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Hause eingenistet, so sind sie auch nicht sobald ge= neigt, es zu verlassen. Indessen, sie kommen nie unangemeldet, und wenn sie irgend wohnen wollen, machen sie dem Hausherrn auf folgende Art davon Anzeige: sie tragen des Nachts allerlei Holzspäne ins Haus und in die Milchfässer streuen sie Mist von Vieh. Wenn nun der Hausherr diese Holzspäne nicht wieder wegwirft, oder wenn er mit seiner Familie von jener beschmußten Milch trinkt, dann bleiben die Kobolde auf immer bei ihm. Dieses ist Manchem sehr missbehaglich geworden. Ein armer Jütländer wurde am Ende so verdrießlich über die Genossenschaft eines solchen Kobolds, dass er sein Haus selbst aufgeben wollte, und seine Siebensachen auf eine Karre lud und damit nach dem nächsten Dorfe fuhr, um sich dort niederzulassen. Unterwegs aber, als er sich mal umdrehte, erblickte er das rothbemüßte Köpfchen des Kobolds, der aus einer von den leeren Bütten hervorguckte, und ihm freundlich zurief: Wi flütten! (wir ziehen aus.)

Ich habe mich vielleicht zu lange bei diesen fleinen Dämonen aufgehalten, und es ist Zeit, dass ich wieder zu den großen übergehe. Aber alle diese Geschichten illustrieren den Glauben und den Charakter des deutschen Volks. Sener Glaube war in den verflossenen Jahrhunderten eben so gewaltig

wie der Kirchenglaube. Als der gelehrte Doktor Remigius sein großes Buch über das Herenwesen beendigt hatte, glaubte er seines Gegenstandes so kundig zu sein, dass er sich einbildete, jezt selber heren zu können; und ein gewissenhafter Mann, wie er war, ermangelte er nicht, sich selber bei den Gerichten als Herenmeister anzugeben, und in Folge dieser Angabe wurde er als Hexenmeister verbrannt.

Diese Greuel entstanden nicht direkt durch die christliche Kirche, sondern indirekt dadurch, dass diese die altgermanische Nationalreligion so tückisch verkehrt, dass sie die pantheistische Weltansicht der Deutschen in eine pandämonische umgebildet, dass sie die früheren Heiligthümer des Volks in hässliche Teufelci verwandelt hatte. Der Mensch lässt aber nicht gern ab von Dem, was ihm und seinen Vorfahren theuer und lieb war, und heimlich krämpen sich seine Empfindungen daran fest, selbst wenn man es verderbt und entstellt hat. Daher erhält sich jener verkehrte Volksglaube vielleicht noch länger als das Christenthum in Deutschland, welches nicht wie jener in der Nationalität wurzelt. Zur Zeit der Refor mation schwand sehr schnell der Glaube an die katholischen Legenden, aber keineswegs der Glaube an Zauber und Hexerci.

Luther glaubt nicht mehr an katholische Wun

der, aber er glaubt noch an Teufelswesen. Seine Tischreden sind voll kurioser Geschichtchen von Sa= tanskünsten, Kobolden und Hexen. Er selber in seinen Nöthen glaubte manchmal mit dem leibhaftigen Gott-sei-bei-uns zu kämpfen. Auf der Wartburg, wo er das neue Testament übersetzte, ward er so sehr vom Teufel gestört, dass er ihm das Tintenfass an den Kopf schmiss. Seitdem hat der Teufel eine große Scheu vor Tinte, aber noch weit mehr vor Druckerschwärze. Von der Schlauheit des Teufels wird in den erwähnten Tischreden manch ergötzliches Stücklein erzählt, und ich kann nicht umhin, eins davon mitzutheilen.

„Doktor Martin Luther erzählte, dass einmal gute Gesellen bei einander in einer Zeche gesessen waren. Nun war ein wild wüste Kind unter ihnen, Der hatte gesagt: wenn Einer wäre, der ihm eine gute Zeche Weins schenkte, wollte er ihm dafür seine Seele verkaufen.

"Nicht lange darauf kömmt Einer in die Stuben. zu ihm, sezet sich bei ihm nieder und zecht mit ihm, und spricht unter Anderem zu Dem, der sich also Biel vermessen gehabt:

„Höre, du sagst zuvor, wenn Einer dir eine Zeche Weins gebe, so wollest du ihm dafür deine Scele verkaufen?

"

Da sprach er nochmals: Ja, ich will's thun, lass mich heute recht schlemmen, demmen und guter Dinge sein.

„Der Mann, welcher der Teufel war, sagte Ja, und bald darnach verschlich er sich wieder von ihm. Als nun derselbige Schlemmer den ganzen Tag fröhlich war, und zuletzt auch trunken wurde, da kommt der vorige Mann, der Teufel, wieder und sezt sich zu ihm nieder, und fragt die anderen Zechbrüder, und spricht: Lieben Herren, was dünket euch, wenn Einer ein Pferd kauft, gehört ihm der Sattel und Zaum nicht auch dazu? Dieselbigen erschraken Alle. Aber letztlich sprach der Mann: Nun sagt's flugs. Da bekannten sie und sagten: Ja, der Sattel und Zaum gehört ihm auch dazu. Da nimmt der Teufel denselbigen wilden, rohen Gesellen und führet ihn durch die Decke hindurch, dass Niemand gewusst, wo er war hinkommen.“

Obgleich ich für unsern großen Meister Martin Luther den größten Respekt hege, so will es mich doch bedünken, als habe er den Charakter des Satans ganz verkannt. Dieser denkt durchaus nicht mit solcher Geringschätzung vom Leibe, wie hier erwähnt wird. Was man auch Böses vom Teufel erzählen mag, so hat man ihm doch nie nachsagen können, dass er ein Spiritualist sei.

Aber mehr noch als die Gesinnung des Teufels verkannte Martin Luther die Gesinnung des Papstes und der katholischen Kirche. Bei meiner strengen Unparteilichkeit muss ich Beide, eben so wie den Teufel, gegen den allzueifrigen Mann in Schutz nehmen. Ja, wenn man mich aufs Gewissen früge, würde ich eingestehn, dass der Papst Leo X. eigentlich weit vernünftiger war als Luther, und dass Dieser die lezten Gründe der katholischen Kirche gar nicht begriffen hat. Denn Luther hatte nicht begriffen, dass die Idee des Christenthums, die Vernichtung der Sinalichkeit, gar zu sehr in Widerspruch war mit der menschlichen Natur, als dass sie jemals im Leben ganz ausführbar gewesen sei; er hatte nicht begriffen, dass der Katholicismus gleichsam ein Konkordat war zwischen Gott und dem Teufel, d. h. zwischen dem Geist und der Materie, wodurch die Alleinherrschaft des Geistes in der Theorie ausgesprochen wird, aber die Materie in den Stand gesetzt wird, alle ihre annullierten Rechte in der Praxis auszuüben. Daher ein kluges System von Zugeständnissen, welche die Kirche zum Besten der Sinnlichkeit gemacht hat, obgleich immer unter Formen, welche jeden Akt der Sinnlichkeit fletrieren und dem Geiste seine höhnischen Usurpationen verwahren. Du darfst den zärtlichen Neigungen des Herzens

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