworden war, so wagte es ein Küchenjunge, ihn, so oft er erschien, zu necken und ihn sogar mit unreinem Wasser zu begießen. Der Geist bat den Hauptkoch oder den Küchenmeister, dass er dem unartigen Knaben seinen Muthwillen

untersagen möchte. Der Meisterkoch antwortete: Du bist ein Geist, und fürchtest dich vor einem Buben! worauf Hüdeken drohend erwiderte: Weil du den Knaben nicht strafen willst, so werde ich dir in wenigen Tagen zeigen, wie sehr ich mich vor ihm fürchte. Bald nachher faß der Bube, der den Geist beleidigt hatte, ganz allein schlafend in der Küche. In diesem Zustande ergriff ihn der Geist, erdrosselte ihn, zerriss ihn in Stücke, und sette diese in Töpfen ans Feuer. Da der Koch diesen Streich entdeckte, da fluchte er dem Geist, und nun verðarb Hüdeken am folgenden Tage alle Braten, die am Spicße gesteckt waren, durch das Gift und Blut von Kröten, welches er darüber ausschüttete. Die Rache veranlasste den Koch zu neuen Beschimpfungen, nach welchen der Geist ihn endlich über eine falsche, vorgezauberte Brücke in einen tiefen Graben stürzte. Zugleich machte er die Nacht durch auf den Mauern und Thürmen der Stadt fleißig die Runde, und zwang die Wächter zu einer beständigen Wachsamkeit. Ein Mann, der eine untreue Frau hatte, sagte einst, als er verreisen wollte, im Scherze zu dem Hüdeken: Guter Freund, ich empfehle dir meine Frau, hüte sie sorgfältig! Sobald der Mann entfernt war, ließ das chebrecherische Weib einen Liebhaber nach dem andern kommen. Allein Hüdeken ließ Keinen zu ihr,

sondern warf sie Alle aus dem Bette auf den Boden hin. Als der Mann von seiner Reise zurückkam, da ging ihm der Geist weit entgegen und sagte zu dem Wiederkehrenden: „Ich freue mich sehr über deine Ankunft, damit ich von dem schweren Dienst frei werde, den du mir auferlegt hast. Ich habe deine Frau mit unsäglicher Mühe vor wirklicher Untreue gehütet. Ich bitte dich aber, dass du sie mir nie wieder anvertrauen mögest. Lieber wollte ich alle Schweine in ganz Sachsenland hüten, als ein Weib, das durch Ränke in die Arme ihrer Buhlen zu kommen sucht.“

Der Genauigkeit wegen muss ich bemerken, dass Hüdekens Kopfbedeckung von dem gewöhnlichen Kostüme der Kobolde abweicht. Diese sind meistens grau gekleidet und tragen ein rothes Käppchen. Wenigstens sicht man sie so im Dänischen, wo sie heut zu Tage am zahlreichsten sein sollen. Ich war ehemals der Meinung, die Kobolde lebten desshalb so gern in Dänemark, weil sie am liebsten „rothe Grüße" äßen. Aber ein junger dänischer Dichter, Herr Andersen, den ich das Vergnügen hatte, diesen Sommer hier in Paris zu sehen, hat mir ganz bestimmt versichert, die Nissen, wie man in Dänemark die Kobolde nennt, äßen am liebsten „Brei“ mit Butter. Wenn diese Kobolde sich mal in einem

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