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heit, den Geist der wahren über alle Gegensäße menschlicher Partheien erhabenen Freiheit, die der Sohn Gottes allein verleiht und die zur Kirchenleitung in unsrer von so vielen Gegensåßen bewegten, zerrissenen Zeit ganz besonders erforderlich ist!

Dies ist der heißeste Wunsch dessen, der sich nennt von ganzem Herzen der Ihrige,

Berlin, den 29. Mai 1832.

A. Neander.

Vorrede.

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war zwar meine Absicht, meine Darstellung des Entwickelungsganges der christlichen Religion und Kirche in dem apostolischen Zeitalter erst später auf die Vollendung des Ganzen meiner Kirchenge schichte oder wenigstens eines größern Theils derfelben folgen zu lassen; aber die mir schriftlich und mündlich zugekommenen Wünsche und Anforderungen Vieler bewogen mich, diesen Plan zu verändern. Wohl waren auch diejenigen, welche an meiner Art, den Entwickelungsgang des Christenthums aufzufassen, Theil nehmen, berechtigt, Rechenschaftsablegung über meine Auffassung von dem Ursprünglichen in diesem Entwickelungsgang, worüber die Ansichten durch den Streit der verschiedenen theologischen Richtungen in dieser Zeit der noch fortdauernden Crisis für unsre deutsche evangelische Kirche am meisten gespalten find, zu verlangen und vielleicht mag, so Gott will, eine durchge

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bildete und mit rücksichtsloser Offenheit ausgesprochene Ueberzeugung über die hier zur Sprache kommenden Gegenstände Manchem, der im Suchen begriffen ist, einen Anschließungspunkt zur Selbstverständigung geben können, wenn auch diese Darstellung, obgleich das Ergebnis lange fortgesetter ernster Forschung, keine neuen Aufschlüsse enthalten sollte.

Was mein Verhältniß zu allen denjenigen betrifft, welche die Ueberzeugung haben, daß der Glaube an Jes sus den Heiland der sündhaften Menschheit, wie er sich seit der Erbauung der christlichen Kirche als die Quelle göttlichen Lebens erwiesen hat, sich auch fernerhin bis an das Ende der Tage so erweisen und aus demselben die neue Schöpfung in der christlichen Kirche und in unserem Welttheile, welche unter den Frühlingsstürmen sich vorbereitet, hervorgehn wird; so hoffe ich mit allen Solchen durch das Band der christlichen Gemeinschaft, das Band des im wahren Sinne christlich katholischen Geistes (the true catholic spirit, wie es treffliche englische Theologen im siebzehnten Jahrhundert bezeich neten) verbunden zu seyn. In die Ueberzeugung der jenigen aber unter diesen, welche meinen, daß diese neue Schöpfung nur eine Wiederholung dessen seyn werde, was im sechszehnten oder im siebzehnten Jahrhundert

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da war und daß das ganze dogmatische System und die ganze Betrachtungsweise göttlicher und mensch licher Dinge, wie sie damals statt fand, wiederkehren müsse, kann ich nicht einstimmen. Es ist mir in dieser Hinsicht aus der Seele geschrieben, was kürzlich mein innig verehrter und geliebter Freund Steudel besonders Beherzigenswerthes für unsre Zeit und jungen Theologen besonders zur Beachtung zu Empfehlendes gesprochen hat1). Treffend sagt er: „Gerade das aber ist eben und ist nur der Vorzug der Einen Wahrheit, ihre seghafte Geltung unter allem Wechsel der Form zu bewähren.“ Ja was mit der Eigenthümlichkeit menschlicher Bildungsformen zusammenhängt, geht wie diese wechseln, den Weg alles Fleisches; aber das Wort Gottes, das bestimmt ist, in ewig verjüngter Kraft zu machen, daß Alles neu werde, bleibt ewiglich. So wird diese zwischen Jenen und mir obwaltende Differenz sich auch bei Auffassung von manchen wichtigen Punkten in diesem Theil der Geschichte wohl offenbaren; aber nach meinem Erach, ten sind dies nur Differenzen der wissenschaftlichen

1) In der Tübinger Zeitschrift für Theologie, Jahrg. 1832. Erftes Heft. S. 33. u. d. f.

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Auffassung, welche die Gemeinschaft in dem, was höher ist, als die Wissenschaft, nicht stören sollten. Doch kann ich mich auch auf den Standpunkt derjenigen versehen, welchen dies von dem ihrigen anders erschei nen muß, das Hervortreten solcher Gegensäße ist in unsrer Zeit der Crisis unvermeidlich und weit besser, als die frühere Todeskälte und die todte Einförmigkeit. Auch in dem Eifer für eine bestimmte Form werde ich den zum Grunde liegenden Eifer für das Wesen zu achten und zu lieben wissen, und nie werde ich et was gemein haben mit denen, welche solchem Eifer sein Recht nicht widerfahren lassen, oder ihm gar, statt ihn mit der dem Sinn und Eifer für das Heilige stets gebührenden Achtung anzuerkennen, fremdartige Triebfedern und Absichten, mit jesuitischer Art die Ges sinnung Andrer zu verdächtigen, unterschieben.

Es war meine Absicht nicht, eine vollständige Geschichte des apostolischen Zeitalters hier zu geben; sondern nur das, was der absichtlich gewählte Titel bezeichnet. Die Einleitung habe ich aus dem ersten Bande meiner Kirchengeschichte vorausgeseßt, die Umarbeitung einer künftigen neuen Auflage des ganzen Werks, wenn mich Gott solche erleben läßt, vorbehaltend. In Beziehung auf die Anordnung des gan

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